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e ſind zuglei fuͤr die conſtitutionnelle Sache, die, wie ſie ſagen, aus dem Kampfe mit einigen Verwegenen ſiegreich hervorgehen muͤſſe. Die Gazette de France erwiedert ihnen: „Be⸗ ſteht die ganze Macht der Geſellſchaft in einigen Tages⸗ blaͤttern und in 95 Deputirten? Hat das Koͤnigthum nicht darch ſich ſelbſt Macht genug? ie Pairs⸗Kammer, 300 Mitglieder der Wahl⸗Kammer, die Juſtiz⸗- und Admini⸗ ſtrativ⸗Beamten, die Biſchoͤfe und der untere Clerus, die Maſſe der Waͤhler, das Heer und das Volk, aͤußern alle dieſe beim Leſen einiger Namen auch Unwillen und Gereizt⸗ Wir zeigen Euch unſere Kraͤfte, zeigt uns doch die

zurigen. Einige morſche Truͤmmer der Revolution und der Kaiſerzeit, gewiſſenloſe Schriftſteller, einige unwiſſende und fanatiſche Seiden, einige Namen von trauriger Beruͤhmtheit, eine kleine Anzahl habſuͤchtiger Spekulanten, welche von den Unruhen Vortheil erwarten, das iſt Eure Nation. Sie ha⸗ ben die oͤffentliche Meinung ſchlecht geehrt, als ſie gegen den laut ausgeſprochenen Wunſch Frankreichs unſere Soldaten nach Morea ſchickten und unſer Geld dort verſchwen⸗ deten; ſie haben die oͤffentliche Meinung ſchlecht geehrt, indem ſie alle Triebfedern in Bewegung ſetzten, um Frankreich in einen verderblichen Krieg, deſſen Ende nicht abzuſehen war, zu ſtuͤrzen. Und gerade ſie ſind es, welche von den Beſorgniſſen der Nation, von den Auflagen, welche das Land erdruͤcken, von dem Ruin des Handels und Gewerbfleißes, von der Noth der Ackerbaues und der Steuerpflichtigen ſprechen! Wahrlich ganz andere Wunden waͤren dem Gewerbfleiße und dem Handel geſchlagen, ganz andere Laſten waͤren den Steuerpflichtigen auferlegt worden, wenn das verderbliche Syſtem der auswärtigen Politik, welches man angenommen hatte, fortgeſetzt worden wäre.

Die oͤffentliche Meinung will inneren Und aͤußeren Frieden. Sie wird ihn erhalten, ohne daß der Wuͤrde und Wohl⸗ fahrt des Landes dadurch Eintrag geſchehe. Frankreich wird einſt die Gefahr erkennen, welcher es entgangen iſt; es wird nach den Verſchwendungen, welche eine Expedition von 12,000 Mann herbei fuͤhrte, nach den 52 Mil⸗ lionen, mit denen eine Siegs⸗Trophäe, die in der Ge⸗ ſchichte unerwaͤhnt bleiben wird, erkauft werden mußte, berech⸗ nen koͤnnen, was man von ihr ——23 haben wuüͤrde, um den Ehrgeiz und die Selbſtſucht einiger Anſtifer von Revolutio⸗ nen zu befriedigen. Ja, die oͤffentliche Meinung wird ſich aufklären und alsdann die weiſe Hand ſegnen, welche eine Reihe neuer Bedraͤngniſſe von uns abgewendet hat.“ Auch die Quotidienne zieht gegen die liberale Parthei los, und erklaͤrt ſich zur Dienerin des royaliſtiſchen Miniſteriums, das von dem Koͤnige zur Vertheidigung und Rettung der Monarchie berufen worden ſey. Der Meſſager des Chambres ſammelt blos die Aeußerungen der andern Blät⸗ ter, und zwar vorzugsweiſe die der liberalen.

Der Conſtitutionnel erinnert die Waͤhler daran, daß am 15. Auguſt die Wahlliſten öͤffentlich ausgelegt wer⸗ den, und ermahnt ſie, ihr Recht des Einſpruchs gegen etwa⸗ nige Verfaͤlſchungen geltend zu machen.

Der General⸗Lieutenant Gilly iſt in einem Alter von —— auf ſeinem Landgute im Departement des Gard eſtorben.

6 Die Fregatte „Iphigenie“ iſt am 4. Auguſt von Algier, das ſie am 31. Jult verlaſſen hat, in Toulon angekommen, wo ſie abgetakelt werden ſoll. Den von ihr mitgebrachten Nachrichten zufolge iſt die Brigg „Alerte“ keinesweges im Hafen von Algier beſchoſſen worden, ſondern war in denſel⸗ ben als Parlamentair⸗Schiff eingelaufen, und hatte die üͤbli⸗ chen Salutſchuͤſſe gethan, welche die Battericen von Algter erwiederten. 2 Aans

Großbritanien und Irland. v2*-⸗ London, 12. Aug. Vorgeſtern fuhren der Herzog und Prinz

George von Cumberland zu Sr. Maj. nach Windſor, wo der Junge Prinz, nach ſeiner Ruͤckkehr vom Continente, dem Koͤnige zum erſtenmale wieder vorgeſtellt wurde. Ihre Köͤnigl. Hoheiten verweilten bort bis 12 ½ Uhr Mittags. Die Frau Herzogin hatte wahrend dieſer Zeit, ſo wie am vorhergehenden und folgenden Tage, die Seſuche aller fremden Geſandten und der vornehmſten hieſigen Perſonen empfangen. Ihre Köntgl. DHoheit hat bereits an der Seite Jores Gemadls die Um⸗ gebungen ſo wie die vorzuͤglich en Straßen Londons beſucht und enwfing geſtern auch den Beſinch des Prinzen Lepold von Sachſen⸗Koburg, der zu dieſem Hehufe von ſeinem Landſite nach der Stadt gekommen war. he. Am Hren beehrten Ihre Konigl. Hoheiten ein von dem Fürſten und der Fürſtin Süer⸗ hazy voranſtalteres Diner met Ihrer Gegenwark. 2

Der Kranzoͤſiſche Geſchaͤftetraͤger hatte vorgeſtern eine

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voll der beſten Hoffnungen

guten Grund haben wir dagegen, zu verſichern, daß, bis vor

telbar mit bewirkt hätten. Indem wir jedoch

ange ung mit dem Grafen von Aberdeen, ſo wie ſpaͤter auch eine Zuſammenkunft mit dem Ruſſiſchen Bot⸗ ſchafter im Hoͤtel deſſelben.

Vorgeſtern, nach Ankunft der Franzoöͤſiſchen Poſt, ſind an unſerer Boöͤrſe ſämmtliche Staatspapiere etwas 298.

haben ſich jedoch ſeitdem wieder gehoben, weil man glaubt daß die Aenderungen im Franzoͤſiſchen Miniſterium nich auch eine Aenderung in der Politik dieſes Landes zur Folge haben werden.

In Bezug auf die im Franzoͤſiſchen Miniſterium ſtatt gefundenen Veraͤnderungen heißt es in der Morning⸗ Throniele: „Daß die Erwaͤhlung des Fuͤrſten von Polig nac zu dem muͤhſeligen Amte eines Premier⸗Miniſters von Frankreich in dieſem Augenblicke ein Gegenſtand der Beglluͤck⸗ wuünſchung füͤr das Britiſche Cabinet ſey, das halten wir fuͤr eine ausgemachte Sache; daß aber die Intriguen, oder um uns einer weniger anſtoͤßigen Phraſe zu bedienen der per⸗ ſoͤnliche Einfluß des Herzoögzs von Wellington, in directe Be⸗ wegung geſetzt worden woͤre, um dieſes wuͤnſchenswerthe Re⸗ ſultat zu erreichen, das iſt etwas ganz Anderes. Seit einiger Zeit ſchon war es ſehr wohl bekannt, daß eine Aen⸗ derung im Franzoͤſiſchen Miniſterium nicht zu vermeiden ſey, man wußte auch, daß der Fuͤrſt von Polignac, der das voll⸗ ſtändige Vertrauen ſeines Monarchen beſibe⸗ bei den beab⸗ ſichtigten Aenderungen zu Rathe gezogen werden wuͤrde; doch

ſehr kurzer Zeit noch, ja, wir moͤchten ſagen, bis zur Bekannt⸗ werdung der Koͤnigl. Ordonanz, hier auch nicht einmal ge⸗ muthmaaßt worden, daß der Vertreter des Koͤnigs von Frank⸗ reich beim Hofe von St. James ſeine diplomatiſche gegen eine wirkſamere, leitendere Miniſterial⸗Carriere eintauſchen wuüͤrde. Hieraus wollen wir nun aber auch keinesweges den Schluß gezogen haben, daß eine Begebenheit, die uner⸗ wartet kommt, darum auch eine unangenehme ſeyn muß; vielmehr iſt in dem gegenwaͤrtigen Falle gerade das Gegen⸗ rheil anzunehmen. Wir wuͤnſchen blos, unſere Leſer davor zu warnen, einer Meinung zu vielen Glauhen zu ſchenken, die bereits viele Franzoͤſiſche Journale unter der Hand zu verbreiten ſuchen, und die gewiß auch dieſſeits des Canals viele Vertheidiger finden wird daß naͤmlich die Intriguen des Brittiſchen Cabinets auf eine oder die andere Weiſe die letzten Veranderungen im Franzoͤſiſchen Miniſterium unmit⸗ dieſen

der Angelegenheit, der mehr eine Sache der von wirklicher Wichtigkeit iſt, nun ganz beiſeite ſetzen, er⸗ ſcheint es uns dafuͤr um ſo wichtiger, die wahrſcheinlichen Folgen zu betrachten, welche jene miniſterielle Revolution auf die kuͤnftige Politik Frankreichs, beſonders in ſofern ſie mit England in Beruͤhrung kommt, haben duͤrfte. Hier nur koͤnnen wir die ſehr wohl bedachte Verſicherung hinzufuͤgen denn wir haben es von ſolchen Leuten, die perſonlich die beſt Gelegenheit haben, die Sache genau zu kennen daß die kuͤrzlich eingetretenen Veraͤnderungen ein Gegenſtand gan ungetruͤbter Begluͤckwuͤnſchung fuͤr uns ſeyn koͤunen z ma ſieht ſie als eine Vuͤrgſchaft dafuͤr an, daß das gute Einver ſtändniß, das ſeit einiger Zeit uͤber die auswaäͤrtige Politi geherrſcht hat, ſortdauern werde, und erkennt ſie ferner al den Vorlaͤufer von Vortheilen anderer Art, die zwar vie leicht weniger in die Augen fallen, aber doch, ihrer Natu nach, bei weitem weſentlicher ſind. Ueber dieſen letzten Punk werden wir in der Folge noch mehr zu ſagen haben.“

Der Courier zußert ſich uͤber denſelben Gegenſtan ſolgendermaaßen: „Angeden zu wollen, in welchen Punkte und in welchem Maaße ſich die Verwaltung des Fuͤrſt von Polignac von der ſeiner Vorgaänger unterſcheiden wird, waͤre in dieſem Augenblicke etwas vorgreifend. Ob er nu entweder einen ſo entſchtedenen Weg einſchlagen wird, daß er ſich dadurch die volle und beſtaͤndige Unterſtuͤtzung ei der Maoritaͤten ſichert, welche das vorige Miniſterium launenhafter Unadhangtgkeit hin und herſchwauken ließ; d ob er ſich vielleicht ſtark genug in der öffentlichen Gunſt füh len wird, um (durch die Wahl einer neuen Kammer) die Geſinnung des Landes zu appelliren das ſind Betra tungen, die ſein Schtckſal enrſcheiden werden, die aber 297 nur er allein entſcheiden kann. Der erſte Punkt, uͤber d er vorläͤufig geſichert ſeyn muß, iſt der, ob ſeine Verwaltuh auch wird beſtehen koͤnnen; einen ſtillſchweigenden Bemete dafuͤr, daß er ſelbſt davon überzeugt iſt, erbenmem. 1 ſchon darin, daß er das Amt angenounnen hat. kann zwar nicht gelzugnet werden, daß große Schts rigkeiten ihm entgegen ſtehen, und daß dieſe Schwierigkeireg auch wenn naͤmlich die öffentliche Meinung in Frankreh⸗ noch immer ſo geſtaltet iſt, wie damals, da es die Deput ten⸗Kammer mit Lideralen ausfuͤllte unmuͤderſteiglich h