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dritten Auguſt der Grundſtein zu einem,
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Courier mit bedeutenden Rimeſſen fuͤr die Ruſſiſche Flotte hiier angekommen. Die Summen, welche die Flotte im? Nit⸗ elmare im Laufe des Sommers erhalten hat, ſind ſehr be⸗ traͤchtlich, und man kann hiernach die Koſten berechnen, die Rußland auf die Fuͤhrung dieſes Krieges verwenden muß, enn gleich der Dienſt bei allen Zweigen der Adminiſtration
it großer Ordnung und Sparſamkeit beſorgt wird. Das Geruͤcht verbreitet ſich hier, daß die Escadre des Paſcha's von Aegypten den Hafen von Alexandria verlaſſen, und ſich nach Smyrna gewendet habe; officiell iſt jedoch daruͤber nichts
bekannt.“
„Krajova, 2. Auguſt. General Graf Geismar trifft alle erdenklichen Anſtalten, um ſich gegen einen Angriff des Paſcha's von Scutari, der ſich mit dem Seraskier von Wid⸗ din vereinigt hat, und nach allen Kundſchafter⸗Nachrichten einen Einfall in die kleine Wallachei beabſichtigt, zu richten. Vorgeſtern war General Geismar auf einen Tag hier, und eitdem eilen alle Truppen gegen Rachova, wo durch einen
turm am 22. Juli die dort geſchlagene Bruͤcke zerſtoͤrt vorden war. Seitdem iſt ſie jedoch wieder ausgebeſſert wor⸗
In Rachova liegen 2000 Mann Beſatzung, um im othfall eine Belagerung auszuhalten. Man kann daher it jedem Augenblick den wichtigſten Nachrichten entgehen ſehen. Die Ruſſen ſetzen alles Vertrauen auf General Geis⸗ mar, und ſcheinen ſicher zu ſeyn, daß, wenn der Paſcha von Scutari dieſe Operation wagt, ſie zu ſeinem Verderben aus⸗ ſchlagen muͤßte.“
— Die Muͤnchner Zeitung meldet im neueſten Blatte; „Vom Kriegs⸗Schauplatze iſt zu Wien am 12. Auguſt die hoͤchſt wichtige Nachricht eingetroffen, daß gegen Ende des Monats Juli zu Kirkliſſa, zwiſchen Burgas und Konſtan⸗ einopel, eine große Schlacht vorfiel, wobei die Ruſſen einen vollſtaändigen Sieg uͤber die Tuͤrken erfochten. General Die⸗ bitſch hatte ſich einige Tage vorher mit dem zu Siſipolis, füdlich von Burgas, gelandeten Corps verſtaͤrkt, und ſtand am Tage dieſer großen Schlacht mit ſeiner ſiegreichen Armee nur noch 38 Stunden von der Hauptſtadt des Osmani⸗ ſchen Reiches enrfernt. — Die genannte Zeitung fuͤgt die⸗ . daß der ihr ſo eben ſ 8 ſterreichiſche Beobachter vom 14. Augu ſemne Nachricht uͤber die fragliche Ihinbe “
Inland.
Berlin, 22. Aug. Auf dem hoͤchſten Punkte des Gol⸗ lenbergs bei Koͤslin, und zwar auf derſelben Stelle, wo in fruͤheren Jahrhunderten eine, zu ihrer Zeit beruͤhmte und zahl⸗ reich beſuͤchte Wallfahrts⸗Kapelle geſtanden hat, iſt am aus patrio⸗ tiſchen Beitraͤgen der Kreiſe von Vor⸗ und Hinter⸗ Pommern zu errichtenden National⸗Denkmal für die, in vem bheiligen Kampfe fuͤr Koͤnig und Vaterland in den Jahren 1813 bis 1815 vor dem Feinde geblie⸗ benen, aus Pommern gebuͤrtigen Streiter feierlich gelegt worden. Unter dem Zuſtröͤmen einer zahlreichen Volksmenge aus der Naäͤhe und Ferne begann die feierliche Handlung in dem, auf der beſtimmten Stelle von den Repraͤſentanten der hohen Landes⸗Behoörden und den uͤbrigen Eingeladenen gebildeten Kreiſe mit der, von 16 Seminariſten vierſtimmig geſungenen erſten Strophe des Chorals: „Kommt, laßt uns
niederfallen“, worauf der Schulrath Clauſius in einer er⸗ greifenden Rede die hohe Bedeutung des Gegenſtandes mit Hinſicht auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunſt entwickelte, und die Worte der Weihe ſprach.
Es erfolgte nun die Verleſung einer auf Pergament gedruckten, fuͤr die Nachkommen beſtimmten Ueberlie⸗ ferung, welche nebſt zwei in Lateiniſcher Sprache verfaßten, die Beſtimmung des Denkmals bezeichnenden Documente, des⸗ gleichen dem eiſernen Kreuze, den beiden aus erobertem Ge⸗ ſchuͤtz gepraͤgten Kriegs⸗Medaillen, den auf ausgezeichnete Preußiſche eldherren und auf die vorzuͤglichſten Ereigniſſe der der kwuͤrdigen Jahre 1813, 1814 und 1815, in der hieſigen Medaillen⸗Muͤnze von G. Loos geprägten Denkmuünzen in Silber und Gold, einem demnaͤchſt hermetiſch verſchloſſenen glaͤſernen Cylinder anvertraut und in den Grundſtein nie⸗ dergelegt ward. Sodann erfolgte die Ceremonie des Ham⸗ merſchlags, bei welcher der Regierungs⸗Chef⸗Praſident, Graf zu Dohna⸗Wundlacken, und der eben in Köslin anweſende General⸗ Major und Chef des General⸗Stabes des dritten Armee⸗Corps, Freiherr von Luͤtzow, die erſten Schläͤge thaten. Nachdem „hierauf wiederum ein vierſtimmiger Choral geſungen worden
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*) Auch die hier eingegangenen neueren Blaͤtter des Oeſter⸗ ichiſchen Beobachters (bis zum 16. Aug.) enthalten nichts davon.
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war, richtete der Herr Graf zu Dohna⸗Wundlacken noch ge⸗ wichtige Worte uͤber die Veranlaſſung zu dieſem Denkmal und deſſen Ausfuͤhrung an die Verſammelten, und ſchloß mit einem, dem erhabenen Landesvater dargebrachten dreima⸗ ligen Lebehoch, in welches die jauchzende Menge rings um⸗ her enthuſtaſtiſch einſtimmte, worauf unter Poſaunen⸗Beglei⸗ tung das Volkslied: „Heil Dir im Siegerkranz“, jedoch nach einem, mit Bezug auf die eben vollendete Feier, jener Melo⸗ die beſonders untergelegten Text geſungen ward.
Das zu errichtende Denkmal beſteht in einem achtecki⸗ gen eiſernen Kreuz, welches auf einem ebenfalls achteckigen Unterbau von Granit ruht; die Hoͤhe des Ganzen wird 39 ½ Fuß betragen; das Kreuz wird 2 Fuß und der Unterbau 13 Fuß im Durchmeſſer erhalten. Der Un⸗ terbau, zu dem eine 3 Fuß breite Stufe fuͤhrt, foll noch eine niedere Circumvallation von 5 Fuß Hoͤhe und 30 Fuß Abſtand vom Mittelpunkt erhalten. Unter dem Geſimſe des Unterbaus wird folgende ringsumlaufende Inſchrift in metallenen Gothiſchen Buchſtaben zu ſtehen kommen: Denk⸗ mal, gewidmet den gebliebenen tapferen Pom⸗ mern; ſie kaͤmpften in Preußens Heer mit Gott fuͤr Koͤnig und Vaterland. Eine Niſche, die der Ein⸗ Pegecha zum Unterbau gegenuͤber angebracht und dieſer in
reite und Woͤlbung entſprechend werden ſoll, wird die In⸗ ſchrift erhalten: „Errichtet im Jahre des Heils 1829, und im 32ͤten Regierungs⸗Jahre Koͤnig Friedrich Wil⸗ helms III. auf geweihter Stätte, von den Kreiſen Anclam, Demmin, Ueckermuͤnde, Fuͤrſtenthum Kammin, Slave, Bel⸗ gard ꝛc. — Im Innern des Unterbaues ſoll ein paſſender Raum beſtimmt werden, um die auf Pergament geſchriebe⸗ nen Namen der in den Feldſchlachten gebliebenen vater⸗ laͤndiſchen Krieger in Behältniſſen von Mahagoniholz auf⸗ zubewahren. 2
— Am 15. Juni fuhren vier 7 bis 13 Jahren in einem Kahne auf dem bei Neu⸗Doͤmbic (Regierungs⸗Bezirk Bromberg) in die Netze fuͤhrenden gro⸗ ßen Graben. Der Kahn ſchlug um, und auf das Geſchrei der Verungluͤckten eilten der Dienſtknecht Rux und ein Maͤd⸗ chen Eva Roſina herbei und retteten drei Kinder vom Er⸗ trinken: Bei der beabſichtigten Rettung des vierten Kindes aber ertrank der Rux, von der Anſtrengung erſchöpft, mit dem erſteren. Auf Befehl Seiner Majeſtät des Koͤnigs ſoll der hochherzigen That des Rux in dem Amtsblatt der Re⸗ gierung zu Bromberg ruͤhmlichſt Erwaͤhnung geſchehen.
— In dem heutigen Blatte des Allgemeinen Anzeigers fuͤr die Preußiſchen Staaten befinden ſich „Preisfragen der K. K. patriotiſch⸗oöconomiſchen Geſellſchaft im Koͤnigreiche Bohmen, die Rinderpeſt (gewoͤhnlich Löſerduͤrre) genannt, die Lungenſeuche und den Milzbrand betreffend“, auf welche hierdurch beſonders aufmerkſam gemacht wird.
Schluß des geſtern abgebrochenen ſtatiſtiſchen Artikels.
Am Schluſſe dieſer Betrachtungen ſtehe hier nur noch das Ergebniß der Zoͤhlung der Schweine und Ziegen, welche auch zu Ende des Jahres 1828 vollzogen wurde, nach den ein⸗ zelnen Regierungsbezirken geordnet.
Kinder in dem Alter von
waren Schweine
waren Schweine 1
8 8“ überhaupt †8˖ Zr. Ieeen0- überhaupt 8. 88 Trier..... 73750 610 Stettin .. 75,962 328 Minden 55,227 591 Danzig 48,317 320 Münſter .. 74,036 560 S .. 117,356 317 Duͤſſeldorf. 51,295 519 Bromberg. 66,721 316 Gumbinnen 152,733 514 Poſen . .102,279 312 Arnsberg. 69,276 499 Marienwerder 90,697 288 Erfurt. 30,689 478 Stralſund . 20,511 272 Koblenz.. 49,630 454 Kgs .. 68,149 193 Königsberg. 181,909 448 Oppeln 46,261 187 Merſeburg. 82,992 446 Köslin... 11,045 159 Achen.. 31,486 412 Breslau . 25 415 104 Köln.. . . 28,496 382 Lieanitz 9,086 36
Magdeburg. 73,998 361 Summe der Kolumne 711,702 234
Summe der 8
Kolumne . 955,517 477 Hierzu neben⸗ E1“ “ ſtehend 955,517 477
— 8 Im ganzen Staate 1,607,219 33
Es zeigen ſich hier merkwuͤrdig regelmäaͤßige Verhaͤltniſſe. Alle Regierungsbezirke, welche die Provinzen Rheinlande, Beilage