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zur llgemeinen
EEqE1 Preußiſchen
Staats⸗Zeitung Nr. 233.
3. Weſtfalen, Sachſen und Oſtpreußen enthalten, haben einen ſtaͤrkern Schweineſtamm im Verhältniſſe ihres Flaͤchenraums, als der Staat uͤberhaupt im Durchſchnitte; und alle Regie⸗ rungsbezirke, welche die Provinzen Weſtpreußen, Poſen, Brandenburg, Pommern und Schleſien enthalten, dagegen einen ſchwaͤchern. Es iſt nicht die Bevoͤlkerung allein, welche hier entſcheidet, denn die Stellung von Oſtpreußen und Schleſien macht in dieſer Beziehung eine Ausnahme: Schleſien ſcheint es wirthſchaftlicher gefunden zu haben, Schweine aus dem benachbarten Auslande anzukaufen, als ſie ſelbſt aufzuziehn; und in Oſtpreußen ſcheint grade in Folge
ſchaft vorzuͤglich für die Schweinezucht benutzt zu werden. Zesdenfalls dr in 2 Verhaͤltniſſen Vieles, das if Ge⸗ wohnheit beruht, welches Ausnahmen von der Regel veran⸗ laßt, daß ein Thier, welches ſo leicht aufzuziehn iſt, und ei⸗ naeen ſo beträͤchtlichen Theil der Fleiſchnahrung des gemeinen Mannes ausmacht, am haͤufigſten gezogen werde, wo die Be⸗
voͤlkerung am dichteſten iſt. : 8* Auſtallend 8 Schweine hat insbeſondere der Regie⸗
rungsbezirk Liegnitz. ⸗ Dite fuͤnf Kreiſe deſſelben, Gruͤneberg, Freiſtadt, enn — —— Liegnitz und Jauer enthalten * I..... M. 4,954 Schweine
das iſt 75 auf der Meile. Der ganze Ueberreſt des Re⸗ gierungsbezirks hat dagegen auf⸗ das iſt nur 22 auf der ¶M. Sind zuſammen fuͤr den ganzen Regierungsbezirk auf
Die Gebuͤrgskreiſe des Re⸗
184, ]M. 4,132 Schweine
251 2, M. 9,086 Schweine
gierungsbezirks Breslau ſid kaum beſſer verſehen: derſelrle— 8. 8- in den Kreiſen Waldenburg, “ n Glatz, Habelſchwerdt, Reikll hen baͤch, Frankenſtein, n,, 1u1u““*“ e erbeh hſ ..ee⸗ 59,„2M. 1,635 Schweine
8 das iſt nur 28 auf der M.
ö—bbe————“]; groͤßtentheils auf dem rechten I 11“ Oberufer enthalten die Kreſe— — Wolau und Steinau ü,, auu »
36 M. weine
ddas iſt auch nur 30 auf e 1,002 Sch Aber der Ueberreſt des Re.—
gierungsbezirks iſt allerding 5 2
viel ſtaͤrker mit Schweinen
veerſehen, indem er auf..
alſo 152 auf der —M. enthält.
SDind zuſammen fuͤr den 8 ganzen Regierungsbezirk auf 244,M. 25,415 Schweine „
Aus der Anzahl der zur Zucht gehaltnen Schweine laͤßt ſich indeſſen keinesweges auf den Fleiſchertrag ſchließen, wel⸗ Ichhen ein Bezirk erzeugt; weil dieſe Thiere ſich ſehr ſchnell vermehren, aber auch großentheils lange vorher, ehe ſie vöͤllig ausgewachſen ſind, geſchlachtet werden. Der Schweineſtanme einer Provinz, weſche der Regel⸗ nach nur anderthal und wehjaͤhrige Schweine, von 120 bis 200 - nat⸗ len blbſt darüber, ſchlachtet, erſcheint eben deshald viel zahe⸗ ₰ vö als der Schweineſtamm einer Gegend, worin vie * nicht jährige Schweine, nur 30 — verzehrt 1. — hat nach vorſtehendem Ver⸗ zeichniſſe keinen zahlreichen Schweineſtamm: gleichwohl ver⸗ Leg; es die großen Brandweinbrennereien in der Provinz achſe ſährlich mit jungem Vieh zur Maſtung. 2 enn der preußiſche Staat fuͤr ſeine Bewohner nach 8 de vorſtehenden freilich ſehr gewagten Vermuthungen jährlich.
148,M. 22,688 Schweine
315,000,000 Pf. Rind⸗ und Kuhfleiſch
—82,500,000 ⸗ Hammel, Schaaf. u. Lammfleiſch
zuſammen 481,500,000 Pfunde Fleiſch durch die Rindvieh⸗ und Schaafgache ,03t ſo werden nach demſelben Maaß⸗ ſeabe nicht wohl weniger als zweihundert und vierzig Millio⸗
nen Pfunde Schweinefleiſch
zur Verzehrung angenommen werden muͤſſen. Dieſer Anſchlag wuͤrde bei weitem zu g⸗
S
[ring erſcheinen, wenn nicht die gebildeten Staͤnd Fleiſchverbrauch ſehr betrachtlich iſt, nage
der ſchwaͤchern Bepölkerung der Abfall von der Milchwirth⸗
bis 60 Pfunde ſchwer,
deren — verhaͤltnißmaͤßi ’ Schweinefleiſch genoͤſſen: denn es iſt Eeeer Seseh— daß der Tageloͤhner in einem großen Theile des Landes faſt nur Schweinefleiſch haben kann; und daß auch die aͤrmſte Familie jaͤhrlich ein Schwein aufzuziehn, und als Winter vorrath einzuſchlachten bemuͤht iſt. Unter dieſer Voraus ſetzung wuͤrden nicht ganz 19 Pfunde Schweinefleiſch im Durchſchnitte jaͤhrlich auf den Menſchen kommen, und 8506CF der geſammte Fleiſchverbrauch von allen Arten zuſammenge⸗ nommen 57 Pfunde jaͤhrlich auf den Menſchen betragen. In den großen Staͤdten, deren Fleiſchverbrauch die Steuerbe⸗ hoͤrde beaufſichtigt, uͤberſteigt derſelbe in der Regel hundert Pfunde; allein der Verbrauch der mitlern Staͤdte iſt ſchon bedeutend geringer. Aus dem Ertrage der Abgaben, weiche vormals auch auf dem Fleiſchverbrauch des Landes ruhten, wuͤrde man ſogar noch auf eine viel geringere Fleiſchverzeh⸗ tung als 57 Pfunde durchſchnittlich ſchließen muͤſſen, wenn nicht die Unmoͤglichkeit einer hinreichenden Aufſicht auf die ländliche Fleiſchverzehrung alle Folgerungen, weiche auf die⸗ ſen Ertrag gegruͤndet werden moͤchten, hoͤchſt unſicher machte.
Rechnet man im Durchſchnitte auf Mittelſchweine, de⸗ ren ausgeſchlachteter Rumpf achtzig Pfunde wiegt: ſo muͤſſen 3,000,000 Schweine jaͤhrlich geſchlachtet werden, um 240 Millionen Pfunde Schweinefleiſch davon zu erhalten. Das iſt, die Zahl der jaͤhrlich geſchlachteten Schweine wuͤrde faſt das Doppelte der Anzahl derjenigen Schweine betragen, welche die Zaͤhlung zu Ende des Jahres 1828 ergeben hat. Darin liegt indeſſen kein Widerſpruch, wenn nur ſolche Schweine gezaͤhlt ſind, die ſich am Ende des Jahres noch im Beſitze der Landwirthſchaften befanden, und noch nicht zur Maſtung aufgeſtellt waren. 3
Die Ziege wird zunaͤchſt zur Milchnutzung unterhalten, das Fleiſch und Haar derſelben gewaͤhrt nur eine gering
Nebennutzung. Die Zucht dieſer Thiere iſt uͤberhaupt uner heblich im preußiſchen Staate. Am Ende des Jahres 182 ergab die Zaͤhlung Boͤcke und Ziegen: „ 1 in d. Regierungs⸗ überhaupt auf der in d. Seunoſ⸗ überhaupt auf der 5 bezirken Qu.⸗M bezirken Qu⸗ Minden ..22,394 240 Breslau 7,111 8 Duͤſſeldorf. . 19,544 198 Frankfurt.. 5,053 Erfurt 11,688 182 Stettin 3,142 Arnsberg.. 19,912 144 Köslin .. . . 2,401 ARe. 9,573 128 Stralſund.. 535 Merſeburg 20,925 112 Danzig 1,097 Koblenz .. . 11,478 105 Marienwerder 2,083 Achen. 7,554 99 Oppeln 1,181 Muͤnſter. 7,548 57 Bromberg. . 1,119 Liegnikz 13,964 56 Poſen . . . 1,374 Trier 5,416 45 Köͤnigsberg 1,715 Magdeburg 8,842 43 Gumbinnen 1,182 Potsdam 11,909 32 Summe der Summe der Kolumne . 27,993 Kolumne . 89 Hierzu neben⸗ ſtehende 170,747 Im ganzen 2 Staate .198,740 39 . 2F.
Es ſind keinesweges allein die magern .eareee worin Ziegen unterhalten werden, weil es bei ſtarker Bevoͤll.— kerung an Nahrung fuͤr Milchkuͤhe gebricht: ſondern die 1— wirthſchaftliche Verfaſſung giebt auch in ſehr ebnen und fruchtbaren Gegenden Anlaß zur Unterhaltung von Ziegen, wenn Leute, welche nicht die Mittel haben, eine Kuh anzu⸗ ſchaffen, auch nicht Gelegenheit finden, Milch in der Naͤͤe— zu Preiſen zu kaufen, die ihr Erwerb ihnen zu zahlen ge-e ſtattet. Die ſtaͤrkſte Ziegenzucht haben die Weſergegenden und der noͤrdliche Theil des Herzogthums Berg. In erſtern ha⸗ ben insbeſondre die Kreiſe Warburg, Brakel, Hörter auf 22, „ ³ M. 8,295, das iſt auf der 1M. durchſchnittlich 366, und die Kreiſe Bielefeld und Herford auf 8 .M. 3,843, das iſt auf der [M. 456 Ziegen. In letzterm enthalten die Kreiſe Duͤſſeldorf, Elberfeld, Solingen und Lennep auf 24, „◻M. 9,228, das iſt 383 Ziegen auf der M. 8 Im Regierungsbezirke Arnsberg hat die Grafſchaft Mark . mehr als doppelt ſoviel Ziegen auf dem gleichen Raume, als das Herzogthum Weſtfalen nebſt Siegen und Witgenſtetn.