Baſis zu begruͤnden.

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Die Maſſe der Nation hatte eine ſol⸗ und nichts konnte der Desorganiſation,

Iu

che Richtung erhalten,

der Verwirrung und dem Buͤrgerkriege vorbeugen, durch welche

ſie geſchwaͤcht, und eine leichte Beute der Spanier wurde.

Die Verwuͤſtung und Vernichtung, welche den Einmarſch

Armee begleiteten, und ihm folgten, brachte den Geſinnungen des Volkes hervor, das, durch den Heldenmuth und die Ausdauer des unſterblichen Bolivar's unterſtuͤtzt, ſeine Ketten zerbrach, und ſeine Unab⸗ haͤngigkeit erkaͤmpfte. Indeſſen war die Nation, aller ge⸗

der Spaniſchen eine Reaction in

machten Erfahrungen vhngeachtet, in Hinſicht ihrer Faͤhig⸗

keit ſich ſelbſt durch Einrichtungen zu regieren, die auf allge⸗ meine Intelligenz und auf National⸗Tugenden begruͤndet ſeyn mußten, noch nicht ganz von ihren irrigen Anſichten zu⸗ ruͤck gekommen. Man nahm eine Verfaſſung an, deren Theorie durch eine Menge von Umſtaͤnden, auf die man nicht hatte rechnen koͤnnen, beguͤnſtigt, nahe daran zu ſeyn ſchien, ſich realiſirt zu ſehen. Die Grundlage aber war fehlerhaft, und bald zeigte es ſich, daß die Nation auf keinem guten Wege war, und daß ihr Daſeyn von einem unaufhaltſam heran⸗ ziehenden Ungewitter auf das ernſtlichſte bedroht wurde. Die glänzenden Triumphe ihrer Waffen, ſowohl innerhalb als außerhalb ihres Gebietes, konnten ſie nicht davor ſchuͤtzen, ſich nach Verlauf von ſechs Jahren erſchoͤpft, verarmt, ohne Kredit und am Vorabend eines Buͤrgerkrieges zu ſehen, der, einmal begonnen, das ganze Land mit ſeinen Schreckniſſen uͤberzogen haben wuͤrde, wenn nicht der Schutzengel, der die Nation unabhängig gemacht hatte, mitten unter ihr erſtanden, und der Wiederherſteller von Frieden und Ordnung geworden waͤre. Als der Befreier⸗Praͤſident von Peru nach Columbien zu⸗ rüͤckkehrte, fand er die Nation getrennt und die verſchiedenen Provinzen im Begriff, ſich eine gegen die andere zu bewaff⸗ nen, und ſich gegenſeitig 2 vertilgen. Seine verſoͤhnende Stimme berief die Repraͤſentanten der Nation zuſammen um über die fuͤr ihre eigene Sicherheit zu ergreifenden Maaß⸗ regeln ſowohl, als uͤber die Mittel zu berathſchlagen den vorhandenen Uebeln abzuhelfen. Die Verſammlung erſol te ohne weitere Oppoſition, aber der Partheigeiſt vereitelte age zum allgemeinen Beſten gemachten Anſtrengungen; die Re⸗ praͤſentanten gingen auseinander, und hinterließen die Nation in einem ſchlimmeren Zuſtande als zuvor, ohne Geſetze *— Verfaſſung, ohne Congreß, und der verderblichſten Anarchie nusgeſezt Unter dieſen Umſtanden richtete die üͤber ihre Zukunft beſorgte, und am Rande eines fuͤrchterli⸗ chen Abgrundes ſtehende Nation, ihr Augenmerk auf den ein⸗ zigen Mann, der ſie retten konnte. Ihre Bitten waren all⸗ gemein, gleichlautend und unwiderſtehlich, und der Befreier konnre ſie nicht verſagen, ohne ſich ſelbſt 1 d M

ſchen des unvermeidlichen Unterganges 8 8 Gott * den⸗ zu machen. Seinen Händen er Nation theilhaftig vertraute ihm eine abſolute, unbe . ge ür Geſchtct, uns er fuͤr ihre Sicherheit wache, und ſolche Gewalt an, auf daß die er fuͤr die zweckmaͤßigſten hielt ge Maaßregeln ergreife, behe enes zu bewahren. im ſie vor dem ſie be⸗

Der Befreier⸗Praͤſident 8 3 lichen Bitten des Volks, beücrängt durch die angelegent⸗

1 1 emt und beſchworen durch die Stimme der ganzen Nation, die ihr V erblickte, und ihn fuͤr ihren voͤlligen Frhc-

lich machte, ſah es ein, daß ihm keine at blieb, als ſich der Nation anzunehmen, vven ne veng⸗ 12 Verfalls zu ſeyn. Die Municipalitaͤten aller Städte, die Stimmen der weiſeſten und, durch Rang oder andere Ei⸗ ausgezeichnetſten Maͤnner, wiederholten ihre Bit⸗ i dieſer Lage der Dinge berieth ſich der Befreier Va ten Häuptern des Cabinets⸗Miniſteriums, mit den tern der Revolution, mit denen, die in der Meinung des Volks geſunde Urtheilskraft beſaßen, und die, mit bufzeklaͤrter Politik, das Wohl und Weh ihres Vaterlandes nes unpartheiiſch erwogen, und es nicht im Lichte ei⸗ d2 Thatſen Phantaſie, ſondern nach den wirklich beſtehen⸗ gen, bei dechen Zeurtheilten. Das Reſultat dieſer Berathun⸗ wat die gemeinſ achdenken und Weisheit den Vorſitz hatten, gel der Ueberzeugung, daß der Befreier die Zuͤ⸗ var dem Ruf bs ergreifen muͤſſe. Endlich gehorchte Voli⸗ Gewiſſens, und Mation und der Stimme ſeines eigenen in der ganzen Re b 5 mit einem Wort Ruhe und Frieden getreten hatte 85 lik her. Sobald er die Regierung an⸗ von jeder er einen aus einem Repraͤſentanten zahlreicheres Wins. eeſſtehenden Staatsrath, organiſirte ein Weiſemzt Kenntatſerann erdarnn ſich auf Ler. waltung zu vergewi Verdienſten, um ſich einer weiſen Ver⸗ g zu vergewiſſern, bis die Repraͤſentanten der Nation, von

den Furien des Partheigeiſt 8 Leidenſchaften beſeem ſa 2. 888 er⸗ Seer ne far 0

ſſeren Ausſichten im Jahr 1800

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verſammeln, und uͤber die Zukunft Colum

biens entſchei den. Der natuͤrliche Einfluß des, dennoch ten, im tumultuariſchen Streit erhitzter Partheien und aufgereg⸗ ter Leidenſchaften, erzeugten politiſchen Fanatismus, veranlaßte einige irre geleitete Menſchen, eine Blutſchuld auf die Na⸗ tion laden zu wollen, indem ſie einen Verſuch auf das Leben des Befreier⸗Praͤſidenten machten. Die Vorſehung beſchirmte ihn, und die Ruhe ward mit einigen dargebrachten Hpfern wieder hergeſtellt. Die Urſachen des zwiſchen Columbien und Peru ausgebrochenen Krieges ſind bekannt. Der Be⸗ freier⸗Praͤſident that Alles, was die Ehre der Nation ihm erlaubte, um den Krieg mit einem benachbarten, durch die heiligſten Bande mit Columbien vereinten Volke zu vermei⸗ den, was aber die Regierung von Peru nicht beruͤckſichtigte, indem ſie in offenbarer Feindſeligkeit herausfordernd ihm ent⸗ gegen trat. Wir hoffen indeſſen, die Anſtrengungen des Be⸗ freiers fuͤr den Frieden endlich mit Erfolg gekroͤnt zu ſehen. Obiges iſt eine einfache Schilderung des Ganges der Angelegenheiten Columbiens. Verlaͤumdung und ſelbſtſuͤch⸗ tige Leidenſchaften moͤgen Alles verdrehen und in einem ganz verſchiedenen Lichte zeigen. Die Segnungen der Freiheit welche, allen Schwierigkeiten zum Trotz, der Nation denno ſchon theilweiſe geworden ſind, laſſen ſie manche noch beſte⸗ hende Uebel mit Geduld ertragen, und im Vertrauen auf ih⸗ ren Schutzengel getroſt ungetruͤbteren Zukunft entgegen

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In

Berlin, 23. Auguſt. Ihre Kaiſerl. Hoheit die Prin⸗ zeſſin von Oranien, nebſt 8 iſt am 16ten d. M., aus dem Bade Ems kommend, in Koͤln eingetroffen und hat da⸗ ſelbſt uͤbernachtet, am folgenden Morgen aber die Ruͤckreiſe uͤber Achen, (wo Hoͤchſtdieſelbe Nachmittags 3 Uhr anlangte) nach den Niederlanden fortgeſetzt.

Se. Kaiſerl. Hoheit der Ceſarewitſch, Großfuͤrſt Conſtantin traf am 19ten d. M. Abends um 7 Uhr von Warſchau in Breslau ein, und trat im Gaſthofe zum Kronprinzen ab; Hoͤchſtderſelbe geruhte, die Ehrfurchts⸗ Bezeigung der hohen Militair, und Civil⸗Behoͤrden huld⸗ reichſt anzunehmen, und ſetzte am folgenden Morgen die Reiſe nach Ems weiter fort. Bereits am Vormittag des 19ten war Ihre Durchlaucht die Fuͤrſtin von Lowicz, ebenfalls von Warſchau kommend, in Breslau eingetroffen, und hatte nach erfolgtem Pferdewechſel die Reiſe nach Ems uͤber Dresden fortgeſetzt.

Wie wir vernehmen, wird binnen wenigen Tagen die hieſige Medaillen⸗Muͤnze von G. Loos die 5te Medaille der auf den Ruſſiſch⸗Tuͤrkiſchen Krieg erſchienenen Denkmün⸗ en⸗Suite, naͤmlich: auf die Einnahme von Erzerum und den 2276nn. uͤber den Balkan, herausgeben. Die Hauptſeite dieſer Medaille wird das mit dem Lorbeer gekroͤnte Bildniß Sr. Majeſtaͤt des Kaiſers von Rußland zeigen. Auf der Kehrſeite umſchließt ein mit herrlicher Frucht prangender Lor⸗ beerkranz die Worte: Erzero Capto D. evik. Jun. Haemo Monte Transito D. VIII. Jul. St. V. MDçCCXXIX. Zu Deutſch: Einnahme von Erzerum am 27. Juni (9. Julld). Uebergang uͤber den Haͤmus (Tuͤrkiſch: Balkan) am 8. Jult (20. Juli) alten Styls 1829.

Acht und zwanzigſte Bekanntmachung.

Bei der Haupt Banco⸗Kaſſe ſind an Beitraͤgen fuͤr die durch Ueberſchwemmung verungluͤckten Gegenden fernerweit eingegan⸗ gen, vom 14. bis incl. 19. Auguſt: *

. Fuͤr Weſt⸗ und Oſtpreußen. Fuͤr ſaͤmmtliche verungluͤckte Gegenden: 3

Das Inſtitut des Correſpondenten von und füͤr Deutſchlaͤnd zu Nuͤrnberg die geſammelten 115 Fl. 4 Fr. Conv. Muͤnze, oder nach dem Befund 39 Rthlr. 20 Sgr, und 25 Rthlr. 8 gGr. Conv. Muͤnze à 102 ¾ vCt, in Pr. Cour. 26 X. e. in Sprures 65 e Sgr. Pr. Cour., wo⸗ von jedoch 9 Sgr. 6 Pf. fuͤr auslaͤndiſches Porto a ; blei 28 cge 18 ta6 7 8 ſch * to abgehen bleiben 8

Nachtraͤglich wird hemerkt, daß die durch das Köͤnigliche

Oi⸗-Priegneh ch Landraths⸗Amt zu Kyritz geſammelten und nach der 8ten, 12ten, 18ten und 25ſten Bekanntmachung eingegangenen Beitraͤge von zuſammen 25 Rthlr. Gold und 718 Rthlr. 24 Sgr. 10 Pf. Cour. von folgenden Gebern gezahlt ſind: von den Ge⸗ meinden zu Vehlow 3 Rthlr. 25 Sgr⸗, Schoͤnhagen bei Kyritz 4 Rthlr., Roſenwinkel 3 Rthlr. 22 ½ Sar, Schoͤnermark 7 Rthlr. 12 Sgr, Stuͤdenitz 1 Rthlr. 25 Sgr, Lellichow 1 ½⅜ Rthlr., Go⸗ ricke 1 Kthlr. 5 ½ Sgr., Riemerlanz 2 Rthlr. 3 Sgr. Zernitz 20 27½˖ Sgr., Chriſtdorf 8* blr. 24 Sgr., Holzhauſen 1.

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