uͤbrig bleibt. Der Verfaſſer ſchaͤtzt die Zahl der Taubſtum⸗ men in den uͤbrigen Europaͤiſchen Staaten auf 60,000, wo⸗ von, wie er glaubt, 2164 Unterricht erhalten, ſo daß, inſo⸗ fern ſeine Angabe richtig iſt, in Frankreich unter 15 Taub⸗ ſtummen Einer, in den uͤbrigen Europaͤiſchen Laͤndern aber nur unter 28 Einer der Wohlthat einer angemeſſenen Er⸗ ziehung genießen würde. Der Moniteur zeigt an, daß in dem Koͤnigl. Gymna⸗ ſium Ludwigs des Großen nach beendigten Ferien in Quinta ünd Serxta regelmeßiger Unterricht in der Deutſchen Sprache ertheilt werden wuͤrde. . Das in Toulon erſcheinende Aviſo de la Moditerraneée widerruft die von ihm zuerſt gegebene Nachricht, daß die Admiralsflagge von dem „Conquérant“ abgenontmen wor⸗ den ſey, und fuͤgt hinzu, daß Hr. v. Rigny wahrſcheinlich 88—3 Kurzem auf dieſem Schiffe wieder in See gehen werde. 8 Die Liſſaboner Correſpondenz vom 26. Auguſt meldet, daß die Freude der Apeſtoliſchen daſelbſt durch die Nachrich⸗ ten von Terceira ſehr getruͤbt worden ſey. Das Journal du Commerce theilt die Correſpon⸗ ddenz zwiſchen dem Bicemte von Venancourt und der Regie⸗ kung von Buenos⸗Ayres in Betreff der letzten dort ſtatt ge⸗ fundenen unangenehmen Vorfälle mit, und hegleitet dieſelbe mit folgender Bemerkung: „Da der ungluͤckliche Vorfall vor BuenosAyres fuͤr 3 bis 4000, in jeiſem Lande anſaͤſſiger Franzoſen und fuͤr den Franzoͤſiſchen Handel in jenen Ge⸗ waͤſſern uͤberhaupt von den ernſteſten Folgen ſeyn kann, ſo heaben wir geglaubt, unſere Leſer von allen Umſtaͤnden dieſes Ereigniſſes unterrichten zu müͤſſen. Aus den uns vor Augen liegen⸗ den Actenſtuͤcken ergiebr ſich, daß ſich am Bord der von Hrn. v. Ve⸗ nancourt weggenommenen Schiffe 200 Gefangene von der feindlich
*
gegen die Republik geſinnten Armee befanden*); dieſe ließ er auf einem Punkte der Kuſte ans Land ſeten, ₰ . unmitrtelhar wieder zu ihrer Armee ſtoßen konnten. Dies iſt,
aobgeſehen von dem unberechtigten Angriffe an ſich, auch 1 I.u offenbare Verletzung der Neutralitaͤt 19-n .nn enn fuͤhrende Partheien.“ Kach einem Schreiben aus Les Cayes auf Haiti vom 8. Juni, welches das Journal du Haͤvre mittheilt, er⸗ wartete man dort mit Ungeduld die Ratification des Han⸗ ddelsvertrages mit Frankreich; ſollte dieſe von Franzöͤſiſcher — Seite ausbleiben, ſo wuͤrde, meint man, das Leben der in — 8 aiti befindlichen Franzoſen in großer Gefahr ſchweben, und * Per⸗ jetzt uüͤbe die Regierung gegen dieſelben geoße Strenge; 1
ſey ein junger Franzoſe, der ohne Berechtigung ein Bil⸗ lard gehalten habe, zu 3000 Gulden Geldſtrafe verurtheilt worden.
ZI1 hieſigen Blätter melden aus Neufchatel in der
89,88 daß der durch ſeine Denkſchriften bekannte Herr Fauche⸗Borel ſich daſelbſt aus dem dritten Stockwerke des von ihm bewohnten Hauſes geſtürzt hat, und auf der Stelle todt geblieben iſt.
Großbritanien und Irland.
London, 11. Sept. Es wollen Einige wohlunterrich⸗ kete Leute behaupten, daß Herr Huskiſſon, nachdem er von der Reiſe, auf der er ſich jetzt befindet, zuruͤckgekommen ſeyn wird, in das Miniſterium wieder eintreten werde, und daß er eben dieſe Reiſe nur unternommen habe, um ſich fuͤr den erwahnten Zweck mehr vorzubereiten. — Die Morning⸗ Chroniecle? glaubt jedoch, daß Herr Huskiſſon nur nach Liverpool gereiſt ſey, um ſich bei ſeinen Waͤhlern, wo die
Aunſtige Meinung fur ihn etwas nachgelaſſen habe, fuͤr den - zen einer neunen Parlaments⸗Wahl wieder in gutes Anden⸗ een zu bringen. 8
Die Times glaubt, daß nnſer diplomatiſcher Ver⸗ kehr mit der gegenwaͤrtigen Regierung in Portugal wie⸗ er werde eröffnet werden müſſen, weil kein thaͤtlicher
den dat zn deren Umſturze von Braſilien erwartet wer⸗ eine Natico⸗ einige andere Hoͤfe dazu geneigt ſeyen, und „excommuneinicht in ihren Handelsverhoͤlrniſſen auf immer kennung bleizen koͤnne. Sie fuͤhrt unſere Aner⸗ von Amiens Regkerung Buonaparte’s durch den Frieden Geruͤ nicht „ühnkichen Fall an. Allein ie glaubt dem geſandt werden.⸗ 82 Lord Strangford nach Liſſabon werde ten Poſten, i⸗ ge⸗ a er, wegen der fruͤher von ihm bekleide⸗ ſchafters an 8 — Lertigern Nange, als dem eines Bot⸗ geſtellt werden k unte, und fuͤget hinzu: „Wir
—
*) Nach dem vor 2. geſtern unter Suͤd⸗ der All⸗ gemeinen Zeitung) gegebenen Schrelben. die
vom Herrn von Venancourt fre 1 1 daten, ſonde 8 i gegeben 2 i Soldaten, ſondern Verbrecher Faen 8 Individuen keine
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haben ſo viel Vertrauen zu den Verſprechungen des edle⸗ Herzogs an der Spitze der Regierung, Sparſamkeit betref⸗ fend, daß wir einen ſolchen Muthwillen in Ausgaben, wie ein Botſchafter⸗Poſten in Liſſabon ſeyn wuͤrde, nicht er⸗ neuert zu ſehen hoffen. Wir hatten nur einen Miniſter vom zweiten Rang in Liſſabon bis zur Ruͤckkehr des Hoch⸗ ſeligen Koͤnigs Johann aus Braſilien, und die jetzige Regie⸗ rung verdient doch fuͤrwahr nicht eine Mehr⸗Ausgabe von mehreren 1000 Pfd. im Jahre, um ihre Handlungen, uͤber welche wir uns ſo ſehr zu beklagen gehabt, zu rechtfertigen.“
as Morning⸗Journal, welches durch Mittheilung des Geruͤchtes von einer Sendung Lord Strangfords nach Liſſabon den Widerſpruch des Conriers veranlaßte, ſagt jetzt: „Wenn dieſes Geruͤcht, wie wir zu glauben geneigt ſind, ſich als richtig beſtaͤtigt, ſo wird der „Krieg mit Worten“ uͤber die Rechte des ſo ſehr beleidigten und verloͤumdeten Fuͤrſten auf einmal zu Ende ſeyn. Schon ſeit langer Zeit hat der Courier aufgehoͤrt, wir koͤnnen mithin
bald erwarten, daß unſer werther College ihn eben
1 ſo warm und beredſam lobt, als er ihn poͤbel⸗ haft und beſchimpfend getabelt hat.“ — In demſelben Blatte heißt es: „Es ſollen unverzuͤglich zwei Linieh⸗ Schiffe nach Terceira geſendet werden, um Beobachtungen anzuſtellen, und die Tapferkeit und Inſubordination des Gra⸗ fen Villa⸗Flor abzukuͤhlen.“
„Die Tuͤrken“, heißt es im Courier, „waren den Eu⸗ ropaͤiſchen Truppen ſo lange furchtbar, als dieſe noch keine regulaire Disciplin kannten; die Maͤngel ihres Syſtems wur⸗ den jedoch ſchon durch den Prinzen Eugen entdeckt, der an der Spitze der Kaiſerlichen Truppen in den Jahren 1716 und 1717 die glaͤnzendſten Erfolge uͤber die Tuͤrken erkaͤmpfte. In dem Jahrhundert, das ſeitdem verfloſſen iſt, und wäͤh⸗ rend deſſen alle andere Maͤchte die groͤßten Fortſchritte in ih⸗ ren militairiſchen Einrichtungen gemacht haben, ſind die Tuͤr⸗ ken allein ſtehen geblieben, und wenn ſie auch im Kriege mit Rußland, der im Jahr 1787 anfing, einige Zeit tapfern Wi⸗ derſtand leiſteten, ſo gewann doch Suwarow in den darauf folgenden Feldzuͤgen eben ſo viele Siege, als fruͤher Prinz Eugen. — Die Politik der uͤbrigen großen
vorigen Jahre ihre Feindſeligkeiten begonnen haben, waͤre
tion der Griechen und ihrer beſten Schiffe von Navarin beraubt worden. Das eben deſſen Vernuͤnftigkeit unſeren berechnenden 8 weniger einleuchtete, als dem Publikum im Allgemeinen, machte die Ruſſen zu unbeſtrittenen Herren des Meeres und ſetzte ſie in den Stand, Truppen und Militair⸗ 1 Beduͤrfniſſe von Odeſſa faſt nach jedem Theile der Tuͤrkiſchen Kuüſte hinuͤber zu ſchaffen. Daher auch die Belagerung und— Eroberung Varna's und die Beſetzung von Siſipolis, wel⸗ 8 ches eben ſo, wie Burgas, eine vortreffliche Rhede beſittzt. Dieſe Herrſchaft auf dem Meere rechtfertigte es anch, daß General Diebitſch einen Schritt that, der unter. an⸗ deren Umſtänden ſehr gefaͤhrlich geweſen ſeyn wuͤrde — er uͤberſchritt naͤmlich das Balkan⸗Gebirge, ohne Schumla ero⸗ bert zu haben und ohne treiben. Auf dieſelbe Weiſe marſchirte Lord Wellington im J. 1813 von Portugal nach dem noͤrdlichen Spanien, Bur⸗ gos und andere, von den Franzoſen beſetzte Feſtungen unat⸗ 8 takirt laſſend, weil er wußte, daß ein allgemeines Treffen,
von dem einen guͤnſtigen Erfolz zu hoffen er vollkommen be⸗ rechtigt⸗war, ihm auch die Feſtungen in bie Haͤnde liefern wuͤrde. — Die Türkei bezieht ihre Einkuͤnfte zum Theil von ——
der Acciſe, zum Theil von der auf Chriſten und Juden ge⸗ 2 legten Kopfſteuer; beides bringt ihr jedoch nicht mehr als un-⸗; gefaͤhr 3 Millionen Pfd. Sterl. laͤhrlich ein. Dieſe Reve⸗ 8 nue geht durch den Miri oder oͤffentlichen Schatz, doch gieht es noch einen anderen Fonds, Haſne genannt, der die Pri⸗
vat⸗Einkuͤnfte des Sultans umfaßt, die von einer Minen⸗
nicht die Pforte ihrer beſten Matroſen durch die Inſurrec⸗ durch die Schlacht *
genannte Treffen,
ihn einen „Uſurpator“ zu nennen, und 8—
Maͤchte Europa's hat jedoch ſeitdem immer die Unabhaͤngigkeit der Tuͤrkei “ Schutz genommen und ſchwerlich wuͤrden auch die Ruſſen itm—
Politikern weit
ℳ
Schwarzen
ſelbſt die Tuͤrkiſche Armee zuruͤck u.
Steuer, dem Verkauf der oͤffentlichen Aemter, einer Abgabe
auf Legate und von der Hinterlaſſenſchaft der Kron⸗Beome-⸗— Die Zahl der Tuͤrkiſchen Militair⸗Ein⸗ 8
ten gezogen werden. 1 . richtungen ſieht zwar auf dem Papiere ſehr bedeutend aus, doch Deſertion und ein beſtaͤndiger Mangel an dem, was der Soldat bedarf, machen ſte in der Regel ſehr unbedeutend, und man kann daher auch nur annehmen, datz im ganzen Reiche etwa 100,000 Mann immer im actipen Dienſte ſind.*)
Die Times haͤlt ſich uͤber die, ihren eigenen Zwecken gerade entgegen arbeitende Art, wie die Auotidienne und die Gazette ihren Gegner, die oͤffentliche Meinung, taͤglich be⸗ kaͤmpfen, auf, indem ſie Dinge behaupteten, die ſie offenbar ſelbſt nicht glaubten und beſonders die letztere z. B