gekommen war. — Waͤhrend Figueroa eine Anzahl Portu⸗ — Lieſtſcher, von Oſten her kommender Schiffe, die er bei den Inſeln antraf, convohirte, verſuchte Valdes eine Landung auf Terceira, die jedoch große Schwierigkeiten fand, und end⸗ lich ſowohl wegen der Unzugaͤnglichkeir der Kuͤſte, als wegen der Tapferkeit der Garniſog, aufgegeben werden mußte. — Sowohl England als Frankeich unrerſtuͤtzten die, wie man ſie damals nauute, nationale Sache Portugals gegen Spa⸗ nien. Ein Franzoͤſiſches Geſchwader kreuzte bei den Azoren, in der doppelten Abſicht, die von den Portugteſiſchen Colo⸗ nieen heimkehrenden Kauffahrtei⸗Schiffe zu beunruhigen und ddie Feindſeligkeiten der Inſelbewohner aufzumuntern, Dieſe lotte wurde jedoch am 15. Juni 1582 von einer Spani⸗ ſſchen unter Don Alvaro Bazan, dem erſten Marquis von Saäanta⸗Cruz, vollſtaͤndig beſiegt. Auch bei dieſer See⸗ Schlacht befand ſich Miguel de Cervantes nebſt ſeinem Bruder Rodrigo. — Philipp II., ungehalten uͤber den ſchlechten, Erfolg, den die erſte Expedition nach den Azoren hatte, ließ, als er im Jahre 1583 nach Spanien —zurückkehrte, den Befehl zuruͤck, daß die eben bei Liſ⸗ ſfſahbon in der Ausruͤſtung begriffene zweite Expebition uüunter das Commando des Don A. Bazan geſtellt werde. Antonio de Herrera in ſeiner Historia de Dortugal y Con- quizla de las Tergeras“ erzaͤhlt ſowohl von der Ausruͤſtung dieſer Expedition, als von den Schwierigkeiten der ſpaͤter bewirkten Landung, mit großer Umſtaͤndlichkeit. Die eiuge⸗ ſchifften Truppen beſtanden aus 3582 Veteranen von Figue⸗ roas Legion und 2015 Mann von der des Bobadilla; hiezu kam noch eine Anzahl Freiwilltger, ſo daß es im Ganzen etwa 6000 Mann geweſen waren, welche die Bluͤthe der Spaniſchen Armee bildeten und mit allem Nöthigen wohl verſehen waren. Am 26. Juli 1583 wurde die Landung un⸗ ter ungeheuern Schwierigkeiten bewirkt. Sehr viele Spa⸗ nier ſanden dabei den Tod, ſowohl durch das moͤrderiſche Feuer der Beſatzung, welches von dem Franzoͤſiſchen Haupt⸗ mann Bourgonon geleitet wurde, als durch das Meer, wo 8 ſie ſchaarenzweiſe bei dem Erklimmen der Felſen hinabgeſtuͤrzt 8 wurden. Inzwiſchen gluͤckte die Landung doch diesmal, und die Inſel wurde der Spaniſchen Herrſchaft unterworfen. Reodrigo de Cervantes gehoͤrt zu den Officieren, welche zuerſt die Wellen hindurch die Inſel erklimmten, und wurde noch auf dem Schlachtfelde wegen ſeiner Tapferkeit avancirt. — Die in der neueſten Zeit verſuchte Landung der Migueliſten hatte mit denſelben Schwierigkeiten zu kaͤmpfen, doch lief ſie weniger gluͤcklich ab, wiewohl auch die Angreifenden ſehr viele Tapfer⸗ keAeit bewieſen; ob jedoch (heißt es in der intereſſanten Schil⸗ derung des Courier, aus dem das Gegenwaͤrtige entlehnt iſt) die muthvolle Vertheidigung der Inſel von weſentlichem Bortheile fuͤr die Sache der Sieger ſeyn werde, das ſey eine ſchwer zu beantwortende Frage, doch laſſe es ſich kaum ddeenken, beſonders wenn man die Geſchichte der auf der In⸗ ſel Terceira bewirkten Inſurrection kenne. Die Inſel⸗Be⸗ wohner ſind naͤmlich ein ruhiges, frugales Voͤlkchen, das an ſeinem Boden ſehr haͤngt und ſich lieber zu der friedlichen Geſinnung hinneigt, welche die romantiſche Umgebung ihnen einfloͤßt, als zu der kriegeriſchen, die ihnen von außen her gekommen iſt; „ſie gehen,“ wie ein Reiſender ſie beſchreibt, „lieber der Olive, als dem Lorbeer nach.“ — Seit den Un⸗ ruhen, deren Schauplatz die Inſel unter Philipp lI. war, heaben die Einwohner immer im Frieden gelebt, und ſind den Kevolutionen, ſo wie den Kriegs⸗Drangſalen der letzten Zahthunderte glücklich entgangen. Da Liſſabon der einzige Markt iſt, nach welchem ſie die Fruͤchte ihres Bodens hinzuſchicken pflegen, und ſie, ſobald die Communication mit dieſer Stadt ab⸗ ebrochen iſt, einen großen Theil ihrer Einkünfte verlieren, o erklaͤrten ſie ſich auch bei der Kron⸗Annahme Dom Mi⸗ guel's freiwillig fuͤr denſelben, und proclamirten ihn am 18. Mai 1828. Drei Tage darauf empörte ſich jedoch das auf der Inſel garniſonirende 5te Jäͤger⸗Bataillon, verhaftete den Gouverneur, ſo wie andere Perſonen von Einfluß, und proclamirte Dom Pedro. Man entwaffnete zugleich die Ein⸗ wohner, die hin und wieder eine Reaction verſuchten, hielt ſie, und zwar zuweilen durch graufame Mittel, in Unterwer⸗ fung, und errichtete endlich eine eigene Militair⸗Regierung, die mit geringen Veraͤnderungen noch jetzt beſteht. Zu dem Bataillon Jäͤger, welches 460 Mann zählte, ſind ſpaͤter auch noch die Portugieſiſchen Fluͤchtlinge aus Porto und anderen Orten gekommen, ſo daß die Beſatzung jetzt aus 2120 Mann beſteht. Wenn auf die Treue aller dieſer Truppen zu rech⸗ nen iſt, ſo kann ſich die Inſel, geſchüͤtzt, wie ſie iſt, von der Natyr RiheFaran⸗ uten, gegen den ſtaͤrkſten Angriff noch lange vettheibigen. Man fuͤrchtet indeſſen, daß die Nachricht von der Abreiſe der Koͤnisin Maria dem Eifer dort etwas ſchaden duͤrfte. Auch kann die Juſel — wie der Berichterſtatter des Cou⸗
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rier ausfuͤhrlich auseinander ſetzt — wegen ihrer iſolirten Lage der Sache der jungen Koͤnigin in Portugal ſelbſt nur von geringem Nutzen ſeyn. — Um ſich Geld zu machen, hat Graf Villa⸗Flor bereits 80 Arrobas oder 2560 Pfd. Silberzeug, das der Kirche angehoͤrte, einſchmelzen laſſen; ſelbſt die Glok⸗ ken ſind bereits in Beſchlag genommen worden, um Fuͤnf⸗ Reisſtuͤcke daraus zu muͤnzen. Die monatlichen Ausgaben der Garniſon belaufen ſich auf 24 bis 26 Contos, was un⸗ gefaͤhr — jedes Conto à 200 Pfd. gerechnet — 60,000 Pfd. Sterl. betraͤgt. Die anderen, damit in Verbindung ſtehen⸗ den Ausgaben, wie die fuͤr Transport⸗Schiffe, Agenten, das Etabliſſement in London u. ſ. w. belaufen ſich auf ungefaͤhr eben ſo viel, ſo daß, wenn das fuͤr die Zinſen der Portugie⸗ ſiſchen Anleihe fruͤher beſtimmt geweſene Geld ausgegeben ſeyn wird, ſchwer zu beſtimmen iſt, woher neue Fonds ge⸗ nommen werden ſollen, da die Regierung und Legislatur Bra⸗ ſiliens alles Einſchreiten in die Angelegenheiten Portugals auf das Beſtimmteſte abgelehnt hat. Mit Brod und Fleiſch iſt die Beſatzung von Terceira jetzt hinlaͤnglich verſehen; es fehlt ihr jedoch an Wein, Brandtwein, Taback, Zucker u. ſ. w.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 9. Auguſt. Die Montreal⸗Zeitung ſagt in Bezug auf die Spaniſche Expedition gegen Mexiko und deren wahrſcheinlichen Ausgang unter Anderm: „Die Vereinigten Staaten ſcheinen zu fuͤrchten, daß Cuba, in Folge dieſes Krieges, in andere Haͤnde erathen koͤnnte. Wir wiſſen nicht, in wie weit dieſe evegals gegruͤndet iſt, indeſſen fin⸗ der daruͤber kein ſtatt, daß Cuba in Haͤnde fallen moͤchte, die, unſern Nachbarn weniger angenehm ſind als die der geſunkenen Macht, in deren⸗ Beſitz es gegenwaͤrtig iſt.“ 2 macht ein hieſiges Blatt ſolgende Bemerkung: „Wir fuͤrchten ein ſolches Ereigniß nicht. Cuba wird ſobald nicht der Herrſchaft des Mutterlandes entzogen werden; es wird von der Spaniſchen Regterung ſehr beguͤnſtigt; und ſollten ſeine Bewohner den Schutz einer andern Macht ſuchen wollen, ſo wuͤrde ihrer Stimmung nach die Wahl eher auf die Vereinigten Staaten, als auf Großbritanien fallen. Au jeden Fall aber iſt der Gedanke au eine Expedirion zur Erobe⸗ rung dieſer Inſel, von Seiten des Suͤd⸗Amerikaniſchen Feſt⸗ landes, veinghe lächerlich. Die Bewohner der verſchiedenen Suͤd⸗Amerikaniſchen Provinzen ſind zu ſehr damit beſchaͤftigt, ſich einander zu erwuüͤrgen, als daß ſie ſich in eine ſolche Un⸗ ternehmung einlaſſen ſollten, und geſetzt den Fall, ſie ent⸗ ſchloͤſſen ſich dazu, ſo wuͤrden ſie bald einſehen, daß es etwas Anderes iſt, eine Expedition zur See auszuruͤſten, oder ein oder zwei tauſend mit Lumpen behaͤngte Indianer zuſammen
zu treiben. Einem Privatſchreiben aus Havana vom 21. Juli zu⸗ wo ſich viele fremde und
folge lagen im dortigen Hafen, ung unvorſichtige Matroſen verſammein, die des tropiſchen Klima's nicht gewohnt ſind, eine Menge Perſonen am gelben Fieber krank; am Ufer und in der Stadt aber befanden ſich nur wenige Kranke, ausgenommen unter den ungluͤcklichen Ver⸗ wieſenen aus Mexiko. Demſelben Schreiben nach war den Tag vor ſeinem Abgange an der Kuͤſte ein Sklavenſchiff aus Afrika angekommen, das 306 Sklaven landete, nachdem es unterweges an verſchiedenen Krankheiten nicht weniger als ſechshundert ſolcher Ungluͤcklichen verloren hatte. Die Stadt New⸗Orleans liefert jetzt ein Bild großer Thaͤtigkeit, indem ohngefähr 150 Haͤuſer gebaut werden, die alle zum naͤchſten Winter fertig werden ſollen. „Sehr er⸗ freulich“, heißt es in einem Bericht von dort, „iſt dieſe Thätigkeit, da ſie nicht nur einen Beweis von dem Wachs⸗ chum und dem Wohlſtande der Stadt giebt, ſondern auch die Ausſicht gewoͤhrt, die bisherigen unverhältnißmäͤßig hohen
Miethen herabgeſetzt zu ſehen.“ ina 8. ſoll in Nord⸗Carolina
Die Manie Gold aufzuſuchen, uͤber alle Begriffe groß 82 man verſäumt Geſchaͤfte, ſogar des Sonntags die Kirche, um dieſem verfuͤhreriſchen Metall nachzuſpuͤren. 8
Vor Kurzem brach hier ein Feuer aus, das in Zeit von einer Stunde 5 Haͤuſer und mehrere Nebengebaͤude in Aſcht legte. Auch ein Theater iſt in dieſen Tagen nebſt zwei be⸗ nachbarten Haͤuſern abgebrannt; man glaubt, daß in dieſen letzteren Gebaͤuden, die hoch verſichert waren, das Feuer an ire en 9. 8 ül-
In der vorigen Woche ging das een hie — bany fahrende Dampfboot * hier mit beinahe 1000 238 gieren ab, eine Zahl, die bis dahin noch nie ein einzeln
Boot aufgenommen hattet.
Beilage
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