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Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. 260.

Columbien.

2 ord⸗Amerikaniſchen Blaͤttern vom 6. und 7. Auguſt 88 heißt es Masie haben Briefe und Documente von unſerem Correſpondenten in Caraccas mit dem Reſultat der dort —2 gefundenen Wahl von Mitgliedern zum Congreß Hener, der eine neue Verfaſſung fuͤr Columbien bilden ſoll. Die fuͤr die Provinz Caraccas erwaͤhlten Perſonen ſind allgemein geachtete, durch ihre Talente ausgezeichnete Maͤnner und Se-⸗ Anhaͤnger Bolivar's, welche die uneigennuͤtzigen Opfer, . er unausgeſetzt fuͤr die Unabhaͤngigkeit ſeines . 18 fuͤr die Dauer ſeiner Einrichtungen gebracht ₰o dee Ma⸗ enhen Werthe zu ſchäͤben wiſſen; ſie Haben foſzendee e nifeſt an ihre Mitbuͤrger erlaſſen: „Da die 17 g 88₰ ſerer Einrichtungen von der Schwäͤche der Fole 8* F. faſſung der Republik herruͤhrt, und da es in Folge beſonderer Umſtände oft nothwendig wird, Regierungs⸗Beamte mit außer⸗ ordentlicher Gewalt zu verſehen, ſo iſt es noͤthig, daß die Re⸗ gierung mit aller noͤthigen Macht und Kraft ausgeſtartet werde, um, mit ſtrenger Beobachtung der repraͤſentativen Regierungs⸗ form, die Verfaſſung und die Geſetze ohne die mindeſte Aen⸗ derung aufrecht zu erhalten. Da die Kuͤrze der Zeit, fuͤr welche Staats⸗Beamte erwaͤhlt werden, ein Schwanken in der Ausſegung der Geſetze, und einen Mangel an einem feſten Syſtem der Geſetzgebung erzeugt, und von eiten der Staats⸗ Beamten Nachlaͤſſigkeit in Ausuͤbung nuͤtzlicher Vorſchriften veranlaßt hat, ſo iſt es erforderlich ihre Dienſtzeit zu verlaͤn⸗ gern. Da die Preßfreiheit anerkanntermaaßen die beſte Scchutzwehr repraͤſentativer Verfaſſungen iſt, und es, um lihre Wohlthaten zu genießen, nothig iſt, daß ſie zur Beför⸗ derung von gemeinnuͤtzigen Gegenſtaͤnden angewendet wird ſo ſollte einerſeits dieſe Freiheit als ein unverletzliches Vorrecht vollſtändig geſichert, dagegen aber auch andererſeits S1 jederzeit dafuͤr geſorgt werden, daß ſie gewiſſen Regeln un⸗ erworfen ſey, um nicht gemißbraucht oder ein Werkzeug zu Parthei Zwecken zu werden. Um die Einwanderung von Auslaͤndern auf eine Weiſe zu erleichtern, die darauf berech⸗ 8 net iſt, unſere Bevoͤlkerung zu vermehren und dadurch Acker⸗ bau, Handel und Kuͤnſte zu befoͤrdern, ſollten Maaßregeln Auslaͤnder zur Anſiedelung bei uns zu er⸗ 8— lern, ohne ihnen in inſicht ihrer igioͤſe agaa n. 582 2 22 ſſich 1. er rellgieſen Anſichten

Staats⸗Einna m nnur unter der Verſülgung der Verwaltung ſtehen, bn⸗ ſan

ddie Ausgaben der Nation zu ſorgen haben wird 8. läͤſtige Abgaben aufzubuͤrden. „Das Manifeſt ſchließt r

8 ſchlaͤgen fuͤr Sicherheit der Perſon und des Et fuͤr die Art der Beſtrafung von Vergehen ..

fung und 942 Geſetze.“ Einem Geſetz vom 2. Mai dieſes ahres ſen alle nach Columbien geſendete 82.5 acſalge maf von den am Orte ihrer Abſchiffung defindlichen Lerreſgaten Conſuln, Vice⸗ Conſuln Agenten ſich kein Columbiſcher Conſul, ice⸗ Conſul oder b udet, iſt ein Certificat von irgend einem . Regierung hinlaͤnglich, die mit Columbien einen Handels⸗ cractat hat. Fuͤr die Vereinigten Staaten tritt dieſes Ge⸗ ſetz 4 Monate, und fuͤr Europa 6 Monate nach ſeiner Be⸗

is. in Kraft. E II 1 * 8*

8 Berlin 18. Se 1 . „918. September. Nach einer Bekanntmachung Ne halaes der Provinz Brandenburg vom SFten Berlin der naͤchſte Communal⸗Landtag der Kurmark zu Käͤſtrin and der naͤchſte Communal⸗Landtag der Neumark zu 8 d. Mit November d. J. eröffnet werden. Schreiben aus 8* zuf das geſtern von uns mitgetheilte iinziſch, Sächgſchen abendas erte große Mufikfeſt des Thü⸗ derſelbe, Muſikvereins iſt noch zu bemerken, daß welches der änigt. Geseſthemang des borer Badiehfe, durch die Ueb Lbeneral⸗M ſi⸗Direktor Ritter Spontini woorben, Dicetrion bei dem Feſte ſich er⸗ 2 e

b. ſein wohl erefenes W he hat pr⸗ in einem trefflich aus 8* nien der ihm verliehenen Orden 8 * 22* 47*b von ſiehen Opern deſſelben zeigt Der 98 8. 6 8 enfe gender Umſchriftumgeben: Lyricas Tragoeciac peans 11

Germania Meritorum Cultrix. Die Koſten der Medaille ſind durch Subſcription von Verehrern Spontini's in 60 großentheils norddeutſchen Staͤdten aufgebracht worden, und ſie wurde dem gefeierten Meiſter bei einem Feſtmahle am er⸗ ſten Tage des Muſikfeſtes, durch eine Deputation des Muſik⸗ Vereins, uͤberreicht*). Dem wackeren Muſik⸗Direktor Naue, deſſen regem Eifer und unermuͤdeter Thaͤtigkeit es (wie ſchon weſentlich mit zu verdanken iſt, daß der Verein und omit dieſes Feſt zu Stande gekommen, wurde bei dieſer Ge⸗ legenheit ein ſchoͤner ſilberner Pokal dargebracht.

Die hieſigen Stadt⸗Behoͤrden ſind gegenwaͤrtig im Begriff, den Theil des Koͤllniſchen Rathhauſes auszubauen, welcher in der Scharrnſtraße liegt, und ein altes ganz ver⸗ fallenes Gebaude bildet, in welchem ſich nur einige unbedeu⸗ tende Wohnungen mit der Rathswaage befanden. Das neue Gebaͤude ſoll in der mittleren Etage eine Wohnung fuͤr den Direktor des Köͤllniſchen Real Gymnaſtums erhalten, das ſich im Rathhauſe befindet, und die obere Etage ſoll zur Ver⸗ mehrung des Klaſſen⸗Lokals dieſer Anſtalt eingerichtet wer⸗ den, deſſen zunehmende Frequenz einen Beweis giebt, daß der Lehrplan, welcher dieſer Anſtalt zum Grunde gelegt iſt, den Beduͤrfniſſen des Publikums entſpricht. Die Gewerb⸗ ſchule, welche jetzt ſchon an 170 Schuͤler zaͤhlt, iſt durch die, von der Commune dazu beſtimmten Geld⸗Zuſchuͤſſe ſo voll⸗ ſtaͤndig begruͤndet, daß ſie hoffentlich den guͤnſtigſten Erfolg gewaͤhren wird, um den Soͤhnen des gebildeten Buͤr⸗ gerſtandes von Berlin eine wiſſenſchaftliche Ausbildung für ihren kuͤnftigen Beruf zu verſchaffen. In die⸗ ſem Jahre wird auch die erſte oͤffentliche Stadt⸗Schule, und zwar in der Koͤnigsſtadt, nicht weit vom Alexanderplatz, gebaut. Im künftigen Jahre ſollen noch 2 dergleichen in der Spandauer⸗ und Stralauer, Vorſtadt erbaut, und damit nach und nach bis zur Anzahl von 16 oͤffentlichen Stadt⸗ ſchulen fortgeſchritten werden, welche den inzwiſchen zu⸗ claſ⸗ ſificirenden Privatſchulen Berlins als Muſter und Anhalts⸗ punkt dienen ſollen. Was die oͤffentlichen ſtaͤdtiſchen Armen⸗ ſchulen betrifft, ſo ſind in Folge des diesfäͤlligen Organiſa⸗ tionsplans bereits 5 vollſtaͤndige Communal⸗Armenſchulen mit neu erbauten, oder von der Commune angekauften und fuͤr den Schulzweck baulich eingerichteten Schulhaͤuſern ver⸗ ſehen, eingerichtet, und in erfolgreicher Wirkſamkeit begriffen. Es fehlen jetzt noch neun vollſtaͤndige Communal⸗Armenſchu⸗ len, von welchen jedoch ſofort nach Beendigung der bereits eingeleireten Neubauten wenigſtens drei in dem kuͤnftigen Jahre neu organiſirt und eroͤffnet werden koͤnnen.

Die Anzahl der Fremden, welche in dieſem Sommer Koöͤſen beſuchten, um ſich der Sool⸗ und Mineral⸗Baͤder zu bedienen, hbetrug 108 Individuen. Es ſind dort wieder meh⸗ rere neue Haͤuſer erbaut und fuͤr die Verſchoͤnerung des Orts durch Bepflanzung der alten Chauſſee mit Linden, ſo wie durch eine freundliche Anlage am ſogenannten Pesich und Aushauung eines bequemen Weges durch das 8*½ bis zum Gipfel des Berges, geſorgt. Die Koſten waren dur die freiwilligen Beitraͤge der Fremden in den Sommer⸗Mo⸗ naten 1827 und 1828 beſtritten. Das Bad zu Lauchſtaͤdt wurde in der diesjaͤhrigen Badezeit mehr beſucht, als in den letzten Jahren, wozu das gelungene Bemühen der Einrich⸗ tung von Sool⸗Bäͤdern beigetragen haben mochte, zu denen die Soole von der nahe gelegenen Saline Duͤrrenberg ent⸗ nommen wurde.

Aus Koͤln vom 12ten d. M. wird gemeldet: Die Witterung iſt hier fortwaͤhrend truͤbe und reguigt, und die

üchte ſo kuͤhl, daß dies auf das Fortkommen der Trauben einen ſehr uͤblen Einfluß aͤußert. Zugleich werden durch den fortwaͤhrenden Regen haäufige Ueberſchwemmungen veranlaßt, wodurch in vielen Gemeinden des Kreiſes Bonn ein nicht unbedeutender Schaden entſtanden iſt. Bei Köln ſelbſt iſt der Rhein fortwahrend im Steigen. Der anhaltende Regen hat auch auf die Sommerſaat und das Gemuͤſe einen ſehr nachtheiligen Einfluß: da wo der Boden ſchwer iſt, hat er auch ſogar den Kartoffeln geſchadet und auf den Felbern ſind viele Wicken und Erbſen verfault. Die Aerndte iſt um

* Es ſteht zu hoffen, daß von di 1 medaldlen. Nehrrnn be 2 9 eſer ſchoͤnen, in der hieſigen mehr Eremplare ausgepraͤgt und zum Kauß kommen werden, da⸗ mit alle Verehrer Spontint's Gelegenheit erbalten, ſch dieſes in jeder Beziehung ſo intereſſante Kunſiweri zu verſchaffen.

oos verfextigten Medaille demnaͤchſt

g⸗ . —8. I