8* 8₰ ſet nur wieder, was Zeitunasſchreiber ſich im Vertrauen auf die Leichtglaͤubigkeit ihrer Leſer erlauben, oder von welcher eichtglaͤubigkeit ſie fabe an. 8 Tur 2 5 1 Di [lgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben 8 — aus ———— 22. Begas. daß daſelbſt nachſtehende zwei Buülletins erſchienen ſind: „Im Lager vor Nikopolis 8. (20.) Aug. Das Hauptquartier des Grafen Diebitſch war nach dden letzten Verichten in Sliwno. General Kraſſowsky hatte vpor Schumla ein ſehr ernſthaftes Gefecht. Das Pferd des Groß⸗ 8* Weſirs wurde verwundet, das des Generals Kraſſowsky ge⸗ Oddtet. General Kiſſeleff, der erfahren hatte, daß 2000 Tuͤr⸗ een bei Nikopolis gelandet, becilte ſich, den General Baron 8 voon Loͤwenſtern dahin zu ſchicken, der ſie zuruͤckwarf, und das Land von den Einfaͤllen der Tuͤrken reinigte, die Schrecken üͤber daſſelde verbreitet hatten.“ — „Buchareſt, 10. 22. Auguſt. Man ſchreibt aus dem Lager von Daja, 2. ſich 2. Hauptauartier des Generals Kiſſeleff befindet, daß dan gen⸗ linke Ufer der Donau, das augenblicklich von den Tuͤr e huhigt worden war, durch die raſchen Bewegungen des Gene⸗ 1 rals Kiſſeleff von ihren Einfäͤllen 8⸗ e. —* 88 n „ ’ ſten bedrohte Punkt war enn e Seerchelaagnd Pfed⸗
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kfopolis. Die Tuürken hatten — N vpen Mann Fußvolk ausgeſchifft. Mit . Blitzesſchnelle begab ſich General Baron v. Loͤwenſtern an
8 ſei avallerie dahin, zwang ſie zum eiligen ö von den Ruſſen augenblicklich ver⸗ . . — worden war, wurde von der Infanterie des Generals Stegemann aufs Neue beſetzt. Die Tuͤrken verſchwendeten eeine große Menge Pulver und Kugeln, um die Ruſſiſche Ca⸗ allerie zu hindern, die Donau⸗Ufer zu ſaͤubern, Und Alle die gefangen zu nehmen, die nicht Zeit gehabt hatten ſich einzu⸗ ſc'iffen; ungeachtet ſie aber aus 40 Geſchuͤtzſtuͤcken ſchoſſen, dgelang es ihnen nicht, die Bewegungen der Ruſſen aufzuhal⸗ 8. ken, welche dieſe Expedition ohne zroßen Verluſt ausfuhrten, — Seitdem Rachova vom General Geismar verlaſſen wurde, veerrſcht größere Thaͤtigkeit in der Donauſchiffahrt. Mikopo⸗ liis, Siſtov und Ruſtſchuk erhalten von Widdin aus Mund⸗ und Kriegsbeduͤrfniſſe. General Baron v. Loͤwenſtern, der errfaͤhren hatte, daß ein Transport paſſiren ſollte, ließ eine DSBatterie aufſtellen, welche mehrere Boote beſchäͤdigte, zwei in Grund bohrte, und die Mannſchaft der andern zwang, ſich zu — und ihre Boote im Stich zu laſſen.“ Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. 2 * New⸗York, 9. Aug. Die Auguſta⸗Chronicle ent⸗ öeält folgendes Schreiben aus Columbus (in Nord⸗Carolina) vom 18. Juli: „Einige vor Kurzem unter den Indianern .½ Ktattgehabten Bewegungen, die einen feindſeligen Charakter an ſiicch truzen, haben hier große Beſorgniſſe erregt. Unter den
ETreeks ſind mehrere geheime Berathungen gehalten worden, wie man glaubt, in der Abſicht, kriegeriſche Operationen gegen die Graͤnz⸗Colonieen zu verabreden. In Folge der hiieerdurch veranlaßten allgemeinen Beſorgniſſe ſtatteten einige unſerer Mitbuͤrger vor einigen Tagen dem Agenten der Ver⸗ einigten Staaten bei den Creeks, Oberſten Crowley, im Fort MMitcchell einen Beſuch ab, um nahere Erkundigung einzuzie⸗ 8 Ffam Ueber das Reſultat dieſes Beſuches wird Folgendes FHerichtet: „Der erwahnte Agent ſagte aus, daß mehrere ge⸗ heime Berathungen unter den Oberhaͤuptern ſtattgefunden 8 Höͤtten; daß er durch verſchiedene Indianer erfahren, wie in dieſen Berathungen von den Creeks beſchloſ⸗ Iean waͤre, auf ihrem Grund und Boden zu leben und zu . .2 ihn, den Agenten, zu töͤdten; einen Vernichtungs⸗ 2, † S an den Graͤuzen zu beginnen; alle weſtlich vom Flint⸗ 1nmp.“ om lebenden Weißen zu ermorden, und wenn ihnen Trup⸗ entgegen geſendet werden ſollten, um ſie zu dekoͤmpfen, 8 un die Säͤmpfe — zu ziehen, und dort, fuͤr den Diue Boden ihrer Vorfahren fechtend, zu ſterben. achrichten, die dem Agenten nicht ſehr wahrſcheinlich
harten ihn nicht ſonderlich beunruhigt, bis ein er Haͤuptling der Creeks, dem er von je⸗ b EEen. und der 2 nd indſchaft bezeigt hatte, zu ihm kam, — gen 2 mit dem nn s⸗ beqatgte, daß er cfaßt en Berathung, in welcher oben erwaͤhnte Beſchluͤſſe
. 2* worden, ſelbſt bei hnt, und auch ſeine Einwilli⸗ Zung gegeben habe, jed zu viel Freundſchaft fuͤr ihn, den b es mit ſeinem Gewiſſen vereint⸗ ihn geopfert zu ſehen, ohne ihn zuvor gewarnt 1 ann theilte er ihm ferner mit, daß eputationen an die Cherokeſen, Choctawer und Seminolen abgefertigt worden wären, um ſie zum Beitritt aufzufordern; daß man aber bis jetzt nur von den Cherokeſen eine Ant⸗ wort, und zwar eine beifällige, erhalten habe, und ſchloß ſei⸗
gen koͤnne, zu haben.
* Agenten, fͤhle, als daß er 8
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nen Bericht mit der Anzeige, daß der Vorſitzer der Creeks Namens Roß, eine Rede an die Nation vorbereite, in wel⸗ cher er ihr den Rath ertheile, ihr Land nie zu verlaſſen, und jeden Weißen zu toͤdten, der die Graͤnzlinie üͤberſchritten — Daſſelbe Blatt giebt uͤber dieſen Gegenſtand unterm 29. Juli noch Folgendes: „Aus Columbus oder Milledgeville iſt nichts Naͤheres uͤber die beabſichtigten Feindſeligkeiten der Indianer eingelaufen. Dagegen enthaͤlt das letzte Cheroke⸗ ſiſche Zeitungsblatt, der⸗Phoͤnix, zwei, auf die Auswanderung der Cherokeſen ſich beziehende Artikel, die, wenn nicht einen offenſiven, ſo doch defenſiven Character an ſich tragen, und wenigſtens eine deutliche Hinneigung dieſes Stammes aus⸗ ſprechen, ſich den Forderungen Georgias zu widerſetzen. Der Herausgeber der Zeitung, indem er von W. Hicks, einem Ober⸗ haupte von großem Einfluß und Anſehen, ſpricht, bemerkt dabei, daß wenn die Cherokeſen ſich nicht eher von der Stelle ruͤhren wollen, als bis er auswandert, die Vereinigten Staaten viel groͤßere Anſtrengungen zu machen haben wuͤrden, ihren Zweck zu erreichen, als es bisher der Fall geweſen ſey. — Dann enthaͤlt der Phoͤnix eine Adreſſe von einem Mitgliede der Familie Hicks, in welchem es unter Anderm heißt: „Ich werde in meinem Vaterlande bleiben, bis man mich mit dem Bajonnet forttreibt: dann werde ich in die Wildniſſe fliehen und einen Zufluchtsort in einem Gebiecte ſuchen, das, wie man ſagt — „den Indiſchen Sitten angemeſſener iſt” — einen Zufluchtsort, wo die Stimme des civiliſirten Menſchen vor dem Geſchrei des Wilden, und dem Gebruͤll reißender Thiere verſtummt; — dort werde ich mich in der Tiefe eines einſamen Waldes verbergen, um meine Tage in Dunkelheit zuzubringen, auf mein mißhandeltes Vaterland zuruͤck zu blicken, und das traurige Loos von Alkmonacs edlem aber ungluͤcklichem Geſchlecht zu beweinen.“
Der National⸗Intelligencer vom 3. Auguſt mel⸗ det, daß der Agent der Vereinigten Staaten, Oberſt Crow⸗ ley bei den Creeks, ſich genoͤthigt geſehen hat, ſeinen Auf⸗ enthalts⸗Ort bei den Indianern zu verlaſſen, und ſich ſeiner Sicherheit wegen nach Columbus zu fluͤchten; das Militair habe Befehl erhalten, den Platz zu bewachen, alle Anſiedler auf der Graͤnze ſeyen in Bewegung, und es wuͤrden bereits alle zur Vertheidigung noͤthigen Anſtalten getroffen.
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Inland.
Berlin, 19. Sept. Einer, im neueſten Stücke des Amtsblat⸗ ts der Köͤnigl. Regierung zu Muͤnſter enthaltenen Ueberſicht zu⸗ folge ſind von ſaͤmmtlichen Communal⸗Schulden des Regierungs⸗ Bezirks, welche am 1. Jan. 1816 1,439,367 Rthlr. 6 Pf. betrugen, bis⸗Ende 1828, mithin in einem Zeitraume von 13 Jahren, 594,834 Rthlr. 5 Sgr. 11 Pf. getilgt worden. Das Kirchſpiel Telgte, Kreis Muͤnſter, und Dorf Weſſum, Kr. Ahaus, ſind im vorigen Jahre ſchuldenfrei geworden.
Der Schulden Zuſtand betrug am Ende des Jahres 1828:
Immediatſtadt Muͤnſter. 101,010 Rthlr. 12 Sgr. 7 Pf.
Kreis Muͤnſter .. . . ... 100,499 26 ¼ 8 Tecklenburg.. . .. 18 — „ Warendorf.... 111,77. . 18 ¼ . Pecham. ... 120,619 ¼ AA. Sa; „ Luͤdinghauſen 74,820 „ 16 3 2Eypagſel 99992 W 777 Recklinghauſen 72,632 „ 2 2 ANerhg.. 21,816 729 „hatk . . 54,322 „ 440 * 10 Stoinſurt . 86,126 „ 16 775
Summa 814,532 Rthlr. 24 Sgr. 7 Pf.
Der Ertrag des Getreides, beſonders des Roggens, iſt
im Regierungs⸗Bezirk von Muͤnſter uͤberall reichlich ausge⸗ fallen; vorzuͤglich auf dem Sande ſoll ſeit 20 Jahren der Roggen keine ſo gute Ausbeute geliefert haben. Auch der Ertrag des Weizens war gut, nur mußte er zum Theil aus⸗ gewachſen und feucht eingeſcheuert werden. Von den Wei⸗ den geht wegen der Naͤſſe faſt aller Nutzen verloren, und es wird in mancher Gegend Mangel an Winterfutter befuͤrchtet.
— Am 2äaſten v. M. ſtuͤrzte der vierjährige Knabe des Schoͤffen Schmitz von Zell (Regierungs⸗ Beziet Koblenz), welcher oberhalb der Stadt mit andern Kindern ſpielte, von der Mauer hinab in die hoch angeſchwollene Moſel. Der Buͤrgermeiſterei⸗Bote Peter Dinckel von Traben, welcher eben den Ruͤckweg nach Hauſe antreten wollte, lief auf das Geſchrei der uͤbrigen Kinder eilig hinzu, und ohne einen Augenblick zu zoͤgern, warf er ſein Brief Felleiſen ab, ſprang, der eigenen Gefahr nicht achtend, obgleich von einigen Ein⸗ wohnern davor gewarnt, in den Fluß, ergriff den von den Wellen ſchon ziemlich weit fortgeriſſenen Knaben, im Augen⸗
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