1* ö68““ 1ö1ö1u. 8. 8 8 * 8 8 — Ddie Times bemerkt: „Es iſt in Beziehung auf die bei dſdem Dickenſonſchen Prozeſſe vorgelegten Plane eine bemer⸗ “ crene Thatſache, daß der Plan des Admirals Rigny⸗ 1nuq,““ ihm zwei Tage vor der Schlacht von Navarin an Sir
ſccheint des Vice⸗Admirals Befehl erfolgt zu ſeyn, Spring⸗ kaue an die Kabeltaue der Britiſchen Schiffe anzuſetzen, venn ſie mit den Ottomanen in dem Hafen von Navarin heandgemein wuͤrden. Dieſe Thatſachen beweiſen, daß die nachfolgende Schlacht nicht durch einen ploͤtzlichen Zufall her⸗ beigefuͤhrt wurde, ſondern ein voraus beſchloſſenes Ereigniß war, auf das ſich beide Theile ruhig vorbereitet zu haben ſcheinen.“ Bei der Subſcription, welche zum Beſten des Covent⸗ Garden⸗Theaters ſtatt gefunden, hat ein Provinzial⸗Schau⸗ ſpieler, Namens Denman, 10 Pfund als Geſchenk, 10 Pfd. als Anleihe und außerdem noch die Offerte gezeichnet, waͤh⸗ rend der ganzen bevorſtehenden Satſon gratis in dem ſehr Heerruntergekommenen Theater zu ſpielen. Miß Kelley, eine üunnſerer beliebteren Schauſpielerinnen, hat ſich ebenfalls zu 16 Gaſtrollen ohne Honorar erboten. Nach nſerer Taxe, ſolche Gaͤſte zu honoriren, iſt dies ein Geſchenk von 150
8 Pfund Sterling. Es ſcheint, daß die Woll⸗ und Tuchhaͤuſer, welche ihre Zahlungen einſtellten, mit Deutſchland in gar keiner Ver⸗ böbdindung ſtehen, ſondern aller Verluſt im Lande bleibt; un⸗ ſſere Zeitungen uͤbergehen dieſe einflußreiche Kriſis eben ſo, wie ſie nicht gerne davon ſprechen, daß die Zufuhr vom „fremden, ſchweren, trockenen Weizen zur Miſchung mit einem Froßen Theile unſers diesjaäͤhrigen Gewächſes zur Nothwen⸗ digkeit werden duͤrfte. ve t 3 8 - a4⸗⸗
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 8. Sept. Die Staats⸗Zeitung meldet aus Wisby vom 25. Auguſt: „Im Laufe des vorigen Mo⸗ naats ſind in den Kirchſpielen Rute und Helwik mehrere 100
Tonnen Landes Nadelholz, meiſtens Tannen, durch Larven fren worden, die jedoch, nachdem Regen fiel, verſchwan⸗
Codrington geſendet wurde, und unmittelbar darauf
dden. Dieſe Larve ſoll, nach der Ausſage des Provinzial⸗ Arztes Dr. Kolmodin, nicht von der Art ſeyn, die ſich vor drei Jahren in dem gedachten Bezirk zeigte, und aus der eine vierfluͤgelichte Fliege (Tenthredo pini) entſtand; ſon⸗ ern es entſteht aus dieſer, nachdem ſie eine Zeitlang als uppe gelegen, ein Schmetterling (Gombyx monacha).“ Man ſchreibt aus Hernoͤſand vom 18. July: „Die Ein⸗ ohner der Gemeinde Nora im Weſt⸗Nordlaͤndiſchen Lehn, welche durch ſtille, ſittſame und genuͤgſame Lebensart, ſo wie durch beſonders fromme Gemuͤthsſtimmung, bekannt ſind, haben neulich in allgemeiner Kirchſpiels⸗Verſammlung einen, ungefaͤhr wie folgt, lautenden Beſchluß gefaßt: Kein Weſt⸗ gothiſcher Händler ſoll kuͤnftig im Kirchſpiele beherbergt oder ihm geſtattet werden, etwas, es ſey viel oder wenig, darin zu verkaufen, bei Strafe fuͤr dasjenige Gemeindeglied, das auf die eine oder die andere Art dazu beitragen wuͤrde, zu⸗ naͤchſt in allgemeiner Kirchen⸗Verſammlung der Achtung und des Vertrauens der Kirchſpiels⸗Maͤnner unwerth erkläͤrt zu werden.“ Das Journal bemerkt hiezu: „Daß ein, ſelbſt den Pflichten der Gaſtfreiheit ſo ſeindlicher Beſchluß von dem gemeinen Mann in einem ganzen Kirchſpiele hat gefaßt werden koͤnnen, in einer, ihrer Gaſtfreiheit halber ſo bekannten Gegend, wird mit Recht die Verwunderung der Leſer erregen.“ — Fuͤr auslaͤndiſche erinnern wir, daß die Bewohner einiger Orte in Weſt⸗Gothland, wie Boraͤs und Ulricehamm, in Schweden das ausſchließliche Vorrecht zum Hauſiren mit ſelbſtverfertigten Sachen haben, aber mit Grund oder Ungrund in dem Rufe ſtehen, daß ſie dieſes Vorrecht zum Handel mit eingeſchwärzten, gröͤßtentheils Luxuswaaren, 8 mißbrauchen. 1 1 1M“ Deutſchland. Stuttgart, 13. September. Seit einigen Tagen be⸗ findet ſich der Baron v. Féruſſac in unſerer Stadt, Gruͤnder und Director des Bulletin universel zu Paris, der umfaſ⸗ ſendſten Zeirſchrift fuͤr die poſttiven Wiſſenſchaften. Er iſt von der Geſellſchaft, die ſich Sociéte anonpme du bulletin universel pour la propagation des connai ances scienti- ſiques et industrielles Uennt, unter den. Auſpicien des Dau⸗ phin gegruͤndet worden iſt, und den Koͤnig von Frankreich, den Herzog von Orleans und die angeſeheuſten Staatsmän⸗ ner und Gelehrten Frankreichs unter ihre Matglieder zäͤhlt, ausgeſandt und auf einer Reiſe durch Deutſchland begreffen, um allenthalben, namentlich aber in den Hauptuäͤdten, Maͤn⸗ ner, welche durch ihre Stellung im Staate, durch ihre wiſ⸗ ſenſchaftliche und induſtrielle Wirkſamkeit hierzu berufen ſchei⸗
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nen, zum Eintritt in die Geſellſchaft zu veranlaſſen und un⸗ ter dem Schutze der Regierungen Comités zu bilden, welch
mit der Central⸗Direction der Anſtalt in innigen Verband treten ſollen. Dieſe Geſellſchaft wirkt bekanntlich fuͤr die großartige Idee, die Kenntniß aller Fortſchritte des menſch⸗ lichen Geiſtes in denjenigen Wiſſenſchaften, welche ſich auf Thatſachen gruͤnden, und in den induſtriellen Kuͤnſten, mit⸗ telſt einer moͤglichſt ausgebreiteten, immer thäͤtigen Corre⸗ ſpondenz, mittelſt der Benutzung und Vergleichung al⸗ ler periodiſchen Schriften und Sammlungen u. f. w. Sund der Analyſe aller Werke, welche an die Di⸗ rection des Bulletins geſandt werden, zu centrali⸗ ſiren. Sie will ſodann dieſe Kenntniß durch die Redaction und den Druck der acht bekannten Abtheilungen ihres Bul⸗
letins (Mathematik, Naturwiſſenſchaften, Medicin, Agricul⸗
tur, Technologie, Geographie, Geſchichte und Philologie,
Kriegswiſſenſchaften) in allen civiliſtrten Ländern verbreiten,
und iſt bereit, Jedem uͤber die Gegenſtande, die in die Sphaͤre
der Anſtalt gehoͤren, jederzeit den gewuͤnſchten Aufſchluß zu
geben. Der Geſellſchafts⸗Fonds iſt auf 450,000 Franken
feſtgeſetzt und in 450 Actien zu 1000 Franken getheilt. Aus
dem Ertrage des Bulletins bildet ſich die Dividende. Die
Actionaire formiren, wie in Paris, ſo allenthalben, die Comi⸗
tés. Dem Vernehmen nach hat Herr v. Foruſſac, der
mit Begeiſterung fuͤr ſeinen großen Zweck thaͤtig iſt, die
Freude, auch in Stuttgart unter dem Schutze unſerer erleuch⸗
teten Regierung ein Comité der Geſellſchaft begründet zu ſe⸗
hen. Wirklich kann auch die Verbreitung der in
Deutſchland erſcheinenden wiſſenſchaftlichen Werke und der
Bund der Gelehrten unter ſich, zu dem jene Geſellſchaft
auffordert, fuͤr die Wiſſenſchaften und deren Freunde in un⸗
8 Vaterlande nicht anders als von weſentlichem Nutzen
eyn.
Karlsruhe, 13. Sept. Seine Hoheit der Markgraf Wilhelm von Baden iſt am 5ten d. M., bei ſeiner Anwe⸗ ſenheit zu Windſor, von Seiner Majeſtaäͤt dem Könige von Großbritanien und Hannover mit dem Großkreuz des Guel⸗ phen⸗Ordens beehrt worden. ZE1“
Spanien. a-.
Pariſer Blaͤtter enthalten folgende Nachrichte Madrid vom 3. Sehernbes. e2 Unftige ecch T9 wie es ſcheint, erſt gegen das Ende des Ockober oder in den erſten Tagen des November hier ankommen, weil ſie der Feier des Feſtes des heiligen Januarius in Neapel noch beiwohnen will. Die Vermäaͤhlung wird nicht durch Procuration ſtatt finden, ſondern erſt hier in Gegenwart beider Familien voll⸗ zogen werden; deshalb begleiten der Koͤnig und die Koͤnigin ihre Tochter hierher; ihr Gefolge wird aus 82 Perſonen be⸗ ſtehen. Die hohen Gaͤſte werden, wie es heißt, ein halbes Jahr hier verweilen. Der Koöͤnigl. Sicilianiſche Miniſter der auswaͤrtigen Angelegenheiten hat, auf Veranlaſſung der Vermaͤhlung, den Orden des goldenen Vließes erhalten. Die Haͤupter der apoſtoliſchen Parthei fahren fort, ihre Verſamm⸗ lungen in dem hieſigen St. Johannis⸗Kloſter 8 halten. — Die Regierung hat Befehl ertheilt, 12,000 Gewehre nach der Inſer Cuba zu ſchicken. Lord Wellington ſoll einen Brief an den Koͤnig geſchrieben haben, worin er die Expe⸗ dition gegen Mexiko mißbilligt, weil ſie zu unbedeutend ſey.“ Madrid, 3. September. Ein Supplement zur heuti⸗ en Zeitung enthaͤlt den Vertrag, welcher am 23. Juni zwi⸗ ſchen einer K. Commiſſion und der Adminiſtration der Vank S. Carlos zur Tilgung der Forderungen derſelben an die Staats⸗Kaſſe abgeſchloſſen worden iſt. ie genannte Bank verzichtet auf alle ihre Forderungen au den Staat gegen die runde Summe von 40 Mill. Realen. Dieſe Forderungen beliefen ſich auf 309 Mill. Realen, zum Theil bereite liqui⸗ dirt oder noch zu liquidiren; dazu kamen noch 100 Mil. Realen, welche zu Gunſten der Bank in das Buch der gro⸗ ßen Schuld ſollten eingetragen werden, und bis zu dem Be⸗ trag von 50 Mill. bereits eingetragen waren. — Jene 40 Millionen bilden das Kapital einer neuen Bank, welche durch eine K. Cedula vom 9. Juli unter dem Titel: Spa⸗ niſche Bank von S. Fernando, errichtet wird. . ¹ 8* Bank⸗Actien (zu 100 Peſos) ſtehen heute 7 Geld.
e.
Portugal.
Pariſer Blaͤtter melden aus Liſſabon vom 29. Auguſt: „Dom Miguel iſt am 26ſten von Mafra nach Aue⸗ luz zuruͤckgekehrt; am 27ſten gab er im Pallaſte von Bem⸗ poſta Audienz und am folgenden Tage wohnte er dem Feſte