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und es mag die Stadt etwa 20,000 Haͤuſer und 100,000 Ein⸗ wohner haben, von denen die Haͤlfte Tuͤrken, gegen 30,000 Griechen und 20,000 Armenier ſind. Sie iſt mit Mauern umgeben, und hat eine alte Griechiſche Feſtung an den Ufern der Tundſcha. Dieſe Feſtung iſt viereckig, mit 4 großen runden Thuͤrmen an ihren 4 Spitzen, von denen der eine,
der Waſſerthurm, an 50 Schritt von der Feſtung entfernt
iſt und durch eine Mauer mit derſelben zuſammenhaͤngt. Man zaͤhlt 11 Thore (Kapi), davon das jetzige Ignedſchilar Kapi, das Nadelmacher⸗Thor, bei dem Troͤdelmarkt, nach Konſtantinopel fuͤhrt. Unter den Maͤrkten oder Bazars ſind zwei beſonders zu erwähnen, der Pantoffelmarkt und der Markt Ali⸗Paſcha's, bride ſind uͤberwoͤlbt. Die Stadt hat außerdem 2 Befeſtan oder Waarenlager, 2 Serai's, ein al⸗ tes und heues, mit einem ſchoͤnen Schloßgarten, welchen die Tundſcha bewaͤſſert, und 40 Moſcheen, von denen 9 durch Sultane erbaut worden ſind. Mehrere von dieſen Moſcheen haben Schulen, Armenkuͤchen, in welchen fuͤr die Armen ge⸗ kocht wird, Krankenhaͤuſer und ſelbſt Baͤder. Die groͤßte von ihnen iſt die Selims II., von dem Erbauer der beruͤhm⸗ ten Suleimanie in Kouſtantinopel. Die Tuͤrken halten dieſe Moſchee fuͤr die ſchoͤnſte und groͤßte auf Erden, und ihre Kuppel iſt noch um 2 Ellen groͤßer als die der Agia⸗Sofia in der Tuͤrkiſchen Hauptſtadt. Sie hat 4 ſchoͤne Minarets (Thuͤrme), die ſehr kuͤnſtlich gebaut ſind, unter Anderm jeder mit 3 Wendeltreppen, auf denen 3 Perſonen hinaufſteigen koͤn⸗ nen, ohne ſich zu ſehen. In der Feſtung ſind 2 Moſcheen, welche vormals Griechiſche Kirchen waren und zu Moſcheen umgebaut wurden. Außer den Schulen bei den Moſcheen hat Edrené noch 24 Medreſſé oder hohe Schulen, 3 Koran⸗ leſehaͤuſer und 28 Kapellen, von denen in 9 das Freitags⸗ Gebet gehalten wird, und 10 Mauſoleen, in welchen ewige Kerxzen brennen. Edrené hat 18 Chane (oder Waaren Nie⸗ derlagen fuͤr Kaufleute), darunter der vornehmſte der Chan Roſtim Paſcha's, und 28 Caravanſerai's, wo Reiſende ab⸗ ſteigen koͤnnen; von den letzteren iſt das größte das von Et⸗ mekſchiſadé⸗Beg erbaute, von den fruͤhern 33 Bädern ſind 11 verfallen. In der Umgegend der Stadt, beſonders an
den Ufern der Mariza, liegen an 450 ſchöne Gaͤrten, welche —
durch Schoͤpfraͤder aus den erwaͤhnten Flüſſen bewäſſert werden. Unter den benachbarten Vergnuͤgungs⸗Orten iſt beſonders das Dorf Hiſelek, ein wahrer Roſen⸗Garten, (wo auch ſehr viel Roſenwaſſer gemacht und verkauft wird), zu erwaäͤhnen. Die Stadt hat fuͤnf ſteinerne Bruͤcken, von denen die eine noch aus den Zeiten des Griechi⸗ ſchen Kaiſerthums ſtammt, und acht hoͤlzerne. Eine praͤch⸗ tige Waſſerleitung, welche Sultan Suleiman uͤber Berge und Thaͤler nach Adrianopel fuͤhrte, ungeachtet die Stadt ſchon hinlaͤnglich mit Waſſer verſehen iſt, ſpeiſt 52 Fontainen, 16 Brunnenhaͤuſer und eine Menge Moſcheen. Die Richter⸗ ſtelle von Adrianopel iſt die zweite im Reiche, und es ſind ihr 40 kleinere untergeben. — Naͤchſt Adrianopel lenkt das Sandſchak Kirk⸗Kiliſſe jetzt die groͤßte Aufmerkſamkeit auf ſich. Es zieht ſich von Burgas bis Midia an der Kuͤſte hinab, und erreicht mit ſeiner Suüͤdweſt⸗Kuͤſte bei Dſcheſar⸗Er⸗ kene unterhalb Adrianopel die Mariza. Der Hauptort iſt
8 . 2 n“ Kirk⸗Kiliſſe*) (zu Deutſch 40 Kirchen). Dieſe Stadt ge⸗ hoͤrt zu den großen Städten der Tuͤrket, und liegt auf der Straße von Konſtantinopel nach der Donau 5 Tagereiſen **) (etwa 20 Meilen) von der Hauptſtadt. Die Gegend iſt ber⸗ gig und waldig, hat aber nur wenig Waſſer. In Kirk⸗Ki⸗ liſſe reſidirt der Beg des Sandſchaks. Die Feſtung, welche allgemein fuͤr bedeutend gilkt, wurde von Murad dem Sie⸗ ger erobert. Wie jede große Tuͤrkiſche Stadt, hat die Stadt eine Menge Moſcheen und Baͤder und einen großen Chan. Unter den 15 bis 20,000 Einwohnern befinden ſich auch viele
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Juden, die, fruͤher aus Podolten ausgewandert, noch jetzt
einiges Deutſch ſprechen.
*) Auf Reicharts Charte Kirkeceleſie. .
**) Die Tuͤrken rechnen die Entfernungen der Staͤdte nach Tagereiſen oder Stationen, welche jedoch nur ſehr klein ſind und ſelten mehr als 4 bis 5 Meilen betragen, ſo daß aus zwei Tage⸗ maͤrſchen erforderlichenfalls eine gemacht werden kann.
Koͤnigliche Schauſpiele.
Montag, 21. Sept. Im Schauſpielhauſe, zum Erſten⸗ male wiederholt: Vergeltung! Luſtſpiel in 1 Akt, nach Flo⸗ rian, von L. W. Both. Hierauf: Die feindlichen Bruͤder, Poſſenſpiel in 3 Abtheilungen, von E. Raupach.
Dienſtag, 22. Sept. Im Opernhauſe: Camilla, oder: Das Burgverließ, Singſpiel in 3 Abtheilungen, aus dem Italiaͤniſchen; Muſik von Paer.
Konigsſtädtſches Theater.
Montag, 21. Sept. Zum Erſtenmale: Er iſt mein Mann, Luſtſpiel in 1 Akt, von Meiſl. Vorher, zum Er⸗ ſtenmale wiederholt: Das Gaſthaus zur goldenen Sonne, Luſtſpiel in 4 Akten, von H. Clauren.
Dienſtag, 22. Sept. Zum Erſtenmale wiederholt: Der Fluͤchtling, Luſtſpiel in 1 Att. Hierauf; Die Brandſchatzung, Luſtſpiel in 1 Akt. Zum Beſchluß: Ein Carnavals⸗Scherz, Vaudeville⸗Schwank in 1 Akt.
Ben. Auswärtige 466
Amsterdam, 15. Sept. Oesterr. Sp Ct. Metall. 97 ½. Bank-Actien 1418. Loose zu 100 Fl. 205. Partial-Oblig. 393. Russ. Engl. Anl. 94 ⅞. Russ. Anl. Hamb. Cert. 92 ⅞. — 1
Hamburg, 18 8⸗
Oesterr. 5pCt. Metall. pr. ult 99 ½. Part Oblig. desgl 127 ¾- Bank-Actien desgl. 1166. Russ. Engl. Anl. Cassa 97 ¾. Russ.
Anl. Hamb. Certific. 92 ⁄¼. 1
St. Petersburg, 11. Se-
pt. 8. Hamburg 65 g 9½ 2z Schill. Siber-Rubel 368 Kop. 6p Ctige
Inscriptionen in len 109 pCt.
Wien, 15 Sept. 4 5pCt. Metall. 99 ½. Loose zu 100 Fl. 171 ⁄⅞. 128 ½¾. Bank-Actien 1180. 8
Paris, 14. Sept. Der heutige in Folge deſſen eine Koͤnigl. Verordnung,
Frankfurt a. M., 17. Sept. 100 Fl. 170 . 1
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Moniteur enthält einen Immediat⸗Bericht r wodurch die bisher hier beſtandenen vier Buchhandlungs⸗Inſpectoren abgeſchafft und deren Functionen im ganzen Umfange des Reiches den Polizei⸗Commiſſarien uͤbertragen werden. — Heute ſchloß pr. compt. Zprocentige Rente 81 Fr. 5procentige (coup. dét) 106 Fr. 95 Cent. ₰
Oeſterr. 58 Metalliq. 991 ⅝. Bank⸗Actien 1408. Partial⸗Obligat. 129 ½. Looſe zu
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P.r.-Oblig.
des Miniſters des Innern und
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