Er iſt
FPFrankreichs in Haͤnden,
9 6 “ * 8 8 8 8 Wwohlfahrt dieſer Stadt auf den Genuß der natuͤrlichen und geſellſchaftlichen Rechte gegruͤndet werden, welche ſie
zu allen Zeiten fuͤr ſich in Anſpruch genommen hat. Alſo die natuͤrlichen Rechte ſind es, welche das Volk fuͤr ſich verlangen ſoll; dieſe Rechte aber muͤſſen jede Geſellſchaft zu ihrer Aufloͤſung fuͤhren, denn der Zuſtand der Natur iſt nicht nur von dem Zuſtande der Geſellſchaft verſchieden, er laͤuft dieſem geradezu zuwider. Alſo die Aufloͤſung der Ge⸗ ſellſchaft iſt es, die Hr. von Lafayette durch die Aufſtellung des Princips der Volksherrſchaft bezweckt, und dieſes Ziel iſt es, das er unablaͤſſig verfolgt. Das Princip der Volks⸗ herrſchaft iſt aber nicht nur ein Verbrechen gegen die Charte, es verſtoͤßt auch gegen die geſunde Vernunft. Wer daſſelbe aufſtellt, macht das Volk zum Spielballe und zum Opſer der bewaffneten Macht, begruͤndet das Recht des Staͤrkern, huldigt der Gewalt, heiligt den Buͤrgerkrieg. Dem Volke das Recht zuerkennen, ſich gegen die Regierung aufzulehnen, heißt zugleich, jeder Regierung die Moͤglichkeit, das Staatsruder zu fuͤhren, abſprechen. Waͤre Hr. v. La⸗ fayette ſelbſt Praͤſident einer Republik, und lehnten wir uns, wie ſich nicht anders erwarten ließe, gegen ihn auf, ſo wuͤrde er ſich in die unangenehme Nothwendigkeit verſetzt ſehen, uns entweder zu beſtrafen, — und dann wuͤrde er ein Recht, welches er uns heute ſelbſt zuerkennt, verletzen, — oder er muͤßte dieſes Recht ehren, — und dann wuͤrde er wieder ſeine liebe Republik bn. Die Grundſaͤtze des Herrn von Lafayette ſind daher ſo abgeſchmackt, daß ſie in keinem Menſchen, der nur ein wenig geſunde Vernunft hat, irgend eine aufrichtige Ueberzeugung erwecken koͤnnen; den Beweis davon finden wir in nachſtehendem Dilemma: Entweder er thut Boͤſes, weil er es, der Vernunft und der Erfahrung * Trotze, nicht erkennt, oder er thut es, weil er es er⸗
lennt; im erſteren Falle iſt ſeine Einſicht beſchraͤnkt, im zwei⸗ ten iſt ſeine Abſicht frevelhaft. Wir kennen keine dritte
H 2 cevolurtonnaire Unverbeſſerlich⸗ keit anwendbar waäͤre.“ 3 „In Marſeille hat ſich eine Geſellſchaft Behufs der Ein⸗ fuͤhrung einer regelmaͤßigen Dampf⸗Schifffahrt zwiſchen Frank⸗ reich und der Levante gebildet; der Handelsſtand verſpricht ſich große Vortheile von dieſer neuen Einrichtung.
14 Großbritanien und Irland.
London, 12. Sept. „Mit Vergnugen,“ heißt es in der Times, „erfahren wir, daß die ſo vielfäͤltig angekuͤn⸗ digte Ernennung des Lord Strangford zum Botſchafter in Liſſabon, gegen die wir bereits zu wiederholten Malen Zwei⸗ fel erhoben, und die wir, wenn ſie wahr geweſen waͤre, mit aller Macht angegriffen haͤtten, jetzt wirklich als ein falſches Geruͤcht ſich erweiſt. Eben ſo verhaͤlt es ſich mit der Ver⸗ ſtaͤrkung, die unſere Flotte im Mittellaͤndiſchen Meere erhal⸗ ten ſollte, um ſie auf 25 Linienſchiffe zu bringen. Wir ha⸗ ben jetzt 6 Linienſchiffe in dieſem Meere; drei andere ſind noch befehligt worden, ſich dorthin zu begeben, ſo daß es im Ganzen 9 ſeyn werden — eine Amzahf⸗ die fuͤr den dort zu verrichtenden Dienſt, welches auch immer die Umſtaͤnde ſeyn moͤgen, die eintreten koͤnnen, vollkommen hinreichend ſeyn duͤrften.“
Herr Colin Mackenzie hat keinen andern Charakter bei der Portugieſiſchen Regierung erhalten, als den eines Han⸗ dels⸗Agenten fuͤr England, oder eines General⸗Conſuls pro tempore. 8 -
Das heutige Morning⸗Journal wiederholt die ge⸗ gen den Herzog von Wellington erhobenen (kuͤrzlich erwäͤhn⸗ ten) Anſchuldigungen, wegen welcher es vor Gericht geſtellt worden iſt, und druckt es mit großen Lettern, daß der Her⸗ zog — wie es in der gerichtlichen Belangung heißt — „hoch⸗ muͤthig, unterdruͤckend und ſchwankend in ſeinen Grund⸗ ſaͤtzen“ ſey, fuͤgt aber noch hinzu: „Uebrigens verſichern wir, daß der Herzog Alles zu thun faͤhig ſey.“
In demſelben Blatte las man: „Verfolgungen ſind an der Tagesordnung in Frankreich und in England. Wenn Alles wahr iſt, was wir hoͤren, ſo muß die Verwaltung des Fuͤrſten v. Polignac eines fruͤhzeitigen Todes ſterben. Wir waren fuͤr ihn, weil wir hofften, er würde die Maaßregeln des Miniſteriums der Pruͤfung der oͤffentlichen Meinung uͤberlaſſen, und die Preſſe zum Corrector der Preſſe machen.
aber von der Bahn einer heilſamen Politik abgewi⸗ chen, und wir fuͤrchten daher, er werde von einem Ierthum in den andern gerathen, Frankreich in ernſte Verlegenheft ſtuͤrzen und die oͤffentliche Stimmung aufes Hochſte aufreizen. Wir wol⸗ len damit nicht ſagen, daß es ſchon zu ſpaͤt ſey, Klugheit und Maͤßigung zu zeigen. Der Fuͤrſt hat das Schickſal und von ihm wird es abhäͤngen, in dem Despotismus der Jeſuiten zu ret⸗
potheſe, die auf ſeine
ſein Vaterland vo
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ten, oder es unter den Händen moderner Jakobiner 22
gehen zu laſſen. Doch fuͤr den Augenblick wollen wir uns fernerer Aeußerungen uͤber dieſen Gegenſtand enthalten und der bei uns ſtatt findenden Verfolgungen erwäͤhnen. Am naͤchſten liegen uns die Irlaͤndiſchen, weil ſie die neueſten und gegen zwei oder drei liberale Dubliner richtet ſind, die man unter Anklage geſtellt
hat. Moͤchten
doch unſere Gewalthaber es beherzigen, daß die Engliſche 8
Preſſe ſich nicht knebeln laſſe, daß die Proteſtanten ſolchen, wie es heißt, zu ihrem Schutze nicht beduͤrſen, und in der Wahrhe
Der Verein, der ſich in London zur Ueberſetzung Orien⸗
taliſcher Werke gebildet, hat küͤrglich eine oͤffentliche Verſamm-⸗
lung unter dem Vorſitze des erzogs von Suſſer und in Gegenwart mehrerer fremder Geſandten und awlon ⸗zcheeder Gelehrten gehalten. T der Afzatiſchen Geſellſchaft und beſchaftigt ſich einzig und
allein mit der Publikation des Textes ſowohl, als der Ueber⸗
ſetzung hier noch nicht erſchienener Orientaliſchen Werke. Er hat vornehmlich den Zweck, den Gelehrten die Mittel zu er⸗ leichtern, Werke dieſer Art, die im Buchhandel faſt gar nicht vorkommen, kennen zu ler⸗ nen. — Sir G. Vn feley ſtattete den Bericht uͤber die Ar⸗ beiten des Vereins ab; 5 Orientaliſche Werke ſind bereits auf Koſten und durch die Beſorgung des Vereins gedruckt worden. Eins derſelben enthaͤlt die Reiſen Ehn Batuta's in Europa, Afrika und Aſten, nach der abgekuͤrzten Relation,
die ſich daruͤber in den Arabiſchen Manuſcripten der Eng⸗
liſchen Bibliotheken befindet; die Ueberſetzung iſt vom
F Lee. — Außer den bereits gedruckten ſind in die⸗ tem Augenblicke noch fuͤnf andere Arbeiten unter der Preſſe und 32 von verſchiedenen Engliſchen und auslaͤndiſchen Ge⸗ lehrten uͤberſetzte Werke ſind ebenfalls ſo weit, um bald auf Koſten des Vereins publicirt zu werden. — Um übrigens zu
ſolchen Arbeiten aufzumuntern, hat der Verein beſchloſſen,
Medaillen an diejenigen Gelehrten zu vertheilen, die ihm die wichtigſten Ueherſetzungen liefern wuͤrden; und ſind auch dem⸗ folge bereits bei der letzten Betſeatlang mehrere ſolche eiohnungen zuerkannt worden. Namentlich haben Herr Balfour, der Ueberſetzer der „Reiſen des Maccarius“ und Hr. Mitchell, der die „Geſchichte der von den machten Seereiſen“ uͤberſetzt hat, Jeder einen Pfd. Sterling erhalten. Zwei goldene Guineen werth, ſind zweien Deutſchen Orientaliſten, den Herren Dorn und Roſen, von denen der Eine die „Ge⸗ ſchichte der Afganen“ aus dem Perſiſchen, und der Andere ein Syſtem der Algebra aus dem Arabiſchen uͤberſetzt hat, zuerkannt worden. — Ohngefaähr zwei Meſlen von Petersſield nach der Rich⸗ tung von Portsmuth zu, wird jetzt ein harter Kalkfelſen zu einer Landſtraße durchhauen. Der Sun, der dieſes meldet, ſtellt dieſes Unternehmen, was die Lokaliraͤt und Ausfuͤhrung betrifft, nicht nur den auf Bonaparte's Befehlen vollzogenen Arbeiten, wie z. B. der Straße uͤber den Simplon, gleich, ſondern ſetzt es, ſeiner Gemeinnuͤtzigkeit wegen, noch üͤber ſie. „In England“, ſagt er unter Anderm, „werden ſolche roße Arbeiten als eine Sache des Gewinns angefangen und beenstgt; die Straßen aber üͤber den Simplon und um die Meeres⸗Alpen wurden pour la gloire nationale erbaut. Bei
Preis von 50 Medaillen, jede 20
den erſteren iſt die Bewunderung der Welt keine nothwendige
Bedingung, waͤhrend die letzteren ihr Entſtehen nur dem Wunſche verdanken, bewundert und gelobt zu werden. Der Eroberer, der Held, der weiſe Geſetzgeber ſtirbt, und ſeine fuͤr den National⸗Ruhm unternommenen Werke werden ver⸗ nachläſſigt und gerathen in Verfall, waͤhrend das Streben nach Gewinn — mit einem Worte, das Bedurfniß ſich zu nähren — in allen Klaſſen heimiſch iſt Werke, die letzteren Bewegungsgruͤnden ihr Entſtehen ver⸗; danken, werden, ſo lange ſie ihren nie vernachlaͤſſigt, ſondern nehmen im Gegentheil täͤglich an Vollkommenheit zu.“ — Die ganze Laͤnge der durch oben⸗ benannten Kalkfelſen durchzubkechenden Straße ird nicht weuiger als eine Engliſche Viertelmeile betragen. 8 .
Niederlande.
Bruͤſſel, 16. Sept. Se. Hoheit der Markgraf Wil⸗ helm von Baden iſt, eingetroffen.
Der Miniſter des Luͤttich abgereiſt.
Amſterdam, 15. September. Briefe aus Batavia vom 9. Mai melden, daß die mit dem Inſurgenten⸗Chef Dieppo Negoro während der Regenzeit angeknuͤpften Unter⸗
Innern iſt geſtern nach Seraing und
Zeitſchriften ge⸗
lenommenen Maaßregeln t eine hinlaͤngliche Waffe beſitzen, um ſich und ihre heiligſten Intereſſen zu vertheidigen.“ 2
Dieſer Verein iſt ganz unabhaͤngig von-
ſonſt ſehr koſtſpielig ſind und
Türken ge⸗
3
„ und ewig lebt.
Zweck erfuͤllen, nicht nur .
von Amſterdam kommend, geſtern hier
z
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