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uruͤckgedraͤngt, machte jedoch ſeinen Ruͤckzug in der beſten

heandlungen wieder abgebrochen worden ſepen. In mehreren darauf erfolgten Gefechten uͤberraſchten deſſen Truppen die

Unſrigen durch ihre gute Haltung und ihre Portſchritte in der Taktis „Der Feind wurde zwar auf verſchiedenen Punkten

Drdnung und ohne einen namhaften Verluſt zu erleiden. Der 8 Capitane Ten Have, von einigen hundert Juſurgenten gegriffen, haͤtte beinahe unterlegen, wenn ihm der Lieutenan Padtberg mit einer Abtheilung Cavallerie nicht noch zur rechten Zeit zu Huͤlfe gekommen waͤre. Der Feind hat unſre

Inkanterie bis auf 40 Schritte herannahen laſſen, und dann

ein moͤrderiſches Feuer auf dieſelbe begonnen. Sollte es den

Reebollen gelingen, ſich die Europaͤiſche Kriegszucht eigen zu S —2 Englander unter der Hand wohl behuͤlflich

ſeyn duͤrften, ſo wuͤrde unſer Beſitzſtand in Java, und uͤber⸗

8 * in Oſtindien, ſehr ſchwankend und unſicher werden, und

wir uͤber kurz oder lang daſelbſt das Schickſal finden, welches

die Englander in Nord⸗Amcrika betroffen hat. Die veraͤn⸗

derten Verhaͤltniſſe ſollten unſre Regierung bewegen, Indien

frei zu geben, und die Bewohner durch Wohlthaten, ſtatt

gewaltſame Mittel, an ſich zu feſſeln.

Schweden und Norwegen.

1. September. Se. Maj. der Koͤnig

12e. Aans General⸗ Stabs⸗Arzt, Hrn. von GFraefe, und den K. Preußiſchen geheimen Poſtrath Schmuͤckert

zu Commandeurs des Waſa⸗Ordens, und den K. Ruſſiſchen

ath v. Adelung, den K. Ruſſiſchen Colle⸗ rn⸗ K. Preußiſchen Superintendenten Schubert, die K. Daͤniſchen Profeſſoren Oehlenſchlaͤger und Rafn, und den K. Däniſchen —2 Dr. Schoͤnberg, zu Rit⸗

e ordſtern⸗Ordens ernannt.

tern Nachrichten zufolge, befanden ſich Se. K. H. der Kronprinz am Bord der auf ihrer Uebungsfahrt begriffenen Bombarden⸗Flotille im erwuͤnſchteſten Wohlſeyn.

Deutſchland.

Bayreuth, 16. September. Auf der Ruͤckreiſe von Banz nach Muͤnchen trafen geſtern Nachmittags gegen vier Uhr Ihre Koͤnigliche Hoheit die Frau Herzogin Max von

aiern nebſt Gefelg⸗ hier ein, und ſtiegen im Gaſthofe 2— goldenen Sonne ab. Gleich darauf fuhren Hoͤchſtdieſel⸗ en nach der Eremitage, um Sr. Hoheit dem da elbſt reſidi⸗ renden Herrn Herzoge Pius von Vaiern, dem erlauchten Schwiegervater, einen Beſuch abzuſtatten. Gegen ſechs Uhr erfolgte die Ruͤckkehr in den Gaſthof zur goldenen Sonne, wo bereits das Souper ſervirt war. Nach aufgehobener Ta⸗ fel ſetzte die hohe Reiſende im erwuͤnſchteſten Wohlſeyn und von den herzlichſten Segenswuͤnſchen der Bewohner unſerer Stadt begleitet, die Reiſe ſogleich weiter fort.

Lichtenſtein, 15. Sept. Geſtern Abend gegen 10 Uhr verſtarb auf hieſigem Fuͤrſtlichen Schloſſe Frau Henriette Eleonore Eliſabeth, verwittwete Fuͤrſtin von Schoͤnburg, ge⸗ borne Gräfin Reuß, im 75ſten Lebensjahre.

Marburg, 3 Sept. Bei dem herrannahenden Pro⸗ rektorats⸗Wechſel haben die hier Studirenden dem diesjaͤhri⸗ gen Univerſitaͤts⸗Prorektor, Herrn Prof. Dr. Platner, eine ehrenvolle Auszeichnung dargebracht. Es begaben ſich naͤm⸗ lich am ſſten d. M., Abends 9 Uhr, ein Theil derſelben mit einem Muſik⸗Chor vor deſſen Haus, ließen einige gut ge⸗ waͤblte Muſikſtuͤcke auffuͤhren und drei Mal drei ein rauſchen⸗ ve dech erſchallen. Waͤhrend deſſen hatten ſich drei De⸗ bekrore⸗ Studirenden in das Wohnzimmer des Hrn. Pro⸗ nen, mit gden, und üͤberreichten demſelben auf einem eide⸗ vergoldetenn vld verbräͤmten Kiſſen einen ſilbernen, inwendig und Weine Pokal (Romiſchen Styls), der mit Eichenlaud iſt: verziert und auf dem die Inſchrift zu leſen darumnter die ee Prorektor aus Achtung und Liebe“,

2 1 „1829“, Auch dem Univerſitaͤts⸗Vice⸗ Robert, brachten Gehrimen Regierungs⸗Rath Profeſſor Dr. ſchendes Lebehoch Leſelben Studenten eine Muſik und ein rau⸗

Geſtern um 3 Uhr 25 Minuten 1 En ein ziemlich ſtarkes 8n 1 d orden. toͤße,

dumpfes unterirdiſches Getoͤſe dauerten verbreitete großen Schrek⸗ ur Stunde wehnern, beſonders da viele derſelben ſich, * 2 unde der Chriſtenlehre, in den Kirchen verſam⸗ ſpaltete ſich an as Gewölbe der St. Dominicus⸗Kirche einige pic⸗ an einigen Stellen; Alles ſtuͤrzte hinaus, wobei erſonen, weſche ſtelen, durch dil nber ſie Hineilenden

beſchaͤdigt wurden. und Gewoͤlbe litten in einigen Haͤuſern, ſelbſt Glocken hoͤrte man anſchlagen. Der Himmel war nebligt, der Wind blies aus Norden; ſpaͤter heiterte ſich das Firmament auf und die Sonne trat hervor. Schwäͤcher und wieder von Schwin⸗ zungen und dumpfem Getoͤſe begleitet, ſtellte ſich das Erd⸗ eben um Uhr Abends abermals ein und hielt bei 3 Se⸗ kunden an. Viele fluͤchteten theils aus dem Theater, theils aus ihren Haͤuſern auf die Straßen und Plaͤtze, wo ſie, aus Furcht vor neuen Erſchuͤtterungen, die jedoch, dem Himmel ſey Dank, nicht eintraten, die Nacht uͤber verweilten. 89

TiIirket. Tuͤrkiſche Graͤnze, richten zufolge ſollen die (wie bereits gemeldet worden) erwar⸗ teten Tuͤrkiſchen Bevollmaͤchtigten zur Eroͤffnung der Frie⸗ densunterhandlungen am 28. Auguſt im Hauptquartier des Ruſſiſchen Ober⸗ Befehlshabers, Grafen Diebitſch⸗Sabal⸗ kansky, zu Adrianopel, wirklich angelangt und die Unter⸗ handlungen daſelbſt alsbald begonnen haben. Der General ſoll hierauf, wie weiter gemeldet wird, an ſaͤmmtliche Trup⸗ pen auf der ganzen Linie den Befehl haben gelangen laſſen, Halt zu machen und die Feindſeligkeiten vor der Hand ein⸗ zuſtellen. Die Nachricht von dieſem Befehle war, dem Ver⸗ nehmen nach, bereits nach Konſtantinopel Fhlangt, und ſoll den Beſorgniſſen vor einer Stoͤrung der ffentlichen Ruhe in dieſer Hauptſtadt ein Ziel geſetzt haben. Falls obige Meldungen, wie zu erwarten ſteht, ſich beſtaͤtigen, ſo zerfal⸗ len natuͤrlich alle zeither in Umlauf geweſenen (auch verſchie⸗ dentlich in den oͤffentlichen Blaͤttern mitgetheilten) Geruͤchte uͤber das weitere Vordringen des Grafen Diebitſch gegen Konſtantinopel in ſich ſelbſt.

Aus einem (von der Allgemeinen Zeitung mitge⸗ theilten) Schreiben aus Buchareſt vom 30 Aug. entlehnen wir Folgendes:

Die Ereigniſſe, die kuͤrzlich auf dem linken Donau⸗ Ufer ſtattfanden, und fuͤr den Augenblick bis Buchareſt und Krajowa Schrecken verbreitet hatten, wurden zum Ruhme der Ruſſen beendigt. Folgendes iſt eine genaue Erzaͤhlun der Vorgänge. Die Tuͤrken hatten im Monat Juli vczes nen, mit kleinen Abtheilungen die Donau zu paſſiren. 0

Zeit zu Zeit hoben ſie Mundvorraͤthe, Schafe, Einwohner . 22

und ſelbſt einzelne Koſaken auf. Um dieſen Einfaͤllen ei

Ende zu machen, ließ der Befchlshaber von Turnu in der 8

Nacht eine Truppen⸗Abtheilung uͤber die Donau ſetzen, um das nicht weit von

aufzuheben, und Alles niederzumachen, was ſich daſelbſt faͤnde. Dieſe Expedition ward mit ſeltener Unerſchrockenheit ausgefuͤhrt. Das Tuͤrkiſche Lager, an dem ſteilen rechten Ufer der Donau gelegen, ward mit Leitern erſtiegen und erſtuͤrmt, nen in dem Lager ſelbſt genommen, der Tapfern, welche gluͤcklich uͤber die ſie gleich bereits durch feindliche Kanonierſchaluppen, die von Nikopolis ausliefen, um den Ihrigen ſtark bedroht waren. gebracht, wollten ſie wahrſcheinlich den ſchifften einige Tage darauf Nikopolis bis 3000 Mann aus, worunter 1000 ſogenannte Delhis, waren. So wie General Kiſſeleff von

Ruſſen vergelten, und gegenuͤber gegen 2000

dieſer Bewegung Kenntniß erhielt, ließ er ſogleich einen Theil ſeiner Truppen, Fußvolk und Reiterei, aufbrechen, um

die Tuͤrken in die Donau zuruͤckzuwerfen. Der Ruſſiſche Befehlshaber von Turnu, der auf dieſe Huͤlfe rechnete, hatte einen harten Stand; von allen Seiten eingeſchloſſen, mußte er b 8

r Tuͤrken kaͤmpfen, welche er jedoch immer zuruͤck⸗ g Se gegen Turnu abgeſchickte Ruſſiſche Colonne hatte

hl, ſo ſehr als moͤglich zu eilen, und wirklich kam auch Se. E . Generals Baron boͤwenſtern mit Anbruch

des Tages gegenuͤber von Nikopolis an.

der Angriff, die Infanterie folgte auf dem Fuße nach, warf

ſich auf die Truͤmmer des alten Forts von Kale, und die

.

Tuͤrken, uͤberall geworfen, retteten ſich eilig in ihre Boote,

wobei ein großer Theil von ihnen ertrank. der Tuͤrken war ohne 3. fen worden, die Ankunft eines betraͤchtlichen Convois Lebens⸗ mittel und Munition zu decken, der von der Donau herannahte. daß ſechs Boote mit ſuchten, fuhr er mit einer Koſaken herbei, um ſie daran zu verhindern, vielen Schaden zu. So lange Rachova beſetzt geweſen war, hatte die

ſchen

von den Ruſſen onau⸗Communication zwi⸗

9. Septbr. Glaubwuͤrdigen Nach⸗ 1

Nikopolis aufgeſchlagene Tuͤrkiſche Lager 5*

und 3 Fahh 1 als Beweiſe des Muthes Donau zuruͤckkehrten, ob 8*

Mann gute Cavallerie,

8

Feen⸗ uͤberlegene Streitkraͤfte und ſtets wiederholte An⸗ 1

Sogleich begannk.

11 Dieſe Erpedition Zweifel zugleich in der Abſicht —— b

Widdin aus auf So wie General Loͤwenſtern erfuhr, . ausgeſpannten Segeln zu paffiren ver., reitenden Batterie der Donſchen und fuͤgte ihnen

Mehrere Kamine ſanken ein; Mauermn

zu Huͤlfe zu 4 q Die Tuͤrken, uͤber dieſe Schlappe auf;f

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—₰

1

4

iddin und Nitopolis völlig aufgehört; jetzt aber bee)