an, daß der Erzeuger Ammon ihr einen Sohn bewilligt habe. Dieſe Koͤnigin wird auf einem andern Basrelief von Chnu⸗ 2 phis und der Goͤttin Hathor nach dem Niederkunftsgemach gefuͤhrt, und bringt, von Frauen unterſtuͤtzt, den Koͤnig Ame⸗ nophis zur Welt; unter dem Lager befindliche Genien halten dem Neugebornen das Sinnbild des Lebens entgegen, der Nilgott, blau gemalt (die Zeit des niedrigen Waſſerſtandes) und derſelbe, roth gemalt (die Zeit der Ueberſchwemmung), ſtellt den kleinen Amenophis mit dem Gotte Harka und aandern Goͤtterkindern den großen Gottheiten Thebens vor. Ammon⸗Ra haͤlt das Koͤnigliche Kind in ſeinen Armen, und

8 iebkoſet es, und ſetzt es zum Koͤnige ein; die Schutzgoͤttin⸗ nen von Ober⸗ und Unter⸗Aegypten bieten ihm Kronen an, uund Thoth giebt ihm den Beinamen: Sonne, Herr der Ge⸗ rechtigkeit und Wahrheit, durch den dieſer Ameunophis auf den Denkmaͤlern von allen andern Koͤnigen dieſes Namens huüunterſchieden wird. Einer der letzten Sale des Pallaſtes von Lukſor iſt aus der Zeit Alexanders, des Sohnes Alexan⸗ dders des Sohnes; auf einem der darin enthaltenen Basre⸗ liefs iſt die Stadt Theben in weiblicher Geſtalt und mit folgender Inſchrift dargeſtellt: „Dies ſagt Toph (Theben), die große Herrſcherin der Welt: Wir haben alle Bezirke in Deine Gewalt gegeben; wir haben Dir Keme (Aegypten) zum ernährenden Lande verliehen.“ Dieſe Worte ſind an den jungen Koͤnig Alexander gerichtet, zu welchem der Er⸗ zeuger Ammon zu gleichet Zeit ſagt: „Wir bewilligen, daß

Firmament.“ Dies iſt der einzige neuere Theil des Palla⸗ ſtes. Der noͤrdliche Theil der Gebaͤude von Lukſor iſt von Seſoſtris erbaut, und bildete ein beſonderes Denkmal, ob⸗ gleich es durch die große Colonnade mit dem Pallaſte des Amenophis verbunden war. Vor dem noͤrdlichen Fluͤgel deſ⸗ ſelben echeben ſich die beiden beruͤhmten 70 Fuß hohen Obe⸗ lisken von rothem Granit, von der ſchoͤnſten Arbeit und ſehr gut erhalten. Sie ſind einer Inſchrift zufolge gleich⸗ falls von Seſoſtris errichtet; ich habe dieſe ſchoͤnen Monolithen auf das Sorgfältigſte copiten laſſen. Die Inſchriften dieſer Obelisken enthalten weder, wie man lange geglaubt hat, re⸗ ligioͤſe Geheimniſſe, noch tiefe philoſophiſche Spekulationen oder aſtronomiſche Lehren, ſondern nur die mehr oder weni⸗ ger pomphaften Weih⸗Inſchriften der Gebäude, vor denen ſie ſtehen. Die Thorwände enthalren kriegeriſche Scenen von gutem Style; auf dem rechten Fluͤgel iſt Rhamſes der Große abgebildet, in ſeinem Lager auf dem Throne ſitzend; er empfaͤngt die Befehlshaber und fremden Geſandten; dane⸗ ben befinden ſich Lager⸗Geraͤthſchaften, Gepaͤck, Zelte u. ſ. w., weiterhin iſt das Aegyptiſche Heer in Schlachtreihe aufge⸗ ſtellt, vor und hinter derſelben, ſo wie an den Seiten, ſte⸗ hen Kriegswagen; in der Mitte die Infanterie in regelmaͤ⸗ zigen Vierecken. Auf der linken Wand iſt eine blutige Schlacht dargeſtellt, die Feinde werden geſchlagen und ver⸗ folgt; das Heer geht uͤber einen Fluß, nimmt eine Stadt; die Gefangenen werden herbeigefuͤhrt u. ſ. w. Jedes dieſer beiden Basreliefs iſt ungefahr 50 Fuß lang. Der untere Theil der darunter ſtehenden Inſchriften iſt leider durch die Huͤtten der Fellahs verdeckt. Aus den noch ſichtbaren habe ich mich aber uͤberzeugt, daß hier derſelbe Krieg, wie in dem ggroßen Bilde von Ibſambul, dargeſtellt iſt. Die beſiegten Voͤlker ſind Aſtaten, ihrem Coſtuͤm nach Baktrier, Meder ——uund Babylonier. Das Land der Letzteren wird in den In⸗ ſſchriſten von Ibſambul Naha rainakah (Meſopotamien) ge⸗ nannt. Die Obelisken, die 4 Saͤulen, das Thor und der von Seͤulen umgebene Hof ſind die Ueberbleibſel dieſes Rham⸗ ſeion. Im 8ten Jahrhunderte vor Chr. ſcheint ein ſchad⸗ haft gewordener Theil des Gebaͤudes erneuert worden zu ſeyn. Einige Basreliefs nennen näͤmlich den Aethiopiſchen Koͤnig Sabako, der eine langjährige und milde Regierung fuͤhrte. Er iſt dargeſtellt, wie er die Schutzgöͤtter von Theben an⸗ fleht; ſein Name iſt Schabak geſchrieben.

Dies ſind die ein⸗ zigen Skulptur⸗Werke, die ich aus ſeiner Zeit gefunden habe.

die Gebäͤude, die Du auffuͤhrſt, ſo lange dauern, wie das

Kotzebue. (Dlle. Gley, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Dres⸗ den: Afanasja, als Gaſtrolle.) 1 8 Königsſtaädtſches Theater. 4₰ 1 Dienſtag, 22. Sept. Zum Erſtenmale wiederholt: Der Fluͤchtling, Luſtſpiel in 1 Akt, von W. Bondy. Hierauf: Die Brandſchatzung, Luſtſpiel in 1 Akt. Zum Beſchluß: SEin Carnavals⸗Scherz, Vaudeville⸗Schwank in 1 Akt. 82 Mittwoch, Z3. Sept. Aſchenbroͤdel, Zauber⸗Oper in 2 Akten. Berliner Börse. 8 * Den 21. September 1829.

Eine zweite Reſtaurirung des Gebaͤudes hat unter Ptolo⸗

maͤus Philopator ſtatt gefunden. Hiermit ſchließe ich fuͤr's Erſte meine Notizen; in meinem naͤchſten Briefe werde ich von den ſchoͤnen Graͤbern der Thebeniſchen Koͤnige berichten, 1 die wir in dieſem Augenblicke durchforſchen. Nachſchrift vom 2. April. Ich ſchicke meinen Brief heute nach Kairo ab. Seit dem 25ſten v. M. iſt nichts Neues vorgefallen. Heute Abend gebe ich den Gefaͤhrten ein Gaſtmahl in dem ſcöͤnen Grabmale des Ouſtrei; ich wollte ihnen ein neues Gericht, naͤmlich ein junges Krokodill mit einer pikanten Sauce vorſetzen, doch es iſt mir ungluͤcklich gegangen; das Fleiſch iſt verdorben. Wahrſcheinlich verlieren wir dabei nichts, als einen verdorbenen Magen. 2 3

Koͤnigliche Schauſpiele. 3 Dienſtag, 22. Sept. Im Opernhauſe: Camilla, oder: Das Burgverließ, Singſpiel in 3 Abtheilungen, aus dem Italiäniſchen, mit Tanz; Muſik von Paer. (Herr Stro““ meyer, aus Weimar: Graf Ubaldo, als Gaſtrolle.) 2 Mittwoch, 23. Sept. Im Schauſpielhauſe: Graf Ben⸗ 4 jowsky auf Kamtſchatka, Schauſpiel in 5 Abtheilungen, von

2 24—öö Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuſs. Cour.)

2. mmemmn W έ½ 2*

St.-Schuld-Se h.] 4 98 , 98 Kur- u. Neum. do. 4 106 5 % Pr. Engl. Anl. 18 5 104 ½, [Schlesische 40. 106 12 Pr. Engl. Anl. 22 5 105 ½ [bomm. Dem. do. 5 ᷓ— 109 ¾ 8 Kurm. Ob. m. C. 4 98 t Uark. Jo. do 5 109 1 Neum. int. Sch.d. 4 98 1 [Ostpr. do. do. 5 108 1 Becl. Stadt-Ob. 5, Rüdst. C.d Kmk-—- 75

dito dito 4 102 ½ 4So. do d. Nmk. 75 ½ Königsbg do. 4 97 Zins-Sch.d. Kmk. —76 ½ 76 ½ Elbinger do. 5 102 101 ½ dito d. Nmk. 761 7614 Danz. do. in Th2Z. 8 37 ¾ 8q

ditk aito B. 4 98 1 HIell. vollw. Due. 181 4 88 101½ F g 8 19

stpr. Pfandbrf.] 4 98 ¾ Friedrichsd'or. 121 —2 Plandbr. 4 105 Disconto... ³38 9

Auswrtige Börsen.

1 Hamburg, 19. Sept. 8 43 Oesterr. Metall. 99 ⅞. Bank-Actien 1163. Russ. Engl. Anl. 97 ½. Silber-Rubel 91 ¾. Dan. 67 . Poln. pr. 1. Oct. 1012. K

Sept

Wien, 16 Sept. 8

N.n. 100†, 12820 29 160 FI. 178. P.n.-ObB.

129 ½. Bank-Actien 1194. 8

Berichtigungen. i der Beilage zu Nr. 258 der Staats⸗Zeitung im Ar⸗ erlin auf der vierten Zeile iſt zu ſetzen: „im Gaſt⸗ Krone“ ſt. „zu den drei Kronen⸗, 2, Z. 3 v. o. l. „ge⸗

8

tikel hofe zur goldenen und im geſtrigen Blatte S. 3, Sp.

naährt“ ſt. „gewaͤhrt.“

Neueſte

100 Fl. 170. Paris, 15. Sept.

, Boͤrſen⸗Nachrichten. Frankfurt a. M., 18. Sept. Oeſterr. 58 Metalliq. 99 ½. Bank⸗Actien 1406.

ZpCtige Rente per compt. 81 Fr. 5 Cent. 5p Ctige Rente 107 Fr. 5 Cent. (Coup. dét.)

Partial⸗Obligat. 128 3. Looſe zu

6 Gedruckt 1

—ö—— MRdactcur John. Mitredacteur Cottel. 82