8

1 n Preußiſchen Staats⸗

gen. Das Criminal⸗Verfahren gegen den

deſſen Praͤſidenten Marques de

.8

g e.

8

Z eitung Nr.

Wagenkaſtens auf deſſen Vordertheil glitt der Koͤnig von

dem Sitz, und ſchlug ungluͤcklicherweiſe mit der Stirn ſo

ef⸗ tig gegen das Kryſtallglas und den Rahmen des We ſenbe , 9823 dieſelben zerbrachen, wobei Se. Maj. durch das zerbrochene Glas eine zwar nicht tiefe Wunde quer uͤber die

Stirn erhielt, die jedoch mit einem ſemlich bedeutenden

Bluͤtverluſt verbunden war. Zugleich erlitt der Koͤnig durch den Schlag an die hoͤlzerne Einfaſſung des Fenſters eine Contuſion. Der Koͤnig ſetzte indeß, nachdem Balſam auf die Wunde getraͤufelt und ein leichter Verband aufgelegt worden war, ſeine Reiſe ſogleich fort, und traf nebſt der Koͤnigl. Familie gluͤcklich in San Lorenzo del Es'orial ein. Um Erdichtungen vorzubeugen, haben Se. Maj. den Vor⸗ fall mittelſt einer am 4ten d. M. erſchienenen offi⸗

ciellen Extra⸗ Zeitung zur Kenntniß des Publikums bringen

laſſen. Die Liebe und Anhänglichkeit der Bewohner Madrids an den verehrten Monarchen hat ſich bei dieſer Gelegenheit

auf das lebhafteſte unter allen Staͤnden ausgeſprochen, und

es herrſchte eine allgemeine Unruhe und Beſorgniß, bis die 89. Eehas den 8s Fnean des Unfalls bekannt machte. Geſtern ſind Se. Maj. zu Fuß ſpazieren gegan⸗ Seeg g8a6. Capitain von Neu⸗Caſtilien, General⸗Lieutenant Caro, iſt igt. jegsgericht hatte denſelben, mit Ausnahme 5edist. Das r 8. E rado und des M thes (Conſeſero de Guerrg) Don Joaquin Lorenzo öS giracf uldig erklärt und fuͤr deſſen Losſprechung ge⸗ ſtimmt. Campo Sagrado, ein ſehr redlicher Mann und treuer Diener und Verehrer des Koͤnigs, hatte in dem von ihm be⸗ ſonders abgegebenen Gutachten erklaͤrt, daß die beigebrachten Gegenbeweiſe des General⸗Lieutenant Caro auch nicht im Entfernteſten die Behauptungen und Beſchuldigungen des Oberſt⸗Lieutenant Don Jozé Vasquez de Varela (Vertheidi⸗ eer des Oberſten Eulate) ſchwaͤchten, und daß, obſchon er —— Sagrado) ihn der Gnade des Koͤnigs empfehle, der Exr⸗General⸗Capitain ganz unfaͤhig ſey, Provinzen zu verwalten. Se. Maj. haben geruhet, dieſem Gutachten bei⸗ upflichten und dem ꝛc. Caro die Stadt Valencia zu deſſen zufenthaltsort mit 40,000 Nealen Gehalt angewieſen. In der Umgegend von Miraflores (7 Meilen von Madrid) at ſich eine aus ſieben Perſonen beſtehende Raͤuberbande ſan längerer Zeit ſehr furchtbar Femache, und iſt nun kuͤrz⸗ lich von den bdetreffenden Ortsbehöͤrden alles Moͤgliche aufge⸗ boten worden, um ihrer habhaft zu werden. In Miraflores pflegen, der reinen und kühlen Atmoſphaͤre wegen, im Som⸗ mer viele Familien aus Madrid die heißen Monate zuzu⸗ bringen. Der Commandant der Miqueletes (eine Truppe, deren man ſich in gebirgigten Gegenden zu bedienen pflegt), Don Juan Banda, hat ſich anheiſchig gemacht, jene Räͤuber⸗ bande aufzuheben, und hofft, daß ihm dies gelingen werde, indem er mit ſeinen Migueletes bereits ſechs und dreißig Raͤuber und Moͤrder ausgeſpaͤhet und zur gefaͤnglichen Haft eingeliefert hat. Einem Spekulanten, Namens Heinrich Dollfus aus Muͤlhauſen, iſt ein Privilegium zur Einfuhr von 30,000 Stück baumwollenen Stoffen, jedes Stuͤck zu paniſchen Ellen, gegen Erlegung von Pimſter, pro Stüͤck ertheilt worden. Dieſe 45,000 Piaſter Zoll muͤſſen bei Ausfertigung des, jenes Privilegium betreffenden Docu⸗ ments, zur Hücne baar und die andere Haͤlfte in ſichern Wechſeln von 3 Monat Dato erlegt werden. Gedachter Dollfuß wird in San Fernando (einem Köͤnigl. Luſtſchloſſe wei Leguas von Madrid) eine Fabrik zur Verfertigun . Stoffe, Druckerei u. ſ. w. anlegen, und ſo dies Vorrecht außer ihm Niemand waͤhrend zwanzig Jahren im Umkreiſe von ſechszig Spaniſchen Meilen von Madrid giſtattet werden. Zugleich hat er die Erlaubniß erhalten, zur Fabrikation nöͤthigen Gegenſtaͤnde 885 einzufuͤh⸗ ven, ſo wie auch gegen Erlegung von 10 pCt. Zoll die rohe aumwolle und die weißen Stoffe, welcher er zu ſeiner Ma⸗ nufaktur beduͤrfen moͤchte.

Der Moniteur enthäͤlt ſolgendes Schreiben aus Madrid vom 6. September: „Zwiſchen unſerm und dem ariſer Cabinette ſind die Unterhandlungen jetzt ſehr lebhaft. Unter andern Maaßregeln, mit denen beide Cabinette ſich in etreff der Emiſſion der rwaͤhrenden Rente in Paris beſchaͤfti een, ſcheind unſere Regierung auch darauf zu drin⸗ gen, dag die Intereſſen und die Serie der Guebhardſchen

Anleihe, dem urſpruͤnglichen Vertrage gemäaͤß, hier ausgezahlt werden ſollen. Dies iſt bisher in Paris geſchehen, went 111.“*“ der Verkauf der Rente geſtattet war; da aber die Franzoͤ⸗ ſiſche Regierung dieſem Verkauf Graͤnzen ſetzen will, ſo ver⸗ langt auch unſere Regierung von den Inhabern der Gueb⸗ hardſchen Anleihe, daß ſie ihre Dividenden in unſerer Haupt⸗ ſtadt beziehen, wobei die Wechſel⸗ Commiſſions⸗ und andere

Koſten, welche die Auszahlung in Paris verurſacht, erſpart 8 wuͤrden.² Fae,ds⸗ 8 2

“*“ Engliſche Bläͤtter enthalten Nachrichten aus St. Michael und aus Liſſabon. Von St. Michael wird unterm 19. Au⸗ guſt gemeldet: „Vorgeſtern Abend kam hier das nach Ter⸗ ceira beſtimmte Geſchwader wieder an. Wir waren hier bis geſtern Morgen in der groͤßten Ungeduld, die von ihm mitge⸗ brachten Nachrichten zu hoͤren. Jetzt wiſſen wir, daß der „Dom Juan“ und die meiſten andern Kriegsſchiffe, nach einem ſehr ungluͤcklichen Angriff auf dieſe Inſel, zurüͤckgekehrt ſind. Ueber den dabei ſtattgefundenen Verluſt iſt noch nichts be⸗ kannt geworden. Wie es heißt, hat General Prego, der Be⸗ fehlshaber der Truppen, ſich geaͤußert, daß er noch nicht im Stande geweſen ſey, die naͤheren Umſtaände zu ſammeln, je⸗ doch glaube, daß die Expedition (urſpruͤuglich aus 3000 Mann beſtehend) um ein Drittheil eingeſchmolzen ſey. Nach ande⸗ ren Berichten ſoll ſich der Verluſt nur auf 600 Mann belau⸗ fen. Alle gelandeten Truppen waren getoͤdtet oder gefangen worden; nur ein einziger Officier hatte ſich durch Schwim⸗ men gerettet. Das Linienſchiff ſcheint ſehr gelitten zu haben, und hat 29 Kugeln im Rumpf. Es hatte 1900 Kugeln ver⸗ ſchoſſen, groͤßtentheils aber ohne alle Wirkung, waͤhrend jede Schuß vom Ufer her traf. Wie man ſagt, ſind zwei Fre gatten, wovon eine voͤllig entmaſtet, in Fayal eingelaufen. Der Angriff auf Terceira fand am 11ten ſtatt; vorher hatte Admiral Roſas einen Parlamentair abgeſandt, um die Inſe ur Uebergabe aufzufordern. In einer Nachſchrift zu dieſe Briase, vom 22. Auguſt, wird der Verluſt der Portugieſen au 900 Mann angegeben; das Engliſche Kriegs⸗Schiff „Ariadne⸗ lag bei St. Michael und der Engliſche Conſul Read war zuruͤckberufen worden. Ein anderes Schreiben von St. Mi⸗-⸗ chäael vom 24. Auguſt beſtaͤtigt obige Nachrichten und fuͤgt hinzu, daß die Portugieſiſchen Solvaten ſehr in Schrecken geſetzt ſeyen, und die Officiere erklaͤrt haͤtten, daß 10,000 Mann noͤthig ſeyn wuͤrden, eine ſolche Inſel wie Terceira zu bezwingen. Die Briefe von Liſſabon gehen bis zum 6ten d. M., wo die Nachricht von der Niederlage der Migueliſten 1 bei Terceira ſchon eingetroffen und von den conſtitutionellen Bewohnern Liſſabon’s mit großer Freude auf⸗ 8 den war; dieſe hatten ſich nicht geſcheuet, ihre Geſinnung laut werden zu laſſen, und ſich auf oͤffentlicher Straße in

Gegenwart der Patrouillen einander gegenſeitig Gluͤck 1

wuͤnſchen. Die Abreiſe der Koͤnigin Maria nach Braſilien war zur ſelben Zeit dort bekannt geworden, und hatte keinen

beſonderen Eindruck gemacht, da man ſie als eine, zum Be⸗ ſten der conſtitutionnellen Sache nothwendige Maaßregel be⸗ trachtete. Die Koͤniglichen Freiwilligen von Braga hatten 8 gegen den Gouverneur der Provinz Minho, Dom Alvaro da Coſta, einen Aufſtand erregt; es war aus Porto Caval..

lerie zu ſeinem Beiſtande beordert worden. 1 Tuürket. E1ue““ * 2— 4 s.

W’ Konſtantinopel, 5. Sept. 1 tenant von Muͤffling iſt im Begriff, ſeine Ruͤckreiſe anzua- treten. Von allen Seiten ſind demſelben Beweiſe der hoͤch.. ſten Auszeichnung zu Theil geworden; ohne Beiſpiel aber S. der Umſtand, daß der Sultan, um ihn zu ſehen, ihn in einer Privat⸗Audienz empfangen hat, metſcher der Preußiſchen Geſandtſchaft beiwohnte.

Die Hauptſtadt genießt jetzt der vollkommenſten Ruhe, nachdem es den Behoͤrden gelungen iſt, einen Aufſtand der Anhaͤnger der Janitſcharen im Keime zu eeſticken⸗ 2

3 Der Oeſterreichiſche Beobachter meldet 1 Konſtantinopel vom 29. Auguſt: „Seitdem man durch die von dem Ru ſiſchen Ober⸗Be⸗ 8 fehlshaber unterm 24. Auguſt aus Adrianopel erlaſſenen Ant⸗. * wortſchreiben die Gewißheit erhalten hat, daß derſelbe bereit ſey, mit den Tuͤrkiſchen Bevollmaͤchtigten ohne Verzug dur

8

Der General⸗bLieuu—

welcher nur der Dol⸗ 4 3

*