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AUeber die neue Erfindung des Herrn Leopold Nobili, haltbare Farben auf Metallen anzubringen, welcher derſelbe den Namen Metallochromie gegeben hat, iſt in der Geſell⸗
ſchaft zur Aufmunterung des Gewerdfleißes in Paris ein Bericht ihres Ausſchuſſes der chemiſchen Kuͤnſte abgeſtattet worden, worin der Sache ein nicht geringer Werth beigelegt wird. Es heißt naͤmlich darin:
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„Man hat ſchon verſchiedentlich mehr oder minder gluͤck⸗ liche Verſuche gemacht, haltbare Malereien auf Metalle zu bringen; bei denſelben entſprach die Haltbarkeit der Ge⸗ maͤlde immer nicht der Erwartung, und die Farben waren ſo ſtark aufgetragen, daß die Striche nicht vertrieben erſchie⸗ nen, welches die Feinheit der Zeichnung ſehr verminderte. Herrn Nobili iſt es durch fortgeſetzte Forſchungen und mehrjäh⸗ rige Arbeiten gelungen, mittelſt eines Verfahrens, das er nicht angegeben hat, Zeichnungen auf verſchiedenen Metallen hervorzu⸗ bringen, in welchen der Vlanz der Farben und die Harmonie der Tinten nichts zu wuͤnſchen uͤbrig laſſen. In dieſen finden wir keine aufgetragenen Farben mit einigen der vorher angegebenen Feh⸗ ler, ſondern auf der Oberflaͤche der Metalle verbreitete Far⸗ ben, ohne Dicke, und ſo beſtaͤndig, daß ſie nur in der Roth⸗ gluͤhhitze, oder durch eine mechaniſche oder chemiſche Zerſtoͤ⸗ rung, verſchwinden.
Es giebt nichts Glaͤnzenderes und Bemerkenswertheres, als die Farben der Platten des Herrn Nobili, vornehmlich beim Tageslicht; und wenn auch alle Zeichnungen, die er ausgefuͤhrt, nicht einen ſo reinen Geſchmack zeigen, als fuͤr eine ſo ſchoͤne Anwendung zu wünſchen geweſen waͤre, ſo beweiſet die Re⸗ gelmaͤßigkeit der Formen und Conture doch, was in dieſem Genre zu leiſten moͤglich iſt.
Herr Nobili hat bis jetzt dergleichen Platten nur als Gegenſtaͤnde der Neugierde fabricirt; er hat nur einige ein⸗ gerahmt, welche den Kunſtfreunden ſehr gefallen haben. Man kann leicht beurtheilen, daß dieſes Genre großen Erfolg ha⸗ ben wuͤrde, wenn es gehoͤrig ausgefuͤhrt wuͤrde, und es iſt ſehr e wuͤnſchen, daß eine ſo neue und eigene Kunſt fuͤr
rankreich nicht verloren gehe, wo Herr Nobili ſie in Aus⸗ uͤbung ſetzen zu wollen ſcheint. Man kann ſich keine rich⸗ tige Vorſtellung davon machen, welchen Umfang dieſer Fa⸗ brikationszweig erhalten koͤnnte; und wenn angefuͤhrt wird, daß verſchiedene Metalle unterſchiedene, aber ſaͤmmtlich ſehr merkwuͤrdige Farben annehmen, ſo wird man ſich leicht den⸗ ken koͤnnen, welchen Vorrheil ein geſchickter und des Han⸗ dels kundiger Mann aus der Ausuͤbung dieſes neuen Indu⸗
ſtriezweiges wird ziehen koͤnnen. Nichts bietet z. B. eine
groͤßere Harmonie dar, als Gold, auf welchem die Tinten von denen auf Stahl ſehr verſchieden ſind. Auf letzterem Metall waren alle Deſſeins ausgefuͤhrt, die Herr Nobili vor⸗ gelegt hatte. Das Silber zeigt ebenfalls verſchiedene Farben; und einem geſchickten Kuͤnſtler wuͤrde es nicht mißlingen, ſehr ſchoͤne Anwendungen von dem Verfahren des Herrn Nobili zu machen.
Ueber dieſes Verfahren ſelbſt konnte das Comité nichts angeben, bemerkt aber, daß es ſehr zweckmaͤßig ſeyn muͤſſe, und man Herrn Nobili ſeinen Beifall fuͤr die fortgeſetzten Bemuüͤhungen nicht verſagen koͤnne, die er gehabt hat, dieſe Kunſt auf den Punkt zu bringen, worauf ſie bereits ſteht. Es ecet den Wunſch, daß ſie fuͤr Frankreich gewonnen werden möge, und alle Freunde der Kuͤnſte und Gewerbe werden wohl, hinſichtlich desjenigen Landes, worin ſie leben, ein Gleiches wuͤnſchen, da die Metallochromie in der Voll⸗ kommenheit, wie ſie hier beſchrieben iſt, von ſehr hoher Wich⸗ tigkeit fuͤr alle Läͤnder, welche in Metallen fabriciren, ſeyn müßte. Fuͤr Preußen wuͤrde dieſe Kunſt insbeſondere großen
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Fznigliche Schauſpiele.
Hierauf: Thereſe, die Nachwandlerin, pantomimiſches Ballet
in 3 Abtheilungen, vom Koͤnigl. Balletmeiſter Titus. — Im Schauſpielhauſe: Romeo und Julia, Trauerſpiel in’.
5 Abtheilungen, von Shakeſpeare. “
Montag, 28. Sept. Im Schauſpielhauſe: Der Degen,
der Baſſa, Vaudeville⸗Burleske in 1 Aufzug, von C. Ben.
Hierauf, auf Begehren: Die Schleichhaͤndler, Poſſenſpiel ir 4 Abtheilungen von E. Raupach.
Dienſtag, 29. Sept. Im Opernhauſe: Oberon, Köͤnig der Elfen, romantiſche Feenoper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Muſik von C. M. v. Weber. ½
Preiſe der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des erſten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
hag7. F 1“ Konigsſtadtſches Theater. 2 Sonntag, 27. Sept. Aſchenbroͤdel, Zauber⸗Oper in 3
en.
Montag, 28. Sept. Der leichtſinnige Luͤgner, Luſtſpiel in 3 — Hierauf: Der Juriſt und der Bauer, Luſtſpiel in 2 Akten.
Dienſtag, 290. Sept. Der gruͤne Domino, Luſtſpiel in 1 Akt. (Madame Pantzer: Pauline.) Hierauf: Der Wirr⸗ warr, Poſſe in 5 Akten.
Berliner Börx’se. Annn Den 26. September 1829.
Amtl. Fonds- und Geld Cours-Zettel (Preuſs. Cour.) ’ mn C]† —— 2
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St.-Schuld-Sch.] 4 98 ½ Kur-. Neum. do. 4 106 — Pr. Engl. Anl. 18 5 104 nn Schlesische do. 4 ,5—f 108 Pr. Engl. Anl. 2 5 105 5 — [pomm. Dem. do. 5 109 ⅞ 109 ¾ Kurm. Ob. m.j. G. 4 98 — (Aurk. 40. J0 5 109 ¾ 109 † Neum. Int. Sch.d. 4 98 — [Ostpr. 40. do.] 5 (108 ⅞ 108 ¾ Becl. Stadt-Ob.] 5]¹/ — — HRKückst. C.d Kmk—- 75 ½ — dito dito 4 102v½ — So. do. d. Nmk. — 75 ½ — Königsbg do. 4 97 ½ — vZins-Sch. d. Kmk. — 76 ½ 76 Elbinger do. 5 102 — dito d. Nmk —] 76 ½ 76 Danz. do. in Th7. * 37 ½ — — Westpr. Pfdb. A. 4 98 ½ — 84. dito dito B. 4 98141 — Holl. vollw. Duc. — 1.¶ Groſshz. Pos. do. 4 101 ¼ 101 ½ Neue dito — — 19 ¾ Ostpr. Pfandbrf. 4 98 ½ ,— Friedrichsd'or. — 13 ½ 13 Pomm. Pfandbr. 4 — 105 ¾ [Disconto . 3 4 Weckhsel- und Geld-Cours. Preuſs. Cour. (Berlin, den 26. September.) reCeld. D0 FI. Kurz — 141 We.“*“ 250 Fl. 2 Ut. 140¼ 140 ½ EmSgmIö. 300 Mk. Kurz — 152 EETEEb1 300 Mk. [2 Mt. 151 [150¾ öEEEE 1 LSdl. 3 Mt. 6 25 ½6 26 % Paris . 8CSöä 300 Fr. 2 Ur. — 801 Wien in 20 LN. . 150 Fl. [2 Mt. [10222%ꝙ—-0 ees,eEe 150 Fl. [2 MUt. [103 — Pmmh11.“ 100 Thl. 2 Ut. [99 ⁄ — gmü 100 Thl. Uso. — 1022 Frankfurt a. MU. WZ22.. 150 Fl. [2 Mt. 102=½ — Peteraburg WW.. . 100 Rbl. 3 Woch. — 30 EE8111““ 100 Rbl. [3 Woch. — — ekrern⸗ Hierbei Nr. 65 des Allggemeinen Anzeigers.
8 erth aben.“ 2 8 S5 “
Fl. 170 ¼.
. Neueſte Boͤrſen⸗Nachrichten. Frankfurt a. M., 2. Sept. Oeſterr. 58 Metalliq. 99 1. Bank⸗Actien 1410. Partial⸗Obligat. 129. Looſe zu
Gedruckt bei A. W. Hayn. ö. S. 2. 8
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Cottel. —
Sonntag, 27. Sept. Im Opernhauſe: Der Baͤr und 8
dramatiſcher Scherz in 2 Abtheilungen, von E. Raupach *