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ſeriptions⸗Plane in der Bretagne bereits im vorigen waren. Eine Abſchrift des in unſerm Blatte vom 11ten publicirten Proſpectus hatte uns ein acht⸗ barer Buͤrger aus dem Departement der Nordkuͤſten mitge⸗ theilt. Der Brief, welcher dieſelbe enthielt, war am 30ſten
Auguſt auf die Poſt gegeben worden, und am 1. September hin Paris eingetroffen, wie ſolches aus den darauf befindli⸗ lceen beiden Stempeln hervorgeht. Die Beſchuldigung des Moniteur erſcheint daher, gerade unter den jetzigen Umſtaͤn⸗ den, wo uns eine Anklage bevorſtehen moͤchte, von ſolcher Wichtigkeit, daß der Geſchaͤftsfuͤhrer des Journal du Com⸗ merce ſich leicht des ihm geſetzlich zuſtehenden Rechtes bedie⸗ nen duͤrfte, um gegen den Geſchaͤftsfuͤhrer des Moniteurs klagbar zu werden.“
* 8 De⸗ Gazette de France zufolge hatten ſich zu dem hheutigen Seelen⸗Amte fuͤr Ludwig XVIII. e. Perſonen eingefunden. Das gedachte Blatt 95 ⸗8
„Höͤchſtens acht bis zehn ſchwarz gekleidete . n, welche die Anordner der Feſtlichkeit zu ſeyn ſchienen, ſtan ſo armſelig geſchmuͤckten Katafalk, daß man, ohne ka rone und Reichs⸗Inſignien, womit er geziert war, 2589 ch auf den Gedanken gerathen — Ee hren eines 8 richtet w .
Könſce den Feenbee denſsedunonnet, des Courrier français und des Journal du Commerce, wegen Verlaͤumdung des Fuͤr⸗ ſten von Caſteicicala, iſt auf den Wunſch der Herausgeber jener Blaͤtter bis auf den Menat November ausgeſetzt worden.
8 In Betreff der Bekanntmachung der von den Bewoh⸗ naern der Bretagne beabſichtigten Subſcription hat die Raths⸗ Kammer des Tribunals erſter Inſtanz heute morgen dahin erkannt, daß gegen die Gazette de France, das Journal des Debats und den Conſtitutionnel kein 5 Verfahren
einzuleiten ſey; ſie hat daher die Beſchlagnahme der betref⸗ fenden Nummer dieſer Bläͤtter aufgehoben. Dagegen ſind die Herausgeber des Journal du Commerce und des Cour⸗ rier frangais vorlaͤufig vor die Anklage⸗Kammer verwieſen worden, welche ſpaͤterhin entſcheiden wird, ob dieſelben vor deas Zuchtpoltzei⸗Gericht zu ſtellen ſind, oder nicht. Die jetzt wieder frei gegebenen Nummern der obgedachten Journale ſollen den Abonnenten morgen nachgeſchickt werden.
Die Geſetzſammlung enthaͤlt nunmehr die Verordnung, wodurch Hr. Ravcz zum Pair ernannt wird; fuͤr ſeine Per⸗ ſon iſt ihm zwar die Bedingung, ein Majorat zu ſtiften, er⸗
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laſſen worden; will er aber die Pairswuͤrde in ſeiner Fami⸗ lie erblich machen, ſo muß er ein Majorat von mindeſtens 8 10 000 Fr. jährlicher Einkuͤnfte errichten. * 8 Die Geiſtlichkeit der Dioͤceſe le Mans hat in Abweſen⸗ heit ihres Biſchofs öffentliche Gebete veranſtaltet, um von dem enme⸗ das Aufhoͤren des Regens zu erflehen. Aus dem Rhöne⸗Departement ſchreibt man: „Alles moͤgliche Un⸗ gluͤck ſcheint uͤber Frankreich ven zu ſeyn: die Ver⸗ nichtung des Handels, eine ſchlechte Witterung, zahlreiche Feuersbruͤnſte, eine 8—2 Aerndte, Ueberſchwemmun⸗ gen, Austreten der Fluͤſſe, Beſorgniſſe vor der Ruͤckkehr der Zeſuiten, Strafloſigkeit der Congreganiſten und das Polig⸗ naeſche Miniſterium; — dies ſind in der That Gruͤnde n nug, um den Sommer 22 1829 bei uns fuͤr immer in fri⸗ 8 u erhalten. . 8 E IIgs gdengnn⸗ der Lithotritie wird hier in deem ſogenannten Necker⸗Spitale ein eigener Saal zur Auf⸗ * von Stein⸗Kranken eeetc n9. darin von dem Dr. Civi udelt werden 8 1 b ene ſensce gch⸗ hat vorgeſtern auf dem Italianiſchen KCbheater in der Rolle der Zelmire debuͤtirt, 29 682 der 8 Courrier frangais behauptet, großen Beifall eingeaͤrndtet.
Großbritanien und Irland.
LkZooonbon, 19. Sept. Der König wird, wie man ver⸗ keine Overaziöhn an dem drsndeten Auge vorneh⸗ mmen laſſen, da eine ſolche, nach dem Dafuͤrhalten der Aerzte, doch von keinem Natzem ſeyn werde.
Die Morning⸗Chroniele erzählt, daß der Herzog von Wellington ernſtlich damit umgehe, den Zustand Irlands durch neue Maaßregeln zu verbeſſern und nicht bei der Emau⸗ cipation der Katholiken ſtehen zu bieiben. Zunaͤchſt wird, ſo heißt es, ein Theil des Militairs — es beſinden ſich jetzt 30,000 Mann daſelbſt — aus Irland herausgezogen werden. Man will nämlich dadurch den groͤßeren Landbeſitzern, die ſelber faſt gar nichts dafuͤr thun, um den allgemeinen Frie⸗ den zu erhalten, die Macht rauben, auf die ſie ſich ver⸗ laſſen, wenn ſie den armen Bauern durch Maaßregeln der Willkuͤhr dazu zwingen, ſich gegen ſie aufzulehnen. 18.e will man die Polizei in Irland bedeutend verſtaͤrken, ſie
Schotten zuſammenſetzen
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und die Koſten derſelben auf den Kreis, in dem ſi⸗ wird, zuruͤckfallen laſſen, ſo daß die dand⸗Brſe.ebraucht auch ein groͤßeres Intereſſe dafuͤr bekommen werden, die Ruhe erhalten zu ſehen, denn es wuͤrde ihr eigenes Geld koſten, wenn ſie die bewaffnete Autoritaͤt zu ſehr in Anſpruch nehmen muͤßten. — Am Schluſſe ſeiner uͤber dieſen Gegenſtand ſagt das genannte Blatt: „Wir ha⸗ ben volles Vertrauen in die Energie des Herzogs von Wel⸗ lington, ſo wie in den geraden guten Verſtand, der ihn ſo ſehr auszeichnet. Es wird mehr von ihm erwartet, als von irgend einem ſeiner Vorgaͤnger, und wir glauben nicht, daß er die Erwartungen taͤuſchen werde. Er muß nur nicht auf⸗ hoͤren, dem Ruder ſeinen Beiſtand zu entziehen.“
Aus Irland ſind die Detaſchements folgender Truppen aufgebrochen: 10tes, 11tes und 88ſtes Regiment nach den Joniſchen Inſeln, 1ſtes Regiment nach Gibraltar, 73ſtes Regiment nach Malta, 19tes und 86ſtes Regiment nach ene 22ſtes, 33ſtes, 77ſtes und Säſtes Regiment nach
amaica.
Die Glasfabrications⸗Geſellſchaft in Warrington hat dem Grafen von Eldon) als Zeugniß ihrer Hochachtung, we⸗ gen ſeines Verfahrens in der katholiſchen Angelegenheit, eine praͤchtige Kryſtall⸗Vaſe uͤberreichen laſſen. Die Arbei⸗ ter in der Glashuͤtte haben, wie das Hof⸗Journal er⸗ zaͤhlt, keine Bezahlung fuͤr ihre Arbeit von der Geſellſchaft angenommen, denn ſie wollten ebenfalls dem alten Staats⸗ manne ihren Tribut darbringen.
Mehrere geachtete engliſche Blaͤtter haben ihre Beſorg⸗ niſſe ausgedruͤckt, daß die Prozeſſe, welche der Herzog von Wellington jetzt gegen zwei Zeitungen duldet, die ihn ange⸗ griffen haben, als Anfang zu einem Angriff gegen die con⸗ ſtitutionnelle Preſſe uͤberhaupt fuͤhren koͤnnen; der Courier ſucht ſie aber zu beruhigen, und verſichert, daß nur die außerordentliche Zuͤgelloſigkeit, der Verſuch, den Herzog gleichſam in der oͤffentlichen Meinung voͤllig zu entehren, dieſe Schritte herbeigefuͤhrt habe.
Angaben zufolge, die auf Befehl des Parlaments ge⸗ druckt worden, hat der Handel der Oſtindiſchen Compagnie von ihren Indiſchen Gebieten nach China und zuruͤck an Ein⸗ und Ausfuhren im Jahre 1820 — 21 betragen 602,000. Pfd.; im Jahre 1826 — 27: 302,000 Pſd.; der Privat Han⸗ del in denſelben beiden Jahren reſp. 3,328,000 und 3,764,00 GC Pfd. Im Jahre 1814 — 15 betrug der Handel der Com⸗ pagnie zwiſchen Großbritanien und China 2,950,000 Pſd.; im Jahre 1827—28 mehr als 100,000 Pfd. weniger; hin⸗ gegen hatte in demſelben Verlauf von Jahren der Privat⸗ Handel auf dieſem Wege von 2,570,000 Pfd. auf 3,760,000 Pfd. zugenommen. 1814 — 15 fuͤhrte die Compagnie nach Indien an Britiſchen Manufacten fuͤr 787,000 Pfd., 1828 — 29 nur noch fuͤr 398,000 Pfd. aus; der Privat⸗ Handel ſtieg in derſelben Reihe von Jahren von 23 Millio⸗ nen Rupien und daruͤber auf mehr als 36. Im Jahre 1814— 15 betrug der Factura⸗Belauf des Handels der Compagnie zwiſchen England und China 2,950,000 Pfd.; 1827 nur noch 2,690,000 Pfd.; indeſſen der Nord⸗Amerikaner Verkehr mit China ſich in elf Jahren zwiſchen 1815 — 16 und 1826 — 27 mehr als verdoppelt hat. Gegen den Britiſchen Conſu⸗ menten jedoch weiß die Compagnie einen eintraͤglichen Han⸗ del zu treiben. Aus einer Tafel der koſtenden Preiſe des, von dieſen Monopoliſten in Großbritanien eingefuͤhrten Thees erhellt, daß ſie ihn zu circa 1 Shill. 3 D. das Pfund kau⸗ fen und zu circa 2 Shill. 4 D. verkaufen, ein Gewinn von 90 pCt., den ſie großentheils von den arbeitenden Klaſſen des Landes erheben. 5 8
Sir Walter Scott beſchaͤftigt ſich jetzt mit einer „Ge⸗ ſchichte Schottlands von der fruͤheſten Zeit bis zur Vereini⸗ gung mit England.“ Das Werk ſoll ſich theilweiſe bereits unter der Preſſe befinden und wird, wie es heißt, am 1. No⸗ vember publicirt werden. Mit dieſer Geſchichte zugleich und gleichſam einen Cyclus mit ihr bildend, ſoll eine Geſchichte Englands von Sir James Mackintoſh und eine Geſchichte Irlands von Thomas Moore erſcheinen. Eine Geſchichte von China, aus dem Chineſiſchen des Chu⸗Fu⸗Tſt, uͤberſetzt von P. P. Thoms, der ſich mehrere Jahre in Macao auf⸗ gehalten, iſt ebenfalls angekuͤndigt worden. Die Geſchichte wird, der Ankuͤndigung nach, einen Zeitraum von 3300 Jah⸗ ren, und zwar von der Regierung des Fuh⸗ hi bis zu der des Min⸗ti, umfaſſen. . Von Herrn Cooper, dem bekannten Amerikaniſchen No⸗ velliſten, erſcheint naͤchſtens ein neuer Roman, unter dem Ti⸗ tel: „Die Graͤnzbewohner.“ 2
Ein zu Liverpool angekommener Capitain ſagt aus, daß Devil's⸗Rocks (die Teufels⸗Felſen), welche ſeit 1764 nicht mehr geſehen wurden, wieder ſichtbar ſind, urd die Schiffs⸗