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mannſchaft mit ihm genau geſehen habe, wie die Wellen ſich an denſelben gebrochen; er muͤſſe aber bemerken; daß ſie ſehr ſchweres Wetter und hohle See gehabt, und neun Knoten in der Stunde gemacht haͤtten, denn bei ruhiger See werde das Brechen der Wellen kaum bemerkt werden. Die Lage giebt er auf Breite 46, 360 N., Laͤnge 13, 8 W. an. Ein anderer Capitain, der das Daſeyn der Klippen auch be⸗ merkte, beſtimmt die Breite 46, 33 , Länge 13, 5“
Geſtern fand eine Verſammlung von Inhabern der Staatspapiere der Republik Guatimala ſtatt, in welcher der Vorſitzer den Intereſſenten eroͤffnete, daß der Herr Mi⸗ niſter ſein Bedauern uͤber den durch den Krieg entſtandenen Ruͤckſtand ausgedruͤckt, da dieſer nun aber beendigt ſey, die⸗ ſelben auffordere, ſich an die Central⸗Regierung mit ihren Reclamationen zu wenden. Es ward hierauf beſchloſſen, daß dieſes unter der Obhut des Miniſters der auswärtigen Angelegenheiten geſchehen, und dem Gouvernement Guati⸗ mala der Dank der Intereſſenten fuͤr deſſen Ehrlichkeit aus⸗ gedruͤckt werden ſolle.
Das Packet⸗Schiff aus Vera⸗Cruz hat an 700,000 Doll. baar mitgebracht, Alles fuͤr Privat⸗Rechnung; es ſind dar⸗ unter 50,000 für eine der Bergbau⸗Compagnieen, die erſte Rimeſſe als Gewinn, die irgend eine der Bergbau Spekula⸗ tionen in Mexiko noch gebracht hat. Nichts in den Zeitun⸗ gen oder Briefen kann zur Beſtaͤrkung einer hier neulich in Umlauf gekommenen Vermuthung dienen, daß General Sta. Ana ſich des Verraths an ſeiner Regierung durch geheime Aufmunterung des Spaniſchen Einfalles ſchuldig gemacht habe; es ſcheint in der That nicht ein Royaliſt in Merxiko zu ſeyn, der ſich an ſo etwas wagen wuͤrde. —
Niederlande.
Bruſſel, 22. Sept. In der Armee haben zahlreiche Ernennungen und Befoͤrderungen ſtatt gefunden. Die Generalſtaaten werden, wie es heißt, den 19. Oct.
im Haag eroͤffnet werden. Belgique beſchwert ſich dar⸗
üb de 7. la er, daß unter den dieſſeitigen Botſchaftern eſan Conſuln ſich 30 Hollaͤnder .” nur Fer, ve 0 ſo zaͤhlte man unter 40 Beamten beim Miniſterium des In⸗ nern nur 2 Belgier. Ein gleicher Vorzug werde den noͤrd⸗ lichen Provinzen auch in commercieller Beziehung zu Theil; in den noͤrdlichen Haͤfen ſeyen fuͤr Rechnung der Handels⸗ Geſellſchaft 26 Schiffe, in den ſuͤdlichen aber nur 9 ange⸗ kommen. —
Auch die Buͤreaux des Miniſteriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten werden mit Anfang des naͤchſten Monats nach dem Haag verlegt.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 18. Sept. Am Sonntag Nachmittag kam der Kronprinz von der Escadre zuruͤck. — Die Admirale Graf v. Platen (Reichs⸗Statthalter in Norwegen), v. Coyett und Klint, ſo wie der Graf v. Cronſtedt, haben Se. Koͤnigl. 85 auf der Ausfahrt mit dem Uebungs⸗Geſchwader be⸗ gleitet.
Der Ober⸗Stallmeiſter und General Graf v. Brahe iſt zum einſtweiligen Reichsmarſchall waͤhrend der Kraͤnklichkeit des Grafen v. Fleming ernannt worden.
Am 7ten d. M. wurde in den Plenis der Stände, und im Adelſtande durch den Kamnmerherrn v. Roſenblad, m Buͤrgerſtande durch Buͤrgermeiſter Modin, im Prieſter⸗ ſtande durch Probſt Bexell, und im Bauernſtande durch An⸗ ders Hakanſſon (den der Vice⸗Sprecher Jon Jonſſon unter⸗ ſtuͤtzte) der Antrag zu einem Staats⸗Anſchlage zu den Koſten der Kroͤnung J. Maj. der Koͤnigin gemacht.
Am 8ten d. M. war Plennm Plenorum der Reichs⸗ ſtaͤnde im Koͤnigl. Schloſſe, wo Se. Maj. Ihre Entſchluͤſſe uͤber acht von den Staͤnden beſchloſſene Aenderungen an den Geſetzen des Köͤnigreichs kund gahen, von denen Sie nur vier genehmigt hatten.
Deutſchland.
Dresden, 18. Sept. Am 15ten dieſes Monats Mit⸗ h halb 1 Uhr verſchied der Commandant des —, adetten⸗Corps, General⸗Lieutenant der Cavallerie und Ge⸗
vee. he Sr. Majeſtaͤt des Koͤnigs, Carl Friedrich
Wilhelm von Gersvorff, Großkreuz des Köͤniglich Saͤch⸗
ſiſchen Militair⸗St.⸗Heinrichs⸗Ordens, Ge⸗fftzter der
Königlich Franzoſiſchen Ehren Legion und Großkreuz des
Großherzoglich Weimarſchen Falken⸗Ordens. Er wurde im
Jahre 1765 zu Gloſſen bei Weißenberg in der Oberlanſitz geboren,
und hat ſeit dem Jahre 1785 ſich 44 Jahre in der Königlich
Böftcen Fwak dich de ngcacg, 1““
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Dienſtleiſtung auf das ruͤhmlichſte hervorgethan. Seine Beer⸗ * digung geſchahe heute Nachmittag mit allen, ſeinem Range gebuͤhrenden militairiſchen Ehrenbezeugungen. * . Karlsruhe, 20. Sept. Se. Hoheit der Herr Marke. graf Wilhelm von Baden ſind dieſe Nacht von der nach Frankreich und England gemachten Reiſe in hohem Wahl⸗ ſeyn zuruͤckgekommen. * Hekoeibeng. 21. Sept. Die ausgezeichneten Natur⸗ forſcher und Aerzte, deren Anherkunft zu der hier zu halten. den Verſammlung, nach der letzthin*) mitgetheilten Nach⸗ richt noch erwartet wurde, ſind nunmehr auch groͤßtentheils bereits eingetroffen, namentlich der Profeſſor Brown aus London und der Baron von Feruſſac aus Paris, die Pro⸗ feſſoren Lobſtein und Neſtler aus Straßburg, der raf ₰ Sternberg aus Boͤhmen, der Profeſſor Lichtenſtein aus Berlin, die Profeſſoren Nees von Eſenbeck und Gold⸗ 4 fuß aus Bonn, die beiden Profeſſoren Gmelin aus Tuü’ä- bingen, der Hofr. Dr. Kreyſig aus Dresden u. A. m. Aus Rußland hat ſich naͤchſt dem (bereits genannten) Profeſſor Eſchholz aus Dorpat und mehreren Anderen, auch der Staatsrath Dr. Rehmann aus Petersburg eingefunden. Aus Berlin ſind auch die Profeſſoren Hayne, Oſann und Ritter, desgleichen der Doctor von Bluͤcher angekommen. Aus England ſind nebſt dem Profeſſor Brown noch vier Doctoren und Profeſſoren, worunter zwei von der Univer⸗, ſitat Cambridge und 2 aus London, angelangt. Unter den anweſenden Franzoͤſiſchen Naturforſchern befindet ſich auch Hr. Lechevalier von der Inſel Martinique. Die Zahl ſaͤmmtli⸗ cher anweſenden Theilnehmer an der Verſammlung, mit Ein⸗ ſchluß der hier wohnhaften (29 an der Zahl), belſef ſich bdis geſtern auf 228, und 21, die ſich bereits angemeldet haben, wurden noch erwartet. b Frankfurt a. M., 22. Sept. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Kurfuͤrſtin von Heſſen iſt geſtern, unter dem Namen ei⸗ ner Graͤfin von Schoͤnfeld, in Begleitung der Prinzeſſin Karoline, Ihrer Tochter, hier eingetroffen und im Gaſthofe zum Roͤmiſchen Kaiſer abgeſtiegen. — Heute iſt Se. Köͤnigl. n der Prinz Leopold von Sachſen⸗Koburg hier ange⸗ ommen. 9
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Oeſterreich. 52 Wien, 21. Sept. Am 15ten d. M., Nachmi 2 wurde der Stadt Linz das ſehnlich gehoffte Schleche Töen⸗ 9 2 Ihre Kaiſerl. Majeſtaͤten, Allerhoͤchſt welche von Weinziert daſelbſt eintrafen, in ihren Mauern zu begruͤßen und aufzu⸗ nehmen. Se Maj. hatten allen feierlichen Empfang zu un-. terſagen geruht. Der unbeſchreibliche Jubel aber, welcher ſich in dem lauteſten Freudenzurufe der zahllos herbeigeſtroͤmea ten Bevoͤlkerung aͤußerte, bezeichnete dieſen Tag von ſelbſt als ein Feſt. Im ſtaͤndiſchen Landhauſe, wo die Wohnung fuͤr Ihre Majeſtaäten vorbereitet war, wurden Allerhoͤchſtdie: ſelben von den einen Tag fruͤher angekommenen Kaiſerlichen Hoheiten, den Herren Erzherzogen Anton, Johann und Ludwig, Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Herrn Erzherzege Maxi⸗ milian von Eſte und von den erſten Civil, und Militatr, Perſonen erwartet, und in die Appartements begleitet. Aan 16ten Vormittags geruhten Ihre Majeſtaͤten, in Begleitung der Durchlauchtigſten Herrn Erzherzoge und der anweſenden Generalität, den, naͤchſt Linz, am Freinberge erbauten Befe. ſtigungsthurm zu beſichtigen. — Abends wurde im ſtaͤndi;« ſchen Theater, bei voller Beleuchtung, das Singſpiel: Der Abpenkoͤnig, aufgefüͤhrt⸗ welchem Ihre Maſeſtaͤten beizuwoh, nen, und die bei dieſer Gelegenheit von dem ſehr zahlreich verſammelten Publikum wiederholten Ausdruͤcke der hoͤchſten Freude auf das huldreichſte aufzunehmen geruheten. — Am 17ten Mittags geruhten Se. Majeſtaͤt der Kaiſer, die Re⸗ ſultate der nach 10 Uhr aus dem Befeſtigungsthurme vorge⸗ nommenen Beſchießung der Angriffs⸗Batterien in Allerhoͤch⸗ ſten Augenſchein zu nehmen. 8 8* Brody, 13. Sept. Am 27. Auguſt iſt in dem hieſtgen Siechen⸗Spitale eine Jüͤdin unter Erſcheinungen ver ſge 8 den, welche den Verdacht einer peſtartigen Veranlaſſung er, regten. — Die haͤufigen Verbindungen unſers Handelsſtan-⸗ des mit Odeſſa, in deſſen Umgebung die Peſt ausgebrochen war, veranlaßten die Landes⸗Regierung, keine Vorſichts⸗-Maaße regeln unverſucht zu laſſen, um die Ueberzeugung zu erlan-⸗ gen, ob der erhobene Verdacht gegruͤndet ſey oder nicht, und 2* im erſteren Falle, um das Uebel gleich in ſeinem Entſtehen zu erſticken. — Ungeachtet die hjernach angeſtellten Unterſu- chungen auf keinen peſtartigen Urſprung hinwieſen, ſo wur⸗
*) Siche Nr. 265 der Staats⸗Zeitung.
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