hieruͤber beſtehenden Anordnungen unterworfen leibt; 2 alle Gegenſtaͤnde, von welchen bei der Erzeugung oder Be⸗ recitung im Inlande eine Abgabe erhoben wird. Das freie PVerkehr mit dieſen Gegenſtaͤnden aus einem Gebiete in das andere findet nur mit der Einſchraͤnkung ſtatt, daß dieſel⸗ ben, wenn ſie in das Gebiet des andern eontrabirenden Theils eingebracht werden, daſelbſt einer Abgabe unterliegen, welche

X 5* berzenj en gleichkommt, womit die cigenen inlaͤndiſchen Er⸗ 1.“ veugniße derſelben Art belaſtet ſind.

8 Artikel 6.

In Abſicht des Verkehrs zwiſchen der Stadt Erfurt und den

Heerzoglich⸗Sachſen⸗Meiningenſchen Landen, ſowohl was den Ein⸗ * 8 gang als die Durchfuhr anlangt, ſollen vom 1. October d. J. an * ie beiderſeitigen Unterthanen dergeſtalt gleich behandelt werden, daß einerſeits die Unterthanen der Herzoglichen Lande in der Stadt Erfurt dieſelben Vortheile und Beguͤnſtigungen genießen, welche den eigenen Preußiſchen Unterthanen des Laͤndkreiſes Erfurt und der Kreiſe Schleuſingen und Ziegenruͤck daſelbſt zuſtehen, ande⸗ rerſeits aber auch den Einwohnern der Stadt Erfurt in den Her⸗ zoglich⸗Sachſen⸗Meiningenſchen Landen alle die Vortheile und eguͤnſtigungen zu ſtatten kommen, worauf die Einwohner der gedachten Preußiſchen Kreiſe nach Art. 4. und 5. in jenen Landen

Anſpruch machen können. Artikel 7.

Zwiſchen den bſtlichen Preußiſchen Provinzen, valchs inner⸗ healb einer geſchloſſenen Zolllinie liegen, und den Herzoglich⸗Sach⸗ ſen ⸗Meiningenſchen Landen ſoll das gegenſeitige Verkehr vom 1. October d. JF. an in folgender Art erleichtert werden: 1. freien Eingang in die bſtlichen Preußiſchen Provinzen ſollen 1 8* —8 ſofern es eigene Erzeugniſſe der

Sachſen⸗Meiningenſchen ande ſind:

1 a) in unbeſtimmter Quantitaͤt, außer denjenigen Gegenſtaͤnden, A welche nach der Preußiſchen Verordnung wegen Erhebung der Eingangs⸗, Durchgangs⸗ und Ausgangs⸗Abgaben vom

30. October 1827 jetzo keiner Abgabe unterworfen ſind, 1) er örden aller Art. (Preußiſche Erhebungsrolle Ko. 4.

itt. f.) 2) Flachs, Werg, Heede. (Preußiſche Erhebungsrolle No. 8) 3) Samereien und Beeren, mit Ausnahme von Anis und Kuͤm⸗

mel, Oelſaat, als: Hanfſaat, Leinſaat und Leindotter oder Do⸗ 3 der, Mohnſaamen, Raps oder Ruͤbſaat, ) Kleeſaat und alle nicht namentlich im Tarif aufgefuͤhrten Saͤmereien. (Preußiſche Erhebungsrolle No. 9 b. 2. und 3.) 4) Kalk 82 Gips, gebrannter. (Preußiſche Erhebungsrolle No. 16. 8 8. 5) Schiefertafeln und Schieferſtifte (Griffel); b) in beſtimmten Quantitaͤten fuͤr das Jahr⸗ 5 1) grobe Siebmacherwaaren (Preußiſche Erhebungsrolle No. 4.) 1 . 200 Centner. 2) Eiſenvitriol, gruͤner (Preußiſche Erhebungsrolle No. 5. e. . 400 3) graue Packleinwand und Segeltuch (Preußiſche Erhehungsrolle No. 22. c.) c 50 4) zwillich 8 Drillich (Preuß. Erhebungsrolle 8 No. 22. d. 8 5) Theer und Pech (Preußiſche Erhebumgsrolle,⸗ No. 37) 8 6) Wollen⸗Garn (Preußiſche Erhebungsrolle No. 85 41. b. 7) grobe Hiticher. und Drechsler⸗, Korbflechter⸗, Piſchler⸗ und alle rohe oder blos gehobelte Holz⸗ 8 1— wagren, Wagner⸗Arbeiten und Maſchinen von Solz (Preußiſche Erhebungsrolle No. 12. h. An⸗ merkung.) 600 8) kurze grobe Waaren Preußiſche Shabseese )

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9) Se oder weißes Fayence oder Steingut. (Preußtſche Erhebungsrolle No 38. c.) 1 . Wenn der Fall der Einfuhr der vorſtehend genaunten Waa⸗ ren auch umgekehrt aus den bſſtlichen Preußiſchen Provinzen in die Herzoglich⸗Sachſen⸗Meinin enſchen Lande vorkommen ſollte, ſo ſollen dieſelben in gleicher Art, wie oben beſtimmt worden iſt, freei von Ahgaben eingelaſſen werden. 2 II1. Was den Durchgang betrifft, ſo ſollen Erzeugniſſe der Sachſen⸗Meiningenſchen Lande, welche entweder nach der Ver⸗ ordnung vom 30. October 1827 dermalen keiner —— unterliegen, jedoch mit Ausnahme von Wolle, rohen Häuten und Lumpen, oder füͤr welche durch die vorangehende Beſtimmung des Art. . der Eingang frei gegeben iſt, auch frei von allem Land⸗ und Waſſerzoll auf der Straße von Langenſalza uͤber Magdeburg ins Ausland durchgefuͤhrt werden koͤnnen. Fuͤr Waaren, bei wel⸗ chen der freie Eingang nur auf eine beſtimmte Quantitaͤt zuge⸗ laſſen iſt, findet die Befreiung von Durchgangs⸗Abgaben auch nur auf eine gleiche Quantttaͤt, wie der 85 Eingang, ſtatt. Dieſer Beſchraͤnkung auf eine Quantitaͤt ſind jedoch die ſogenannten Sonnenberger Waaren im Durchgange nicht unterwoörfen, inſofern ſie zu den groben kurzen Waaren gehbren, und auf der Straße von Langenſalza uͤber Maodeburg ins Ausland durchgefuͤhrt werden. Ferner wird den Herzo lichen Unterthanen von allen Waaren ohne Unterſchied, auslaͤndiſchen wie inlaͤndiſchen, welche dieſelben auf der Elde uͤber Magdehurg ausfuͤhren oder einfuͤhren, der

9

Elbzoll ebenſo, wie dies dem inlaͤndiſchen Handel zugeſtanden iſt, völlig erlaſſen.

III. Wenn, außer den unter I. und II. gemachten Zuge⸗ ſtaͤndniſſen, wegen irgend eines Gegenſtandes von einem der con⸗ trahirenden Theile fuͤr die Unterthanen eines dritten Staates,— außer dem Falle beſonderer Handels⸗Vertraͤge, guͤnſtigere Beſtim⸗ mungen getroffen werden, als im allgemeinen Tarif ſich vorfin⸗ den, ſo ſollen dieſelben auch den Unterthanen des andern contra⸗ hirenden Theils zu ſtatten kommen. Dagegen wird keiner der contrahirenden Theile irgend ein Erzeugniß der Natur und des Gewerbfleißes aus den Landen des andern contrahirenden Theils mit einer oͤhern Abgabe belegen, als in dem allgemeinen Tarif dafuͤr feſtgeſetzt iſt. *E

tike

kel 8.

Vom 1. October d. J. an ſoll, ohne Beſchraͤnkung auf be⸗ ſondere Landestheile und Provinzen, von Koͤniglich Preußiſchen und Herzoglich⸗Sachſen⸗Meiningenſchen Unterthanen, welche in dem Gebiet des andern contrahirenden Theils Handel und Ge⸗ werbe treiben oder Arheit ſuchen, keine Abgabe entrichtet werden, welcher nicht gleichmäßig die eigenen Unterthanen derſelben Art unterworfen ſind. Dies ſoll auch insbeſondere von ſolchen Han⸗ dels⸗ und Gewerbsleuten gelten, welche die Maͤrkte des Handels

beſuchen. b Artikel 9.

So weit es bei dem Inhalte der Art. 3—8, zur Erleichterung des Graͤnz⸗Verkehrs noch einiger Anordnungen bedarf, bleiben dieſe der beſondern Verabredung der betreffenden Verwaltungs⸗ F innerhalb der geſetzlich beſtehenden Grundſaͤtze, vorbe⸗

alten

Dies gilt auch wegen der Art und Weiſe der Ausſtellung der

urſprungszeugniſſe, von welchen die Waarenſendungen begleitet

ſeyn muͤſſen, wenn dafuͤr die in vorſtehenden Artikeln zugeſtande⸗

nen Beguͤnſtigungen in aer. werden ſollen. rtikel 10.

Zur Sicherung Ihrer landesherrlichen Einnahmen an Ein⸗ gangs⸗, Durchgangs⸗ und Ausgangs⸗Abgaben wollen ſich beide contrahirende Theile gegenſeitig unterſtuͤtzen. Daher wollen auch Se. Herzogliche Surchlancht der Herzog von Sachſen⸗Meiningen geſtatten, daß die Preußiſchen Zollbeamten die Spur begangener Unterſchleife in das Herzogliche Gebiet verfolgen und ſich mit Z⸗ ziehung der Orts⸗Obrigkeit des Thatbeſtandes verſichern, wogegen hinſichtlich der Beeintraͤchtigung der Herzoglich Meiningſchen Gefälle den Herzoglichen Beamten eine gleiche Befugniß in dem

reußiſchen Gebiete zugeſtanden wird. Nicht weniger ſollen die choͤrden den, fuͤr die Aufrechthaltung der beiderſeitigen Zollge⸗ ſetze ergehenden Requiſitionen gegenſeitig unverzuͤglich nachkom⸗ men, und auf desfallſigen Antrag die von Unterthanen des einen Theils gegen die Zollgeſetze des andern Theils veruͤbten Unter⸗ ſchleife eben ſo zur Unterſuchung und Strafe ziehen, als wenn ſie gegen die eigenen Eüver begangen worden waͤren. rtikel 11.

Die Dauer des gegenwärtigen Vertrages wird bis zum zt. December 1834 feſtgeſetzt, und wenn derſelbe in den erſten 3 Mo⸗ naten des letzten Jahres von der einen oder der andern Seite nicht aufgekuͤndigt werden ſollte, ſo wird er auf fernere 3 Jahre und ſofort ſtets auf 3 Jahre * angeſehen.

rtikel 12.

Der gegenwaͤrtige Vertrag ſoll unverzuͤglich zur e 1 und Hoͤchſten Rariſtcation vorgelegt und die Auswechſelung de Ratiſications⸗Urkunden ſpaͤteſtens binnen ſechs Wochen in Verlin bewirkt werden.

Dieſer, unterm 3. Juli abgeſchloſſene Vertrag, welcher demnäͤchſt von Sr. Majeſtaͤt dem Koͤnige am 29. Aug. und von Sr. Herzoglichen Durchlaucht von Sachſen⸗Meiningen am 14. Aug. atificirt worden, iſt unterzeichnet von den bei⸗ derſeitigen Bevollmäͤchtigten, naͤmlich; Preußiſcher Seits von dem Koͤnigl. Geheimen Legationsrath Ritter ꝛc. Hr. Eicka horn, und Sachſen Meiningenſcher Seits von dem Herzog,. lichen Miniſter⸗Reſidenten am Koͤnigl. ofe, Kammerherrn und Ritter des Rothen Adler⸗Ordens, Hrn. von Rebeutr und von dem Herzoglichen Miniſteriai⸗Rath, Ritter des K. Saͤchſiſchen Civil⸗Verdienſt⸗Ordens Hr. von Fiſchern.

Die Artikel des (ebenmaͤßig im neueſten Blatte der Geſetz⸗Sammlung enthaltenen) Vertrags zwiſchen Sr. Ma⸗ jeſtäͤt dem Koͤnige und Sr. Herzogl. Durchl. dem Herzog von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha, wegen gegenſeitiger Erleichterung des Verkehrs zwiſchen Ihren Unterthanen, lauten wie folgt:

rtikel 1.

Seine Majeſtaͤt der Koͤnig von Preußen und Seine Herzog⸗ liche Durchlaucht der Herzog von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha, wollen eine Kunſtſtraße in der Richtung von Langenſalza uͤber Gotha, Ohrdruff, Zelle, von hier in einer zwiefachen Richtung nach Benshauſen und Suhl, von dem letztgenannten Orte uͤber Schleuſingen, Hildburghauſen, Rodach, Koburg nach Lichtenſels, ſoweit ſolche durch Ihre Lande zu fuͤhren und nicht bereits voll⸗ endet iſt, ein jeder Jontrabirende Theil auf ſeinem Gebicte, in einen fuͤr Frachtfuhrwerk voͤllig brauchbaren Zuſtand herſtellen und in ſolchem auch erhalten laſſen.

Artikel 2. . Wegen gleichfoͤrmiger Beſtimmung der Chauſſee⸗, Wege⸗, Bruͤcken⸗ un 8 aſtergelder auf den Straßen, weiche zur Un⸗ terhaltung des

ertehrs zwiſchen den Koͤniglich⸗Preußiſchen 3