SHie Chauſſirung der Straße von Bruͤhl nach Liblar auf Koſten des Bezirks⸗Straßen⸗Fonds der Regierung zu Koͤln unter der Bedingung, daß die betreffenden Gemeinden ſich verpflichten, keine Entſchaͤdigung in dem Falle fordern zu wollen, wenn mili⸗ tairiſche Ruͤckſichten im Kriege die Zerſtoͤrung der Straße noth⸗ wendig machen ſollten. 8 Dagegen iſt auf den anderweitigen Antrag: eine gleiche Beguͤnſtigung auch auf jede andere, zur Umgehung der Fe⸗ ſtung Juͤlich benutzbare Straße auszudehnen, nicht einzugehen, weil ſolches den bisherigen Grundſaͤtzen und Vorſchriften entge⸗ en ſeyn wuͤrde. Vielmehr muß in jedem ſpeciellen Falle die naͤ⸗

ere Pruͤfung und vorbehalten bleiben. * 18) Was den Antrag Unſer r 5 8 Beaues mehrerer Chauſſeen betrifft, ſo wird denſelben eroͤffnet, daß

Kunſtſtraßen auf der öſtlichen Rheinſeite theils bereits begonnen hat, theils beabſichtigt iſt. Eben ſo iſt der Ausbau mehrerer er⸗ waͤhnten Straßen⸗Luͤcken entweder bercits in Betrieh geſetzt, oder doch eingeleitet. Ueberhaupt wird aber fuͤr die Verbeſſerung, Ver⸗ vollſtaͤndigung und-Unterhaltung der ſchon beſtehenden Chauſſeen nach Moͤglichkeit geſorgt, und auf die Chauſſirung der noch un⸗ 8 Hauptſtraßen der Rhein⸗Provinzen in dem Maaße Be⸗ dͤacht genommen werden, als die zu dieſem Zwecke vorhandenen

Miittel und die gleichmaßige Beruͤckſichtigung der Beduͤrfniſſe der uͤbrigen Theile der Monarchie es geſtatten, wobei jedoch eine ra⸗ ſſccheere Foͤrderung der Wegebauten, beſonders durch den Zutritt

provinzieller Huͤlfsmittel, namentlich durch freiwillige Huͤlfslei⸗ ſtungen der Eingeſeſſenen und durch Unternehmungen vermoöͤgen⸗

der und betriebſamer Einwohner, crreicht werden wuͤrde. 2 2 19) In Betreff der Aufhebung der Chauſſce⸗Bau⸗Dienſte, in den vormaligen Naſſauiſchen Landestheilen, ſind noch allgemeine Eroͤrterungen erforderlich, deren moͤglichſte Beſchleunigung Wir aangeordnet haben, und nach deren Beendigung Wir weitere Ent⸗

ſchließungen faſſen werden. 1

20) In Beruͤckſichtigung der Verwendung Unſerer getreuen Staͤnde fle die Stadt Wetzlar haben Wir bereits angeordnet, daß die Verlegung der Chauſſee⸗Barriere vom Silhofer Thore nach

Steindorf erfolgen ſolle, ſobald der Empfaͤnger in letzterem Orte

unntergebracht werden koͤnne. Eine Verlegung der Hebeſtellen von

den anderen Thoren iſt zwar wegen der weiten Entfernung der

unachſt liegenden Ortſchaften nicht ausfuͤhrbar gefunden, jedoch

durch die erleichternden Beſtimmungen des neuen Chauſſee⸗Tarifs,

in Beziehung auf die Zufuhr der Bau⸗ und Brennmaterialien, die 9&ꝙ ſo viel gehoben worden.

nſern getreuen Staͤnden in Antrag gebrachte

Aufhebung der Lotterieen erſcheint aus vielfachen Grasnen nchht

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888 N*

er getreuen Staͤnde wegen des

die Anlage von zwei neuen, fuͤr die Rhein⸗Provinzen wichtigen

als angemeſſen. Jedoch haben Wir, in Betreff der kleinen Lot⸗ terie, bereits eine Aenderun vefae, wobei die Abſicht dahin ge⸗ richtet worden iſt, den Nachtheilen, welche fuͤr die geringern 9 aus dem Lotterie⸗Spiele entſtehen koͤnnen, entgegen zu wirken. 8 5 22) Was die von Unſern getreuen Staͤnden angebrachte Be⸗ ſchwerde uͤber die Zinszahlung von den, auf Unſere Staats⸗Kaſſen uͤbernommenen Wetzlar'ſchen Schulden, und die derſelben ange⸗ fuͤgten Bitten anlangt, ſo ſind allerdings fruͤherhin, wenn nicht CTCohventionsgeld hat gezahlt werden koͤnnen, die Zahlungen etats⸗ maäͤßig in der Regel nach demjenigen Verhaͤltniſſe geſchehen, wel⸗ ches ÜUnſere Verordnung vom 28. Febr. 1816 feſtſetzt. Indeſſen hat Unſere Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden, wenn die Glaͤubiger mit dem hiernach ſich ergebenden Betrage ſich nicht begnuͤgt haben, bereits Nachzahlungen geleiſtet, auch ber ſchon verfuͤgt, daß, bei ſich ergebenden Differenzen, entweder in Conventionsgelde oder nach dem wirklich ſtatt findenden Courſe ezahlt werden ſolle. Wie nun hiernach die Sache bereits in den gehoͤrigen Weg geleitet war, und jedem Glaͤubiger, wenn er uͤber die Zahlungsart mit der Kaſſe ſich nicht vereinigen onnte, die Beſchwerde bei der obern Behörde frei ſtand, alſo werden Unſere getreuen Staͤnde ſelbſt ermeſſen, daß fuͤr den Landtag noch keine Urſache zur Beſchwerde, am wenigſten Ver⸗ aanlaſſung vorhanden war, ſich uͤber die Behoͤrden, ſo wie ge⸗ ſchehen, zu aͤußern. b 8 Indeſſen wird, um jedem kuͤnftigen Zweifel vorzubeugen, Unſere Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden im Allgemci⸗ nen verfuͤgen, daß kuͤnftig, bei Zahlungen in Preußiſchem Cou⸗ rant, der Thaler nur nach der wirklichen Valuta berechnet, auch in allen Faͤllen, wo mit Vorbchalt quittirt worden, fuͤr die Ver⸗ gangenheit die Cours⸗Differenz hiernach nachtraͤglich verguͤtet werde. 8 Die veſcherbang der jetzigen Schuldſcheine in ſolche, welche auf Briefs⸗Inhaber lauten, koͤnnen Wir, da ſie der in Hinſicht des Provinzial⸗Schulden⸗Weſens geſetzlich eingefuͤhrten Ord⸗ nung widerſpricht, nicht genehmigen; Unſere Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden wird aber, wenn die Glaͤubiger es verlan⸗ gen, den Verbriefungen das Anerkenntniß beifuͤgen laſſen, daß zu bezeichnende Schuldentheil vom Staate uͤbernommen, und alß Provinzial.Staatsſchuld ctatsmaͤßig ſey und Belteem, Geſuche der Staͤnde, in Hinſicht der Beſoldung Unſer wiah der Huͤlfs⸗Gendarmerie, haben Wir gewillfahrt uſcagen In aictcterium autorifirt, die Gemeinden von den dies⸗ Fallig ſchüͤſſen zu entbinden und den Geſammtbetrag der

Koſten vom 1. Januar d. ₰. 1 4 nehmen. 3 an, auf die Staats⸗Kaſſe zu uͤber

24) Auf die verſchiedenen,

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88 s h.

8 Burg angebrachten Geſuche, . dee Marktſteckens

a. wegen Erleichterung des Hauſer⸗Gewerbes der Decken⸗ Fabrikanten zu Burg; 2 1

b. wegen Ankaufs der fuͤr das Militair nöthigen Decken aus den Fabriken zu Burg, und

c. wegen Errichtung einer hoͤhern Schule in dem dort be⸗ findlichen landesherrlichen Schloſſe, geben Wir Unſern getreuen Staͤnden Folgendes zu erkennen:

Zu a. Sind die Gruͤnde, weshalb den Decken⸗Fabrikanten zu der Hauſir Handel mit ihrem Fabrikate nicht geſtattet werden kann, von den Miniſterien des Innern und der Finanzen in einem, unterm 17. November 1825 an Uns erſtatteten Be⸗ richte, von welchem unter D. Abſchrift beiliegt, ausfuͤhrlich ent⸗ wickelt worden Im Einverſtaͤndniſſe mit jenem Gutachten der Miniſterien haben Wir hierauf unterm 3. Dezember 1825 die ——2 des Deckenmacher⸗Gewerks zu Burg abſchlaͤgig be⸗ ſchieden d

Dabei muß es auch ſein Bewenden behalten, da weder in der Petition, noch in deren Anlagen etwas angefuͤhrt worden iſt, was die in dem oben gedachten Berichte der Miniſterien ent⸗ wickelten Gruͤnde beſeitigen oder entkraͤften kann.

Zu b. Haben die Burger Fabrikanten, wenn ſie an den

Militair⸗Decken⸗Lieferungen Theil nehmen wollen, ſich wegen

der Unter⸗Satteldecken und Woylachs fuͤr die Cavallerie an die

reſpektiven Truppentheile, welche ſich die Decken ſelbſt beſchaf⸗ fen, binſichtlich des uͤbrigen Bedarfs an Decken aber an die Militair⸗Intendanturen zu wenden.

Doch köͤnnen die Lieferungen nur in der uͤblichen allgemei⸗ nen Concurrenz geſchehen, wobei allein die Vorzuͤglichkeit der Waare bei billigen Preiſen entſcheidet.

Zu bc. Soll der diesfaͤllige Antrag in naͤbere Erwaͤgung ge⸗ zogen werden. ti⸗

25) Durch den erneuerten Antrag wegen des Allodifications⸗ Zinſes können⸗-Wir, da der Gegenſtand ſchon ſo vielſeitig eror⸗ tert und mit ſo großer Sorgfalt wiederholten Pruͤfungen un⸗ terworfen, auch in der Petition ſelbſt durchaus nichts angefuͤhrt iſt, was nicht ſchon bei den ſtatt gefundenen Eroͤrterungen um⸗ ſtaͤndlichſt mit in Erwaͤgung gezogen worden, Uns nicht bewo⸗ gen finden, dieſe Sache noch einmal aufzunehmen, vielmehr muß es bei der Deciſion in der Ordre vom 20. April 1828 un⸗ abaͤnderlich ſein Bewenden behalten.

25) Auf das wiederholte Geſuch Unſerer getreuen Staͤnde, den Theil der Gemeindeſchulden, welcher auf die zur Zeit der EW ſchuldenfrei verkauften Domainen zu rechnen eyn moͤchte, auf Staats⸗Kaſſen zu uͤbernehmen, koͤnnen Wir nicht eingehen, dieſelben vielmehr nur auf die im Landtags⸗Ab⸗ ſchiede vom 13. Juli 1827 enthaltene abſchlaͤgige Beſcheidung zuruͤckweiſen. Wenn auch die darin angefuͤhrten Gründe der Gewaͤhrung des Antrages nicht entgegenſtänden: ſo wuͤrde doch den Gemeinden kein E gegen Unſere Stagts⸗Kaſſen, ſon⸗ dern nur gegen Frankreich zuſtehen, welches die Domainen laſten⸗ frei verkauft, und die Kaufgelder bezogen hat. Ein ſolcher An⸗ ſpruch iſt denn auch wirklich im Jahre 1816 bei der Liquldation gegen Frankreich von den Gemeinden erhohen, und damals von Ünſerm Liquidations⸗Commiſſarijus unterſtuͤtzt, von Frankreich aber nicht anerkannt, und durch ſchiedsrichterliches Erkenntniß zuruͤckgewieſen worden. Hiermit muß denn dieſe Angelegenheit als beendigt angeſehen werden 8 2

27) Was die, wegen der Handels⸗Verbindungen mit dem Auslande, beſonders mit den Amerikaniſchen Staaten, geaͤußer⸗ ten Wuͤnſche betrifft, ſo iſt die fortgeſetzte Sorgfalt Unſerer Regierung darauf gerichtet, dergleichen Verbindungen möglichſt zu befördern. . 8 .

Die neuerlich mit Braſilien und mit den Vereinigten Staa⸗ ten von Nord⸗Amerika abgeſchloſſenen Handels⸗Vertraͤge ſind bereits bekannt gemacht worden. „8

Was die Handels⸗Verbaͤltniſſe mit andern Laͤndern in

Amerika, beſonders mit Mexiko, anlangt, ſo ſehen Wir dem Er⸗

fola⸗ der auf eine feſtere Anknuͤpfung derſelben gerichteten Ein⸗ eitungen entgegen. 8 28) Dem Geſuche, daß den Inhabern der Kur⸗Kolniſchen Landes⸗Obligationen, ſtatt derſelben, Verbriefungen, auf den In-⸗ haber lautend, ausgeſtellt werden moͤchten, konnen wir nicht ſatt eben, da daszenige, was den Kur⸗Kblniſchen Glaäubigern 221 waͤre, allen uͤbrigen provinziellen Glqͤzubigern, die ſich in gleichem Falle befinden, nicht verſagt werden koͤnnte, wodurch aber, wie bereits oben unter II. 22 bemerkt iſt, eine nicht un⸗ weſentliche Veraͤnderung in der von Uns vorgeſchriebenen und durchaus grundſaͤtzlich geordneten Behandlung des provinziellen Staats⸗Schuldenweſens eintreten muͤßte. .

Unſere Haupt⸗Verwaltung der Staatsſchulden wird aber Er⸗ mittelungen anſtellen, ob es nicht zulaͤſſig ſey, die Zins⸗Erhbebung zu erleichtern. Vom Erfolge werden Unſere getreuen Stäͤnde bei hrer kuͤnftigen mmlung benachrichtigt werden. 8

29) In2 der Rhein⸗Schifffahrt ſind, unter ſorgfaͤlti⸗ ger Erwaͤgung und Beruͤckſichtigung der Handels⸗ und Fadrika⸗ tions⸗Intereſſen der weſtlichen Provinzen, die Verhandlunßen mit der Kbniglichen Niederlaͤndiſchen Regierung fortgeſetzt worden, jedoch noch nicht beendigt. 8*

Unſere getreuen Staͤnde, welchen das Weſen dieſer Verhand⸗ lungen, ſowohl in deren ganzem Zuſammenhange, als auch hin⸗ ſichklich der einzelnen Beſtimmungen der verſuchten Uebereinkunft, bekannt werden mit Vertrauen dem uwarten haben.

rchandlungen, was ſich, nach ihrer Lage, bald

nur unvollſtaͤndig weiteren 86½ b Sollten d a0