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3 alſtgen Verpflichtungen auf den Staat,

Ih Folge haben muͤßten.

ſſchon vor der Preußiſchen Beſibnahme der Rheinlande in

Preußen gediehen iſt. Berrlin, den 19. Maͤrz 1829. (gez.) v. Altenſtein.

Beilage D.

Aug

wendet.

angefertigt ſind, kuͤnftig nicht mehr geſtattet werden ſolle.

Geſuch der Bur⸗

ſirens, ſeit hanger Zeit der einzige Nahrungszweig Theils der Burger Einwohner ſey, daß die

hauſtren oͤchſten Cabinets⸗Ordre vom 5. Mai 1821 „den Hauſirhandel mit

jenigen, die ihn bisher detri b. ſtehen erforderlichen Umiss 2 Hauſirgeſetzes geſtattet.“

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demnaͤchſt in der Form eines von Ew. Majeſt

wollenez Strickgarn und wollene den Gegenſtaͤnden aufzaͤhlt, mit del auch kuͤnftig den Purg fugniß⸗

geſtrickte welchem

er von Ew. an, auch durch die dem Immediat⸗Geſuch

Abgeſehen davon, daß wir cs nicht fuͤr angemeſſen halten k

Eo— 1IEIP Ieaq“ I“ htzte e Anſpruͤche, foglic uͤbertrug auch die Ssculariſation keine des⸗ A1. f die eine allgemeine Verbeſſerung aller Pfarr⸗Gehalte auf Koſten des Staats zur

. uUnd auch dann, wenn blos vom fiskaliſchen Beſitze der Sitifts⸗ und Kloſter⸗Guͤter ein Billigkeits⸗Anſpruch hergeleitet werden ſollte, wuͤrde dieſer nicht gegen den Preußiſchen Staat

zu richten ſeyn, da der groͤßte Theil des Stifts⸗ und Kloſterguts

vpoathaͤnde uͤbergegangen, alſo nur ein geringer Theil davon an

Die Decken⸗Fabrikanten zu Burg, deren von Eurer Koͤnig⸗ lichen Majeſtaͤt unterm 9. April und 24. v. M. zum gutachtlichen uns zugefertigte Vorſtellungen vom 17. März und 12. iſt, wir in den Anlagen ehrfurchtsvoll wieder vorlegen, haben

it dem jetzt erneuerten Antrage: ihnen als Ausnahme von der geſetzlichen Regel, den Hauſir⸗Handel mit den von ihnen verfer⸗ tigten wollenen und baumwollenen Decken auch fernerhin zu ge⸗ ſtatten, ſchon, unterm 9. Februar 1821 ſich an Ew. Majeſtaͤt ge⸗ bet. Es war naͤmlich ſchon in dem J. 38 des Geſetzes wegen Entrichtung der Gewerbeſteuer vom 30. Mai 1820 feſtgeſetzt wor⸗ den, daß das Umherzichen mit Zeugen, die aus Wolle, Baumwolle oder Seide, ganz oder in Vermiſchung mit anderen Materialien,

wollenen und baumwollenen Decken, welche von dem Decken⸗Gewerke zu Burg verfertigt ſind, den⸗ haben, in dem zu ihrem Be⸗ nge, bis zur Erlaſſung eines neuen

ieſes Geſetz, das nach vorgaͤngiger 855 im Staats⸗Rath, t unterm 21. Mai

v. J. ſanctionirten Regulativs uͤber den Gewerbsbetrieb im Um⸗ herziehen durch die Geſetzſammlung publicirt iſt, hat aber das Verhot des Hauſtrens mit Waaren, die aus Wolle verfertigt ſind, inſofern aufrecht erhalten, als es ausdruͤcklich nur wollenes Band, Waaren unter ein Hauſirhan⸗ latt ünden darf. Da hiedurch die eer Decken⸗Fabrikanten ausnahmsweife geſtattete Be⸗ Majeſtaͤt ausgeſprochenen Bedingung gemaͤß, aufhoͤrte, ſo trug die Regierung zu Duͤſſeldorf darauf gegen die wiederholte geſetzliche Vorſchrift fernerhin zu Gunſten der Burger Fabrikanten eine Ausnahme zu geſtatten; rc vom 17. Maͤrz in Abſchrift beiliegende gemeinſchaftlich mit dem Staats⸗Miniſter, Grafen von Vuͤlow, von uns erlaſſene Verfüuͤgunng vom 4 Januar d. F. haben wir indeſſen dieſen Antrag zuruͤckweiſen zu muͤſſen geglaubt. unnen,

von geſetzlichen Vorſchriften, deren Richtigkeit und Zweckmaͤßi keit, nach wiederholter Berathung anerkannt worden iſt,

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aber verhaͤlt es ſich mit dem Verbot des Hauſirens mit Waaren aus Wolle verfertigt unmittelbar nach ihrer Publication Aus⸗ nahmen zu geſtatten, koͤnnen wir auch nicht anerkennen, daß die Fabrikation der Burger Fabrikanten nicht fortbeſtehen koͤnnen, wenn ihre Fabrikate nicht hauſtrend abgeſetzt werden duͤrfen. Schon in einem Bericht des verſtorbenen Ober⸗Praͤſidenten, Gra⸗ fen von Solms, vom 2. Februar 1821 an das damalige Handels⸗ Miniſterium, iſt erwaͤhnt, daß die Burger Fabrikanten eine be⸗ deutende Menge von Decken auswaͤrts am Ober⸗ und Nieder⸗ Rhein auf dem Lager haben, die ſie ſo lange dort liegen laſſen, bis der Hauſtrer eintrifft und aus dem Depot ſein Beduͤrfniß zum Handel entnimmt. Es iſt daher nur eine, bei gutem Willen ſehr leicht ausfuͤhrbare Abäͤnderung ibres Verkehrs erforderlich wenn man ihnenzumuthet, ſtatt den Hauſirern, ſtehenden Detailhandlernden Ver⸗ kauf ihrer Fabrikate zu uͤbertragen, wie ſolches von den groͤßeren ſhesen, namentlich von Begaſſe in Schleyden ſchon laͤngſt ge⸗ chieht. Dieſe Zumuthung iſt um ſo nothwendiger, als Waaren ganz gleicher Art, auch in Hofrath, gleichfalls im Duſſeldo er Regierungs⸗Bezirk, zu Euskirchen im Regierungs⸗Bezirk Ko n, zu Duͤren, Herzogenrath und Haaren im Regierungs⸗Bezirk Achen, von kleinen Fabrikanten verfertigt werden, denen man dieſelbe Ausnahme, wie den Burgern, in derſelben Art auch fernerhin geſtatten muͤßte, wie ſie ihnen, da ſie auf die Burger Fabrikanten exemplificirten, bis zur Publication des Regulativs uͤber den Ge⸗ werbsbetrieb im Umherziehen wirklich geſtattet worden Dadurch wuͤrden dann aber auch aufs Neue die Beſchwerden gerechtfertigt werden, welche die Unternehmer groͤßerer Decken⸗Fabriken, na⸗

1 me t. Auf mentlich Begaſſe in Schleyden, uͤber den, den kleinen Fabrikanten die Verwendung des Staats⸗Miniſters Grafen von Zuͤlow, wel⸗ cher, in dem unterm 27. Februar 1821 an Ew. Majeſtat uͤber das er Decken⸗Fabrikanten vom 9 deſſelben Monats erſtatteten Berichte hervor hob, daß die Fabrikation der wollenen und baumwollenen Decken und deren Verkauf, im ·82 des Hau⸗

1 es groͤßten aſigen Deckenweber in der Regel kein Betriebs⸗Kapital beſitzen, das Material, das ſie verarbeiten, erborgen, und daß der eine Theil der Familie ſich mit der Fabrikation heſchaͤftige, waͤhrend der andere das Fabrikat d verkaufe, haben Ew. Königliche Maleſtaͤt in der Aller⸗

geſtatteten, ihnen aber verweigerten Hauſtrverkauf ſchon fruͤher gefüͤhrt haben, und die wir als gegruͤndet anerkennen muſſen, weil durch die Hauſirer den grigeren Babritaneten allerdings der Abſatz, da ſie die⸗ ſen nur durch ſtehende Detailhaͤndler vermitteln ſollen, groͤßtentheils entzogen werden wuͤrde. Auch die Fabrikanten, welche Wollen⸗ waaren anderer Art verfertigen, wuͤrden aufs Neue das Beiſpiel der, den Burger Fabrikanten geſtatteten Ausnahme fuͤr ſich an⸗ fuͤhren, wie die kleinern Tuchfabrikanten zu Montjoie ſchon fruͤ⸗ her in dieſer Art exemplificirt haben, und auf ſolche Weiſe wuͤrde allmaͤhlig der wiederbolt berathene und beſchloſſene Grundſatz ganz beſeitigt werden. 39 .

„Wenn der §. 16. des Regulativs uͤber den Gewerbbetrieb im Umherziehen, welchen der Prediger Renter in den Anlagen in Be⸗ zug nimmt, durch die Hauſir⸗Befugniſſe, wie ſie durch das Ree gulativ als Regel feſtgeſtellt ſind, zu erweitern geſtattet,

ſobald örtliche Verhaͤltniſſe oder Bedarfniſſe ſolches er⸗

fordern oder wuͤnſchenswerth machen, ſo kͤnnen wir nach dem Vorſtehenden nicht anerkennen, daß im vorliegenden Falle eine Erweiterung wuͤnſchenswerth ſey, muͤſſen aber uͤberdem hinzufüs en, daß in dieſer Vorſchrift auf das Be⸗ duͤrfniß des Kaͤufers Ruͤckſicht genommen iſt, inſoweit naͤmlich, als dieſer die benoͤthigte Waare nur mit unverhaͤltnißmaͤßigen Schwierigkeiten ſich anſchaffen koͤnnte, wenn ſie ihm nicht durch Hauſtrer zugebracht wuͤrde; dann ein Beduͤrfniß des Fabrikan⸗ ten, ihm en Hauſirhandel zu geſtatten, damit ſein Fabrikat Abſatz finde, duͤrfte faſt niemals zu conſtatiren ſeyn, weil, ſobald ſeine Waare uüͤberhaupt verlangt wird, ſie auch in Laden und auf eerhe⸗ geſucht werden wird, ohne daß es des Hauſirens edarf.

„Ew. Koͤniglichen Majeſtaͤt ſtellen wir daher ehrfurchtsvoll an⸗ 2 die Burger Decken⸗Fabrikanten Allerhoͤchſt beſcheiden zu gaſſen:

daß die zu ihren Gunſten erbetene Ausnahme von allge⸗ meinen geſetzlichen Vorſchriften nicht ſtatt finden koͤnne.

Berlin, den 17. November 1825. (gei.) v. Schuckkmann. (g8e†) v. Motz. An des Königs MajeſtäJt.

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