. 8* chipel ſtatisnicten und von dem Vice⸗Admiral Grafen Hey⸗ 11“ befehligten Flotte Ew. Kaiſerl. Majeſtät ro
verabredete Signale g
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General⸗Major Scheremetjeff mit dem Kurlaͤndiſchen Uhlanen⸗
Regimente und 2 Stuͤck Geſchuͤtz laͤngs dem linken Ufer der
Maritza auf die Straße von Trajanopel, oder Orichowa.
. Den 24. Auguſt (5. Sept.) Der General⸗Major Sievers, der ſeine Richtung auf die Stadt Enos genommen
hatte, um eine Vereinigung mit dem Geſchwader des Vice⸗
Admirals Heyden zu bewerkſtelligen, berichtet, daß er am
I Aug. (3. Sept.) mit ſeinem, aus dem 4ten Bugſchen
Uhlanen⸗Regiment, 4 Stuͤck Geſchuͤtz von der reitenden Ar⸗ tillerie, und 25 Koſaken beſtehenden Detaſchement in Demo⸗ tico angekommen ſey; da er die Bewohner dieſer Stadt un⸗ ter Waffen fand, hatte er dem General⸗Major Scheremetjeff, der am folgenden Tage in ſelbige einzog, befohlen, ſie zu ent⸗ waffnen, er ſelbſt aber war mit den ihm anvertrauten Trup⸗ pen weiter vorgeruͤckt.
Um die Expedition nach der Stadt Enos zu unter⸗ ſtuͤtzen, war das Detaſchement des General⸗Majors Schere⸗
mmetjeff defehligt worden, die Stadt Trajanopel zu beſetzen;
da man indeſſen dieſen Punkt zur Unterhaltung der Verbin⸗ dungen mit Enos nicht paſſend fand, erhielt daſſelbe den Be⸗ fehl, beim Dorfe Ipſala eine Stellung einzunehmen.
Den 25. Aug. (6. Sept.) Die Truppen des 6ten In⸗ fanterie⸗Corps, die bei Adrianopel lagerten, ſetzten ſich in
Marſch auf Lulé⸗Burgas.
Den 26. Aug. (7. Sept.) Der Admiral Greigh be⸗ richtet, daß die Feſtung Midia am 17. (29.) Auguſt Mor,
gens durch die Matroſen von 5 Jollen (Böte), unterſtuͤtzt von 3 Compagnien des 23ſten Jäger⸗Regimentes, in Beſitz
genommen worden iſt.
Der General⸗Lieutenant Kraſſowsky berichtet, daß, da der Feind in der Nacht vom 20. Aug. (1. Sept.) einen roßen Theil ſeiner Kraͤfte hinter den vorgeruͤckten Ver⸗ Ee von Schumla, gegen welche die Belagerungs⸗
8 Arbeiten gerichtet ſind, vereinigt hatte, er den Beſchluß ge⸗
fast, ſie bei Anbruch des Tages anzugreifen; durch zwei fal⸗ ſche Angriffe, welche die Koſaken in derſelben Nacht gemacht hatten, waren jedoch die Feinde in Allarm geſetzt und, in⸗ dem ſie einen allgemeinen Angriff fuͤrchteten, veranlaßt wor⸗ den, ihre ſaͤmmtlichen Befeſtigungen zu beſetzen und ein fuͤrchterliches Feuer zu eroͤffnen. Am 20. und 21. Auguſt
(1. und 2. Sept.) ſandte man auf den Straßen von Ras⸗
grad und Eski⸗Stambul Patrouillen aus, die dazu dienten
ddie Beſatzung enger in ihren Mauern einzuſchließen, und
eein in der Nacht vom 21. auf den 22. Auguſt (2. und 3.
Sevpt.) nicht weit von den vorgeruͤckten Verſchanzungen zum
Recognosciren ausgeſandter Trupp Koſaken, noͤthigte die
Tuͤrken, den von ihnen beabſichtigten Angriff auf unſere Be⸗
lagerungs⸗Arbeiten aufzugeben, und ſchuͤtzte zugleich die Be⸗
endigung der bereits angefangenen Parallele.
8. Das 6te Infanterie⸗Corps, das heute das Dorf Havſa
verlaſſen hatte, brachte die Nacht in Eski⸗Baba zu.
2 Der General⸗Major Begivoff beſetzte die Stadt Lulé⸗ neh⸗ mit den Koſaken⸗Regimentern Iljin und Tſcher⸗ ſchkin.
Den 27. Aug. (8. Sept.). Der General⸗Maſor Be⸗ gidoff erreichte mit den ſeinem Befehl anvertrauten Koſaken
Kariſtran, wo er eine Stellung fuͤr die Nacht nahm, und
das 6te Corps ruͤckte in Lulé⸗Burgas ein. Den 28. Aug. (9. Sept.). Der General⸗Adjutant
8 Graf Pahlen berichtet, daß er am 24. Aug. (5. Sept.) das
vom 2ten Infanterie⸗Corps in der Naͤhe von Kirkliſſa ein⸗ genommene Lager geraͤumt habe, und am 25ſten (6. Sept.) i Viſa eingeruͤckt ſey.
Der General⸗Lieutenant Kraſſowsky meldet, daß, trotz dem wohlunterhaltenen Feuer von den Außenwerken des Fein⸗
ddes, die Belagerungs⸗Arbeiten mit vielem Erfolg vorruͤcken, In der Nacht vom 22. bis zum 23. Aug. (3. und 4. Sept.)
verjagte das dieſe Arbeiten deckende Infanterie⸗Regiment Tamboff mit dem Bajonett den Feind aus ſeinen Poſitionen vor den angegrifſfenen Verſchanzungen.“
Bericht des General ⸗Abjutanten Grafen Die⸗
bitſch⸗ Sabalkansky, Ober⸗Befehlshabers der zweiten Armee, an Se. Maj. den Kaiſer. „Sire! In der Abſicht, Verbindungen mit der im Ar⸗
ſchickte ich ein Regiment Uhlanen vom Bu reitenden Geſchuͤtzes von der Lompagnie Nr. 92 ſaken nach Enos. Nach Beſitznahme des Platz
. ben werden, damit eines kreuzenden Schiffe ſich dem Ufer näͤhere, um den Cap
S. von der G e Cavallerie, Mukhano „ einen meiner A ju⸗ ſaanten, agi fzunehmen, der dem Vice⸗Admiral Grafen Heyden
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von mir Depeſchen uͤberbringen ſollte. Den Befehl uͤber die⸗
ſes Detaſchement erhielt der General Siewers; um ihn zu
unterſtuͤtzen und die Verbindung mit Adrianopel zu erleich⸗
tern, ſchickte ich ein Regiment der vierten Uhlanen⸗Diviſion
nach dem Dorfe Ipſala und ein anderes nach Demotiko,
8 2 2 Stuͤck reitenden Geſchuͤtzes von der Compagnie r. 28.
Der General⸗Major Siewers berichtet mir nun, daß ihm auf ſeinem Marſche nach Enos alle Einwohner der Doͤr⸗ fer und Weiler entgegen gekommen ſind, und ihm den auf⸗ richtigen Wunſch zu erkennen gegeben haben, in Ruhe zu bleiben, daß ſie ihm uͤberall ohne Widerſtand die Waffen uͤberlieferten und daß eine Abtheilung von 1500 Tuͤrken, welche von dem Paſcha von Salonichi ausgehoben worden waren und unter Anfuͤhrung ſeines eigenen Sohnes vorruͤckten, um Enos zu beſetzen, auf die Nachricht von dem ſchnellen Mar⸗ ſche der Ruſſen nach demſelben Punkte, theilweiſe auseinander gelaufen iſt. Ein Theil dieſes Detaſchements, der ſich durch das Dorf Keſchane nach Konſtantinopel gewendet hatte, wurde durch den General⸗Major Siewers verfolgt und zerſtreut, und verlor 50 Mann an Gefangenen.
Bei ſeiner Ankunft in Enos erfuhr der General, daß der dort befehligende Ayan entſchloſſen ſey, ſich in der Cita- delle bis 2 das Aeußerſte zu wehren, und ſaͤmmtliche Ein⸗ wohner genoͤthigt hatte, ihre Wohnungen zu verlaſſen und
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zu den Waffen zu greifen; den Griechen hatte er verboten,
den Truppen Ew. Kaiſerl. Maj. entgegen zu gehen. — General⸗Major Siewers beſchloß, ihm auf der Stelle eine Capitulation vorzuſchlagen, und ſchickte am 25ſten, dem Tage ſeiner Ankunft in Enos, einen Officier vom Generalſtabe als Parlamentair ab, waͤhrend er ſelbſt dieſe Zeit benutzte, die Stadt und die Citadelle zu recognosciren. Die letztere erſchien zur Vertheidigung ſehr geeignet; ſie liegt auf einem hohen, ſehr ſteilen Berge, iſt von Mauern umgeben, welche an einigen Stellen 15 Faden hoch und ſo dick ſind, daß man
in ſie mit Feldſtuͤcken unmoͤglich haͤtte Breſche ſchießen koͤnnen; zu dem einzigen in die Citadelle fuͤhrenden Thore
gelangt man durch eine enge und krumme Straße der Stadt, wodurch der Zugang ſehr erſchwert wird. Die Batterieen auf den Thuͤrmen der Citadelle waren mit Kanonen beſetzt.
Der Officier vom Generalſtabe kehrte mit der Anzeige zuruͤck, daß der Ayan die Stadt und die Ci⸗ tadelle zwar uͤbergeben wolle, jedoch unter zwei Bedin⸗ ee. die nicht angenommen werden konnten. Offenbat uchte er nur Zeit zu gewinnen, und hoffte auf Ver⸗ ſtaͤrkung. Dennoch verſprach er, am folgende Tage ſelbſt in das Lager des General⸗Major Siewers zu kommen, um die Unterhandlungen zu beendigen. Die Dunkelheit der Nacht ließ nicht zu, etwas gegen den Feind zu unternehmen. —
Als der Ayan am folgenden Morgen nicht erſchien, be⸗ ſchloß der General⸗Major Siewers, die Stadt auf der öͤſt⸗ lichen Seite zu umgehen, und eine Anhoͤhe zu beſetzen, von wo der in die Mauern eingeſchloſſene Feind mit Erfolg mit Granaten beſchoſſen werden konnte. Falls auch dieſes Mit⸗ tel nicht den erwuͤnſchten Erfolg haben ſollte, wollte er das Thor der Citadelle ſtuͤrmen, und die Uhlanen abſitzen laſſen, welche er mit Flinten, die den Tuͤrken auf dem Marſche ab⸗ genommen waren, bewaffnete.
Als der Ayan die Bewequng des Detaſchements und die Unerſchrockenheit der Ruſſen ſah, kam er dem General⸗ Major Siewers entgegen und uͤbergab, als er ſich uͤberzeugt hatte, daß ein Sturm unternommen werden ſollte, die Cita⸗ delle und die Stadt, deren Einwohner augenblicklich ent⸗ waffnet wurden.
Die von dem Detaſchement der Truppen Ew. Kaiſerl. Majeſtaͤt bei der Einnahme von Enos eroberten Trophaͤen beſtehen in 25 Stuͤck Geſchuͤtz von ſchwerem Kaliber, worun⸗ ter 11 von Bronze, und 29 Stuüͤck von kleinem Kaliber, 60 Faß Pulver nebſt 2000 Kugeln und Granaten. .
ch habe die Ehre, die Schluͤſſel und die Fahne der Stadt Enos, welche mir der General⸗Major Siewers ge⸗ ſchickt hat, Ew. Maj. zu Fuͤßen zu legen.
Mein Adjutant, der Capitain der Garde⸗Cavallerie Mukhanoff, iſt bereits am Bord der Brigg „Telemach“ von Enos abgegangen, um die Depeſchen, die er empfangen, dem Vice⸗Admiral Grafen Heyden zu uͤberbringen.
Adrianopel, den 30. Aug. (11. Sept.) 1829.
(Gez.) Der General⸗Adjutant Graf Diebitſch⸗ Sabalkansky.“ „ Ferankreich.
Paris, 25. Sept. Geſtern bewilligten Se. Maſeſtäͤt dem kuͤrzlich aus Breſt hier eingetroffenen Contre⸗Admiral, Baron Rouſſin, eine Privat⸗Audienz. Eine gleiche Ehre
wurde dem Baron Monnter zu Theil.
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