Ppreußiſchen Staats⸗
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Spanien. 6
anzoͤſiſche Blaͤtter enthalten folgende Privat⸗ v.ren ISne vom 17. Sept.: „Der Unfal,, von welchem der Köͤnig am 12ten d. M. betroffen wurde, at zum Glͤck keine ernſtlichen Folgen gehabt. Der ves 58 und die Anwendung von Blutegeln hinter den Ohren waren von dem beſten Erfolge, und Se. Maj. g jetzt ganz wohl. Den dritten Tag nach dem Vorfall fuhr der — ſchon wieder aus und begann ſeine gewohnten Beſchaͤftigungen. Am 14ten arbeitete er mit er Miniſter, Herrn Balleſteros und am 15ten mit dem 2 82 ₰ —2* Caſtello den laͤngern Aufenthalt in jener Reſidenz fuͤr nachtheilig erklaͤrt hat. In der General⸗ Steuer⸗Direktion ſoll eine große Reform vorgenommen wer⸗ den; von den 4 General⸗Direktoren ſollen 3 entlaſſen wer⸗ den. — Etwa 100 nicht active Officiere haben, ungeachtet der Vorſtellungen, welche der General⸗Capitain von Andalu⸗ ſien, Aueſado, zu ihren Gunſten bei dem 8en. hatte, Cadix verlaſſen und in das Innere des 3. egehen muͤſſen. Zwiſchen den Köͤnigl. Reſidenzſchloͤſſern La und Escurial hauſt eine 30 Mann ſtarke e e, welche die aus Andaluſten kommende Diligence gep ndert und die Pferde mit fortgeführt hat. — Die Anfertigung von 12,000 fuür die Inſel Cuba beſtimmten Flinten wird in den Koͤnigl. Gewehrfabriken thäͤtig betrieben.“
Portugal. II
Pariſer Blaͤttermelden aus Liſſabon vom 12. Sept.: „Der ganze Reſt des Expeditions Geſchwaders iſt von San Miguel kommend, in den Tajo eingelaufen; am Vord deſ⸗ ſelben befindet ſich der noch uͤbrige Theil der Truppen. Das Schiff „Oreſt” hat einige Staatsgefangene am Bord. Durch die Ruͤckkehr dieſer iffe iſt die Regterung genoͤthigt geweſen, die Niederlage der Expedition dem Publikum in folgender Bekanntmachung mitzutheilen, in der ſie den Verluſt zu verkleinern ſucht: „Wir haben uͤber die ge⸗ ten Terceira geſchickte Expeditton — ſo lange wir Uber den von ihr erlittenen Verluj keine poſitiven Angaben hatten, Jetzt, wo wir mit Gewißheit ſprechen koͤnnen, wol⸗ len wir ſprechen. Der 11. Auguſt war der beſtimmte Tag, an welchem die Landung bei Villa da Praya bewerkſtelligt werden ſollte. Das Geſchwader nahm die easg nach dieſem Hafen, und die Arttllerie der Feſtungswerke egann ihr Feuer gegen 11 Uhr Morgens, welches von den Kriegs⸗ ſchiffen erwiedert wurde. Die Kanonade wurde läͤngere Zeit hindurch thätig fortgeſetzt. Gegen 4 Uhr Nachmittags hatte das Feuer der Forts und Batterien aufgehoͤrt, nur eine der letztern that von Zeit zu Zeit einige Schuͤſſe. In dieſem Zeitpunkte ſchiffte ſich ein 8—— der Expeditions⸗Truppen auf den Booten ein, und verſuchte zu landen; ſie wurden von dem Schiffe „Triunfo da Inveja““ und von 3 Kauo⸗ nier, Schaluppen gedeckt. Aber kaum hatte dieſe erſte Ab⸗ theilung öſtlich von dem Fort des heiligen Geiſtes den Fuß an'’s Land geſetzt, als ſie auch von einem lebhaften Feuer aus den Verſchanzungen und von einer neben dem Fort ge⸗ legenen Anhöͤhe herad empfangen und zum Ruͤckzuge genoͤthigt warde, weil das Terraln jeden Angriff unmoͤglich machte. Unſer Verluſt an Getödteten, Verwundeten und Zerſprengten belaͤuft ch auf 473 Mann, von denen die meiſten zerſprengt ſind. Wir en den Verluſt von 26 tapferen und — Offieieren u beklagen. Den Verluſt der Rebellen koͤnnen wir nicht berechnen, er muß ader bedeutend geweſen ſeyn, da das Ge⸗ ſchwader ſein Feuer gut gerichtet hatte und uͤber 4000 Schüſſe that. Die Schiffe unz namentlich das Linienſchiff „„Joao VI. und die Fregatie „Diana“, haben einige Beſchädigungen er⸗ litten, die aber bald wieder herzuſtellen ſind. Dem zufolge hat man es fuͤr angemeſſen gefunden, keine neue Landung zu verſuchen, damit das Geſchwader ſich verſtaͤrken und etwas
ſpaͤter die unausbleibliche und vollſtändige Vernichtung der Zebeülen auf Terreira unternehmen 23 Der Reſ der Expedition iſt
daher, nachdem er die andern Azoriſchen In⸗ ſein in gutem Vertheidigungszuſtande und die Jofer Terceira nrüͤckgelaſſen hat, nach Liſſabon zuruͤckgekehrt.
blokirt z b Dh⸗ ie Wahrheit üͤber jenes unangenehmne Ereigniß, a l 2un guten Portugieſen nur Unwillen und den
Wunſch erregen kann, die ihren ehrenwerthen Landsleuten widerfahrene Beleidigung zu raͤchen.“ Dieſe officielle Be⸗ kanntmachung hat die Anhaͤnger Dom Miguels in Beſtuͤr⸗ zung verſetzt und den Conſtitutionellen neue Hoffnung gege⸗ ben. — Dom Miguel hat folgendes Decret erlaſſen: „Aus den mir bekannten Gruͤnden gefaͤllt es mir, alle von den Gerichtsbehoͤrden, welche unter der im Mai 1828 in Oporto errichteten Regierung die Jurisdiction ausuͤbten, gefaͤllten Urtheile und Beſchlüſſe zu caſſiren. Gegeben im Pallaſte das Neceſſidades, am 28. Auguſt 1820. — Oberſt Lemos welcher die auf Terceira gelandeten Truppen anfuͤhrte, iſt auf der Ueberſahrt von San Miguel nach London geſtor⸗ ben. — Mehrere Linien⸗Regimenter ſind aufgeloͤſt worden. An ihre Stelle ſollen neue Milizen treten.
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Griechsnland. 8
welche vom 23. Juli bis 18. Auguſt ſtatt fand, hat in Allem, mit Inbegriff der Eroͤffnungs⸗ und der Schluß⸗Sitzung, zwei und zwanzig Sitzungen gehalten und dreizehn Decrete er⸗ laſſen, von denen, dem Oeſterreichiſchen Beobachter zufolge, Nachſtehendes der ſummariſche Inhalt iſt:
1)0⸗ʒDie National⸗Verſammlung billigt die von dem Praͤ⸗ ſidenten von Griechenland an den Engliſchen Reſidenten, Hrn Dagwkins, in Folge der Mittheilung des Protokolls vom 22. Maͤrz gegebnen Antworten *) nach ihrem ganzen Inhalte, und bekleidet den Praͤſidenten mit Vollmacht, an den Ver⸗ handlungen uͤber das endliche Schickſal Griechenlands, im Falle er hiezu eingeladen werden ſollte, Theil zu nehmen, jedoch unter der Bedingung, daß er ſich hierin an die Stipu⸗ lationen des Londoner Tractats und an die am 14. (26.) April 1826 zu Epidaurus feſtgeſetzten Grundlagen halte. Die National⸗Verſammlung behaͤlt ſich das Recht der Rati⸗ ficirung vor.
2) Die National⸗Verſammlung billigt alle, das Innere betreffenden von dem Praͤſidenten gemachten Einrichtungen, ſanctionirt die Erſetzung des Panhellenions durch einen Se⸗ nat (Irgeuolw) von 27 Mitgliedern, beſtimmt die Wahl und den Geſchaͤftskreis dieſes Senats, ordnet Vorarbeiten fuͤr
die kuͤnftige Verfaſſung an, und bedenkt den Fall des Tobes des Praͤſidenten.
3) Regelt die Finanzen und was hierauf Bezu . 4 einer Anleihe von 60 Mihenauf 38 es He er⸗
4) Ueberlaͤßt dem Praͤſidenten die Organiſation der Land⸗ und Seemacht und erneuert das Conſcriptions⸗Geſetz vom Jahre — ligt Entſcht
5) Bewilligt Entſchaͤdigungen an diejenigen we Nation außergewoͤhnliche Opfer gebracht — „ —g den Inſeln Hydra, Spezzia und Ipſara, der Garniſon von Miſſolunghi, den Truppen Karaiskaki's u. ſ. w.
6) Weiſet die Regierung an, die vor dem Jahre 1821 ſemachten Gemeinde⸗Schulden, nach genauem Befunde ihrer Aacheheit, einſtweilen zu uͤbernehmen und in kuͤrzeſter Friſt zu bezahlen, den Betrag aber nach Gelegenheit von den Ge⸗ meinden herein zu bringen.
Geldmuͤnzen, deren Einheit, der Phoͤnix, zu ſechs an Ge⸗ wicht im Werth auf einen Spaniſchen Thaler, aus Silber nach Franzoͤſiſchem Schrote iſt; er wird in hundert Lepta ge⸗ theilt, weshalb als Scheide⸗Muͤnze Kupferſtuͤcke 5 1, 5 und 10 Lepta in Curs geſetzt werden ſollen. (Dieſe Muͤn⸗ zen haben auf der einen Seite einen Phoͤnix, uͤber dem ein Kreuz ſchwebt, und die Umſchrift: „Griechiſcher Staat, 1821; auf der anderen zwiſchen einem Lorbeer⸗ und Oelzweige die Werth⸗Angabe, und als Umſchrift: „J. A. Capodiſtrias, Kybernitis, 1828.)
8) Ermaͤchtigt den einen ſtiften, und die Decoration dieſes Ordens an die Ab i Chefs und Officiere der verbuͤndeten Maͤchte, ſo wie — Philhellenen in und außerhalb Griechenland zu vertheilen.
dung der naͤchſten Natlonal⸗Verſammlung nicht vertheilt wer⸗ den, wohl aber der Praͤfident es tragen duͤrfen. (Späͤter wurde in Betteff der Vertheilung an die Griechen noch die Clauſel hinzugefuͤgt: „oder auch früher, wenn die Regierung
*) Sieche Nr. 213. der Preußiſchen Staats⸗Zeitung.
Die vierte Griechiſche National Verſammlung zu Argos,
7) Billigt die von dem Praͤſidenten vorgelegten erſten
Unter den Griechen ſoll dieſes Ehrenzeichen bis zur Entſchei —