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aober hat ſich von ihnen die Bedingungen vorſchreihen, die ſie, mit

Kanzler dem General⸗Major von Brand, tillerie, das Comthur⸗Kreuz, und dem Kriegsrath, Major v. Finkh, bisherigem Ritter des Civil⸗Verdienſt⸗Ordens, das Ritterkreuz Hoͤchſtihres Ordens der Wuͤrtembergiſchen Krone gnaͤdigſt verliehen, wie auch durch den Ordens⸗Vice⸗Kanzler, dem Fuͤrſten von Waldburg⸗Zeil⸗Trauchburg, bisher Groß⸗ kreuz des Civil⸗Verdienſt⸗Ordens und Commenthur des Kron⸗ Ordens, das Großkreuz des letztgenannten Ordens zu verlei⸗ hen geruhet. 1

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Inſpecteur der Ar⸗

n

Oeſterreich.

Wien, 30. Sept. Ihre Majeſtaͤten der Kaiſer und die Kaiſerin ſind heute Nachmittags im erwuͤnſchteſten Wohlſeyn von Linz hier eingetroffen.

Tuͤrkei.

ſche Blaͤtter theilen folgendes Schreiben eines reiſenden Englaͤnders aus Kon ſtantinopel vom 3. Sept. mit: „Seitdem ich Ihnen anzeigte, 21*— bei den Dardanellen gelandet ſey, verfolgte mich mein ißgeſchick, indem ich, in einem offenen Booke von dort abgehend, 6 Tage und Nächte unterweges war, und faſt jeden am Ufer liegenden Ort beruͤhrke; dadurch hatte ich aber vortreffliche Gelegenheit, von dem wah⸗ ren Stande des Krieges mich zu üͤberzeugen. Auf der gan⸗ zen Strecke von ungefaͤhr 160 (Engl.) Meilen waren die Landſtraßen, die uß⸗Stege und alle Boote mit Tuͤrken, hauptſaͤchlich aber Aſiatiſchen, bedeckt, die vom Kriegs⸗Schau⸗ platze flohen und ihre Waffen, Pferde u. ſ. w. verkauften; auch die Bauern flohen mit aller ihrer Habe nach Aſien, und zwar bemaäͤchtigten ſie ſich der Mittel dazu, wo ſie ſolche nur immer finden konnten; oft mußten wir daher von einem Lau⸗ dungs⸗Platze ſchleunig die Flucht ergreifen, damit nur nicht unſer Boot mit Gewalt weggenommen wurdez unſere Buͤch⸗ ſen und Piſtolen, mit denen wir mehrmals den Angreifern drohten, kamen uns inzwiſchen dabei ſehr gut zu Statten. Ueberraſcht war ich, die Tuͤrken in ſo allgemeiner Flucht zu ſehen, beſonders zu einer Zeit, da die Hellige Fahne wehete; der Krieg war jedoch ein durchaus unpopulairer, und zwar wegen .ggreree,g der rleſcheten und wegen des Ver⸗ ſuches, die Europaͤlſche anns⸗Zucht einzufuͤhren; dazu kommt, daß der Sultan uͤberhaupt, wegen der vielen Steuern, die er aufgelegt hat, nicht ſonderlich beliebt iſt, daß die Grie⸗ chiſche Bevöoͤlkerung eine natuͤrliche Vorneigung für Rußland hat, und daß die Ruſſen, die den wahren Stand der Dinge kennen, die Unzufriedenheit gegen die Pforte dadurch ver⸗ mehrten, daß ſie in der letzten Zeit gar keine Gefangene mach⸗ ten, und zu den Tuͤrken *2 der Krieg gelte nur dem Sultan, nicht aber dem Volke, ſie moͤchten daher ruhig nach Hauſe gehen. Das ließen ſich die Tuͤrken nicht zwei Mal ſagen; ſie kamen dem Geheiße puͤnktlich nach, und ich kann es bezeugen, da ich auf meiner Reiſe nicht bloß unter ihnen mich befand, ſondern auch mit den heimgekehrten Kriegern, die zu zahlreich waren, als daß ſie irgend eine Schaam häͤt⸗ ten fuͤhlen ſollen, mich haͤufig e bea, auch wurden ſie keinesweges in den Oertern auf der Europaͤlſchen Seite des Meeres, wo ſie ſich einſchiffen wollten, üͤbel aufgenommen, denn die Bewohner dieſer Plätze harten bereits eine aäͤhn⸗ liche Rolle geſpielt. Unter dieſen Umſtänden war es da⸗ eer auch nicht uͤberraſchend fuͤr mich, bei meiner Ankunft i Konſtantinopel am 30. 2u zu finden, daß bei dem Sultan und der heiligen Fahne kaum 8,000 Mann geblieben waren, die, dicht an der Stadt, meinem Fenſter gegenuͤber, lagerten, waͤhrend die Ruſſen im Beſitze von Abrianopel, der alten Hauptſtadt, waren. Die Macht, mit der General Diebitſch von dieſem Platze Beſitz nahm, ſoll Anfangs aus nicht mehr als 9000 Mann beſtanden haben, und es wird erzählt, daß er einen ihm aus Konſtantinopel zugeſandten Courier zwei Tage lang zuruͤckbehielt, damit dieſer nicht hier erzaͤhle, wie gering ſeine Truppen⸗Macht ſey. Er hat jetzt 90 bis 40,000 Mann bei ſich, und mehr ſollen auch nicht den Bal⸗ kan uͤberſchritten eine Operation, die gewiß un⸗ luüͤcklich hätte ab aufen muͤſſen, wenn, da Wumla im

ücken ſich befand, in der Fronte der Ruſſen irgend ein wirklicher Widerſtand auch nur zu erwarten geweſen wäre. Nichts hielt jedoch hier Stand, und die 3 % der im Kampfe getoͤdteten Tuͤrken ſoll ſich im letzten Monate auf nicht mehr als 300 belaufen haben. Der Sultan hat unbe⸗ zweiſelt nicht erwartet, daß ihn die Sein ſo verlaſſen wuͤrden, ſonſt haͤtte er wohl die ihm gemachten Vorſchlaͤge angenommen, ehe der Feind den Balkan uͤberſtieg. Jetzt er ſich ganz ihrer Discretion üͤberlaſſen, und laͤßt

der alleinigen Beſchröͤnkung, daß ſie keiner andern Europaͤi⸗ ſchen Macht zu nahe treten/ fuͤr gut befinden. —“

wieder einen

war (wie der Oe

dingungen des Friedens wird man wohl bald erfahren; die Pforte duͤrfte ſchwer daran zu tragen haben, wenn nicht etwa irgend ein guter Freund ihr noch zu Huͤlfe kommt. Ihr Schatz ſoll mehr als erſchoͤpft ſeyn, und heißt es daher auch, daß Provinzen an Zahlungsſtatt fuͤr Gelder gegeben werden duͤrften. Großes Mitleid muß man inſofern mit“ dem Sultan haben, als er ſich zum Kriege ſchon genöoͤthigt ſah, da ſeine Reformen noch in der Kindheit waren; er ſah ſich in einen Krieg verwickelt, als er kaum begonnen hatte regulaire Truppen zu bilden, die im vorigen Jahre Wunder thaten, jetzt aber erſchoͤpft ſind, und von den üͤbrigen Tuͤr⸗ ken nicht unterſtuͤtzt werden. Die Janitſcharen ſind noch im⸗ mer nicht vergeſſen, und erſt in der letzten Woche machten ſie erſuch zur Revolution, die jedoch, was man ſo nennt, im guten Style unterdruͤckt wurde; man betrach⸗ tete daher auch die Sicherheit der Hauptſtadt fuͤr ungefaͤhr⸗ det, wiewohl faſt täͤglich Hinrichtungen ſtatt finden. Wenige Tage vor meiner Ankunft war hier eine große 8. die man eben zur Erreichung rachſuͤchtiger Zwecke angelegt hatte; jetzt iſt jedoch Alles ſtill, und die Ruhe wieder ſtellt. Iſt der Friede erſt zu Stande gekommen, ſo duͤrfte er, vielleicht die Ruhe noch mehr befeſtigen; andererſeits aber darf man ſich auch die Beſorgniß einer Gaͤhrung, der wohl die gröͤßten Ausſchweifungen 2 koͤnnen, nicht verhehlen. Man hat jedoch, glaube ich, keine Urſache, einem Frieden entgegen zu ſehen, der die eben geaͤußerten Beſorgniſſe zu er⸗ hoͤhen im Stande waͤre; denn da England dabei bet eiligt iſt, ſo duͤrfte die Tuͤrkei, als Europäͤliſche Macht nicht unter⸗ gehen. Noch habe ich mich in dieſer Hauptſtaoöt wenig umgeſehen, wiewohl dies Alles iſt, was ich hier zu thun wuͤnſche. Binnen wenigen Tagen, wenn es erſt ruhig genug für einen Fremden geworden iſt, denke ich mir zunaͤchſt das Lager anzuſehen. Ich habe die Dardanellen geſehen, und dies allein belohnte die Muͤhſeligkeiten meiner Reiſe, wiewohl ich doch außerdem, da wir, vom Capo di Gate ab, mit wi⸗ drigem Winbe zu kaͤmpfen hatten, ſo viele Kuͤſten, und na-⸗ mentlich die Griechiſchen Inſeln geſohen habe.“

Nachrichten aus Griechenlanbd.

Nachrichten aus Aegina vom 1. Septemher zufolge, ſterreichiſche Beohachter eldet) der Hraäſident Graf Capodiſtrias noch auf der Ruͤckreiſe uͤder vpezzta und Poros begriffen; der Ruſſiſche Vice⸗Ad⸗ miral Graf Heiden lag mit dem groͤßeren Theile ſeiner Es⸗ cadre zu Poros. Am 31. Auguſt war eine bedeutende Geldſumme von Aegina, unter Begleitung des Grafen Au⸗ guſtin Capodiſtrias, nach dem Feſtlande abgegangen, um an die Truppen in Oſt⸗Griechenland, die wegen Nicht⸗Bezahlung ihres ſeit laͤngerer Zeit růͤckſtändigen Coldes im Aufſtand begriffen waren, vertheilt zu werden. Folgendes iſt die Rede, welche der Präſident Capo⸗ diſtrias beim Schluſſe der National⸗Verſammlung zu Argos am 18. Auguſt gehalten hat: . An die vierte National⸗Verſammlung der Grie chen, der Praͤſident von Griechenland: 22 „Mit Gottes Beiſtand haben Sie durch Ihre Eintracht und durch Ihren Patriotismus den Zweck Ihrer Sendung würdig, und dem Vertrauen, welches die Nation in Sie ge⸗ ſetzt entſprechend erfuͤllt. Sie haben durch Ihre Beifall Unſere Anſicht uͤber den eegenwartigen Zuſtand der Nation ſanctionirt. Durch Genehmigung der Organiſation der proviſortſchen Regierung haben Sie einſtimmig die Grund⸗ ſähe gebilligt, welche geeignet ſind, dazu beizutragen, damtt unſer Vaterland gedeihe, und dem Geſchicke entgegenſchreite, welches ihm die goͤttliche Vorſehung bereitet. Die Regie⸗ rung arbeitet, kraft der ihr üͤbertragenen Vollmacht, an Er⸗ reichung Ihres Zieles; wenn ſie aufgefordert werhen wird, an den Unterhandlungen Theil zu nehmen, welche die Voll⸗ ſehung des Londoner Tractats, und demnach das Schickſal ſeechenlands zum Zweck haben, wird ſie ſich unwandelbar der Gerechtigkeit und Billigkeit der verbuͤndeten Maͤchte an⸗ vertrauen. Die Erſahrung zum Leitſtern nehmend, und ſich auf keine Weiſe von den von Ihnen aufgeſtellten Grund⸗ lagen entfernend, wird ſich die Regierung mit dem Beiſtande des Senats (eowota) mit Reviſton der beſtehenden conſti⸗ tutionnellen Acte, und mit Abfaſſung der lundamental⸗Ge⸗ ſetze beſchaͤftigen; allein, bis die Regierung abermals ſammenberuft, um ihre Arbeiten zu beurtheilen, und die Geſetz⸗Entwuͤrſe, die ſie Ihnen vorlegen wird, zu E ſchlagen, wird ſie im Gefuͤhle ihrer Pflichten, ohne Unterlaß bedacht ſeyn, und ihr ungetheiltes Augenmerk darauf richten, die Nation zum Genuſſe eines dauerhaften Gluͤckes, unter

Beilage