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Prͤſident ei den rifen gefolgt iſt, die er der gerechten Wuͤrdigung der verbuͤndeten Hoͤfe in ſeinem Manifeſte vom 23. Mai und in ſeiner Note vom 5. Juni vorgelegt hat, werden nach ihrem ganzen Umfange genehmigt und gutgehei⸗ zen. Art. 2) Es wird Sr. Excellenz dem Praͤſidenten J. A. Capodiſtrias die Vollmacht ertheilt, an den Unterhand⸗ lungen Theil zu nehmen, wozu ihn die verbuͤndeten Hoͤfe ein⸗ laden duͤrften, um uͤber die Bedingungen in Anſehung der Vollziehung des Londoner Tractats uͤbereinzukommen; der⸗ ſelbe ſoll ſich hiebei uͤbrigens an die in dem Artikel 1. auf⸗ geſtellten Grundſaͤtze halten, und ſich auf die Grundlagen ſtuͤz⸗ zen, welche von der National⸗Verſammlung zu Epidaurus aufgeſtellt, und nach denen die Inſtructionen vom 26. April 1826 von derſelben abgefaßt worden ſind. Art 3) Die Be⸗ dingungen, woruͤber man uͤbereingekommen ſeyn duͤrfte, ſol⸗ len fuͤr die Nation erſt dann verbindlich ſeyn, wenn ſie von ihren bevollmaͤchtigten Repraͤſentanten anerkannt und beſtä⸗ tigt ſeyn werden. Argos, den 3. Auguſt 1829. Der Praͤ⸗ ſident: Georg Sißini. Der Vice⸗Praͤſident: J. Mavromati. Die Secretaire: Jacovaki Rizo. N. Chryſogelo. (Folgen die Unterſchriften der uͤbrigen Mitglieder der National⸗Ver⸗ ſammlung.) 11“ 4 — Varch ein Decret hatte (wie bereits kuͤrzlich erwaͤhnt worden) der National⸗Congreß dem Praͤſidenten Grafen Ca⸗ podiſtrias einen Jahrgehalt von 180,000 Phoͤnix (30,000 harten Spaniſchen Piaſtern) bewilligt. Folgendes iſt die darauf von dem Präͤſidenten unterm 16. Auguſt dem Con⸗ greß ertheilte Antwort: „Wir fuͤhlen Uns gluͤcklich, daß Wir fuͤr einen ſo heiligen Zweck Unſer maͤßiges Vermoͤgen auf den Altar des Vaterlandes legen konnten. Obgleich weit entfernt, zu zweifeln, daß die Nation es Uns einſt werde wiedererſtatten koͤnnen, werden Wir es gewiß unterlaſſen, ihre Finanzen durch Ruͤckforderung der von Uns vorgeſchoſſenen Summen zu belaſten. Wir werden eben ſo wenig jetzt den Uns als Staats⸗Oberhaupt angebotenen Gehalt annehmen, und ſo lange Unſere Privatmittel zu Unſern Beduͤrfniſſen ausreichen, werden Wir die Staatsgelder nicht beruͤhren. Blos dann, wenn wir durch die gaͤnzliche Erſchoͤpfung Un⸗ ſrer Mittel dazu genoͤthigt ſind, werden Wir Uns an den Staatsſchatz wenden, damit er zu den Koſten beitrage, wel⸗ che die Ausuͤbung Unſrer Funetion mit ſich bringt.“
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 31. Auguſt. Dem National⸗Journal zu⸗ folge wurde am 13. d. M. der Braſilianiſche Geſchaͤftstraͤ⸗ ger Herr Joſé de Aranjo dem Praͤſidenten vorgeſtellt.
Die hieſige Zeitung, der American, macht die Bemer⸗ kung, daß das Publikum uͤber das letzte Unwohlſeyn des Praͤſidenten ſehr widerſprechende Nachrichten erhalten haͤtte, und ſchreibt dieſes dem Einfluß der zwei einander gegenuͤber ſtehenden Partheien zu, deren verſchiedenartiges Intereſſe es geweſen zu ſeyn ſcheine, den Geſundheits⸗Zuſtand des Praͤ⸗ ſidenten ſchlechter oder beſſer darzuſtellen. „Des Praͤſiden⸗ ten Geſundheit aber,“ fuͤgt das erwaͤhnte Blatt hinzu, „iſt keine Parthei⸗ ſondern eine Nationalſache, und falſche Nach⸗ richten uͤber dieſelbe ſind in einem Freiſtaat wie der unſrige eben ſo unvernuͤnftig als beleidigend.“ 4
Unter dem 3ten dieſes Monats haben die Creeks fol⸗ gende, von 59 Oberhaͤuptern und einem Dollmetſcher unter⸗ zeichnete Adreſſe an die Buͤrger von Alabama und Georgia erlaſſen: „Wir die Oberhaͤupter der Creek⸗Nation, haben neu⸗ lich erfahren, daß man in verſchiedenen Theilen Eures Ge⸗ bietes ſehr beunruhigende Nachrichten verbreitet hat; wir hoͤren, daß unter Euch das Geruͤcht gehe, als ob die Creek⸗ Nation unfreundliche und feindliche Geſinnungen gegen die
Buͤrger der Vereinigten Staaten hege, und daß man daruͤ⸗ ber große Beſorgniſſe geaͤußert habe. Sehr leid thut es uns das Alles zu hbren, und wir ergreifen dieſen Weg um der ganzen Nation zu erklaͤren, daß unter den Creeks dergleichen nicht vorhanden ſind, und daß jene Nachrichten in der Ae fegend einem oder von mehreren Uebelgeſinnten, en . verbreitet worden ſeyn koͤnnen, um die Wei⸗ ielleich as aufzureſzen; vielleicht aus Privat⸗Abſichten;
vielleicht a 2 rs Staaten 88e 82 — ausuͤbende Gewalt der Vereinigten MWillen zwinge, cs zubringen, damit ſie uns gegen unſern ſeit undenklichen Zelten ach unſerer Vaͤter zu verlaſſen, das Geſchlecht zu Geſchlecht abeunſer rechtmaͤßiges Erbtheil von moraliſchen Recht und allen Geſeten Unabhaͤngig voͤn allem wirr es beſitzen, hat die Regterunz behen Moral, kraft deren durch einen, in der Stadt Waſhington Bereinigten Staaten allen Autoritaͤten beider Nationen beſtaers2efsgren, und von Creek⸗Nation, den Beſitz ihres Gebietes, dos lcherrag, der feierlich verbuͤrgt, und nie koͤnnen wir daran denten, 288
verlaſſen. uſere Kinder liegen uns am uns theuer; es iſt unſere Pflicht, ſie zu lieben und fuͤr ſie zu ſorgen. Wir wuͤnſchen mit unſern weißen Bruͤdern in Frieden zu leben, und wuͤnſchen, daß unſere Kinder ein Glei⸗ ches thun wenn wir geſtorben und dahin geſchieden ſind. Wir wuͤnſchen Friede und Eintracht fuͤr immer. Wir wuͤnſchen auch unſere Kinder zu lehren, daß ſie, in ſofern ſie dazu faͤhig ſind, die Sitten und Gebraͤuche der Weißen an⸗ nehmen, wie wir es bei unſern Nachbarn, den Cherokeſen, ſehen, die in der Civiliſation raſch vorwärts ſchreiten. Ihr Beiſpiel hat uns die Ueberzeugung gegeben, daß wir daſſelbe thun koͤnnen, und daß im Laufe einer oder mehrerer Gene⸗ rationen, unſere alten Gewohnheiten, Sitten und Gebraͤuche ſicherlich ganz verſchwunden, und wir voͤllig civiliſirt ſeyn werden. Darum, Freunde und Bruͤder, wenden wir uns an Euer Gefuͤhl von Gerechtigkeit und an Euern Edelmuth, um Euch zur Unterſtuͤtzung unſerer Sache aufzufordern. Ihr ſeyd ein großes, ein gluͤckliches und ein edelmuͤthiges Volk. Ihr wißt die Grundſäͤtze, die Geſetze und die Einrichtungen eines freien Staates zu wuͤrdigen, und in Uebereinſtimmung mit Euern richtigen Begriffen von ſolchen Geſetzen, werdet Ihr uns alle Rechte und Freiheiten zugeſtehen, auf die wir Anſpruͤche machen duͤrfen, und die uns durch die Regierung der Vereinigten Staaten feierlich verbuͤrgt worden ſind. In⸗ dem wir dieſe Mittheilung ſchließen, bitten wir Euch im Namen unſers Volks und in unſerm eigenen Namen die Verſicherung unſerer aufrichtigen Freundſchaft und unſers guten Willens entgegen zu nehmen und feſt uͤberzeugt zu ſeyn, daß unſer Volk niemals das Blut unſerer weißen Freunde und Bruͤder vergießen werde, ſo lange als Stroͤme fließen und Wieſen gruͤnen.“
Nach Berichten aus vielen Staaten der Union iſt allent⸗ halben ganz ungewöhnlich viel von heftigen Gewittern und Hagelſchlaͤgen begleiteter Regen gefallen, und hat uͤberall durch Ueberſchwemmungen mehr oder weniger bdedeutenden Schaden angerichtet. Bei einem im Laufe dieſes Monats in Boſton gefallenen ſtarken Regen hat man die Beobachtuns gemacht, daß die der in Zeit von 3 Stunden gefallenen Waſ⸗ ſermaſſe 328 Zoll betrug. .
Mittel⸗Amerika.
Ein in London eingelaufenes Schreiben aus Belize (Honduras) vom 7. Auguſt enthäͤlt unter Anderm Folgendes: „Die Revolution in Guatimala, die freilich manches Ungluͤck veranlaßte, faͤngt indeſſen auch an, die mit ihr in Verbindung ſtehenden Vortheile zu zeigen. Einer derſelben iſt die Ver⸗ treibung von 30 heimathsloſen, Aufruhr predigenden und un⸗ moraliſchen Moͤnchen aus dem Gebiete der Republik; dieſe befinden ſich gegenwaͤrtig hier auf der Brigg „Herzog von Mancheſter“ mit dem Erzbiſchof, der auch ſeinen Abſchied erhalten hat. Die Vertreibung dieſer Leute hat die Regie⸗ rung in Beſitz von mehr als einer Million Dollars in baa⸗ rem Gelde geſetzt, die man bei ihnen gefunden hat, anderes Eigenthum ungerechnet, das ihres verraͤtheriſchen Betragens wegen zum Beſten des Staates confiscirt worden iſt. Die⸗ ſer Maaßregel wird eine Erlaubniß fuͤr die Nonnen folgen in ihre Heimath zuruͤckzukehren; auch hat man bereits An⸗ ſtalten getroffen, daß keine, Novizen angenommen werden duͤrfen. Der Erzbiſchof hat wegen ſeiner antiliberalen Po⸗ litik und weil er zur Zeit Iturbide’'s zur Vereinigung Mit⸗ tel⸗Amerika's mit Mexiko beigetragen hatte, dann auch wegen des Eifers mit dem er die ſervile Parthei unterſtuͤtzte, dieſe ausgezeichnete Strafe ſelbſt verſchuldet. Umſtaͤnde hatten den fruͤhern Ausbruch dieſes Sturmes verhindert. Uebrigens hat dieſe Maaßregel allgemeinen Beifall gefunden, außer bei einigen alten Froͤmmlern, die den Hof des Erzbiſchofs bil⸗ deten.
In dieſem Augenblick G Orducſrg. b — del Valle ſind Candidaten ſuͤr die Praͤſidentur. Erſterer hat eine kleine Parthei in Gus⸗ timäala, doch der Letztere hat dort ſowohl als in den andern Provinzen mehr Anhaͤnger. Er iſt ein unterrichteter Mann,
Rechtsgelehrter, und ſteht mit Bentham in Briefwechſel. Er
iſt unabhaͤngig, aufgeklaͤrt, und wird ohne Zweifel Praͤſident werden. 3
Wie es heißt, werden nur 4 oder 5 der Verſchwoͤrer ver⸗ bannt werden, die man für die Naͤdelsfuͤhrer anſehen kann. Unter ihnen nennt man den gegenwaͤrtig im Kerker ſitzenden Irrizarri, der ſich fruͤher in Chili durch Verbrennung eines ſchutzloſen Dorfes beruͤchtigt gemacht hatte. Die ſiegende Parthei hat Maͤßigung und den Wunſch gezeigt, Ruhe und Drdnung aufrecht zu erhalten. Die Verſammlungen in den verſchiedenen Provinzen waren wieder nach ihren urſpruͤng⸗ lichen Formen eingeſetzt worden. In der Zwiſchenzeit ver⸗
ſind die Wahlen an der Tages⸗ „