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Amtliche Nachrichten. 88 Kronik des Tages.
.Maj znig haben den Commerzienrath W. . 22 Conſul daſelbſt zu er⸗ nennen geruhet. —
Ihre Koͤnigl. Hoheiten GSroßherzogin von Me den Rheingegenden kommend, gerreiſt.
der Bereeere und die cklenburg⸗Strelitz ſind aus nach Neu⸗Strelitz hier durch⸗
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irke der Koͤnigl. Regierung zu xr28. S9288 die erledigte Predigerſtelle bei der evangeliſchen Gemeinde zu Meſchede, dem Candidaten Frie⸗ drich Wilhelm Seidenſtuͤcker aus Soeſt verliehen worden;
1 8— g. Koln iſt der Pfarrer van Wahnen zu Kerpen, im Kreiſe Bergheim, an die Stelle des entlaſſenen Landdechan⸗ den Zimmermann, zum Landdechanten des Decanats Kerpen; an ie Stelle des zum erſten Kaplan in Deutz befoͤrderten Johann Antwerpen, der bisherige Vicar Peter Wil⸗ helm -. zu Euskirchen zum zweiten Kaplan in Deutz; an die Stelle des verſtorbenen Johann George Roggendorff iſt der bisherige Vicar zu Doveren, Heinrich Leonard Conrads, zum Hältep ſarrer in Liblar, Kreiſes Euskirchen, ernannt, und der bisherige Vicar Johann Arnold Dre⸗ richs zu in gleicher Eigenſchaft nach Heddingho⸗
ven, im K Euskirchen, verſetzt worden; zu Merſeburg iſt der Candidat des Predigt⸗Amts, Ernſt Gottfried 92 als Pfarrer in Zuͤllsdorf, Ephorie Herzberg, und der bisherige Huͤlfs⸗Prediger zu⸗ Loͤſ⸗ ſen, Ephorie Werſeburg, Johann Gortlob Wallen⸗ burg, als wirklicher Pfarrer daſelbſt befoͤrdert; ingleichen der ggberige Diakonus zu Artern, M. Johann Friedrich Muͤller, als Pfarrer nach Oberheldrungen, Ephorie Held⸗ rungen; der bisherige Diakonus zu Kelbra, Friedrich Wil⸗ helm Prange, als Pfarrer nach Leuna, Ephorie Merſe⸗ burg, und der bisherige Pfarrer . Karl Frie⸗ drich Wilhelm Heyne, als Diakonus nach Artern ver⸗
ſetzt worden; Candidat der Theologie Carl Fer⸗
tettin iſt der 1 . Ser a, üe⸗ zum Prediger in Bruſenfelde und M
arwitz bei Greifenhagen ernannt worden.
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Zeitungs⸗RNachrichten. Ausland. 9 Fräankreich. e. „Pazis, 6. Oet. Der König iſt geſtern fruͤh um 6 Uhr ig Begleitung des Dauphins 22† der Dauphine nach Tompiègne, und der Herzog von⸗ Vordeaur nach Fontaine⸗ ileau gereiſt. Die Schwaſter des Herzogs hat ſich zur Wein⸗ & — — 82 bon begeben, und die rzogin hut ſeit vorgeſtern die Tuilerien, ſo daß in dieſem Augenblicke das Seleſn Saint⸗Cloud
ganz verlaſſen i Der von Chartres, aͤlteſter Sohn des Herzogs 1 aus dem Lager bei Lüneville hier 2,L
etroffen. 1 8 * Moniteur meldet, daß die en aus Kon⸗ ſtantinopel, vom 16ten v. M., die Na von dem, am
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lAten zu Adrianopel zwiſchen Rußland und der 85
geſchloſſenen Frieden erhalten habe. Zugleich fuͤgt das ge⸗ 28 Blatt die Bedingungen, jedoch als bloßes Geruͤcht, hinzu. —
nd. Quotidienne iſt bei Mittheilung dieſer B din⸗ gungen in einen unbegreiflichen Widerſpruch gerathen. Ge⸗ ſtern begleitete ſie dieſelben mit folgenden Worten: „Wenn dieſes wirklich die von Rußland aufgelegten Bedingungen ſind, ſo wuͤrde es uns ſehr wundern, wenn der Sultan ſie annähme; noch mehr wuͤrde es uns aber wundern, wenn der Franzoͤſiſche und Engliſche Botſchafter zu einem ſolchen Trae⸗ tate die Haͤnde geboten haͤtten.“ — Heute ſagt das gedachte Blatt bei Mittheilung der näͤmlichen Bedingungen: „Das Gebiet der Osmanen in Europa bleibt mithin unberuͤhrt. Das St. Petersburger Cabinet kann alſo nicht des Ehrgeizes be⸗
Maͤßigung des Kaiſers, welcher mitten in ſeinem Siegeslaufe nur der Stimme der Menſchlichkeit und einer weiſen Politik gefolgt iſt, und einen geachteten Feind nicht hat zur Ver⸗ zweiflung bringen wollen.“
Der Moniteur zeigt nunmehr an, daß der Gou⸗ verneur von Martinique, Baron von Freycinet, ſeinen Inſtructionen gemaͤß, unterm 3. Aug. d. J. den Königlichen Gerichtshof der Colonie, wie ſolcher durch die Verordnung des Koͤnigs vom 5. Oct. 1828 gebildet worden, wieder ein⸗ geſetzt habe. Die Verordnung vom 24. Sept. v. J. über die Gerichts⸗Ordnung auf Martinique und Guadeloupe (S. Nr. 276 der vorjaͤhrigen Staats⸗Zeitung) bleibt jedoch in Kraft.
In der Gazette de France vom Föten lieſt man fol⸗ genden Artikel: „Als das verbuͤndete Europa fuͤr das durch Buonaparte erlittene Unheil an Frankreich Rache nahm, wer wandte damals den drohenden Blitzſtrahl ab? Wer verhin⸗ derte die Verbuͤndeten, Frankreich zu zerſtuͤckeln? War es das ſonveraine Volk? Ach! es wuͤrde die Integritaͤt ſeines
rung, ſeine Religion, ſein Vermoͤgen, ſeine Sitten, ſeine Ge⸗ ſetze, ſeine Kinder gegen alle Tyrannen und Tyranneien, die ſeit dreißig Jahren auf einander gefolgt waren, vertheidigt hatte. Die zu Freiſtaaten conſtituirten ſouverainen Vöͤlker, ſo kraftvoll im Angreifen, haben ſich nie, ſelbſt nicht gegen Maͤnner wie Caͤſar, Cromwel und Buonaparte vertheidigen koͤnnen. Aber die Legitimität trat aus dem Gewoͤlk, welches ſie lange Zeit unſeren Blicken entzogen hatte, hervor; ſie erſchien ohne Truppen, ohne Geld, ohne Land, und ſogleich beugten ſich die erbitterten Heere vor ihr, und das Princip der Erblichkeit, ſtaͤrker als die Waffen, ſtaͤrker als Ehrgeiz und Eiferſucht, dies erhaltende Princip der buͤrgerlichen Ord⸗ nung, aͤußerte dieſelbe Wirkung auch auf die politiſche. Und hat das Princip der Erblichkeit nicht immer und zwar in dem Maaße, als die chriſtliche Geſittung fortſchritt, die chriſtlichen Koͤnige auf ihren Thronen erhalten, und die ge⸗ waltſame Zerſtuͤckelung ihrer Staaten verhindert, ohne den auf rechtmaͤßige Anſpruͤche begruͤndeten Gebiets⸗Vergrößerungen im Wege zu ſtehen? Alſo die Familie der Bourbonen, und ſie allein iſt es, welche Frankreich vor dem aͤußerſten Un⸗ glück gerettet hat, indem ſie es vor dem Buͤrgerkriege bewahrte, welcher öte unausbleibliche Folge einer neuen Uſur⸗ pation oder eines unnuüͤtzen Widerſtandes geweſen ſeyn wuͤrde. Der Koͤnig alſo und der Koͤnig allein iſt es, der inmitten unſeres Zwieſpalts die Integritaͤt des Reiches erhalten; der König iſt es, welcher Frankreich gerettet hat. .eesz IV. erbberte ſein Koͤnigreich trotz dem Widerſtande elnes Theils ſeiner Unterthanen, Ludwig XVIII. etoberte es trotz dem Grolle und der Eiferſucht von ganz Europa, und vermehrte dadurch die Anſpruͤüche ſeines Hauſes, unter deſſen Scepter Frankreich, von Regierung zu Regierung und ſelbſt unter den ſchwaͤchſten Koͤnigen ſtets wachſend, die geachteteſte Macht
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zuͤchtigt werden; auch die verlangte Geldſumme zeugt von der
Gebietes nicht beſſer vertheidigt haben, als es ſeine Regie⸗
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