2 I
freundeten Landes in Abrede ſtellen, und ihnen einen Mann entfremden wollten, der regelmäßig reclamirt worden iſt.“ Geſtern gab der Fuͤrſt von Polignac, zu Ehren der ge⸗ genwaͤrtig hier anweſenden Gemahlin des Kaiſerl. Ruſſi⸗ ſchen Miniſters der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Grafen vpon Neſſelrode, ein diplomatiſches Diner. 8 b Der deſignirte Botſchafter am Londoner Hofe, Herzog von Laval⸗Montmorency, iſt aus Wien hier eingetroffen. Der Reubau des proviſoriſchen Saales der Deputirten⸗ Kammer iſt geſtern fuͤr 114,000 Fr. (30,400 Thlr. Fgs Cour.) zugeſchlagen worden; der Anſchlag lautete auf 88 Fr. Der Saal muß am 20. December den Quaͤſtoren Fu. liefert werden, bei Strafe einer Summe von 1000 Fr. 8 jeden der fuͤnf Eü vn Heedns von 2000 Fr. jeden nach Verlauf dieſer fuͤnf Tage. 5 gt-ansitte der General⸗Poſt⸗Verwaltung iſt in Per⸗ pignan angekommen, um im Departement der Flicene Pyp⸗ renäͤen, bis nach dem des Var hin, die 1g. g 4 3 5 Majſeſtut den König von Neapel und deſſen Ge elg. 1 8. genhn. Ein öffentliches Blatt hat bereits 5 aß die Reiſe von Nizza nach Perpignan, und zuruͤck von Bayonne über Paris nach Näzza (im Ganzen 305 Relais, ſedes Re⸗ lai zu 100 Pferden und 50 Poſtillonen) dem Lande auf
5 kommen wird. 1,189920, Fr. an ſtechalachea“, ble am 208ten v. M. Nava⸗
rin verlaſſen hatte, iſt in Teulon angekommen. Sie war 8*
22
. r Anker gegangen, woſelbſt der Paſcha * Nlegenorten n Defehlshader, am Bord derſelben, einen 2 * Beſuch machte, und nach einem mehrſtuͤndigen Aufenthalte SGleiere und Mannſchaft reichlich mit Waffen beſchenkte. Die „Galathea⸗s g d⸗ mhſa⸗ Schiff, an deſſen Bpord ſich der Paſcha bege iat di 8 Die Auotidienne beſchuldigt die Gazette de France, daß ſie ihren Leſern täglich Auszuͤge aus den Deutſchen Zei⸗ tungen, als den Inhalt der von der Regierung erhaltenen Doepeſchen aus Konſtantinopel, auftiſch.
8 2 8 . 92 Grohbritanien und Irland.
E 3. Oct. Bei einem Prozeſſe, der vor eini⸗ gen Tagen vor dem Gerichtshofe fuͤr inſolvente Schuldner 8 verhandelt wurde, kam es zur Sprache, auf welche Weiſe
gen die katholiſche Emancipation zu Stande zu bringen wußte. Ein Mann, Namens Sparrow, ſagte naͤmlich aus, eer ſey von einer Geſellſchaft, welcher angeblich die Lords Ke⸗ * uyon und Eldon, Marquis von Chandos und der Biſchof vpon London, die eine Summe von 8000 Pfund dazu herge⸗ ggeben hatten, vorſtanden, engagirt worden, um gegen 30 EShilling wöoͤchentlicher Diaͤten und Verguͤtigung der Reiſe⸗ koſten im Lande herumzureiſen, und Unterſchriften gegen die Katholiken zu ſammeln. Er habe dazu muͤſſen 30 Pfund Caution ſtellen. und dieſe in die Haͤnde eines Herrn Earle niedergelegt, der ſie ihm jedoch niemals wieder erſtattete, und dden er jetzt verklagte. Herr Earle ſagte dagegen, er habe die 30 Pfd. niemals daar erhalten, ſondern nur 600 antikatho⸗ liſche Bittſchriften, die der Kläger à 13 Pence verkaufen wollte, in Empfang genommen. Der Verklagre wurde dar⸗ aauf von dem Gerichte freigeſprochen. 8* So ruhig wie in es nicht uͤberall in Irland zu. Unlängſt wurde von dorther folgender Vorfall berichtet: „Vor keeeinigen Tagen erſchien in Tubber, einem volkreichen Dorfe nuicht weit von der Grafſchaft Clare, ein bewaffneter Hau⸗ fen von 200 Leuten, die in militairiſcher Ordnung, unter der Anführung eines Hauptmanns, einmarſchirten, und vor dem Hauſe eines achtbaren Paͤchterg, Namens Forde, Halt mach⸗ en. Sie zwangen den Eigenthuͤmer, herauszukommen, und, * mehrere Gewehre g. ihn gehalten wurden, niederzu⸗ micen, und um ſein bhe zu bitten. Er mußte alsdann ei⸗ nen Etd leiſten, die Mei ei d da er ſi 1 naͤchſten Tage de g.ſabe Herrn utler verdr ngt hatte, am Ceremonie geendege „ und ſie ganz aufzugeben. Als die „war, redete der Hauptmann die Bewoh⸗ ner des Dorfes, die ſich verſ⸗ 81 erſammelt hatten, an, und erklaͤrte hnen, es ſey ein Geſetz, daß Jetzer, der ſeit 5. Jahren von ſeiner Pachtung entfernt worden, darein wieder eingeſeht mwerde, und diejenigen mit dem Tode beſtraft werden ſollen, 68 dem widerſeten. Die Rede wurde mit allgemelnem 1 Ue aufgenommen; der Hauſe feuerte alsdann 13 Schüſſe . ab, und zog wieder nach der Grafſchaft Galway, woher er — gekommen war. Am näͤchſten Tage hat der arme Forde wirk⸗ (ich Haus und Hof verlaſſen, und ſich mit ſeiner Familie nach einem anderen Orte hin begeben.“
man unter Anderm im vorigen Jahre die Bittſchriften ge⸗
5
* 9
8 11 — 82 2 S “ I gN .
2 2
p 1111“ 8 8 — 8 1 8 8
. n]] EE1ö11 b 3 1. 22
2
In der Grafſchaft Weſtmeath (Irland) ſoll, wie der Dublin Warder berichtet, ein reicher Gutsbeſitzer ein Schreiben erhalten haben, worin ihm angedroht wird, daß er und ſein Verwalter, der Proteſtant iſt, erſchoſſen werden ſollten, wenn er nicht alle Proteſtauten aus ſeinem Dienſte jagte. „Wir wollen“, fuͤgt das genannte Blatt hinzu, „den Namen des Gutsbeſitzers nicht nennen, weil wir noch nicht wiſſen, welche Folgen jenes Schreiben gehabt hat.“
Der Courier meldet, daß die Regierung Depeſchen von Herrn R. Gordon, aus Konſtantinopel vom 10. Sept. erhalten habe, theilt jedoch von dem naͤhern Inhalte der⸗ ſelben nichts mit. 9
Das Falliſſement dreier großer Handlungshaͤuſer, welche
noch zwei andere nach ſich zogen, hat an der heutigen Boͤrſe vieles Aufſehen gemacht. Saͤmmtliche Haͤuſer haben vor⸗ naͤmlich mit Oſtindien in Verbindung geſtanden, und bedeu⸗ tende Geſchaͤfte dorthin gemacht. 11““ S“ Bruͤſſel, 8. Oct. J. M. die Koͤnigin wird, von J. K. H. der Prinzeſſin Mariane und dem ganzen Gefolge de⸗ gleitet, heute Abend von Lacken nach dem Haag abreiſen.
In den Tagen des 4ten und 5ten d. M. hat Se. K. H. der Prinz von Oranien, die Buͤrgergarden in Courtray und Doornick inſpicirt. b bü9.
Der Miniſter der auswaͤrtigen Angelegenheiten iſt nach dem Haag abgereiſt.
dats dis katholiſchen Biſchoͤfen ertheilte Autoriſa⸗ tion zur Organiſirung der geiſtlichen Semingrien aͤußert die Gazette des Pays⸗Bas: „Des Koͤnigs Majeſtaͤt woll⸗ ten, vor Ihrer Entfernung aus unſeren Provinzen den Roö⸗ miſch⸗katholiſchen Unterthanen einen Beweis Ihrer vöter⸗ lichen Sorgfalt geben. Dieſe Zeugniſſe einer hochherzigen Geſinnung wuͤrden falſch verſtanden werden, wenn man ſie mißbrauchen wollte, um den gegenwaͤrtigen Zuſtand der Dinge zu entſtellen, und wenn der Könast. Beſchluß vom 2. Oct. nicht als ein voruͤbergehender Akt, als die Einleitung zu einer allgemeinen geſetzlichen Freiheit des Unterrichts betrach⸗ tet wuͤrde. Man hat inzwiſchen von der Emancipation der Katholiken geſprochen, und ihre gegenwaͤrtige Lage der der Irlaͤndiſchen Katholiken vor der Emancipation gleich ſtellen wollen. Wie kann man aber eine ſo unangemeſſene, der Wahrheit zuwider laufende und durch die täglich unter un⸗ ſern Augen vorfallenden Ereigniſſe widerlegte Vergleichung
anſtellen? Hier giebt es weder einen O'Connel, noch haben wir Katholiken zu emancipiren.“
ö . 8 *
Baiern. Iümmn
Muͤnchen, 7. Oct. Am 4ten d. Morgens beſuchten Se. Majeſtat der Koͤnig und Se. Koͤnigl. Hoheit der Kron⸗ prinz die mit Fresko⸗Malereien aus der vaterlaͤndiſchen Ge⸗ ſchichte reichgeſchmuͤckten Arkaden des Hofgartens. Allerhoͤchſt⸗ dieſelben wurden am Eingange von dem Profeſſor der Aka⸗ demie der Kuüͤnſte, Clemens Zimmermann, und den Kuͤnſtlern Herrmann, Hiltenſperger, Kaulbach und Roͤckel, ehrfurchts⸗ voll empfangen, und geruheten hierauf, Ihr Woh’ gefallen uͤber die trefflichen und wohlgelungenen Kunſtwerke wieder⸗ holt und laut auszuſprechen. Se. Mafeſtat wollten nicht, daß die Gemalde von einer Wache beaufſichtigt wuͤrden. „Meine Herren,“ ſagte er, als man Beaufſichtigung räthlich fand, „die Gemaͤlde bleiben unbewacht, man muß ohne Miß⸗ trauen den Gemeinſten im Volke an den Anblick des Schö⸗ nen gewoͤhnen.“
Vorigen Sonntag erhielt Se. Excellenz der Hr. Gene⸗ ral⸗Lieutenant Max Graf von Preiſing Moos vor dem Hoch⸗ amte in der Hofkirche den Capitainſtab der Königl. Leibgarde der Hartſchiere. 8
2e. heißt, wird Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz 3 in naͤchſter Woche nach Goͤttingen abreiſen. I11““ *
Italien. uu“
Rom, 30. Sept. In einem am Lsſten d. M. gehat⸗
tenen geheimen Conſiſtorium im Leettortum vom 2. 849 oß der Papſt zunächſt dem
ernannten
brint⸗Pironi Gonzaga, Bi chofe von —— e. Heiligkeit folgende Biſchöͤfe in Vor⸗ 1n-; Lis en sherigen Biſchof von Rodiopolls in partihus Mai g- Monſ. Joſeph Vito Bur „ zum Biſchof von Monft; den bisherigen Biſchof von Autebona in partibus, onſ. Bernardo Galum, zum Viſchofe von Breſſanone;