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Nℳo 2386.
Berlin, Donnerſtag den 15ten October
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
meanasirae. 4 at aben geruhet, den Hofrath und — 88, e Se zfoeg zu Hels zum Juſtiz⸗ racth Bn eehas anb dgns haben v,e 89- Kcevppich Fabeikalien Ludwig 19998 ¼ er das Praͤ⸗ dicat eines Hofſleferanten beulezen geruhet. n,
Seine Maueſtat der König haben * nterbe kenten Gutjahr bei der Koͤniglichen ofkuͤche das Allgemeine Eh⸗ renzeichen zweiter Klaſſe zu verleihen geruhet.
Bekanntmachung.
3 Alle Diejenigen, welche ſich, ohne nach den be ehenden GSeſetzen immatrieulattonsfaͤhig zu ſeyn, dem chirurgiſchen oder pharmaceutiſchen Studium bei der hieſigen Untverſität wid⸗ men, oder das ſchon begonnene fortſetzen wollen, werden hier⸗ durch aufgefordert, ſich noch vor Beginn des bevorſtehenden neuen Studien⸗Semeſters bei Unterzeichnetem (Franzöͤſiſche Straße Nr. 42, in den Morgenſtunden von 8 — 10 Uhr) mit Beibringung der uͤber ihre Schulkenntniſſe oder bereits gehörte Vorleſungen ſprechenden Zeugniſſe zu melden, und, wenn ſie hiernach oder nach einer erforderlichen Falls noch zu veranlaſſenden weiteren Vorpruͤfung geeignet befunden werden, die auf einem anderen Wege nicht mehr geſtattete Zulaſſung und nähere Anleitung zum betreffenden Studium zu gewärtigen. 8 Eben haben Diejenigen, welche das gedachte Stubium, ohne immatriculirt geweſen zu ſeyn, hier bereits abſolvirt
heaben, dei Unterzeichnetem ein Abgangs Zeugniß daruͤber ein⸗ 8 zuholen, ohne welches ihre Zulaſſung zu den von ihnen etwa
abſichtigten Staats⸗Pruͤfungen nicht ferner geſtattet wer⸗
wird.
ü Berlin, den 10. October 1829.
Der ctor des chirurgiſchen und pharmaceutiſchen Stu⸗ 1 diums bei hieſiger Univerſität. “ en: Seine Excellenz der Koͤniglich Hannd⸗ 9.7 822 Smehen, außerordentliche Geſandte und be⸗ vollmächtigte Miniſter am hieſigen Hofe, Freiherr von
Ned92, den Pe⸗e porn Friedrich zu Carolath, nach Leipzig.
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
„p Frankreich. Len „Parig, 7. Oct. rzog und die Herzogin von DOlrleans befinden ſich 5226,20 S3enbiſc noch in Randan, werden indeſſen dieſen Schloß in wenigen Tagen verlaſſen, um JJ. MM. dem Könige und der Königin von Neapel entgegen zu reiſen. Zu gleichem Behuſe wird, wie verlautet, die in von Berry am näͤchſten Montag (12 en) dieſe Ha t verlaſſen, und mit Ihrem Erlauchten Vater am l16ten in Grenoble zuſammentreffen. Von Grenoble, wo die
ſich wahrſcheinlich nur einen Tag n b die Reiſe üͤber 1., wane nach Spa⸗ nlen. Auf der Flssreiſe werden JIJ. MM., wie man ſich ſ.chmeichelt, längere Zeit in Paris verweilen, und den Pallaſt Eiſſee Deurdon
en. Die Herzogin dan Sam Fernando und Quiroga, Grande
von Spanien und, als Tochter des Infanten Don Ludwig von Bourbon, Tante Ferdinands VIlI., wird ſich ebenfalls in die⸗ ſen Tagen nach Madrid begeben, um den Vermaͤhlungs⸗Feier⸗ lichkeiten daſelbſt beizuwohnen.
Der Fuͤrſt von Polignac hat ſich heute fruͤh zum Kö⸗ nige nach Compiègne verfuͤgt. Das Geruͤcht, als ob der⸗ ſelbe binnen Kurzem zum Praͤſidenten des Miniſter⸗Rathes werde ernannt werden, wird von der Gazette de France zu den Tages⸗Luͤgen gezählt.
Das Journal des Déebats enthält einen Aufſatz, worin es die Regierung in doppelter Hinſicht tadelt, einmal, daß ſie nicht die authentiſchen Bedingungen des zwiſchen Rußland und der Pforte abgeſchloſſenen Friedens zur Kenntniß des Publikums gebracht, und zweitens, daß ſie chon jetzt die gaͤnzliche Raͤumung Morea's von den Franzoͤſiſchen Truppen angeordnet hat. In erſterer Beziehung macht die Gazette de France dem Journal des Debats eemerklich, daß die Ge⸗ ſandten bei dergleichen wichtigen Ereigniſſen in der Regel erſt die Thatſache ſelbſt in aller Eil melden, die amtlichen Actenſtuͤcke aber ſpaͤterhin einreichen, und daß mithin die Regierung in dieſem Augenblicke den Text des betreffenden Tractates vielleicht ſelbſt noch nicht kenne. .
Die Oppoſitions⸗Blätter geben uͤbrigens insgeſammt ihre Unzufriedenheit mit den Friedens⸗Bedingungen, wie ſolche bisher bekannt geworden ſind, zu erkennen, wogegen die Ga⸗ zette de France und die Quotidienne, ziemlich in denſelben Worten, ihren Beifall daruͤber äͤußern. Das erſtere Blat ſagt unter Anderm: „Der Krieg im Orient iſt beendigt. Unſere Truppen ſind aus Morea zuruͤckberufen. Das Tuüͤr⸗ kiſche Reich bleiht im Europaͤtſchen Gleichgewichte, und die 8* nungen, welche die Liberalen auf die Verlängerung des
rieges gegruͤndet haben, ſind verſchwunden. So fallen alle Taͤuſchungen, denen der Journalismus ſich hinſichtlich der großen Orientaliſchen Angelegenheit uͤberlaſſen hatte, in ſich ſelbſt zuſammen, und die Ereizgniſſe haben die ganze auswaͤr⸗ tige Polttik der revolutionnatren Parthei in Verwirrung ge⸗ bracht. Eine kurze Zeit noch, und es wird mit ihrer inne⸗ ren Politik derſelbe Fall ſeyn.“
Der Courrier frangais beantwortet die Ausfaͤlle der Gazette de France auf den Herzog von Choiſeul (ſiehe das vorgeſtrige Blatt der Staats⸗Zeitung) in folgender Art: „Die groͤbſte Unkenntniß unſers geſellſchaftlichen Zuſtandes und unſerer Verfaſſung iſt der unterſcheidende Chakakter der
arthei, deren Organ die Gazette iſt. Dieſes Blatt waͤhnt ch immer ſelbſt, und uns mit, um ein halbes Jahrhundert zuruͤck. So bringt z. B. die Sprache, die der Herzog von Choiſeul, den Buͤrgern von Gray gegenüͤber, fuͤhrt, die Ga⸗ zette ganz außer ſich; alle Klaſſen der Geſellſchaft, ruft ſie aus, haben ihren Standpunkt veraͤndert; der Gyps⸗Fabri⸗ kant und der Maͤller ſtehen oben, der große Herr aber unten an. Die ſchaamloſe Verachtung, welche das miniſterielle Blatt fuͤr die Einwohnerſchaft einer arbeitſamen Stadt beweiſt, zeigt uns deutlich, zu welchem Syſteme man uns zuruͤckfuͤh⸗ ren will; es ſoll aufs Neue eine dauerhafte Schranke zwi⸗ ſchen den großen Herrn und jenem Poͤbelhaufen errichtet werden, der ſich die Nation nennt und zu nichts weiter taugt als die Steuern zu zahlen, und Beleidigungen zu empfan —8 Die Contre⸗Revolution verfolgt unablaͤſſig ihr Vemüen. die nuͤtzlichen Klaſſen der Geſellſchaft zu demuͤthigen, ſie ₰ höheren laͤcherlich zu machen, bei dem Volke jeden National⸗ Sinn zu unterdruͤcken, und alle Bande zu it 1 zerreißen, welche der Patriotismus unter den Stäͤnden eines gemeinſamen Va⸗ 9 zu knuͤpfen pflegt. Doch dieſer Plan wird nicht gelingen. Jeder, der ſich heutiges Tages uͤber ſeine Mitbuͤt⸗ er erhebt, begreift ſehr wohl, daß der — Ruhm des taatsmannes darin beſteht, dem Lande naüͤbilch zi ſeheh⸗ und daß die Huldigung, die ihm das Land fuͤr ſeine Bems⸗ hungen um deſſen Wohl bringt, ſein ſchbaſter Lohn iſt.
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