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MWir uͤberheben Uns des Geſchaͤftes, Ihnen die Wichtigkeit deerſelben bemerklich zu machen, in der feſten Ueberzeugung, daß Sie ſolche nach allen Beziehungen, und in ihrem ganzen Umfange ſelbſt zu wuͤrdigen wiſſen werden. — Seyen Sie, 8 B General, von dem Vertrauen uͤberzengt, das Wir in Ihre Einſichten, in Ihren Eifer und in Ihre Erfahrung ſetzen. Halten Sie Sich auch von der aufrichtigen Hoffnung verſichert, die Wir hegen, 1“ gen von gluͤcklichen Reſultaten werden gekroͤnt werden. — Wir ſchließen ein Schreihen fuͤr Se. Excellenz den Ober⸗ Befehlshaber der Franzoöſiſchen Truppen in Morea bei, worin WVMir demſelben Ihre Ernennung zum Direktor und General⸗ Inſpektor der Griechiſchen regulairen Truppen anzeigen. — Wir uͤbermachen Ihnen auch ein Circular fuͤr die Befehls⸗ haber der Feſtungen, worin wir denſelben anzeigen, in wel⸗ —— chem Theile des Dienſtes ſie angewieſen ſind, ſich in direc⸗ ten Verkehr mit Ihnen zu ſetzen. — Empfangen Sie, Herr 8 CSeneral, die Verſicherung Unſerer ausgezeichnetſten Hochach⸗ eung. Argos, den 3. Auguſt 1829. Der Praͤſident: J. A. ECuapodiſtrias. Der Staats⸗Secretair: N. Spiliadis.“ 1““] Folgendes iſt die Antwort, welche General Trezel auf 1 obiges Schreiben ertheilte: „Nauplia, den 6. Auguſt 1829. 3 Herr Praͤſident! Ich habe die Schreiben erhalten, die Ew. Excel⸗ lenz an mich zu richten mir die Ehre erzeigt hat, insbeſondere ſdasjenige, welches die Acten meiner Ernennung zu dem Po⸗ ſten eines General⸗Direktors der regulairen Griechiſchen Trup⸗ 2 pen enthalt. — Dieſes Merkmal Ihres hohen Vertrauens ecerregt in mir, lebhafter als je, den Wunſch, Griechenland eirgend einen Dienſt zu erweiſen, welcher der mir zu Theil ſfewordenen Ehre entſprechen koͤnne. Wenn mir die Gelegen⸗ ſpeit dazu auch nicht zu Theil werden ſollte, ſo werde ich mich 1 angelegentlichſt beſtreben, die Organiſation ſeiner
Fruppen zu vervpollſtaäͤndigen, und Officiere zu bilden, welche beald zu den hoͤheren Graden uͤbergehen, und dereinſt die Mi⸗
Atairmacht ihres Vaterlandes zu deſehligen, im Stande ſeyn ekoͤnnen. — Ich verbleibe, Hert Präͤſident, hochachtungsvoll,
Ew. Excellenz ergebenſter und gehorſamſter Diener, Trezel 12 . „ zel. 8 1 Nachſchriſt, Der Hr. Oberſt von rhdepger wird heute 1 Tagesbefehl erlaſſen, um von den ruppen Abſchied zu nehmen, und morgen gedenke ich mittelſt Bekanntmachung
ſ‚„es nachſtehenden Tagesbefehls in Function zu treten. — Ta⸗ gesbefehl. Soldaten des regulairen Corps! Das Vertrauen
r. Excellenz des Praͤſidenten von Griechenland hat mich ann die Stelle des wuͤrdigen Oberſten von Heidegger, welcher durch den uͤblen Zuſtand ſeiner Geſundheit zur Ruͤckkehr in ſein Vaterland genöͤthigt iſt, zur Direktion der regulairen Truppen berufen. — Ich habe eine ſolche Ehre bisher noch durch nichts, als durch meine Gefuͤühle fuͤr die edle Sache Griechenlands verdienen koͤnnen; ich hoffe aber, daß ich durch den feſten Willen Aller unterſtuͤtzt, dieſes Vertrauen dadurch rechtfertigen werde, daß ich eure Anſtrengungen zur k Vollendung des in viel ſchwierigeren Zeiten ſo gluücklich Be⸗ * gonnenen ſeiten werde. Das regulaire Corps muß dem Lande
8 bald eine Militairmacht darbieten, welche zu deſſen innerer Sicherheit, und zur Vertheidigung ſeiner Provinzen gegen 8 jeden auswaͤrtigen Angrifſ hinreichend iſt. Nauplia, am 6. 2 Auguſt 18209. Der Marechal de Camp. General⸗Direktor F der regulairen Griechiſchen Truppen: Trezel.“ Durch Decret des Präſidenten vom 9. Auguſt wird ein 8 Generalſtab des Genie⸗Weſens errichtet, der alle Arbeiten I8 in Bezug auf Feſtungswerke und Militair⸗Bauten, wie auch ₰ den Bruüͤcken⸗ und Straßenbau zu leiten hat. Zum Oberſt⸗ 8 Lieutenant, Commandanten des Genie⸗Corps wird Hr. Gar⸗
not, zum Chef de Bataillon bei dieſem Corps, Hr. Valiano, zum Hauptmann, Hr. de Vaud, zum Lieutenant, Hr. Sta⸗ vrides und zu Unter⸗Lieutenants die Herren d⸗Iſay, Mani⸗ taki und Kalergi ernannt. E ree11“
In London ſind Nord⸗Amerikaniſche Zeitungen
bis zum 9. Sept. eingegangen. Sie enthalten Nachrichten von einer neuen in Volivia ausgebrochenen Revolution, waͤh⸗ vend welcher der letzte Praͤſident, General Lamar, abgeſetzt, und an Bord eines Schiffes mit dem geheimen Befehl nach Chili geſendet worden war, ihn unterweges zu erſchießen.
daß Ihre edlen Anſtrengun⸗
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vir E E Der an ſeiner Stelle erwaͤhlte General Santa⸗Cruz hatte den Congreß aufgeloͤſt. .
Merxiko.
Nord⸗Amerikaniſche Blaͤttter geben als Geruͤcht, daß ein Schooner der Vereinigten Staaten einem Theile der Havana⸗Expedition begegnet, und dieſe im Begriff geweſen ſey, nach vollbrachter Truppen⸗Landung in Tampico und be⸗ werkſtelligter Einnahme dieſes Platzes, wieder nach Cuba zu⸗ rückzukehren; auch ſollen gleich nach Landung der Spanter ſich Mexikaniſche Truppen mit ihnen vereinigt haben. Bei Mitthetlung dieſer Gerüchte bemerkt ein Engliſches Blatt, daß ſie nicht glaubwuͤrdig ſeyen, da die ſpaͤteſten, dis zum 15. Aug. gehenden Nachrichten aus New⸗Orleans, das in haͤu⸗ figer Beruͤhrung mit Tampico ſteht, nichts davon erwähnen.
— In Philadelphia waren Berichte aus Vera⸗Cruz vom 31. Juli eingelaufen, denen zufolge das dortige Embargo aufgehoben, und allen Schiffen erlauht worden war, abzuſe⸗ geln. In Vera ⸗Cruz harte man Briefe aus Campche, vo
25. Jult, erhalten; dieſe melden, daß ſich noch keine Lam
vene Zloe dort gezeigt haͤtte, und das ganze Land ruhig waͤre. b .
— In Gibraltar ſind Briefe aus Campéèche vom 9. Auguſt eingegangen; ſie enthalten nicht das Mindeſte von einer Ankunft der Spanier in Pucatan, wiewohl damals ſchon 35 Tage verfloſſen waren, nachdem die Expedition von Havana abgeſegelt war. Daß die Provinz Yucatan aber zuerſt von den Spaniern bedacht werde, wollte man ſchon aus dem Umſtande ſchließen, daß von den 550,000 Einwoh⸗ nern derſelben nur 40,000 Weiße, und zwar hauptſaͤchlich Europäͤer, die uͤbrigen aber Indianer und ihre verſchiedenen Vermiſchungen ſind.
Kinigliche Schauſpiele.
Donnerſtag, 15. Ort. Im Opernhauſe, zur Feier des Hoͤchſten Geburtsſeſtes Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprin⸗ zen: Rede, gedichtet von C. Herklots, geſprochen von Mad. Crelinger. Hierauf, zum Erſtenmale: Kaiſer Friedrich II., Trauerſpiel in 5 Abtheilungen, von C. Immermann. Die Oupertüre, ſo wie die zur Handlung gehörende Muſik und die Muſik zu den Zwiſchen⸗Akten iſt von dem Koͤniglichen Concertmeiſter C. 8 enning.
Im Schauſpielhauſe: Pour le premier début de Me Morand, dans l'emploi des seconds amoureux: 1) La Som- nambule, vaudeville en 2 actes, par Scribe. 2) Bruis et Palaprat, Comédie en 1 acte et en vers, par Mr. Etjenne. Dans la premiére piéce Mr. Morand remplira le rôle de Gustave, et dans la seconde celui de Bruis.
Freitag, 16. Oct. Im Schauſpielhauſe: Die vier Tem peramente, On al⸗Luſtſpiel in 3 Abtheilungen, von Ziegler. Hierauf: *. „ ,zehn Tage nach dem Schuſſe, Original⸗Luſtſpiel in 1 Aufzug, von Ziegler. (Nachſpiel des erſten Stücks.) Neu einſtudirt. 86
Kznigsſtäbtſches Theater.
Don „15. Oet. Zur Feier des Hoͤchſten Geburts⸗ feſtes Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen Friedrich Wil⸗ helm: Prolog, gedichtet von K. von Holtei, geſprochen von den Damen Huray, Herold und Holzbecher. Hierauf: Die Italienerin in Algeer, komiſche Oper in 2 Akten. 1
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Auswärtige Börsen.
Hamburg, 12. Oet. Oesterr.
99 ⅞. Russ. 4 Din. 69 %. Poln. pr. 1. Nov.
Hamb. Cert. 94 ⅞.
Lnen. 6. Oct.
Preuſs. von 1822 103 ½. Russ. 101 †.
Dous. 89 5½. 84, C„2. 89⁄ Port. 46 ½. Griech. 18 ⁄½.
1.70. Brasil. 611.
¹ Wien, 9 Oct. Bank-Actien 1217 ½. Loose zu 100 Fl.
Ct Metall. 101 ¼. 174 ½. Part.-Oblig. 131 18.
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Neueſte
Boͤrſen⸗Nachrichten.
b v b 8 4 ’ F.rge en . vSngs. Rente 81 Fr. 60 Cent. 5„ Ctige Rente 107 Fr. 35 Cent.
Oet. Oeſterr. 58 Metallig. 102 71. Bank⸗Actien 1475. Partial⸗Obligat. 1321.
Looſe zu
Metall. 100 ½. Bank-Actien 1205. Ruas. —
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Redacteur John. Mitredacteur 8526
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