Monaten des Jahres 1827, diesjaͤhrigen Budgets zum Maaßſtabe genommen worden ſind,
den neun erſten Monaten des
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unvollſtaͤndigen Griechiſchen Inſchrift, in der man nur ein, zelne unzuſemmenhaͤngende Worte, wie „Baͤume, Orakel“ u. ſ. w. entziffern kann,.
1 Frankreich. paris, 11. Oct. Der Herzog von Bordeaux iſt ge⸗
ſtern Nachmittag um 4 Uhr aus Fontainebleau wieder in Saint⸗Cloud eingetroffen. Die Herzogin von Verry wird morgen ihre Reiſe zur Bewillkommung ihres erlauchten Va⸗ ters und ihrer Stiefmutter, des Koͤnigs und der Koͤnigin von Neapel Majeſtaͤten, ſo wie ihrer Halbſchweſter, der kuͤnf⸗
tigen Koͤnigin von Spanien, antreten. Die Prinzeſſin wird
die erſte Nacht in Sens zubringen. Der Erbgroßherzog von Mecklenburg⸗ Schwerin nahm vorgeſtern, wo der Hof noch nicht wieder nach Saint⸗Cloud
luruͤckgekehrt war, die Gemaͤcher des dortigen Koͤnigl. Schloſ⸗ ſes in Augenſchein. 2
Der Moniteur liefert eine Ueberſicht des Ertrages der indirecten Steuern in den drei erſten Auartalen des laufen⸗ den Jahres. Im Vergleiche mit den entſprechenden neun welche bei der Entwerfung des
ergiebt ſich ein Plus von 12,692,000 Fr., im Vergleiche mit Jahres 1828 aber ein Mi⸗ nus von 8,541,000 Fr. In dem verſloſſenen Quartale hat die Einnahme im Vergleiche mit der des entſprechenden Quar⸗ tals von 1827 6,347,000 Fr. mehr, und im Vergleiche mit 1828 985,000 Fr. mehr betragen.
Der Meſſager des Chambres enthielt geſtern einen Aufſatz üuͤber die Ernennung des Grafen von la Ferronnays zum Botſchafter in Rom, worin es unter anderm hieß: „Herr von la Ferronnays fuͤhrt einen populairen Namen, an den ſich unabhaäͤngige Anſichten knuͤpfen, und da er uüͤber⸗ dies ein Freund des Vicomte von Chaͤtcaubriand iſt, ſo haͤt⸗ ten die Miniſter billig auf ihn fuͤr den Geſandtſchafts⸗Po⸗ ſten in Rom nicht reflectiren ſollen.“ Zugleich wurde dem Herrn von Chateaubriand ſelbſt viel Schmeichelhaftes geſagt. Letzterer hat hierauf das nachſtehende Schreiben an den Re⸗ dacteur des Meſſager des Chambres erlaſſen: „Mein Herr! Indem ich Ihnen meinen Dank fuͤr alle die verbindlichen
inge ſage, womit Sie mich in Ihrem geſtrigen Blatte aͤberhaͤufen, kann ich Ihnen nicht verbergen, daß ich ande⸗ rerſeits bei der Leſung Ihres Artikels einen wahrhaften Kum⸗ mer empfunden habe. Der Graf von la Ferronnays, welcher faſt immer im Auslande beſchaͤftigt war, und daher den in⸗ nern Bewegungen Frankreichs fremd blieb, konnte ſich dazu verſtehen, ſeinem Lande neue Dienſte zu leiſten, ohne daß er dadurch an politiſcher Achtung verlöͤre. Alle unabhaͤngige Meinungen muͤſſen ſich freuen, einen ſo ehrenwerthen, auf⸗ geklarten und gemaäͤßigten Mann als Herr von la Ferronnays auf einem Botſchafts⸗Poſten zu ſehen, wo er mich bald wird vergeſſen machen, wenn ich es nicht ſchon bin. Was die in⸗ nigen Verhͤltniſſe betrifft, welche zwiſchen mir und meinem Collegen in der Pairs⸗Kammer beſtehen, ſo darf derſelbe auch in dieſer Beziehung vor jeder falſchen Auslegung ſicher ſeyn, da ich ſelbſt es geweſen bin, welcher die Bedenklichkeiten einer arten Freundſchaft heben zu muͤſſen geglaubt hat. In einem riefe, den ich unterm 16ten v. M. an den Grafen von la Fer⸗ ronnays ſchrieb, meldete ich ihm: „„Man ſagt, daß Sie Rom aus Freundſchaft fuͤr mich nicht waͤhlen wollten. Die Luft in Neapel wuͤrde Ihnen indeß nicht zuſagen, wenn der dortige eſandtſchafts⸗Poſten auch zu vergeben wͤre; das Clima in jen taugt Ihnen noch weniger; Rom dagegen iſt der ſchonſte, der edelſte Ruheſitz fuͤr Sie. Ich entdinde Sie da⸗ her des Eides der Treue, den Sie dem Ungluͤcke ſchwuren. Man hat mir meinen Poſten nicht genommen; ich habe ihn freiwillig aufgegehen, und Ihr Zartgefuͤhl men geborgen. Gehen Sie nach Rom; machen Sie, daß ich zum Nachfolger mindeſtens einen Freund bekomme. Meine dortige Wohnung ſteht Ihnen offen; und wenn meine en⸗, Wagen, Weine Ihnen gefallen, ſo iſt Ihr Haus ſoſort eingerichtet. Sie ſind nur funfzig Lieues von Ihrem jetzigen Wohnorte entferut; nichts ſagt Ihnen daher beſſer zu, als mein Vorſchlag. Vielleicht kehre ich einſt unter Ih⸗ rem Schutze nach Rom zuruück, nicht wie jene .,— Mächte, die ſich dort in Ruhe ſetzen, denn ich bin keine Macht, aber wie ein Pilger, der daſelbſt Troſt und Stär⸗ kung hoffe, daß Ihre Geſundheit völlig wieder⸗ hergeſtellt iſt. Was an Ihrer Heilung noch fehlen moͤchte, wird Rom vollenden.0— Dieſe freimuͤthige Erklärung, i ar ich der⸗ üg2 mein Herr, w Loyalirat meines edlen Freundes ſchuldig. Empfangen Sis zc. ( huteenbrtans.⸗ Der Meſſager ſchickt heute der Mittheilung dieſer Zu⸗ ft folgende Worte voran: „Wir erhalten ein Schreiden
ſchrif
iſt ſonach vollkom⸗
.
von Hrn. von Chaͤteaubriand; es iſt dies ein Gluͤck, von dem wir uns beeilen, unſere Leſer in Kenntniß zu ſetzen. Der Brief des Herrn von Chäteaubriand an Herrn von la
Ferronnays iſt eben ſo zierlich als geſchmackvoll, und das Was uns
Alterthum ſelbſt hat nichts Beſſeres aufzuweiſen. anbetrifft, ſo ſind wir ſtolz darauf, daß wir das Betragen
des Herrn von Chateaubriand in dieſer ganzen Angelegenheit, — die ihm von ſeiner aufrichtigen Freundſchaft eingefloͤßte
Selbſtverleugnung und Ergebung, ſo wie Alles, was ſeine Seele bei der Erinnerung an jenes Rom, das ihn verloren, bewegte, zuin Theil errathen haben. Hr. von Chateaubriand iſt minder unglücklich, da er ſich durch einen Freund er⸗ ſetzt ſieht.“
Die Gazette de France iſt uͤber die (geſtern mitge⸗
theilte) Zurechtweiſung des Monireurs hoͤchſt ungehalten. Die Stelle ihres Aufſatzes, worauf ſich dieſe Zurechtweiſung be⸗ zog, lautete wie ſolgt: „Seit undenklichen Zeiten liebten es unſere Koͤnige, die Militair⸗Uniform zu tragen, als die ein⸗
zige, die dem Huͤter des Volkes zieme. Da trat ein Mann 8 eiſt die⸗ Wunſche ſich zu erheben, als
auf, der das Chrgefuͤhl verdarb. Der militairiſche ſer Zeit beſtand eher in dem Gutes zu ſtiſften. Man ſtrebte nach dem Rieſenhaften, und daruͤber ging das Schoͤne verloren. Attila wuͤrde einen ſol⸗ chen Ruhm vielleicht beneidet haben; Bayard haͤtte ihn verworfen. Unter einem Sohne von Frankreich fand die Armee ihren fruͤheren heroiſchen Inſtinet wieder. Von die⸗ ſem Augenblicke an wandte ſich ader auch der Geiſt des Ver⸗ ſuchers, der ſie neun Jahre lang belagert hatte, von ihr ab, und ſah ſich nach folgſameren Werkzeugen in den Schulen und unter den Advocalen um; zugleich aber ſchwor er dem Militairſtande ewigen Haß. Man ſehe nur, wie in den Zwiſtigkeiten zwiſchen Militairs und Civiliſten, es immer die erſteren ſind, die ohne Weiteres von dem Liberalismus ver⸗ dammt werden; man bedenke nur, wie oft dieſer verlangte, daß der Soldat ſich öͤffentlich ſtets ohne Waffen zeige, und ſonach ſeinen Stand herabwuüͤrdige; man erinnere ſich nur, wie bei der letzten Discuſſion des Budgets das Heer zwiſchen zwei Feuer gerieth. Der Geiſt der Revolution und der Geiſt Attila's hatten gemeinſchaſtliche Sache mit einander gemacht. Waͤhrend einige Gewerbtreibende, mit ſtolzer Miene und einem Blicke des Mitleidens, pon ihrem Geldkaſten herab auf die Armee, dieſen Schatz des Landes, ſahen, den ſie nicht wuͤrdigen, nicht disconttren können, warfen Andere geſchmuͤckt mit Lorbeern, die, ſeitdem ſie nicht mehr mit Bint geduͤngt werden, verdorren, ein Auge des Haſſes und Neides
auf ſenes fleckenloſe Panier, auf jene Trophaäͤehn der
Bidaſſoa und des Trocadero, die der ganze von Arcole und Auſterlitz nicht erſchuͤttern wird. daß ſie geſagt haͤtten; wir beduͤrfen keines Hreres mehr aber ſie fluͤſterten dem Soldaten in der Provinz zu, wie vie Centimen der Soldat in der Hauptſtadt taͤglich mehr als
Laͤrm
er hade; ſie äͤußerten gegen die Oberſten, daß ihr Sold
nicht ſo viel betruͤge als der eines Bataillons⸗Chefs der Garde; ſie zeigten den Gemeinen das goldgeſtickte Kleid des General⸗Stabs, um ihren Gehorſam durch den Neid zu ſchwaͤchen. So verbanden ſich die Revolution und die Uſur⸗ pation gegen die rechtmaͤßige Gewalt, vollen Zeiten des Osmaniſchen Reichs Janitſcharen und Ju⸗ den ſich verbanden, um ihre gemeinſchaftlichen Demuͤthigun⸗ gen zu raͤchen.“ — Die Gazette findet in dieſen Betkach⸗ tungen durchaus nichts Tadeluswuͤrdiges und kann nicht be⸗ greifen, wie der Moniteur daraus habe eine Veranlaſſung nehmen können ſie zurechtzuweiſen. „Iſt es nur mäglich“, fragt dieſelbe, „daß ſich das, was wir uͤber die Armee ge⸗ fagt haben, auf andere Manger als diejenigen deuten läßt, die, auf der linken Seite der Deputirten⸗Kammer ſitzend, nachdem ſie in den hundert Tagen das Schwerdt gegen ih⸗ ren Koͤnig gezogen, jeht nur darauf bedacht ſind das Heer zu desorganiſiren. Wer koͤnnte auch nur auf den Gedanken gerathen, unſere Ausdruͤcke auf jene tapferen Krieger ſelbſt zu beztehen, die ihren Arm der Legitimttäͤt geltehen und dem Glanze von Au⸗ ſterlitz den der Bidaſſoa und des Trocadero hinzugefügt haben. Der Moniteur wird doch gewiß nicht die Generale der hun⸗ dert Tage auf gleiche Linie mit denen ſtellen, die einen brei⸗ ziajährigen Ruhm ihrem Koͤnige zu Fuͤßen gelegt haben. Wir werden die Winke, die uns dieſes Blatt giecht, ſteis mit Vergnuͤgen benußen, aber wir verlangen, daß, bevor man un⸗ ſere Artikel tadele, mau dieſelben leſe. Dadurch, daß der Moniteur einräumt, der Schluß unſeres Aufſatzes widerlege binlänglich den Anſang deſſelben, will derſelbe ſeinen Vor⸗ wurf der Unſchichlichkeit durch einen Vorwurf der Inconſe⸗ quenz rechtfertigen. Wir koͤnnen indeſſen eine ſolche Recht⸗ fertigung nicht acceptiren. Alles, was wir in unſerem Art
Nicht
wie in den gefahr⸗
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