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lewegungen des veanliche Anführung des Ober⸗Befehlshabers, koͤn⸗ nen wir folgende kurze Nachricht mittheilen: Am 3ten Tage nach der bei Chart am 27. und 28. Juli (8. und 9. Aug.) erfolgten Niederlage der Laſter erſchienen Ali⸗Bei, Verweſer der Hrovinz Jepira und Mirſa⸗Mek Oglu⸗Ali⸗Bei, der den Sandſhak von Of verwaltet, im Lager des Ober, Befehlsha⸗ bers, und brachten ihm ihre und ihrer Untergebenen freiwillige Unterwerfung, woruͤüber ein ſchriftlicher Ver leich aufgeſetzt wurde. Durch dieſen Akt iſt der Ruͤcken unſers Corps zum Theil geſichert. Unterdeſſen ward bekannt, daß der Sultan den Poſcha von Trapezunt, Osman Chaſynda. Ogly, zam Ceraskter von Erzerum ernannt und ihm beſohlen hatte, in allen Aſtatiſchen Provinzen der Pforte Truppen zu ſommeln, und ſie dem Ruſſiſchen Corps ent egenzuſtellen. Dieſem Befehl zufolge hatte Chaſondar⸗Ogly einen Firman wegen einer allgemeinen Bewaffnung ergehen laſſen, und nahm vor, uns mit 30,000 Mann entgegen zu kommen. Um den neuen Seraskier von dieſem Vorhaben abzuhalten, beſchloß der Ober⸗Befehlshaber ihn ſelbſt in die Gefahr zu n Trapezunt zu verlieren, und ruͤckre deswegen mit einem heile ſeiner Truppen in das Innere der Tuͤrkiſchen Beſitzungen vor. Wäaͤhrend dieſer Expedition wurden dis feindlichen Kriegerhaufen ut, und ein unter dem Befehl des Oberſten Grafen Simo⸗
nitſch abgeſchicktes Detaſchement rüͤckte in die Stadt Gjumiſch⸗ Chane ein. Als die Türken, die unſere Kommunikationen be⸗ drohten, unſere Bewegungen ſahen, verließen ſie ihre Poſitionen, und warfen ſich auf Trapezunk, um dieſe Stadt zu vertheidigen. Da auf dieſe Weiſe der Ober Beſehlshaber ſeinen Zweck erreicht hatte, trat er am 23. Auguſt (1. Sept.) ſeinen Ruͤckmarſch nach Velburt an. Die Gedirge, uͤber welche unſere Truppen ziehen mußten, ſtellren iönen überall die groͤßten . keiten entgegen. Der nach Gjumiſch⸗Chane war ſo ſchlecht, daß ſogar das G irgsgeſchüͤtz an drei verſchiedenen Orten auseina genommen und getragen werden mußte; beinahe auf dem ganzen Marſch mußten die Leute ſie unter⸗ ſtů und mit icken befeſtigt halten, demungeachtet ging es nicht ohne Ungluͤcksfalle ab; ein Sruͤck ſiel, und quetſchte Artilleriſten. — Der Weg nach Trapezunt iſt hier bei⸗
hahe ungangbar, um ihn auszubeſſern haͤtte man nicht weniger als 0000 Hände und mehr als 20 Tage nöthig
gehabt.“
— „Der in Imerethi kommandirende Genlral⸗Major Heſſe berichtet ſeinerſeirs dem Ober⸗Befehlshaber uͤber die Vortheile, die er gegen die Türken errungen hat:
Nach der Einnahme von Erzernm hatte der Ober, Be⸗ fchlshaber dem General⸗Maſor Heſſe, am 7. (19.) Juli, den Defehl gegeben, den Sandſhak Kabulet, wenn er ſich nicht gutwilig unterwerfe, mit den Waſſen in der Hand, fäͤr die ununcerbrochcnen Einfälle in die Provinzen, die ſich uns ergeden haben, zu ſtrafen. Der Vorſchrift des Ober⸗ Befehlshabers nachkommend unternahm General⸗Major Heſſe, da ſelne Vorſchläͤge an die Vorgeſetzten von Kabulet frucht, los waren, gegen ſie eine Expedition, und rüͤckte am 4. (16.) Auguſt in zwei Kolonnen aus; die eine, welche aus zwei Ba⸗ esbenen des i4ſten Jäger⸗Regimencs mit 4 Kanonen und 500 Mann Guriſcher Miltz beſtand, üͤbergab er dem Befehl des Odriſten Pahowoski; er ſel ſt füͤhrre die andere Kolonne an, die aus zwei Bataillonen des Mingreliſchen Infanterie⸗Regi⸗ mentes, 6 Kanenen und etwa 2500 Mann Guriſcher, Min⸗ greliſcher und hiſcher Miltz zuſammengeſetzt war. Am ören (18) griff er von zwei Seiten das ei Mucha Eſtat ſtehende befeſtigte Lager des Feindes an. Dieſes Unterneh⸗ men ward von dem vollkommenſten Erfolge gekroͤnt: die Türken wurden aus ihren Verhacken vertrieben und zer⸗ ſtreut, und in die Hande der Sieger ſiel das Lager mit der ganzen Habe des feindlichen Detaſchements, uͤberdem 2 Fah⸗ nen und eine Kanone. Die Tuürken verloren an Todten und 8 beten gegen 500 Mann; zu Gefangenen wur, a Unſer Verluſt beſtand an Todten in 4 — — — , verwundet 8— 5 Dü. hatten 2000 Mann, vnter gem ee Sneoha⸗ 898 Ketſchja⸗Beks, Paſchas von Acbſhara geſtanden, we Lettere, e ausſagten, gefährlich verwun⸗ der worden war. Ven der andern Seite wurden die, durch dieſen Siez in Schrecken geſetzten Tüeken von dem Oberſten Patzoweki verfolgt, und liezen in den Verhacken bei Liman und in der von ihnen in Brand geſteckten Vorſtadt des fe⸗
ſten Kintulin, dem unſere Truppen am 9ten (21.) e ene, Bensnes im Suich“ 1
Aus Tiflis, vom 17. September wird gemeldet: „Von . abgeſonderten Kaukaſiſchen Corps un⸗
87 Hof⸗Chargen, der Beamten des Köͤniglichen Hauſes, ſo wie —
Frankreich. b
„Paris, 16. Oct. Geſtern, als am Namenstage der Dauphine, empfingen J. K. H. die Gluͤckwuͤnſche des Her⸗ zogs von Bordeaux und ſeiner Schweſter, ferner der großen
des Hauſts der Prinzen und sre. und des Officier⸗ Corps der Garde. Die Muſik⸗Choͤre der Garde fuͤhrten ver⸗ ſchiedene Muſikſtuͤcke unter den Fenſtern der Prinzeſſtn aus. — Gegen 11 Uhr hielten Se. Moj. einen Miniſter⸗Rath, bei weſchem der Dauphin zugegen war.
Die Ernennung des Staatsraths Grafen Ferdinand von Berthier, ehemaligen Deputirten des Seine⸗Departements, zum General⸗Direktor der Forſt⸗Verwaltung an die Stelle des verſtorbenen Marquis von Bouthillier, hat ſich beſtaͤtigt. Die desfallſige Koͤnigt. Verordnung (vom 15ten) befindet ſich im heutigen Blatte des Moniteurs.
Die Auotidienne vertheidigt heute ihre Auſicht von der patentirten Waͤhler⸗Klaſſe gegen das Journal des De⸗ bats und den Courrier frangais. „Man macht uns den — Vorwurf,“ ſagt ſie, „daß wir die gewerbtreibenden Klaſſen, die Kaufleute, Fabrikanten ꝛc., geringſchätzten? Was haben wir indeſſen behauptet? daß die Kaufleute, als ſolche, kein polltiſches Recht irgend einer Art geltend machen koͤnn⸗ ten. Iſt etwa dieſe Anſicht nicht verfaſſungsmaßig? Sobald die Gewerbtreibenden zugleich Grundbeſiher ſind, ſichert ihnen ihr Grundeigenthum jenes Recht zu. Alles Andere, außer dem Grundbeſitze, iſt Privilegium, und gerade die liberale Parthei, dieſe Feindin aller Privilegien, iſt es, die, zum großen Nachtheile einer Menge aufgeklärter Bürger, eine Ausnahme geltend machen will. Die Notare, die Advokaten, die Aerzte, die Mitglieder der Univerſitaͤten, von denen man
ewiß nicht behaupten wird, daß es ihnen an dem, einm Bahlmanne benöthigten Verſtand fehle, ſind, ſobald ſie keim Grundeigenthum beſitzen, von den Wahl⸗Collegien ausge⸗ ſchloſſen; und die liberalen Blaäͤtter wollen, daß Gewerbtrei’- — bende — beſaͤßen ſie auch kein Eigenthum, keine Bildung — einzig und allein auf den Grund ihres Patents in jene Ker- legien zugelaſſen werden. Wir verlangen kein anderes Ge⸗. ſtändniß als dieſes.“ — Hierauf ließe ſich zwar immer noch erwiedern, daß die Notare, Advokaten, Aerzte, Mitglieder der Univerſitaͤten u. ſ. w., als ſolche keine directe Stenuer zahlen, wogegen die patentirte Wahler⸗Klaſſe eine ſolche fuͤr’ö ihr Patent zu entrichten hat. ier aber iſt es gerade, wo die Quotidtenne behauptet, daß die 2 teuer keine directe Steuer ſey; ſie urtheilt dabei in folgender Art: „Die directe Steuer läͤßt ſich an verſchiedenen Merkmalen 8 — erkennen. Einmal, ſo iſt ſie im Rrchoe hegründet; ſie bee), ruht auf dem Rechte, das jede Regierung hat, fuͤr den Schutz den ſie dem Eigenthnuin und der Perſon gewährt, von ihnen eine verhaͤltnißmäßige Abgabe zu erhehen. Sie iſt ferner von dauernder Natur; denn da jener Schutz nie 88 aufhoͤrt, ſo kann auch die Abgabe nie wegfallen. Sie iſt, ihrer Hoͤhe nach, veraͤnderlicher Art, denn die Abgabe des * Beſchuͤtzten richtet ſich (wenn man ſich ſo ausdruͤcken darf) nach der Hoͤhe des Schutzes, der ihm zu Theil wird. e. mehr alſo Jemand an Grund und Voden beſitzt, deſto meht. zahlt er dem Staate. Die Grundſteuer iſt ſonach eine 8 directe, weil ſie kraft dem, dem undeweglichen Eigenthum bewilligten Schutze erhoben wird. Die Perſonal, uub die Mobiltar⸗Steuer ſind direecte Steuern, weil ſie 84 1 erhoben werden, um die Regierung füͤr die üSorgfalt, womit ſie die Perſon und das mehr oder minder zahlreiche bewege. liche Eigenthum des Einzelnen beſchuͤtzt, zu entſchäbigen. Was die Thuͤr, und Fenſter⸗Steuer anbeträfft, ſo iſt ſie ihrer Natur nach zwar indirect, denn man ſieht nicht wohl ein, wie die Regierung berechtigt ſeyn kann, ihre Un⸗ terthanen die Luft und das Licht bezahlen zu laſſen; allein . es iſt ein altes Axiom in der Geſetzgebung, daß das Ar-⸗; ceſſorium dem Hauptgegenſtande folgt, und als cein Acceſſorium der von dem Hauſe ſelbſt zu erhebenden Steuer wird ſonach die Thuͤr⸗ und Fenſter⸗Steuer einer directen Steuer gleich geachtet. — Die indirecte Steuer dagegen
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in nur in einem Factum begruͤndet; die 8 hat bei Einfuͤhrung derſelben kein andetes 383 andere Baſis, als ihre außergewoͤhnlichen Bedäͤrfulſſe.
Sie iſt alſo tranſitoriſch; denn ſobald die außerorbentlt;; chen Bedurfniſſe des Staats aufhoͤren, höͤrt aufz endlich, ſo iſt dieſe Steuer nicht veränderlich, und ſteht in keinem Verhaͤltuiſſe zu dem Werthe des Gegenſtandes. Bon ſedem zu beſtruernden Artikel wird eine beſtimmte Abgahe er⸗ hoben; ſo und ſo viel vom Salze, ſo und ſo viel vom Weine u. ſ. w. Die Waare wird alsdann nicht nach
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