2 Großbritanien und Irland. Vondon, 21. Oct. Es heißt, daß der Miniſter Peel naͤchſtens wieder in ſeinen alten Ehren⸗Platz als Parlaments⸗ Repraͤſentant der Univerſität Oxford eintreten werde. Sir Rob. Inglis, ihr jehiger Vertreter, will nämlich, ſo wird hinzugefuͤgt, dem Herrn Peel zu Ehren ſich zuruͤckziehen. Auch hat der Vice⸗Kanzler der Univerſität in einer kuͤrzlich bei feierlicher Gelegenheit gehaltenen Rede, ſein Bedauern daruͤber zu erkennen gegeben, daß die Univerſitaͤt in ihrem ehemaligen Repraͤſentanten den geſchickteſten und ehrenwer⸗ theſten Vertheidiger verloren habe. — „Es ſcheint nicht“, heißt es im Obſerver, „daß das Parlament diesmal fruͤ⸗ her als gewoͤhnlich, nämlich Ende Januars oder Anfangs Februar, zuſammenkommen werde.“
Die Times enthaält auch bei Gelegenheit des Kaiſerl. Ruſſiſchen Friedens⸗Manifeſtes Betrachtungen, worin ſie zu beweiſen ſucht, daß „Maͤßigung“ nicht die Eigenſchaft ſey, welche man Rußland, in Bena auf den letzten Friedens⸗ ſchluß, beimeſſen duͤrfe. — Der Scotsman dagegen, ein geachtetes Schottiſches Blatt, belehrt die Londoner Blätter daruͤber, daß nicht Rußland erſt — woruͤber ſie alle ein gro⸗ ßes Geſchrei erhoben — ſeinen Unterthanen eine eigene Ju⸗ risdiction in der Turkei ausgemacht hade; daß dieſes Vor⸗ recht viemehr auch andere Nationen beſitzen, und nament⸗ lich Frankreich ſchon ſeit Heinrich IV. füͤr ſeine Unterthanen es erwirkt habe.
Der Sun wiederholt das Geruͤücht, daß Dom Miguel ſich verpflichtet habe, als Preis fuͤr die ihm von Spanien gewordene Anerkennung, dieſer Macht 2 Fregatten mit 3000 * zur Unterſtützung ihrer Expedition nach Mexiko zu ewilligen.
In demſelben Blatte lieſt man: „Die widerſpre⸗ ö Geruͤüchte circuliren in Bezug auf die Vorgänge in
exiko und auf die Vermehrung der Spaniſchen Expedi⸗ tions⸗Armee. Es wird ſogar erzählt, daß eine Flotte von 9 Segeln, mit Truppen von Manilla kommend, an der Weſt⸗Kuͤſte Mexiko’ s angelangt, und bei Acapulco geſehen worden ſey. — Ein Brief aus Tampiro dom 14. Auguſt be⸗ richtet ferner, daß zwei Conductas mit baarem Gelde dieſen
latz beinahe erreicht hatten, als ſie plötzlich, ungeachtet die remden Kauſteute, deren Eigenthum ſie waren, dagegen pro⸗ teſtirten, Befehl erhielten, in das Innere des Landes umzu⸗ kehren, um nicht in die Hände der Spanier zu fallen.
Den letzten Nachtichten aus Irland zufolge iſt Herr 9 Connell von ſeinem letzten Unſalle vollkemmen hergeſtellt auf ſeinem Landſitze, Derrinane ‚Abhey, wieder angekommen.
Capitain Roß, der mit dem Dampſſchiffe „Victory“ eine Entdeckungs⸗Reiſe nach dem Norèpol unternommen, de⸗ fand ſich, den uns zugekommenen Nachrichten zufolge, am 25. Juli unterm F kes Grade noͤrdlicher Breite. Am Tage
-ter die Lebensbeſchreibung Lord Byrons, zu der er kürzlich . 85
darauf änderte ſich der bisher günſtige Wind, das Schiff ver⸗ lor einen Theil des Vordermaſtes, der Capitain wollte jedoch in keinem Hafen einkehren, um nicht zu unguͤnſtigen Gerüch⸗ ten uͤber ihn Veranlaſſung zu geben. Als ſich der Wind wieder gedreht hatte, kamen die Reiſenden nach einer 1täͤgi⸗ gen Fahrt im Hafen von Holſteinberg auf Gronland an, und fanden dort zuſaͤllig das Engliſche Schiff „Rockwoch“, wel⸗ ches von ſeiner Mannſchaft verlaſſen worden warz; ſie konn⸗ ten daher den Vordermaſt deſſelben benutzen, und verſahen ſich mit Mund und Schiffs⸗Vorräthen. Wenige Stunden darauf waren ſie auch ſo gut equipirt, daß ſie, faſt vollſtän⸗ diger, ais bei der Ab von England mit Allem verſehen,
er abſegeln konnten. Die Reiſenden befanden ſich alle wohl auf, und waren deſonders ſehr erfreut, als ſie ſo guͤn⸗
Nachrichten uͤber den diesjährigen Stand des Eiſes er⸗
ten, denn die Einwohner verſicherten ihnen, man habe nie vorher ſo wenig Eis geſehen, und wenn die nordweſtliche Durchfahrt jemals zu machen iſt, ſo duͤrfte ſie wohl in die⸗ ſem Jahre erreicht werden: Der Wind war gut, das Wet⸗ ter güßerordentlich quͤnſtig, und die Mannſchaft zeigte das vortreffitchſte Betragen. Bei der Expeditton beſindet ſich auch Lapitain Roß der Nüngere, ein Neffe des Aelteren, der ſeinen Oteim und Capitain Parry auf allen fruͤheren Rei⸗ ſen nach den Pelar Regionen degleitet hat.
Dr. Paris, ein Freund des verſtorbenen Sie Humphrey Davy, iſt damit beſchäftigt, die — dieſes berüͤhmten Gelehrten herauszugeben, und wird darin von dem bekannten Herrn Gilhert auf das freundlichſte unterſtützt.
Thomas Moore hat den Landſitz des Mare Landedownut, wo er ſich wäͤhrend Süeet. eae s—n
—
9 Famtlie aufgehalten, wieder verlaſſem, nt ſich Heſitzung in Slopperton begeben. Doört 88096, 58, Lnh.
vF
wieder neue und intereſſante Matertalien erhalten hat. 2 Das große Muſikfeſt von Birmingham, welches in der
vorigen Woche an 4 nach einander folgenden Tagen ſtatt ge⸗
funden, hat üͤber 9600 Pfund Sterl. eingetragen. „
„Den letzten Sonntag“, heißt es in einem hieſigen Blatte, „kann man im wahrſten Sinne des Worts, un-⸗, ſern erſten Sommertag nennen — eine Auszeichnung, die wohl nie zuvor noch einem Tage in der letzten Hälfte des Octobers widerfahren iſt.
Das von Hamburg am vorigen Sonnabend abgegan⸗ gene Dampfboot war geſtern Nachmittags noch nicht hier an⸗ gekommen. 8
Bei Newcaſtle ſind waͤhrend der Sturmfluthen am 15ten d. M. mehrere Schiffe geſtrandet, worunter das mit Ge⸗ treide beladene, an ein Haus in Newcaſtle beſtimmte Schiff „Wilhelmine“ aus Stettin. Von dem letztern, ſo wie von noch einem andern Schiffe hat leider auch die Mannſchaft nicht gerettet werden koͤnnen.
on Miz Fanny Kemble, der jungen Schauſpielerin, welche ſich jetzt ſo vielen Beifall auf dem Covent⸗Garden⸗ Theater erwirbt, wird näͤchſtens ein von ihr gedichtetes Trauer⸗ ſpiel: „Franz der Erſte“ gegeben werden. 8
Vom Vorzebtrge der guten Hoffnung wird unterm 8. Auguſt gemeldet, daß die Buſchmaͤnner wieder aufan⸗ zen⸗ die Gränzbewohner zu beunruhigen, und mehrere Raäͤu⸗
ereien bereits ausgeübt haben. Der Feld⸗Commandant Red, linghauſen hat den fluͤchtigen Raͤubern nachgeſetzt, doch iſt der Erfolg davon noch nicht bekannt geweſeſt.
Werber man in unſeren Colonieen auf Neu⸗Suüd⸗Wales hauptſaͤchlich klagt, das iſt der Mangel an Frauen. In Van Diemens⸗Land wurde im vergangenen Januar dieſem Beduͤrfniſſe einigermaaßen dadurch abgeholfen, daß mit dem Sthiffe „Harmonie” 200 weibliche Sträflinge ankamen, die von den Angeſtedelten mit Jubel aufgenommen wurden. Das Betragen derſelben auf der Reiſe konnte man muſter⸗ 85 nennen, daher ſie auch der Schiffs⸗Capitain empfohlen
at. Es befanden ſich außerdem auch 8 freie Frauen auf dem
Schiffe, die mit ihren Kindern ihren fruͤher wegen Schleich⸗ handels nach Botany⸗Bay gedrachten Männern gefolgt waren.
Aus Sydney (Neu⸗Suͤd Wales) ſind Zeltungen bis zum 6. Junk hier angekommen. Das Getreibe hat eine ziemlich gute Erndte verſprochen, und ſtand auch niedrig im Preiſe; dagegen ſind andere Beduüͤrfniſſe, wie Eier, Butter, Käſe u. ſ. w. ſehr theuer. Der geſetzliche Zinsfuß iſt auf 12 ½ bis. 15 pCt. reduzirt worden. Man dns damit um, eine Au- ſtraliſche Dampf⸗Schiffahrts⸗Geſellſchaft zu errichten. .
Niederlande.
Bruſſel, 23. Oet. Aus dem Haag wird gemelhet, daß in der Sitzung der zweiten Kammer vom 20. Herr Corz verhooft zum erſten, Herr Clifford zum zweiten, und Herr Reyphins, der Präſtdent des vorigen Jahres, zum dritten Candidaten fuͤr die Praſtdentu: erwaählt worden iſt. Die Antwerpener Zeitung betrachtet die Wahl des Herrn Corper⸗ hooft als einen Sieg füͤr die Oppoſition; Herr Elifford, der zweite Candidat, gehört der mintſtertellen Meinung an.
Der General⸗Maſor Schuurman hat am 7. d. M. in Groͤningen das Schweizer⸗Regiment Nummer 32 entlaſſen.
Deutſchland. 1
Dresden, 22. Oct. Se. Königl. Majeſtät ſind Mittag von einer in die Lauſitz unternommenen Reiſe imt. ieſtge⸗ Reſidenz wieder eingetroffen.
Uerhöchſtoieſelben begaben Sich am 17ten früͤh übet Kamenz nach dem Kloſter Marienſtern, und ſpeiſten in dem⸗ ſelben zu Mittag, nachdem Sie Sich zuvor die innere Ein⸗ richtung des Kloſters und des damtit verbundenen weidlichem Erzlehungs,Inſtituts harten zeigen laſſen. Nachmittags ver⸗ fuͤgten Säch Se. Majeſtät nach Bautzen, ſtiegen hier in Hauſe des Kaufmanns Welz ab, und geruheten die 292e tung der daſigen Behörden anzunehmen. Die Stadt weag t Abends erleuchtet. Am folgenden Morgen wohllten Aller!
ochſtdleſelben dem katholiſchen Gottesdienſte in der daſiget
mkirche bet, und begaben Sich ſohann über Löbau g.:
Zittau. Se. Moſeſtät nahmen hier Höchſtihre Wohnung in. Hauſe des Kaufmanns Greß, und fuhren des Abendt durch die reich erleuchtete Stadt. Am 19 en verfuͤgten Sich A hoͤchſtdieſelben noch dem Fabrik⸗Orte Groß Schhnau, und g ruheten hier in dem Hauſe des Faktors Wendig abzutreten und von der Art und Weiſe der Damaſtferrigung Sich Kenntniß zu ſetzen. Sodann degaßen Sie Sich auf Oybin, wo Sie die Bewirthung des Raths zu Zittau anza⸗
.
h