SEuroßs. Es wurde dem General bedeutet, ſich weder nach 8 Weſtindien, noch nach irgend einem Theile von Nord⸗Ame⸗ rika zu begeben; auch iſt ihm verboten worden, gegen Colum⸗ bien zu ſchreiben. Falls er dagegen handelt, wird ſein gan⸗ es Vermöͤgen, das als Buͤrgſchaft zuruckbleibt, confiscirt; kommt er aber nach Columbien zuruͤück, ſo wird er fuͤr vogel⸗ . erklärt, und Jedem, dem er hier begegnet, ſteht es frei, ihn zu toͤdten.

Braſilien.

3 Das letzte in angekommene Braſilianiſche Pa⸗ ketboot hat folgende Nachrichten mitgedracht. „Der Finanz⸗ miniſter Herr Calmon hatte in ſeinem letzten Budget fuͤr das laufende Jahr ein Deſicit von 12,000 Contos angekuͤn⸗ digt, was ohngefähr 1,440,000 Pfd. betragen wuͤrde. Dieſe Aakundigung machte natuͤrlich einen ſehr niederſchlagenden Eiindruck, und veranlaßte zugleich eine wiederholte genaue Un⸗ 8 terſuchung der Finanz⸗Angelegenheit, aus der ſich zur allge⸗ meinen Zufriedenheit ein Zuwachs in der Einnahme von vbeinahe ber Haͤlfte der angefuͤhrten Summe, und außerdem mmehrere gute Ausſichten darboten. Dieſe Entdeckung hatte ddie Herabſetzung der Zoͤlle auf Rum, der einen ſehr bedeu⸗ tenden Conſumtions⸗Artikel ausmacht, von 30 auf 10 Pro⸗ cent zur Folge; auch ſind Befehle erlaſſen worden, fuͤr Rech⸗ nnung der Krone mehrere Klöſter und anderes Kirchen Eigen⸗ 1um zu verkaufen. Ferner iſt die Eröffnung eines Kanals iinn Maranham zam Transport von Baumwolle aus dem In⸗ 5 und ſoll der bisher auf dieſem Ar⸗ aikel ruhende Ausfuhrzoll zu dem fraglichen Kanalbau ver⸗ woendet werden. Alle dieſe Maaßregeln haben Vertrauen eeeLrregt. Ueber die Zahlung der Portugieſiſchen Dividende 88 die geſetzgebende Gewalt ſich nicht ausgeſprochen, indeſ⸗ nn ſcheint es nach Allem, daß man dieſe Angelegenheit in Kurzem bald und auf erwuͤnſchte Weiſe erledigen werde.“

Inland.

5 Berlin, 28. Oet. Am 22. d. Abend iſt Se. Koͤnigl.

Hoh. der Pran Karl und in der darauf folgenden Hhache

aauch Se. Koͤnigl. Hoh. der Prinz Albrecht, auf der Reife

. 6 nach dem Haag, durch Koͤln gekommen.

Auf dem Platze der echemaligen Wittekindsburg bei

1 8 Minden hat der Gutsbeſther, Amtmann Schumacher, unter n

2*

nern angeordnet worden,

Mitwirkung der Weſtphaͤliſchen Geſellſchaft fuͤr vaterlaͤndt⸗ ſche Cultur, am 18. d. M. dem Andenken Wittekinds eine Spitzſaͤule aus Sandſtein errichten laſſen.

Rachrichten aus Warſchau beſtäͤtigen Dasjenige, was

weir geſtern uͤber den Ungrund der Geruͤchte vom Ausbruch der Peſt im Gouvernement von Minek gemeldet haben. Nach Inhalt derſelben iſt weder in dem genaunten Gouvernement, noch in Kowno, wo eine ganze Ruſſiſche Huſaren Diviſion * 2* ſteht, irgend etwas von einer anſteckenden Krankheit zu hoͤren.

7

In Nr. 281 dieſer Zeitung, und aus dieſer woͤrtlich in ;ie Haude und Spenerſche Nr. 229 bergetragen, befindet ſich eine, aus dem Amtsblatte der Koͤntglichen Regierung zu Feankfurt an der Oder entlehnte Notiz, nach welcher ein auſmerkſamer Beobachter der Wander⸗Heuſchrecke vermu⸗ then zu düͤrſen glaubt, daß das Kartoffel⸗ Kraut ein Mit⸗ tei zur Vertilgung dieſes Inſects ſeyn duͤrfte, da man unter den Kartoffeln mehrere Hruſchrecken todt gefunden habe, die hier nicht natürlich geſtorben ſeyn konnten, da mehrere derſeiben In der Stellung der Freſſenden krepirt wären. Auf dieſes, was der Becbachter nur ſeldſt glaudt vermuthen zu düͤcfen, iſt der Vorſchlag gegruͤndet worden, die Ackerflächen mit Kartoffeln zu umpfianzen, und 0 cine Vorpflanzung gegen die Getreide Felde: zu bilden. Ob nun ſeich aus den gebrauchten Worten und gemachten Schlutz⸗ 8828 in dieſer Notiz ſchon das Unſſchere der ganzen Brob⸗ achtung hervorgeht, ſo iſt doch Einſender ven dieſem voll⸗ femnen überzeulgt, daß hier Irrthum zum Grunde liegt, und haie es baher für Pflicht, denſeiben zur Kunde des Publi⸗ kums zu bringen.

13 Sind die todt gefundenen Heuſchrecken ohne allen nicht von der Wander⸗Heuſchrecke, ſondern von einer 8 einbeimiſchen Arten dieſer Inſecten Gattung ge⸗ weſen, denn Einſender hat auch in dieſem Jahre, wie der⸗ . ſeiner Adhandlun üͤber Strich, und Wander⸗Heu⸗ ſchrecke pag. 40 und 45 ſagt, ſehr viel todte Heuſchrecken der einheimiſchen Arten an Pſlanzen, die ſonſt ihre ge⸗ auch in dieſem, wie in früheken Fezeen ſelten ſtüher, als im Herbſte, todte Wander⸗Heuſchtecken, uünd diaſe diemals

an Pflanzen haͤngend, ſondern ſtets auf dem Boden lie⸗

gend, angetroffen.

2) Hat Einſender Heuſchrecken von allen hier jetzt vor⸗ handenen Arten dieſer Thiergattung auf Kartoffel⸗Feldern angetroffen und auch nagen ohne daß er gefunden, daß ihnen der Genuß geſchadet hätte, viel weniger, daß ſie von demſelben krepirt waͤren. Eingeſperrt fraß die Wan⸗ der⸗Heuſchrecke auch bei großem Hunger das Kartoffel⸗Kraut nicht, ſondern benagte es nur, und dieſes immer bei hin⸗ läͤnglichem Futter, wahrſcheinlich alſo nur aus Muthwil⸗ len, ohne daß der geringſte Nachtheil davon beobachtet wor⸗ den waͤre.

3) Wenn aber auch die obige, in jener Notiz gemachte Beohachtung, die aber nichts, als eine oberflaͤchliche Wahr⸗ nehmung iſt, gegruͤndet ſeyn ſollte, ſo wüͤrden jene Vor⸗ pflanzungen von Kartoffeln nichts helfen, da in allen Thie⸗ ren ein gewiſſer Inſtinkt liegt, das zu verabſcheuen, was ihrer Gefundheit zuwider iſt, beſonders, wenn ſie nicht durch Gewalt oder andere widernatuͤrliche Umſtände zum

enuſſe von dieſem gezwungen werden, was aber im vor⸗ negenden Falle nicht ſeyn wuͤrde, da die ſchnellfuͤßigen Heu⸗ ſchrecken ſehr bald dieſen Kartoffel⸗Cordon durchſpringen und durchfliegen wuͤrden, um zu der ihnen gedeihlicheren Nahrung zu kommen.

Verſuche, die alſo in Folge des obigen Vorſchlags ge⸗ macht würden, werden nur zur Widerlegung jener oberflaͤch⸗ lichen Wahrnehmung fuͤhren, und vergebliche Zeit, Muͤhe und Aufmerkſamkeit koſten, die zu etwas Zweckmäaßtgerem ange⸗ wandt werden koͤnnte. Körte.

8*49

Wiſſenſchaftliche Nachrichten.

(Fortſetzung des geſtern juͤngeren Herrn Champollion.)

Dieſe pſychologiſche Gallerie nimmt die Wande der bei⸗ den großen Corridors und der erſten zwei Säle des Grabes ein. Auf den Plafonds des zweiten Corridors und in den darauf folgenden zwei Szͤlen iſt derſelbe Gegenſtand, aber in rein aſtronomtſcher Beziehung, dargeſtellt. Der Himmel, in Geſtalt einer mit Sternen bedeckten Frau, dehnt ſich uͤber den ganzen obern Theil dieſer ungeheneren Compoſition aus, der Kopf liegt nach Weſten hin. Das Bild hat zwei gleiche Theile, von denen der obere den Sonnenlauf in den 12 Ta⸗

esſtunden, der untere denſelben in den 12 Stunden der Nacht darſtellt. Im Mittelpunkte des Himmelskoͤrpers iſt die Geburt der Sonne datgeſtellt, welche eben in Geſtalt eines den zimzer im Munde haltenden Kindes aus dem Schooße der göttlichen Mutter Neith hervorgeht, und von einer kothen Scheibe umgeben iſt. Der Gett Meui (der Aegyptiſche Herkules) ſteht in der fuͤr die Fahrt des Gottes beſtimmten Varke, und erhebt die Arme, um ihn hineinzuſetzen.

Nachdem der junge Gott von zwei Ammen geſaäugt worden

iſt, ſchifft die Barke auf dem himmliſchen Ocean, dem Aerher fort, der von Oſt nach Weſt fließt, wo er ein

Becken bildet, in welches ſich ein Arm des in der untern Hemiſphäre von Weſt nach Öſt fließenden Stromes ergießt.

Jebe Tagesſtunde iſt auf dem Himmelskoͤrper durch eine rothe

Scheibe und in dem Bilde durch eine Barke dargeſtellt, in weſcher der Sonnengott auf dem himmliſchen Oeean fährt, während ihn auf belden Ufern ein Gefolge beglettet, das in jeder Stunde ein anderes iſt. In der erſten Stunde, wo das Schiff abſegelt, huldigen die Geiſter des Oſtens dem aufrecht ſtehenden Gotte; neben ihm im Schiſſe befinden ſich die Goͤtrin Sori, welche dem Vordertheile einen Anſtoß giecbt, der Gott Sew (Saturn) mit einem Haſenkopfe und eine lange Ruthe haltend, um die Tieſe des Stromes zu unter⸗ ſuchen; der Befehlshaber des Schiffes iſt Horus, der den Gott Hake⸗Oeris, den Begleiter und Phaeton der Sonne, unter ſeinen Befehlen hat; der Steuermann iſt Hou mit Habichtskopfe. Am Ufer ſiehen die Goͤtter und Geiſter jeder Ta⸗ gesſtunde, und deren die voruͤbergehende Sonne an, oder ſprechen die myſtiſchen Namen derſelben aus. In der zweiten Stunde erſcheinen die Schatten der Koͤnige, Ftam ſes V. an Spitze, um die Sonne anzußeten; in der Iten, 4ene ten 6ten Stunde nimmt derſeide Pharao an dem Kampfe der Götter, gegen die in den Gewiſſern des Oceans

Schlange Apophis, Theil. In der 7ten und ten Stune ſchifft der Gott an den Wohnungemn der Seltgen vorbei⸗ ſchattige Haine, in denen die Goͤrtter und die reinen

wandeln. Eudlich nähert ſich der Goek dem Weſten, unterſucht ſogleich 19 und am ehende

Uſer ſtehende Garter ſeiten vorſichtig das Schiff, welches bas Bechen duraſchiſh

abgebrochenen dreizehnten

F