Verehrung des Verewigten fuͤr dieſen ausgezeichneten Mini⸗ ſter war um ſo mehr unbedingt, weil ſie auf der Aehnlichkeit der Charaktere Beider beruhete. Hr. v. Struenſee, durchdrungen von Eichmanns Verdienſte um die Belebung der Manufakturen der Fabriken, bewirkte, daß ihm an ſeinem Geburtstage im Jahre 1797 das Patent als Geheimer Ober⸗Finanz⸗Rath im General⸗ Direktorium, und als Praͤſident des Manufaktur⸗Collegiums zu Theil wurde. In dieſer Eigenſchaft fungirte Eichmann, als im Jahre 1800 über die Preußiſche Monarchie jenes harte Schickſal kam, das Alles aus ſeinen Fugen riß. Eine ſeit⸗ dem nothwendig gewordene neue Stellung der erſten Staats⸗

Organe hatte zwar die Folge, daß das General⸗Direktorium

im Jahre 1808 aufgeloͤſ't wurde; doch blieben die achtungs⸗ werthen Eigenſchaften und die Verdienſte mehrerer Glieder dieſes vornehmſten Landes Collegiums deswegen nicht minder anerkannt und geachtet. Obwohl, gleich den uͤbrigen Geheimen Ober⸗Finanz⸗Raͤthen penſionirt, wurde Eichmann waͤhrend der Verwaltung des Staats Kanzlers von Hardenberg noch ein Mal hervorgezogen und mit der Leitung einer be⸗ rathenden Gewerbs Behörde beauftragt: eine Stellung, worin nicht leicht irgend ein Anderer noch beſſere Dienſte leiſten konnte, weil Niemand die Wirklichkeit beſſer kannte, als er, und zugleich weniger von Vorurtheilen ein⸗ enommen war. Wer kennt wol nicht die gluͤcklichen Wir⸗ sungen dieſer Berathung für Gewerbe⸗ und Handelsfrei⸗ heit! Wirkungen, die ſich je mehr und mehr entwickeln. Auf dieſem Poſten blieb der Verewigte bis zum Jahr 1817, wo eine funfzigjährige Dienſtzeit ihn, in ſeinem eigenen Ge⸗ fuͤhl, zwar nicht von ſeinen Pflichten fuͤr Koͤnig und Vater⸗ land, aber doch von Verrichtungen losſprach, worin es, in einem hochvorgeruͤckten Alter, ſo ſchwer iſt, den wachſenden Beduͤrfniſſen der Geſellſchaft zu genuͤgen. Eine oͤffentliche ſeines Jubiläums war, wie ſeiner ganzen Denkweiſe, d ſeinen Wünſchen zuwider; er verlebte den Tas ſeines Eintrnttes in den Staatsdienſt mit den Seinigen unter hei⸗ teren Geſpraͤchen, zu welchen ſein eben ſo reiches als lebendi⸗ ges Erinnerungsvermögen einen faſt unerſchoöͤpflichen Stoff ab. Die letzten 12 Jahre ſeines Lebens verſchwanden ihm m Umgang mit ſeinen Verwandten und Freunden, und wäͤhrend ſeine Heiterkeit faſt keine Unterbrechung litt, blieb ihm bis zum letzten Augenblick ſeines Lebens der Gebrauch aller ſeiner Sinne und ſeines kraͤftigen Denkvermogens. Richt leicht hat Jemand auf einer ſo langen Lebensbahn ſeinen Charakter beſſer bewahrt, als er: einen Charakter, worin ſich eine hoͤchſt einfache, von allen Vorurtheilen und Wahnbegriffen gereinigte Denkweiſe mit dem reinſten Wohl⸗ wollen ſowohl fuͤr Einzelne als fuͤr die ganze Geſellſchaft ver⸗ einigte. Einem ſolchen Biedermann braucht man ſchwerlich zu wünſchen, „daß ihm die Erde leicht ſei.“ Er lebt fort in dem Gedächtniß Aller, die ihn gekannt haben; er lebt, vor allem, fort in Denjenigen, welche die Natur ſelbſt zu Fort⸗ pflanzern ſeines Weſens erkoren hat.

Donnerſtag, 29. Oct.

Concert. Inhalt: 1) Violin⸗Concert von Lafont (auf Ver⸗

langen), in drei Saͤtzen, Feſhelt von Herrn von Praun. 2) Bravour⸗Variationen fuͤr das Piano⸗Forte, von Piris,

geſpielt von Hrn. W. Hauck. 3) Thema von Mercadante,

variirt von Mayſeder, geſpielt von Hrn. von Praun. 4) Souvenir de Memel. Divertiſſement fuͤr zwei Piano⸗Forte, componirt von C. W. Greulich, vorgetragen von den Herren

Hauck und Greulich. 5) Bravour⸗Variationen, von Heinrich Panofka, geſpielt von Hrn. von Praun. .

Im Schauſpielhauſe: 1) La jeune Marraine, vaudeville en 1 acte, par Scribe. 2) La prémiére reprise de la repré- sentation de: Yelva, ou: L'orpheline muette, pièce nou- velle en 2 parties, par Scribe. 8

Freitag, 30. Ock. in 3 Abtheilungen; Muſik von Auber. Hierauf: Der kleine Matroſe, Divertiſſement in 1 Aufzug, von Jean Briol.

Sonnabend, 31. Oct. Im Schauſpielhauſe: Die Erben, Schauſpiel in 4 Abtheilungen, von Frau von Weiſſenthurn. Hierauf: Er amuͤſirt ſich doch! Lokalgoſſe in 1 Aufzug und in 4 Abtheilungen, nach Dartois, von L. W. Both.

1.951* 4ꝓ ℳ4½

Konigeſtaͤbtſches Theater. Donnerſtag, 29. Oct.

Zum erſtenmale: Der Namens⸗ tag, Original Luſtſpiel in 1 Akt, von H. Smidt. Hierauf: Alle ſind verliebt, Luſtſpiel in 1 Akt. Zum Beſchluß: Die der Kleinen, oder: Die Hintertreppe, Luſtſpiel in 1 Akt.

Freitag, 30. Oct. Die Farben, Luſtſpiel in 1 Akt. Hier⸗ auf: Truͤbſale einer Poſtwagen⸗Reiſe, komiſches Gemäͤlde in 6 Rahmen und 2 Aufzügen. Rach dem erſten Stuͤck und Beſchluß werden die Alpenſaͤnger Herren Schweizar und

aufer Steyeriſche National⸗Geſänge ꝛc. vortragen.

F ärtige II1 EEEEE Amsterdam, 23. Oct.

Oesterr. 5p Ct. Metall. 98 ½. Lose au 100 Fl 215. ObHg. 400. Rhas. Engl. Anl. 96. Russ. Anl. Hamb. Cert. 95 ⁄. 217 8 8

Fäagsäneeeeee Oesterr. Metall. 103. Bank-Actien 1237. Runag. Engl. Anl. 1013. Rass. Anl. Hamb. Cert. 96⁄. Din. 713⁄. Peln. Pr. 1. Nov 1091¼.

u.

e. 2 ,a. 5pCt Hetall. 102 ½. Loose zu 100 Fl. 174. Part.-Oblig. I1Iu“

Berichtigung. Im geſtrigen Blatte der Staats⸗Zeitung, S. 4, Sp. 1⸗ 3. 5 1. „RecSyſtem“ ſt. „Stock⸗Syſtem.“

175 3. 8*

Paris, 22. Oct. 32 Rente 82 Fr. 55 Cent. 5 Rente 108 Fr. 20 Cent. 2 Frankfurt a. M., 25. Oet. Oeſterk. 58 Metallig. 10077. Dank’Aetien 1486. Partial⸗Obligat. 133. Looſe 1

EWE227 *

1184“*

chacteur John. Mitredacteur Cottel

28 Hierauf: Die Schleichhaͤndler, Poſſenſpiel in 4 Abtheil., von E. Raupach.

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Im Opernhauſe: Der Maurer, Oper 8

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