wohl einigen Werth haben werden.

Einer gefaͤlligen Mittheilung verdanken wir nachſtehen⸗ den Auszug aus einem Schreiben eines der Herrn Alexan⸗ der von Humholdt begleitenden Gelehrten, d. d. Omsk am Zetiſch, Mg. 1829 **:

Wir nach Durchreiſen des noͤrdlichen Ural⸗Gebirges von Catharinenburg bis zum 60;ten Breiten⸗Grad bei Bo⸗ goslowsk nach Tobolsk, der Hauptſtadt des weſtlichen Sibi⸗ riens, geeilt, wo wir am 20. Juli ankamen. Die Leichtig⸗ keit, mit welcher das Reiſen in Sibitien geſchieht, und mit der man die ungeheuerſten Landſtrecken durchfliegt, beſtimm⸗ ten Herrn von Humboldt, mit einem Umwege von faſt 500 Meilen ohne die Reiſezeit zu verlaͤngern, das Altai⸗Gebirge und die beruͤhmten Koliwanſchen Silber⸗Bergwerko zu beſu⸗ 52 und nebenbei eine Chineſiſche Graͤnz⸗Anſtedelung in der

ongarey zu beſehen. Obwohl wir auf dem weiten Wege durch die Steppen die Brandblatter als Sibiriſche Peſt ſehr verbreitet fanden, ſo hat ſich doch Alles ſehr gluͤcklich ent⸗ wickelt. Wir waren in einem ſehr intereſſanten Theile des Altai Gebirges in den Ortſchaften Barnaul, Kolywan, Se⸗ menagorsk (Schlangenberg), Raͤdersk (einer reichen Silber⸗ grube tief im Gebirge, wo ich Gelegenheit nahm, eine Alpe des Altai zu erſteigen) in Uſt⸗Kamenogorsk und Buchtarmoi, Lund am 17. Auguſt zingen wir uͤber den Fluß Narim ins Chineſiſche Gediet zum Vorpoſten bloni⸗male⸗hu am oberen Zetiſch, den die Ruſſen Badi nennen. Wir machten Be⸗ kanntſchaft mit zwei Beamten aus Pecking, von denen be⸗ ſonders einer, Tſchin⸗ſu genannt, uns recht offen und artig aufnahm. Jetzt ſind wir ſchon auf der Rückreiſe begriffen und dem Vaterlande um einige hundert Meilen näher. Von Steppen haben wir die Barabinskiſche und Platowskiſche durchſchnitten, und ſind längs der Kirgiſen⸗Steppe von ſt⸗Kamenogorsk uͤber Semi palatnoi am Zetiſch bis Omsk gelangt. ichſt den hoͤchſt wichtigen phyſikaliſchen und ognoſtiſchen Beohachtungen, welche Herr von Hum⸗ oldt quf dieſer Reiſe gemacht, und naͤchſt den ſehr reichen Fe .hc. und geognoſtiſchen Sammnlungen, welche Herr Profeſſor Roſe gemacht hat, war ich —29 die or⸗ aniſche Natur der durchreiſten Länder zu beobachten und eſtzuhalten. So beobachtete und ſammelte ich im noͤrblichen Ural uͤber 500 Pflanzenarten, und hoffe theils von dieſem Gebirge, deſſen ſuͤdlichen Theil wir noch zu bereiſen im Be⸗ griff ſind, theils vom Altai und von der intereſſanten Ex⸗ curſton auf eine noch unbeſuchte Alpe ſowohl als in die jungfraͤuliche Chineſiſche Songarey, der ich doch gegen 100 aanzenarten ablas, ein beſonders fuͤr die geographiſche ertheilung der Pflanzenformen nicht unbedeutendes Her⸗. barium von wohl 1500 Pflanzenarten zu erlangen.

Auch fuͤr die Zoologie bin ich bereits im Beſitz ſehr intereſſanter Sachen; ſchoͤne Felle des Sibiriſchen Tigers, des Songariſchen Panthers und Leoparden, der Luchskatze, eines lebendigen Sibiriſchen Murmelthiers (Arctomys Buibac), des Gehoͤrnes der wilden Chineſiſchen Kuh mit dem Pferdeſchweife 2 poéphagus Pallas), eines noch unbekannten Eichhörn⸗

tens von der Altai⸗Alpe, eines Tataren⸗ und eines Jucuten⸗

Schaͤdels. Die Fiſche der Sibiriſchen Fluͤſſe und eine an⸗ ſehnliche Sammlung von Land, und Fluß⸗Conchylien ſchließen ſich daran, waͤhrend meine Aufmerkſamkeit mit Vorliebe auf die Verbreitung der Infuſorien Formen und üÜberhaupt der erſten organiſchen Bildungsſtufen dieſer entfernten großen Landſtriche gerichtet iſt, und mein Tagebuch bereits eine große Menge dahin ſich beziehender Zeichnungen enthäͤlt.

Von Omek reiſt Hr. Baron v. Humboldt uͤber Petropaw⸗ lowsk und Trotzk nach Slatouſt und Miask, wo der ſuͤdliche Ural ſeine intereſſanteſten Punkre hat. Von Slatouſt wird die Reiſe üͤber Berz⸗Uralsk nach Orenburg, und von da, nach kurzem Aufenthalte, Beſichtigunz der Steppe und der Salz⸗Produktion, ſofort die Ruͤckreiſe uͤber Simbirsk, das in der Naturgeſchichte

berüͤhmte Samara, uͤber Murom und Moskau nach Peters⸗

G 5 *) Unſexe Leſer finden in dieſem Schreiben zwar manche der Haupt. Retizen wieder, welche bereits in demzenigen Sche

enthalten ſind, das die Redaction in Nr. 290 dieſes Blattes zur oͤffentlichen Kenn len gewährt das gegen⸗

fortgeſetzt.

8— .“ EE111“ EW11— in meinen Aegyptiſchen Portefeuilles Platz, welche in Paris

Mitte Octobers hoffen wir in .—8 Petersburg einzutreffen.

Das verſchrieene Sibirien war am Ural ein 2 ten mit Lilium Martagon, und drei praͤchtigen Cypripedien, als: calcalus, guttatum, macranthon, durchwebt, in der Steppe von Baraba eine bluͤhende hohe Kraͤuterflur mit Lychus chalcedonica, Delphinium elalum und den Maſſen des Epilobiam angustifolium rieſenhaft, erfreulich und uͤber⸗ raſchend geziert, am Altai erſt begruͤßten uns die eigentlich Aſtatiſchen Pflanzenformen als wahre Buͤrger in uͤberwiegen⸗ der Menge. Seit der Ruͤckkehr vom Altai iſt die Steppe trockener geworden, aber uͤberall erfreue ich mich noch nicht geſehener Formen, die zwiſchen Stipa, Artemiſien und Gly- cyrrhiza Glabra, dem Suͤßholz, wachſen. Erſt weſtlich von Orenburg werde ich das Herbarium abſchließen koͤnnen. Sli pennata, welche als Steppenpflanze gilt, iſt nur eine ſehr unxu tergeordnete ſeltene Form.

Fesmh 42

auſpiele.

Konigliche Sch Freitag, 30. Oect. Im Opernhauſe: Der Maurer, Oper

in 3 Abtheilungen; Muſik von Auber. Hierauf: Der kleine Matroſe, Divertiſſement in 1 Aufzug, von Jean Briolt.

Königsſtädtſches Theater. 2. Freitag, 30. Oct. Die Farben, Luſtſpiel in 1 Akt. Hier⸗ auf: Truͤbſale einer Poſtwagen⸗Reiſe, komiſches Gemälde in 6 Rahmen und 2 Aufzuüͤgen. Nach dem erſten Stück und zum Beſchluß werden die Alpenſänger Herren Schweizar und Laufer mehrere Piecen vortragen.

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Den 29. October 1829. w Amtfl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour)

Z2.. Srie’] Celd.]

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St.-Schuld-Sch.] 4 11 98 [Schlesische do. 4⁄ 106 ¾ Pr. Engl. 8g,18 5 188% 105 [pomm. Dom. do. 5 109½ Pr. Engl. Anl. 22⁄ 5 —- 104 (Mark. do. do. 5 100- Kurm. Ob. mJ. C. 4 98 ½ 98¾ [Osipr. do. do. 4 108 ½ Neum. Int. Sch.d. 4] 98 ¾ Rückst. C. d- Kmk 8 Herl. Stade. b.] 4 28 ,1 40. 40,4,28224.281 Enee 6 3 97 ¾ ſdor , 77 binger do. ito N 7 Dnesle eTil7. 37 ¾ 2 b 7 Westpr. Pfdb. A. 4 99 ½ dito dito B. 4 98 ¾ 98 ¾ Holl. vollw. Duc. —8 - 18 ⁄¾ Groſshz. Pos. do. 4 102 Neue dito 19 ¾ Ostpr. Pfandbrf. 4 98¾ 98 ½ Friedrichsd'or. —13 ½ 13 Pomm. Pfandbr. 4 105 ¾ [Disconto.... 3 4 Kur-u. Neum. do. 4 106

mechsel- und Geld-Courg. [Preuſs, Cour.

Berlin. den 29. October. rireden.

EEE 250 FI. Kurz 1431 11

W““] 250 Fl. 2 N.. ic ist. Hombarg..„. . 300 Mk. Kaurz 15

““ 300 Mk. [2 At. 152 miS. 1 L1Sd. 3 vlt. 6 2816 283 P1bf 300 Fr. [2 Ar. 8192 80⁄5 Wien in 20 JL.. . .150 Fl. [2 e. 104 ½ 103 Angaherg. .eN .. .. 150 FlI. 2 MWe. [103 rdlh. n re s 100 Thl. 2 Mr. 99 ½ Leiprig 100 Thl. Uso. 1 Frahkfurt a. M W2Z.... 150 Fl. 2 M. 103 ſ1¹ Pe Eb 100 Rbl. 3 Woch. vEeEee 100 KbI. 3 Woch..

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 24. Oct. Oesterr. 5p Ct. Meuall. . ½ Hamburg, 27. Oct.

Oesterr. 5pCt. Metall. 102 ¼. 1. Part-Oblig 133»ÿ½ Bank- Actien pr. ult. 1235. Rusa. 1. Anl. 101 ½. 1— Anl. Wien, 24 Oet.

Doln. Anl. pr. 1. Nov. 109 ⅛. Dau. 71¼. Nt. Metall. Loose 7 bli 1289,,2 ,—1 an 100 FI. 174 ⅛. Part.-Oblig.

VBericht igung. in einigen Exemplaren der Betlage 2*

een Blatte

GAatudt bel n. E. Han.

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1 tniß gebracht hat; wäartige beſonders in botan und er Bezichung meh⸗ der Staats Zeitung, letzt t te, Ate Zeile, leſe 8 8 d. Üeekx. Nothen. 8 2 man hinter: eeenen ,e. ehn des. 8 b Neueſte Boͤrſen⸗Rachrichten. g . z 8 mmms 8 Nente 82 Fr. 45 Cent. 53 Rente 108 Fr. 25 Cent. 18⁄ 8 Biesr 26. Oet. Oaſterr. 538 Merall. 100 9 *, Looſe zu 100 Fl. 175

Bank, Actien 1488. Part. Obligat. b11“ Redacteur John. Mitredacteur Cottel

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