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von der gemeinſchaftlichen Commiſſion vorgeſchlagene Bau⸗ plan erhielt bald die Genehmigung der beiden Koöͤnigl. Regierungen, und ſchon im December 1827 und Januar 1828 wurde durch Sondirung und Abbohrung die Lage und die Feſtigkeit des Geſteins des Flußbettes unterſucht, auch im Mai 1828 der Bau ſelbſt von der hierzu beſtimmten Bau⸗ Commiſſion, mit dem Bau des linkſeitigen Widerlagers be⸗ gonnen, und bisher die beiden Widerlager und der linkſeitige Mittelpfeiler bis zum Gewoͤlb⸗Anfang hergeſtellt, nämlich: 1) das linkſeitige Widerlager vom Mai bis September 18.8, 2) das rechtſeitige vom Juli 1828 bis Februar 1829, und . der linkſeitige Pfeiler vom Maͤrz bis September 1829. a waͤhrend des Baues dieſer Bruüͤcke die Vereinigung der beiden an ihrem Bau theilnehmenden Nachbarſtaaten zu Ei⸗ nem Handelsſtaate ſtatt fand, und da uͤberhaupt das Band, welches dieſe beiden Länder umſchlingt, immer feſter und in⸗ niger ſich knuͤpft, ſo ertheilten auch die beiden Souverains auf den Antrag der Bau⸗Commiſſion gern die Genehmigung, dieſe neue Bruüͤcke nach Ihren Namen „Ludwig⸗Wilhelms⸗ Bruͤcke“ nennen zu duüͤrfen, und dieſe Genehmigung gab Ver⸗ anlaſſung zu dem geſtern gefeierten und durch das Wetter beguͤnſtigten Feſte der Grundſteinlegung, mwelche auf Antrag und mit Beiſtimmung der Koͤnigl. Wuͤrtembergiſchen Staats⸗ Regierung auf einen fuͤr Baiern beziehungsreichen Tag ver⸗ legt, und dazu der Namenstag Ihrer Maſeſtäͤt der Köͤnigin Thereſie von Baiern beſtimmt wurde. Es waren zu dieſer Feierlichkeit von den beiden hohen Monarchen als Commiſſatre ernannt: von Baitriſcher Seite Se. Durchl. der Fuͤrſt von Oettingen⸗Wallerſtein, Kron⸗Ober⸗Hofmeiſter, Reichsrath, Ge⸗ neral⸗Commiſſair und Praͤſident der Regierung des Ober Do⸗ naukreiſes ꝛc.; von Würtemberg: Karl Freiherr von Holz⸗ ſchuher, Regierungs⸗Direkror, Kammerherr. Unter den in den Grundſtein auf der Stadtſeite gelegten Gegenſtaͤnden be⸗ fanden ſich namentlich: als Kunſt⸗Produkte aus der Koͤnigl. Gießerei in Waſſeralfingen die Büſte Sr. Maj. des Köͤnigs Wilhelm, von Gußeiſen, die Buͤſten von Schiller und Göͤthe, Medaillons mit den Bildern von Wieland, Herder und D. Maaae Luther, einige Basrelieſs und mehrere Antiken⸗ Darmſtadt, 25. Oet. Wegen des Ablebens Ihrer Koͤnigl. Hoh. der Großherzogin d. eine Hoſf, und Kam⸗ mertrauer von ſechs Monaten verordnet worden; auch ben des Großherzogs Koͤnigliche Hoheit zu befehlen geruht, daß von heute an waͤhrend 4 Wochen nicht nur in allen
Kirchen des Großherzogthums täglich in der Vormittags⸗
ſtunde von 11 bis 12 Uhr das Trauergeläute, ſondern auch in dem geſammten Großherzogthume eine allgemeine Einſtel⸗ lung aller oͤffentlichen Taͤnze, Spiele, Muſik (Kirchenmuſik ausgenommen) und ſonſtiger Luſtdarkeiten Statt finden ſoll.
Gotha, 24. Oktober. Zur Feier des 18. Oktobers brannten am verwichenen Sonntag viele Feuer auf den Bergen Thüringens, namentlich auf dem Inſelsberg, auf den Hoöͤhen bei hieſiger Stadt, auch bei Hilddurghauſen und
annderen Orten. Aus Kahla (bei Jena) wird gemeldet:
„Gefeiert wurde der 18. Okt. immer bei uns, und alle Jahre wiederholten ſich die Feuer auf den Bergen, jedesmal noch töͤnten die Glocken herab von den Thüͤrmen und Freu⸗ denſchüͤſſe hervor aus den Thälern; aber ſo glaͤnzend und allgemein, als diesmal, iſt er lange nicht begangen worden. Mehr als 12 Feuer, groͤßer oder „ brannten zwiſchen 2 und 8 Uhr auf unſern Vergen dies, und jenſeits der Saale; ja ſelbſt aus der Gegend des duͤſtern Schauenfor
leuchteten deren, wie aus den Wolken hervor, zu uns her, nieder. Auf dem Pfaffenberge hatten ſich wieder, wie im
vorigen 6227 die Bürgers⸗Söhne unſerer Stadt verſam⸗
melt. ach dem Verlöſchen des Feuers bildete die ganze frohe Schaar, mit vollſtändiger Muſik an der Spitze, einen Fackelzug vom Berge herab bis herein auf den Markt, wo e einen Kreis ſchloß, in welchem der Singverein einige der
eeier des Tages angemeſſene Lieder vortrug. Zuletzt wurden unter rauſchender Muſik die Reſte der Fackeln auf einen Haufen zuſammengelegt und verbrannt. Alles dies ging mit einer Ordnung vor ſich, und mit einer Ruhe, die nicht an⸗ ders als mir vollem Lobe erwahnt werden koͤnnen, und von
dem guten Gei 7 +₰2ᷣ —7 ₰ unſere Jugend jetzt beſeelt, ein aber
Hannover, 28. Heohe prinz von Balern iſt .. *8 22 Hamburg, 30. Oet. Die Barſen⸗Halle enthaͤlt folgende auf den Handel mit auswäͤrtigen Wechſein
zuag bhabende Nachrichten: eb⸗ — v e 2 Läbnen, daß die Stemel Becsre. △— 7 berrchtigt geglaubt hat, ein nicht datirtes Jadeſſament auf
einem Wechſel ſe lange fuͤr ein in (alſo mit Um⸗
niſter Sr. Allergetreueſten Maeſtauͤt Dom
Iu““ gehung der Stempelung) gemachtes anzunehmen, und dem gemäaß zu verfahren, dis 8r bewieſen ſeyn wuͤrde, daß es wirklich nicht ein Franzoͤſiſches ſey. Demnach hat ſie vor⸗, läufig die Erlegung der Stempelſtrafe von 5 pCt. verlangt, und nach vielen vergeblichen Einwendungen auch entrichtet erhalten. Die Erſtattung zu beſchaffen, iſt mit Weitläuftig⸗ * keiten verbunden und ſhwierig⸗ dayer die Beifuͤgung des Ortsnamens und Datums zum Indoſſament kuͤnftig ſehr zu rathen ſeyn moͤchte.
Oeſterreich. — Trieſt, 20. Oct. Der Ofſervatore Trieſtino ent, hält ein Schreiben aus Fiume, vom 16ten d. M., worin 2 die von obgedachtem Blatte mitgetheilten Angaben in ₰ . treff des Schadens, welchen die Sturm⸗Fluthen zu Fiume angerichtet haben *J, berichtigt werden. Dieſem Schreiben zufolge, wuͤthete der Orkan dort von Tages⸗Andruch an bis zur zehnten Vormitrags⸗Stunde des 8. Octobers (wie zu Li, vorno) immer aus Süboſt ſtuͤrmend, ſetzte dann nach Süd? und Südweſt uͤber, wodurch er zu einem wahren Gegenwinde des dortigen Hafens umſprang, und den Schiffbruch einer Oeſterreichiſchen Briganrtine von 300 Tonnen veranlaßte, die mit einer Ladung von eichenen Faßdauben nach Marſeille be, ſtimmt war, und an den Strand geworfen wurde. Die Mannſchaft und die Ladung, ſo wie auch das Takelwerk, wurde geborgen, das Fahrzeug ſelbſt aber iſt zum Wrack ge⸗ worden. Die Meeres⸗Flathen, welche durch den erwaähnten Gegenwind nach dem Hafen getrieben und zu einer unglaubz. lichen Hoͤhe aufgethuͤrmt wurden, geriethen mit den Fluthen, welche der mittlerweile eingetretenen Ebbe aus dem Hafen und ihnen entgegen getrieben wurden, in einen furchtbaren Kampf, durch die die erwaͤhnten fuͤnf Fahrzeuge, welche in der, vom Oſſervatore Trieſtino mitgetheilten erſten Nache. richt als gaäͤnzlich zu Grunde gegangen geſchildert wurden, in große Gefahr geriethen, jedoch mit groͤßerer oder minderer Beſchädigung geborgen wurden. 4 Die Sturm⸗Fluthen, welche am 8. Oct. ſo großen *
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den zu Trieſt anrichteten, ſcheinen in jenen Tagen längs al⸗ len Kuͤſten der Italiaͤniſchen Halbinſel gewüͤthet zu So weit bis jetzt die Nachrichten reichen, ſind auch Genna und Livorno von ihnen, und zwar beinahe zu gleicher Zeit limgeſucht worden. Der fuͤrchterliche Orkan, welchek ſich in ₰ er Macht vom 7. auf den 8. Oct. erhob, und von 11 Uhr bis 3 Uhr nach Mitternacht wuͤthete, entwurzelte und zer⸗ ſchmetterte in der Riviera von Genua die ſtärkſten Bäume, und fuͤhrte die unreifen Fruͤchte der Oliven“ und Kaſtanien. Baäͤume meilenweit mit ſich hinweg. Im Hafen gehachter. Stadt litt eine Tartana, welche ehen im Begriff war, nach Marſeille abzuſegeln, und eine reiche, auf unge, fähr 200,000 Fr. geſchätzte adung an Leder, Seide, Kaſſeer, Manna u. ſ. w. an Vord hatte, Schiffbruch. Die in Schrek⸗ ken geſetzten Einwohner befüͤrchteten Ahnliche Unglüͤcks⸗Sce⸗ nen, wie am 24. Dec. 1821, die aber durch den Widerſtand, welchen die ſeit mehreren Jahren angelegten maſſtven * und Kais den Fluthen entgegen ſetzten, ſo wie durch die raſt.. loſen Anſtrengungen der Behoͤrden und Hafen⸗Arbeiter abge⸗ lenkt wurden. zu Livorno herrſchte der Orkan ununterbie“, chen bis zum 8. Oct. gegen 10 Uhr Vormittags; mehrere ahrzeuge wurden von ihren Ankern geriſſen, und an die eeiſſen von Marzocco geworſen. Andere Schiffe, welche in gleicher Gefahr 22v erhielten noch bei Zeiten 8 und Rettung. In der Stadt und den Vorſtädten wurhen viele Daͤcher ahgeworſen; umgekemmen iſt aber, ſo viel man weiß, Niemand. 1 Spanien. ranziſiſche Blätter melden aus Madrid vomn 15. October: „Die Gala, welche geſtern als am Geburtsfeſte — 7 in San Lorenzo ſtatt 222 ſo n0brcig, 2 - ucht, daß es an Wagen mangelte. dem dkuſſe hielten Se. Maj. einen Miniſter⸗Rath. — Die 8 e] tung meldet die Anerkennung Dom helss in folgenbee; von Figucira dem Könige, unſerm Herrn, ſeime Aufmwartung
und hatte die Ehre, Sr. Maj. ſein Beglaub Schrei⸗ den als außerordentlicher Geſandter und c. Sr. Königl. Maj. zu üͤberreichen.“ „ — Das ohe Finanz⸗
Conſell hat dem Köͤnige wegen ſeiner nahe bevorſtehenden
Dermöhlung Gluͤck gewuͤnſcht. Graf Bernes, der das Groß⸗ tgen der St. Ferdinand, Ordens . bat, geht nach Catälonten, um dei der künftigen Köntgin die Functionen
dines Ober⸗Hofmeiſters des Königlichen Heuſes zu verſehen. — *) E. Rr. 295 enatb⸗Zetthei 1