dieſe ſchrecklichen Entweihungen Rechenſchaft fordern, nicht bles von denen, die ſie begangen, ſondern auch von denen, die ſie geduldet haben.“ Das Journal des De⸗ bats bemerkt bei Mittheilung dieſes Actenſtuͤcks, daß daſſelbe ihm keines weitern Commentars zu beduͤrfen ſcheine. Der Graf Alexander von Laberde, Deputirter des Seine⸗ Departements und Mitglied mehrerer Griechen Vereine, ver⸗ ſichert in einem Schreiben an den Redacteur des Conſtitu⸗ tionnel, daß die hier anweſenden Griechiſchen Bevollmaͤch⸗ tigten mit ihrem Geſuche um eine letzte Geld⸗Unterſtuͤtzung von der Franzoͤſtſchen Regierung gaͤnzlich abgewieſen worden ſeyen, obgleich ſie das Beduͤrfuiß Griechenlands als höͤchſt dringend dargeſtellt haͤtten. Einer der Bevollmächtigten, Hr. Eynard, habe ſich erboten, die Haͤlfte der noͤrhigen Summe ſebſt vorzuſchießen, wenn die Regierung die andere hergeben wolle. Ader auch dieſer Vorſchlag ſey zuruͤckgewieſen worden. Herr Eynard habe darauf beſchloſſen, aus eigenen Mitteln Unterſtützungen nach Griechenland zu ſenden, und ſich nur ein Transport⸗Schiff fuͤr dieſen Zweck erbeten. Graf Laborde verſichert, daß dies Thatſachen ſeyen, und daß er nicht zu befürchten habe, von dem Miniſterium Luͤgen geſtraft zu werden. Ein aus Miſſolunghi gebuͤrtiger ſunger Grieche, Con⸗ ſtantin Gulemis, iſt von ſeiner Regierung hierher geſchickt worden, um ſeine Studien zu vollenden; zwei ſeiner Lands⸗ leute werden ihm bald nachfolgen. Der aus La Guaira und Puerto Cabello in Hamburg angekommene Columbiſche General Francisco de Pabla San⸗ tander wird mit ſeinem Neffen und einigen anderen Gefähr⸗ ten ſeiner Verbannung hier erwartet.

Großbritanien und Irland. 5

5 88 London, 28. Qct. Der Koͤnig hat bei der gunſtigen Witterung in verwichener Woche taͤglich Seine gewohnten Spazterfahrten gemacht, wobei der Herzog von Cumberland, der ſich am Sonnabend und Sonntag zum Beſuch Seiner Majeſtaͤt in Windſor befand, Hoͤchſtdieſelben begleitete. „Wir koͤnnen“, ſagt der Windſor Expreß, „in ent⸗ ſchiedenem Widerſpruch mit den Erdichtungen in einem Sonn⸗ tags⸗Blatte, die Verſicherung geben, daß Se. Maj. Sich fortdauernd im beſten Wohlſeyn befinden. Es iſt zwar gewiß⸗ daß der Koͤnig ſich nach London zu begeben gedenkt, boch wird Hoͤchſtderſelbe das Weihnachts feſt in Windſor zubringen. Die Reiſe nach Brighton iſt auf undeſtimmte Zeit verſchoben.“

Der Herzog von Cumberland, der am Sonntag Abend ſich von Windſor wieder nach ſeinem Landſitze Kew begeben hatte, kam vorgeſtern fruͤh von da nebſt ſeiner Durchlauchti⸗ gen Gemahlin hieher, und kehrte am Abend deſſelben Tages dahin zurüͤck.

Der Ruſſiſche Botſchafter hatte geſtern eine lange Un⸗ terredung mit dem Graſen von Aberdeen im auswaͤrtigen Amte.

Der Courier vom 25ſten meldete wiederholentlich, daß ſich der Herzog von Wellington noch immer in der Geſellſchaft des Hrn. Huskiſſon auf dem praͤchtigen Landſitze des Mar⸗ quis von, Hertford befinde.

Heutigen Bläͤttern zufolge iſt der Herzog v. Wellington bereits wieder in London angekommen und hatte hier die erſte Conſerenz mit dem Franz. Botſchafter, Herzog von La⸗ val, Montmorencv, ſo wie eine lange Unterrebung mit dem Präͤſideuten des Oſtindiſchen Controll⸗Büreaus.

In der Grafſchaft Cork (Irland) iſt eine gerichtliche Spectal⸗Commiſſion ernannt worden, um mchreren Leuten, die in eine Verſchwörung zur Umbringung dreier Magi⸗ ſtrats. Perſonen jener Grafſchaft verwickelt ſind, den Prozeß zu machen. Vier dieſer Leute ſind bereits überfüͤhrt worden und zwar nachdem ihnen geſtattet worden war, ſich da es ihnen an Geld zue Bezahlang eines Advocaten ſehlte einen Anwald, auf Koſten der Krone, zu ihrer Vertheidi⸗ gung zu waählen. Bei der Stadt Thurles, Grafſchaft Tipperary, iſt vor einigen Tagen ein Geiſtlücher, der Rektor Going von Mopaville, als er eben in ſeinem Wagen zum Thore hinausgefahren war, erſchoſſen worden.

Die Times theilt uͤber den Zuſtand Irlands beruhi⸗ gendere Nachrichten mit, die ſie von einem Torreſpondenten aus dem küͤdlichen Thecle jenes Landes erhalten hat. Es heißt darin, baß die milde Verwaltung bes Herzog? v. Not⸗ thumderland, dis ſich namentlich auch dadurch zu erkennen

gab, daß er die Inſurpections⸗Arte in Tipperary nicht, wie wurde, in Ausfuͤhrung hringen ließ, un⸗

trenge; ſcheindaten Parthei⸗Unzufrie⸗ ganz den ſegenreichen Er⸗ ußere, den el ſich früher davon

ihm Fen-, endlich wohlthätiger gewirk Ff

ſo wie daß, —ö. 2 2ds als ſtuͤhere S denheit, doch die Katholiſche Bil folg im polntiſchen und geſelligen Leden die waͤrmſten Freunde dieſer Maaßreg verſprochen haben.

Allen, die Dom Miguel thren Beiſtand geltehen, Amneſtie

perſönliche Sicherheit zugeſtanden werde.“

In Bethnal⸗Green iſt in verwichener Nacht wiederum bei mehreren Seiden⸗Fabrikanten, waͤhrend die Haus⸗Bewoh⸗ ner ſchliefen oder abweſend waren, das in der Arbeit befind⸗ liche Zgeug von den Webeſtühlen geſchnitten und geſtohlen worden. Die Thaͤter ſind unbekannt. Mehrere Weber ha⸗ ben auch dieſer Tage ſelbſt verſchiedene Stuͤcke Seidenzeug von ihren Stuͤühlen geſchnitten und entwendet, dem Verneh⸗ men nach, um ſich an den Fabrikanten, fuͤr welche ſie arbei⸗ teten und denen die Stoffe gehöͤrten, dafuͤr zu rächen, daß dieſe ihnen den ſonſt uͤblichen woͤchentlichen Vorſchuß verſagt hatten, und ihnen nur erſt nach vollendeter Arbeit ihren Lohn zahlen wollten.

Den letzten Fena aug Barnsley zufolge, iſt zwar die öͤffentliche Ruͤhe daſelbſt in Folge der Streitigkeiten zwi⸗ ſchen den Fabrikherren und ihren Arbeitern neuerdings nicht geſtoͤrt worden, dagegen aber haben in dieſen Tagen mehrere Einbrüche und Strazenräubereien daſelbſt und in der Nach⸗ barſchaft ſtatt gefunden, weshalb mehrere Verhaftungen von verdaͤchtigen Individuen erſolgt ſind.

Herr P. C. Sydney iſt an die Stelle des verſtorbenen Sir M. Nighringal zum Parlaments⸗Mitgliede fuͤr den Flecken Eye ernannt worden.

Der Hofmaler Dawe, der vor einigen Tagen geſtorben iſt, hat ein Vermögen von mehr als 100,000 Pfund hinter⸗ laſſen, das er meiſtens dem Umſtande verdankt, daß er das Gluck hatte, die vornehmſten gekroͤnten Häͤupter von Europa zu malen. 1

In der Times lieſt man: „Es geht hier ziemlich allge⸗ mein das Geruͤcht, daß unſere Regterung in Folge von Nach⸗ richten, die ſie von der auf St. Michael und anderen Por⸗ tugieſiſchen Juſeln herrſchenden Unzufriedenheit bei ihrer Un⸗ terwerfung unter Dom Miguel erhalten hat, Nachforſchun⸗ ten angeordnet habe, um über dieſe Begebenheiten etwas Nabere⸗ zu erfahren und alsdann, wie vermuthet wird, einen Beſchluß daruͤber zu faſſen, was fuͤr ein Verfahren in Be⸗ ug auf die zukuͤnftigen politiſchen Verhältniſſe Englands zu Pertugel beobachtet werden ſoll. Der Bericht uͤber jene In⸗ ſeln ob richtig, oder nicht, wagen wir nicht zu beurtdei⸗ len lautet dahin, daß ſie ſaäͤmmtlich, ohne ſelbſt Tergeira darunter zu begreifen, der Herrſchaft Dom Miqguels über⸗ drüßig ſeyen und daß von 10 Einwohnern immer 9 das Joch ſeiner Reglerung e. abſchüͤttelnd, bei dem geringſten An⸗; laſſe die junge Koͤnigin Donna Maria gern anertennen möchten. Wenige Perſonen wiſſen hier pielleicht, daß eine von Dom Pedro ſanctionirte Regentſchaft gegenwärtig Vie⸗ les zu Gunſten der jungen Koͤnigin einleitet freilich nicht in einer erklärten, Aufſehen erregenden Weiſe, da die Lage ihrer Sache dies jetzt nicht erlaubt doch ſo, daß ſie, bis eine guͤnſtigere Zeit herankommt, alle Elemente, wodurch die Rechte der Koͤnigin alsdann hergeſtellt werden koͤnnen, ſam⸗ melt und beiſammen haͤlt. Dieſe Regentſchaft iſt auch im Beſitze großer Geldmittel, wie dies die Rimeſſen auf verſchie⸗ dene Handels⸗Plaͤtze Europa's, die ſie an der hieſigen Börſe umſetzen läßt, hinlänglich bezeugen. Man kann zwar nicht leugnen, daß dieſe Geldmittel zum Theil von den Fonds her⸗ rühren, die fruͤher zur Einlöſung der Portugieſiſchen Divi⸗ denden beſtimmt waren, und wir ſind welt entfernt davon, die Frage, ob eine ſolche Verwendung der Fonds gegen die Inhaber Portuzteſiſcher Obligationen mit gutem Gewiſſen verautwortet werden koͤnne, zu entſcheiden; die Tdarſache verhäͤlt ſich indeſſen ſo, und das Einzige, was die d dei betheiligte Parthei zu ihrer Entſchuldtgung vorbringt, iſt, daß ohne eine ſolche Unterſtuͤtzung die Sache der lungen Köͤnigin ganz und gar hätte muͤſſen aufgegeben wer⸗ den. Die ohen erwähnten Umſtände hahen unter den in London ſich aufhaltenden Portugteſen, die faſt bis auf einen Einzigen conſtitutionneller Geſinnung ſind, neue Hoffnungen, denen ſie eine Zeit lang ganz fremd waren, wieder erweckt; auch haden ihnen die zuletzt aus Liſſabon gekommenen Nach⸗ richten wiederum einigen Muth eingefloͤßt, denn dort ſchacpr die Regierung in der That an einem Faden zu haͤngen, de in jedem Ausenblicke entzwetreißen kann. Die Lebhafteſten der conſtituttonnellen Parrhei haben bereits geäußert! 848 eine jetzt zu erlaſſende Erklärung der Regentſchaft. worim

ugeſichert wird, wenn ſie zu Donna Marka zu ten, dem beſten Erfolge ſeyn würde, weil die Migueltſten laͤngſt ſchon in ihrer Anhaäͤnglichkeit an den Anfanken ſchwan⸗ kens zeworden und berett ſeyen, ihn zu verlaſſen, wenn ihnen

Außet dieſem Artikel, den die Times in ihrem Bör⸗ 8 ſen⸗Berichte aufgenommen hat, demerkt dieſelbe auch noch in ihrem ſogenannten lecading article, daß in der That neue

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