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den 9ten November

1 Kronik des Tages. 2 Abgereiſt. Der Koͤntgl. Polniſche Hofmarſchall, Graf 1 von Fredro, nach Warſchau. EE 8 2 Ausland. 6

Rußland.

Odeſſa, A. October. Von den 4 Bataillonen, welche

ſich außerhalb der Stadt in einem Lager abgeſperrt befanden,

iſt das Troitzkiſche, deſſen Beobachtungs⸗Termin abgelaufen . war, vorgeſtern in ſein gewoͤhnliches Kantonnement zuruͤckge⸗ kehrt; das Saratowſche kehrt heute zuruͤck, und dies wird in

2 oder 3 Tagen auch mit den noch uͤbrigen beiden Batail⸗ lons der Fall ſeyn. Im Quarantaine⸗Lazareth ſind nur noch

dret Peſtkranke vorhanden, die ſich in der Geneſung hefinden; mehrere Geneſene ſind bereits in die Stadt zuruͤckgekehrt. Das hieſige Journal verſpricht die Mittheilung einer genauen

Liſte Aller Peſtkranken, die ſeit dem 19. Juni, wo ſich die Peſt zuerſt zeigte, in die Quarantaine⸗Anſtalt aufgenommen wurden, ſo wie eine Beſchreidung ihrer Behandlung und

der Reſultate derſelben, Auf die eingegangene Nachricht

von einem Peſtfalle in der Quarantaine von Duboſſari iſt dder wirkliche Staatsrath Baron Frank dahin geſendet woorden, um die

na 8 üre⸗ geln anzuordnen. ch den Umſtänden erforderlichen Maaßre

8 Woche ſind hier mehrere Schiffe aus 8 . ange angt; ſeitdem aber weht es ſo heftig 1 aus 8 alle Schifffahrt unterbrochen iſt, und die 1 der Rhede befindlichen Schiffe viel auszuſtehen haben. Frankrelch. DParis, 1. Nov. Vorgeſtern Ab Miajeſtaͤt bhenrehene. mit den ee 43 der Marine und des Innern.

Der Dauphin und die Dauphine ſtatteten gefbeci denn 8 S1osa.acs Lrbgroßherzogin von Mecklenburg⸗

erin .

Die Herzogin von San⸗Carlos, welche ſich nach Ma⸗ drid begiedt, hatte geſtern die Ehre, ſich bei Sr. Maſeſtat ne Löhns 2½4₰ H. H. dem Dauphin und 88

ine zu beurlauben.

Zum ractbenten des auf den 13ten k. M. in Bordeaux zuſammenberufenen großen Wahl⸗Collegiums des Gironde⸗

Tpattements iſt derſelde Herr Ravez ernannt worden, an b 8 Stelle dieſes Collegium einen andern Deputirten zu b. vnehat. Man zweifelt nicht, daß die Wahl zu Gunſten

Eeiſter ausfallen werde. Rechnun Baron Delpierre, einer der Unter⸗Praͤſidenten des Ebren⸗ Pease. iſt auf ſein Anſuchen mit dem Titel eines Dienſte, 8. ddenten, als Belohnung langjaͤhriger treuer St atsrathe . Ruheſtand verſehzt und deſſen Stelle dem

Seit dem 1 von Audiffret verliehen worden.

granten, Entſchäbigange man⸗ —— 9 222** * prüche bei der

& ö ſind 130 als gültig anerkannt deezenn . g Such der Staats, Schuld eingetragen en den —2 e der fengeſchriebenen Forderun⸗ bera⸗ eea ch ann 1 -al, 81 707,978 820 Fr. (s Müj⸗ Die Gazett

Lund in Renten auf

ede France ſagt in Bezug auf die von

emmnann.

den Oppoſitions⸗Blättern verbreiteten Geruͤchte von Zwiſtig⸗ keiten unter den Miniſtern: „Wir koͤnnen verſichern, daß alle dieſe Geruͤchte durchaus grundlos ſind. Die von dem Mini⸗ ſterium mittelſt Stimmen⸗Mehrheit gefaßten Beſchluͤſſe ha⸗ ben bei keiner einzigen Berathung irgeud eine Spaltung veranlaßt, und was auch die Zeitungen ſagen moͤgen, man darf ſich uͤberzeugt halten, daß keiner der Miniſter auch nur daran denkt, ſeine Entlaſſung zu nehmen. Wir koͤnnen die Royaliſten von allen Farben nicht dringend genug auffordern, vor den Vemuͤhungen der Repolutionnairs, ſie untereinander zu entzweien, auf ihrer Huth zu ſeyn. Alles was man an⸗ wendet, um ſie gegen das Miniſterium einzunehmen, geſchieht in keiner andern Abſicht, als die jetzige Verwaltung zu vere. nichten. Die Royaliſten muͤſſen daher jeden Groll fahren laſſen und nur von dem einzigen Waunſche beſeelt ſeyn, das monarchiſche Syſtem, um jeden Preis und ohne Ruͤckſicht auf die Maͤnner, denen der Koͤnig die Leitung deſſelben anver⸗ traut hat, aufrecht zu erhalten.“

Die ſaͤmmtlichen hieſigen Zeitungen beleuchten heute die neueſte Cottuſche Schrift. Der Conſtitutionnel nennt die⸗ ſelbe geradezu ein Pamphlet, der Courrier frangais den Verfaſſer einen Raſenden. Allein auch die Gazette de France erklaͤrt, daß wenn ſie zwar in der die Herr Cottu verfechte, naͤmlich den Triumph der Monarchie über die Revolution, mit demſelben einverſtanden ſey, ſie doch hinſichtlich der Mittel zur Erreichung dieſes Zweckes

r Meinung nach haͤtten

vöͤllig von demſelben abweiche; ihre tuͤchtige Miniſter nicht noͤthig, ihre Zuflucht zu gewaltſamen Maaßregeln zu nehmen, um jenen Triumph zu ſichern; der gordiſche Knoten brauche nicht zerhauen zu werden; mit Ge⸗ duld laſſe derſelve ſich eben ſo gut loͤſen. Die Gazette wirft Herrn Cottu drei Haupt⸗Irrthüͤmer vor: naͤmlich erſtens, daß das jetzige Wahl⸗Syſtem dem Koͤnigthum Gefahr drohe, zweitens, daß die conſtituirende Macht des Koͤnigs durch das den Kammern zuerkannte Recht, das Budget zu verwerfen, vernichtet worden ſey, und drittens, daß ein privilegirter und erblicher Wahl⸗Koͤrper allein der Monarchie Sicherheit ge⸗ waͤhren koͤnne.

Der Moniteur enthaͤlt eine von dem Spaniſchen Bot⸗ ſchafter, Grafen von Ofalia, unterzeichnete und der Franzoͤ⸗ ſiſchen Regierung amtlich mitgetheilte Ueberſicht von dem Stande des ſogenannten Koͤniglichen Anlehns und der im⸗ merwaͤhrenden Schuld Spaniens, wobei das gedachte Blatt ſich jedoch zugleich ausdruͤcklich gegen jede, der Verordnung vom 12.⸗November 1823 zuwiderlaufende Schlußfolgerung verwahrt, die man aus jener veu etwa zie⸗ hen moͤchte). Von dem Koniglichen Anlehn, wel⸗ ches bekanntlich im Jahre 1823 zu dem Betrage von 16,700,000 Spaniſchen Piaſtern (oder 90,180,000 Fr.) mit 5 pCt. Zinſen, wofuͤr man 83,500 Obligationen zu 200 Pia⸗ ſtern ausſtellte, eroͤffnet wurde, und das in 20 Jahren zurüͤck⸗ gezahlt ſeyn ſoll, waͤren nach obiger Ueberſicht bis jetzt 4,586,600 Piaſter (naͤmlich 22,933 Obligationen zu 200 Pia⸗ ſter) eingeloͤſt worden, ſo daß jetzt nur noch 12,113,400 Pia⸗ ſter (oder 65,412,360 Fr.) in Circulation waͤren. Von der ſogenannten immerwaͤhrenden Rente, welche im Jahre 1824 auf 2 Millionen Spaniſche Piaſter (40,000,000 Pia⸗ ſter oder 216,000,000 Fr. in Kapital) mit einem Tilgungs⸗ Fonds von 1 pECt. feſtgeſetzt wurde, wovon jedoch nur 1,266,500 Piaſter ausgegeben worden ſeyn ſollen, waͤren nach derſelben Ueberſicht bis zum 5. Sept. d. J. 38,850 Piaſter

*) In dieſer Verordnung heißt es unter Anderm, daß die Erlaubniß an der Pariſer Boͤrſe den Cours der Dbligationen von fremden Anleihen zu notiren, durchaus nicht die Verpflichtung der Regierung in ſich ſchließe, ſich derjenigen Franzoſiſchen Un⸗ terthanen thaͤtig anzunchmen, die ihr Geld in jenen Fonds anle⸗

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