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1.“ * b A1“ Zweck nun aber erreicht iſt, ſo wird ſie die oͤffentliche Dan keit ſich auch dadurch erwerben, wenn ſie Gnade fuͤr Recht ergehen läßt.“ 8

„Die Reaction auf der Stock⸗ Boͤrſe“, heißt es im

ourier, „mag manche unſerer Leſer, brſonders die ent⸗ fernteren, zu Zweifeln verleitet haben, ob die Fonds ſich auf dem Standpunkt behaupten werden, auf den ſte neulich gelangt ſind. Uns iſt es natuͤrlich ſehr gleichguͤltig, ob die Specu⸗ lanten aufs Steigen durch ihre Operationen gewinnen oder verlieren. Wir haben aber ein ſorgfaͤltiges Augenmerk auf den Werth unſerer Fonds, in ſo weit ſie das Publikum im Großen angehen, und freuen uns uͤber ein Steigen derſelben, wenn es den Charakter der Dauer an ſich ttaͤgt, weil da⸗ durch die Finanz Operationen der Reglerung erleichtert wer⸗ den, und die Hoffnung Raum gewinnt, einige unſerer Taxen reducirt zu ſehen, waͤhrend es zu gleicher Zeit den prodnci⸗ renden Klaſſen als ein Beweis erneuerter Thaͤttgkeit erſcheint. Es zeigt einen bedeutenden Ueberftuß an Kapital und laͤßt erwarten, daß dieſer Ueberfluß zum Wiederaufleben des Ge⸗ werbfleißes beitragen werde, indem die hohen Preiſe der Stocks deren Inhaber geneigt machen duͤrften, ſie zu ver⸗ kaufen und ihr Geld in Handels Unternehmungen anzulegen. Es iſt uns in dieſer Hinſicht angenehm auf einige politiſche Ereigniſſe hinweiſen zu köͤnnen, die dazu geeignet ſeyn möch⸗ ten, dem ſetzten Sreigen der Stocks Daner zu geben, naͤm⸗ lich die Brendigung des Tuͤkiſchen Krieges die woͤchent⸗ lichen Zufuhren von Gold in Folge der uns guͤnſtigen Courſe und die Ausſicht, daß die Franzoͤſiſche Regierung wann, wollen wir zu beſtimmen uns nicht erlauben, glauben aber daß es bald geſchehen wird die lange ſchon beabſichtigte Maaßregel, die Zinſen ihrer Schuld von 5 auf 4 Prozent berabzuſetzen, in Ausuͤbung bringen werde. Wir fordern ei⸗ nen jeden Unparthetiſchen auf, uns äͤhnliche Gruͤnde fuͤr ein Fallen der Stocks entgegen zu ſetzen, und er wird ſich bald uͤberzeugen, auf welcher Seite das Uebergewicht zu ſuchen iſt.

Aus dem faͤnften Bericht der in Folge einer Parla⸗

ments⸗Akte eingeſetzten Commiſſion zur Erbauung mehrerer neuen Gotteshäuſer und zur groͤßeren Verbreitung der Got⸗ tesverehrung im Hochlande und auf den Inſeln von Schott⸗ land geht hervor, daß auf den verſchiedenen Inſeln, von Shetland an bis Islay, 18 neue Geiſtliche, und im Hoch⸗ lande deren 24 angeſtellt werden ſollen; 42 Kirchen und 41 Pfarrwohnungen ſind im Bau begriffen. Die Kirchen ſtnd im Durchſchnitt darauf berechnet, 400 Perſonen jede, zuſam⸗ men alſo gegen 17,000 Perſonen aufnehmen zu koͤnnen. Zur Beſtreitung der dies älligen Koſten ſtanden der Com⸗ miſſton 50,000 Pfd. zu Gebot, von denen ſie ſo viel uͤbrig zu behalten hofft, um außer den benannten Bauten noch rine Kirche mit der dazu gehoͤrigen Pfarrwohnung zu errichten.

Die Morning⸗Ehroniele macht die Bemerkung,

daß drei Viertheile von den Vergehen, welche vor den ſoge⸗

nannten kteinen Seſſionen in gauz England verhandelt wer⸗

den, aus Uebertretungen der Jagd⸗Geſetze oder Wilddtebe⸗ reien beſtehen. Das genannte Blatt weiſt zugleich darauf hin, wie zweckwidrig es ſey, fuüͤr ſolche Vergehungen immer noch Geldſtrafen eintreten zu laſſen. Ein armer Arbeiter wird eben ſo wie der Millionair zu einer Geldbuße von 25 Pfd. verurtheilt. Wie gering iſt jedoch fuͤr dieſen und wie hart fuͤr jenen die Strafe! 1

Es ſind vor Kurzem mehrere Diede auf eine ganz be⸗ ſondere Art entdeckt worden. In dem Hanſe, das ſie waͤh⸗ vend der Nacht beſtohlen hatten, befand ſich namlich unter mehreren andern Flaſchen eine Flaſche mit Dinte gefuͤllt; . ward am nächſten Morgen angebtochen, und auf einem nebenſtehenden Tiſch ein Gias vorgefunden, das noch etwas 8 inte enrhielt. Dieſer Umſtand fuüͤhrte auf die Vermuthung, daß die Diebe wahrſcheinlich geglaubt hatten, Wein in der Flaſche zu fünden, und ließ heffen, durch Vorfinden von Din⸗ bonflecken den Kleidungsſtuͤcken, die Diebe entdecken zu ErFänen teſe Hoffnung ging auch nach einigen Tagen in 1 ug, adem die Polizei ſich eines jungen Menſchen be⸗ 5. 0 bem in trunkenem Zuſtande, und mit Dinte

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digen ſind bereſte verhsfb⸗kannte; auch zwei ſeiner Mitſchu

i Oſtindien d ie. ee. X. vnerseg” bedeutende Reductionen des Militairs Vorgeſtern Abend wurte 3 las der Mitglieder der Königlk. e; 8 es Robert Cockerell als neues Mieglied verſelden erwählt. Liſte Im Courier heißt us amtlichen Franzoͤſtſchen 24½ über die Einfuhr von Pferden in deeasdic hag der⸗ unſere Nachbaren deren ſährlich 15,000 dis 20,000 nns r entlehnen pflegen. Wie man ſagt, verſorgen

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at, ſie ſich hier faſt

zoglichen Ober⸗Amte

ganz mit geſtohlenen Pferden, in⸗ dem das Verbrechen des Pferdediebſtahls bei uns auf ſo be⸗ unruhigende Weiſe uͤberhand genommen hat. Wenn man nun den Preis eines Pferdes nur zu 500 Fr. oder 20 Pfd. 16 Shill. 8 Pence annimmt, ſo ergiebt ſich, daß Frankreich im Laufe von 5 Jahren 32,988,000 Fr. oder 1,374,916 Pfd. Sterl. fuͤr dieſen Gegenſtand ausgegeben hat.“

Niederlande.

Aus dem Haag, vom 3. Nov. Der heutige Staats⸗ Courant enthaͤlt eine Anzeige des Ober⸗Kammerherrn, wel⸗ cher zufolge am 7ten d. M. auf Anlaß der Verlobung Ih⸗ rer Koͤnisl. Hoheit der Prinzeſſin Marane mit Sr. Kö⸗ nigl. Hoheit dem Prinzen Albrecht von Preußen große Gala bei Hofe ſeyn wird.

JJ. KK. HH. die Prinzen Karl und Albrecht von Preußen ſind heute auf einige Tage nach Amſterdam gereiſt, um die dortigen Sehenswuͤrdigkeiten in Angenſchein zu neh⸗ men und uͤber Helder hierher zuruͤckzukehren, 4 8

Von der erſten Kammer der General⸗Staaten ſind in die⸗ ſer Seſſion 36 Mitglieder im Haag verſammelt. Die Ge⸗ ammtzahl derſelben beträgt 56. ü 8 vedwene Kammer 95 in den Seetionen fortdauernd mit der Berathung uͤber das Budget beſchäftigt. Herr Fok⸗ kema hat uͤber das 10 ährige Budget mehrere Bemerkungen niedergelegt, welche der General⸗Ausſchuß zum Druck verord⸗ ner hat.

d. geweſene Biſchof von Blois, Herr Alexander von Theminſe, iſt in einem Alter von 88 Jahren in Bruͤſſel ge⸗

ſtorben. Deutſchland. Muͤnchen, 2. Nov. Geſtern am Feſte „Allerheiligen“

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wohnten Se. Majeſtaͤt der Koͤnig zum erſtenmale ſeit Ihrer

Unpaͤßlichkeit in der Hauskapelle der heil. Meſſe bei. Se. Köoͤnigl. Hoheit der Kronprinz ſind in erwuͤnſchtem Wohl⸗ ſeyn in Goͤrtingen angekommen, und empfingen die Aufwar⸗ tung des dortigen Senates, welcher dem jungen Fürſten das freudige Willkommen einer Hochſchule darbrachte, die ſich rühmen kann, zwei Kronprinzen des Wittelsbachiſchen Herr⸗ ſcherſtammes unter ihren akademiſchen Buͤrgern zu zählen.

Raſtadt, 2. Nov. Die beiden bieſigen chriſtlichen Con⸗ feſſionen feierten heute das Feſt der Einweihung eines neuen und nun gemeinſchaftlichen Friedhofes. Die Anordnung zu dieſer Feierlichkeit, ſo wie deren kirchliche Ceremoniern waren einfach, wuͤrdevoll und erhebend. Mit Vertrauen und Sehn⸗ ſucht erwartet man nun den Erfolg der von dem Gyoßher⸗ auch zur Errichtung eines eignen Leichen⸗ hauſes bereits getroffenen Einleitungen.

Kaſſel, 6. Nov. Se. Königl. Hoheit der Kurfurſt ſind von Wilhelmshoͤhe zuruͤckgekehrt, und haben Ihre Reſi⸗ denz im Palois am Friedrichsplatze wieder genommen.

Aus Marburg wird gemeldet: „Die hieſige Lander⸗ Univerſttät iſt ſeit dem Regierungs⸗Antritte Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kurfuͤrſten durch Hoͤchſtdeſſen landesvaͤterliche Fuͤrſorge mit jährlichen Geldzuſchuͤſſen dergeſtalt begnadigt worden, daß die Huͤlfs⸗Anſtalten derſelben ſich ſehr verbeſſer⸗ ten. Das anatomiſche Inſtitut beſitzt ein ſehr reichhalttges Cabinet der verſchtedenſten und intereſſanteſten Praͤparate, welche es, naͤchſt der landervaterlichen Fuͤrſorge, großentheils der Geſchicklichkeit und nnermuüͤdeten Thätigkeit ſeines Direk⸗ tors, Prof. Hofrath Buͤnger, verdankt. Das phyſikaliſch⸗ mathematiſche, das zoslogiſche und Mineralten⸗Cabinet ver⸗ dienen ihrer vielen und imtereſſanten Schaͤtze wegen beſon⸗ derer Erwahnung; nicht minder die Bibliothek, welche aus einer ſehr anſehnlichen Baͤndezahl beſteht, eine beſſere Ein⸗ richtung und ein nenes Gebaͤnde erhalten hat. Auch der bo⸗ tanſſche Garten und die medieiniſch-chirurgiſche Klinik beſtn⸗ den ſich in gutem Zuſtande. Die Thierarzneiſchule wozu ebenfalls ein neues Gebaͤude errichtet worden iſt erhebt ſich immer mehr. Die Entbindungs: und Hebammen, Lehr⸗ Anſtalt, welche unter ihrem bisherigen in gleicher Eigen⸗ ſchaft nach Verlin abgegangenen Direktor, eine ſolche Stufe erreicht hat, daß ſie wohl u den Vorzuͤglichſten gezähit werden kann, erhielt in der Perſon des Profeſſors v. Sie⸗ bold einen neuen Direktor, der, nehen einer ſehr bedeutenden, Menge mitunter koſtbarer Inſtrumente, auch ein anſehuliches

abinet der merkwuͤrdiaſten Apparate mitgebracht hat. Die Stipendiaten⸗Anſtalt iſt ſehr gut und zweckmaßig eingerichtet, und außerdem iſt die Univerſität mit bedeutenden Benefizien fuͤr unbemittelte Studtrende fundirt. Die Lehrſtuͤhle ſind gut beſetzt, und uͤberhaupt ſcheint die Univerſität, die ſeit 3 Jahrhunderten einen ehrenvollen Platz unrer Deurſchlunds Hochſchulen behauptere, ſich täglich emporzuheben, und es iſt 8 fuͤr das beginnende Winterſemeſter ſchon ein zahlreicher Be⸗