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No. 320.
Berlin, Mittwoch den 18ten November
Amtliche Rachrichten. n 828 Kronik des Tages.
oubden iſt zum Norarius im Friedensgerichts⸗Bezirke Goch, se Kleve, mit Anwriſung ſeines Wohn; orts in Goch beſtellt worden. n
Angekommen: Der Koͤnigl. Däniſche außerordentliche be reichiſchen Hofe, Graf von Bern ſtarff, von Wien.
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Frankreich.
Paris, 10. Nov. Seine Majeßaͤt der Koͤnig ſind geſtern Abend aus Ramboutllet wieder hicher zuruͤckgekehrt. 2 Nachdem Ihre Siciltaniſche Majeſtäten, mit Ihrer Prinzeſſin Tochter, ſo wie auch die Jnaes von Berry, der Infant und die Jufantin von Spanien, Grenoble am Iten Vormittags verlaſſen haben, ſind Hoͤchſtdieſelben am Abend deſſelben Tages in Valence und am 4ten in Avignon eingetroffen. Der Herzeg und die Herzogin von Orleans
kehren direet über Lyon hieher zuruͤch. 1
7 Der erſte Leibarzt des Königs, Baron Portal, hat das Leeeees e Ma der Baron Dupuytren das Offi⸗ cier⸗ der Ehrenlegion erhalten.
Z Fer 88,* enthäͤlt heute eine Antwort auf den, (vorgeſtern gegebenen) Aufſatz, des Moniteurs uͤber deas Zeitungsweſen in Frankreich. „Das Miniſterium“ heißt
es darin, „welches durch die Unabhaͤngigkeit der periodiſchen
Mittel gebe ſich gegen die Wahrheit zu vertheidigen, als wenn es derſelben Stillſchweigen gebiete. Es verlangt alſo, daß das Zeitungsweſen einer Unterſuchung unterworfen werde, weil die Oppoſttions, Blätter durch Verbreitung er⸗ dichteter Thatſachen, durch gehäſſige Verläumdungen und durch Erregung der Leidenſchaften und des Partheigeiſtes, dem Lande mehr ſchadeten als nuͤtzten; weil ſie ſich zu einer denpotiſchen Macht erhöben, ſich der Deputirten⸗ Kammer durch die ſchung der Wahlen, der Regterung durch die Vernichtnng ihres Einfluſſes, der E Praͤroga⸗ ive durch die Uſurpirung des Rechtes, die Miniſter zu waͤh⸗ len, bemeiſterten. Wäre die Preſſe wirklich ſo großer Ver⸗ ggehen ſchuldig als man ihr andichtet, wie hätte ſie dann wohl irgend einen Eindruck auf eine Nation machen koͤnnen, die ſe verſtuͤndig und aufgeklärt als die Franzsſiſche iſt ? Muͤſſen wir denn ewig daran erinnern, daß die Preſſe nur dann 1 der Wiederhall der Stimme
Aüaſ 888 bei der —— einſtimmendes Gefühl deren Gedanken Worte leiht. Die .2,e . eeeenr. 8 2 beſten wiſſen, daß ein Iournal heftig, eidenſchaftlich, verlaͤumderiſch ſeyn kann, ehne auch nur mindeſten Eindruck auf den geſunden Sinn der Menge zu machen. Hat ſie nicht zwei Jahre lang ein Miniſterium unaufhörlich mir Schmaäͤhungen und luͤgenhaften Beſchuldigungen verſolgt, ohne irgend Jemand mit ihren Declamationen hinters Licht zu fuͤhren? Wie an⸗ ders war dagegen der Erfolg, als wir, dei dem Antritte des 24 bhlgen Mintſteriums unſere Mißbilligung ausſprachen? Banz Frankreich ſtimmte uns ſofort bei, ja unſere Mitbuͤr⸗
1 ge ruͤndeten 912u,—
einenſinſiuß ausuben tann, wenn ſie des Volkes iſt, daß ſie nut deshalb
ger kamen uns in
dem Ausdrucke ihrer
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3 K
2 * 4 Der Ober Landeegerichts⸗Referendarius Ludwig Franz
Preſſe täglich beſchaͤmt wird, glaubt, daß es kein leichteres
Geſandte und bevollmäͤchtigte Miniſter am Kaiſerl. Oeſter⸗
ben wird, die Kammern aufzuloͤſen. Das Geruͤcht von einer
ſie findet in unſerm geſellſchaftlichen Zuſtande in der Wirk⸗
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Beſorgniſſe zuvor. „„Die Nation,““ ſo ſagen die mini⸗ ſteriellen Schriftſteller jetzt, „„bedarf keines Dollmetſchers um ihre Wuͤnſche laut werden zu laſſen; denn ſie iſt ſchon voͤllig im Beſitze deſſen, was ſie nur immer verlangen kann;
lichkeit Alles was die Charte ihr verheißen hatte.“% Wir un⸗ ſrerſeits fragen dagegen, ob der Geiſt und der Buchſtabe der Charte nicht durch das doppelte Votum und die Sieben⸗ jaͤhrigkeit der Kammer verletzt worden ſind 2 ob wir nicht eines Ge⸗ ſetzes wegen der Verantwortlichkeit der Miniſter entbehren? ob die Armee nicht ſchon lange angeblich auf ein peinliches Geſetzbuch, Frankreich auf eine gute Militair Organiſation wartet? ob Handel und Gewerbfleiß nicht unter der Laſt der Abgaten, der Monopole und des Prohibittv⸗Syſtems erliegen? ob Frankreich nicht unter einer Municipal⸗Verfaſſung ſeufzt, 88 deren Willkuͤhr bereits laͤngſt anerkannt worden iſt? In 2 der That, es gehoͤrt eine gute Stirn dazu, um unter ſolch n Umſtaͤnden noch * behaupten, daß man der Nation bereits zu viel gegeben habe, daß das Miniſterium blos da ſey, um die gemachten Zugeſtaändniſſe wieder zuruͤck zu nehmen, und daß die Preſſe, weil ſie auf der Erfuͤllung fruͤherer Ver⸗ ſprechungen beſtehe, aufruͤhreriſch und revolutionnair ſey. Das allgemeine Mißbehagen, die Unruhe und die Beſorgniſſe, die man uns zur Laſt legt, ſind lediglich Euer Werk und eine unvermeidliche Folge des gegenwaͤrtigen Syſtems der Regie⸗ rung. Unter den vorigen Miniſtern wurde Frankreich un⸗ geduldig wegen ihrer Unentſchloſſenheit; unter den jetzigen empfinder es Furcht und lauten Unwillen. Die jehigen Mi⸗ niſter haben Schrecken geſäct, wie duͤrfen ſie ſich da wun⸗ dern, weun ſie Haß und Argwohn aͤrndten 77 2 Der Conſtiturionnel enthäͤlt ein anonymes Schreiben in welchem den Miniſtern der beſtimmte Entſchluß zugeſchrie⸗
Majoritäͤt in den Kammern, welche die Miniſter dem Kö⸗ nige verſprochen haben ſollten, ſey blos verbreitet worden, um die wahre Abſichten der Miniſter zu verhuͤllen. Keiner von ihnen habe jemals eine ſolche Maſoritaͤt zugeſagt, ſon⸗ dern alle haͤtten vielmehr der Krone die fruͤheren conſtitution⸗ nellen Wahlen als Reſultat der Uneinigkeit der Rohaliſten dargeſtellt, welche durch das jetzige Miniſterium vereinigt worden ſeyen und denen es gelingen werde, die Revolution zu beſiegen. Wenn auch uͤber andere Gegenſtaͤnde unter den Miniſtern Meinungsverſchiedenheit herrſche, ſo ſey wenig⸗ ſtens die Frage wegen Aufloͤſung der Kammer völlig ent⸗ ſchieden. 3
In den Departements des Cher und Indre (der ehe⸗ maligen Provinz Berry) hat ſich gleichfalls eine Aſſociation zur Verweigerung geſetzwidriger Steuern gebildet.
Die oͤffentlichen Blätter ſprechen von einem neuen Fi⸗ nanz⸗Plane Behufs der Umſchreibung der fünſpCt. Rente. Das Journal du Commerce und der Courrier fran⸗ gais meſſen denſelben der Herzogin Matthieu von Montmo⸗ rency bei. Den Beſitzern von fuͤnfpy Ct. Renten wuͤrde man es danach anheimſtellen, entweder ihre Renten in dreipCt. ſn 75 8 umſchreiben, oder ſie fuͤr ſich ſelbſt dergeſtalt immobi⸗ iſiren zu laſſen, daß ſie ſolche nur auf ihre Leibeserben uͤber⸗ tragen köͤnnten; Feeen jede andere Entäußerung, ſey es, daß ſolche burch Verkauf, oder durch den Tod des Inhabers herbeigefuͤhrt wird, eine gezwungene Umſchreibung in drei⸗ pCtige Renten zu 75 8 zur Folge haben würde. Wer ſich innerhalb dreier Monate nicht fuͤr die eine oder die andere Alternative erklärte, wuͤrde ſein Capital zum Pari⸗Courſe ausgezahlt erhalten, wozu die — ſich die Mittel durch die Ausgabe dreipCtiger, mittelſt Concurrenz zu negociiren⸗ der Renten perſchaffen wuͤrde. Der Tilgungs⸗Fonds wuͤrde hinfuͤhro nur zur Einloͤſung der dreip Ctigen Rente, und zwar zu 18 vom ganzen Capitale verwendet werden.
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