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E““ zuruͤckgekehrt. Es hat ſich das Gerüͤcht verbreitet, der Seraskier der Inſel, Suleiman⸗Paſcha, habe einen Befehl

vom Großherrn in Haͤnden, alle Griechen, mit Ausnahme 8 der Kinder unter 7 Jahren, zu ermorden. Dieſe Nachricht iſt aber von den Griechen verbreitet worden. Dieſe hatten auf den 30. Auguſt einen allgemeinen Angriff gegen die Tür⸗ ken angekuͤndigt. Abends zuvor zuͤndeten die Griechen ein großes Feuer am Berge Malaxa an, verſuchten aber keinen Angriff. Am 7. Oct. machte die Beſatzung von Kandia auf Befehl des Seraskiers einen Ausfall gegen die Griechen, welche mit einem Verluſte von 150 Mann aus ihren Stei⸗ lungen vertrieben wurden. In den Tagen zwiſchen dem 20. und 25. September kamen Sfakioten nach dem Dorfe Samaropoli, im Bezirk von Retimo, herab, um eine junge Griechin zu entfuͤhren, deren Bruder ihnen mit bewaffneter Hand widerſtand, und einen von ihnen toͤdtete. Sogleich verſammelten ſich eine Menge der ihrigen, und ſteckten das Dorf in Brand. Ein reicher Privatmann aus England, Herr H. .., der im erſten Jahre der Griechiſchen Revolution eine wiſſenſchaftliche Reiſe durch Aegypten machte, befand ſich gerade in Kairo, als dort ein 9jähriges Griechi⸗ ſches Mädchen aus Kandien verkauft wurde. Der Englän⸗ der kaufte das Kind, ſchickte es nach England und ließ es ſorgfaͤltig erziehen, und heirathete ſpäͤter das 15jährige Maͤd⸗ chen. Am 7. Sept. iſt nun Herr H... mit ſeiner jungen Gemahlin von Malta hier angekommen, und nach dem Ge⸗ burtsorte derſelben in dem im Innern der Inſel gelegenen Bezirke Apoduilla in der Provinz Retimo abgegangen, um die Aeltern ſeiner Gemahlin an deren Gluͤcke Theil nehmen zu laſſen. Dieſe erſtaunten nicht wenig, ihre Tochter nach einer Trennung von 9 Jahren, als große Dame, wie eine Prinzeſſin gekleidet und von Domeſtiken umgeben, wiederzu⸗ ſehen, weigerten ſich jedoch, ihr ſogleich zu folgen. Die Grie⸗ chiſche Revolution bietet eine Menge von Epiſoden dieſer Art dar, welche Stoff zu anziehenden Buͤhnenſtuͤcken liefern. Die Geſchichte werd einſt dieſe ſchoͤnen Zuͤge Europaͤiſcher Philanthropie und Großmuth ſammeln.“

a. Meriko. 8 7 8 In England eingelaufene Pripatbriefe aus Vera⸗ Cruz m 5. September melden, daß der Engliſche Conſul von Tampico dort angekommen war und aus jeſagt hatte, daß in Tampico 5000 Mann wohldisciplinirter Cpeetſcher Truppen, mit ſchwerem Geſchuͤtz ſtark verſehen, ſtanden und Ver ſtar⸗ kung erwarteten; es hatte allen Anſchein, daß ſie ihre Stel⸗ lung behaupten wuͤrden. Nach Privatberichten aus Mexiko vom 27. Auguſt war der Schatz leer, und unter den Trup⸗ pen, die man nicht bezahlen konnte, herrſchte ſtarke Deſer⸗ rion; auch ſoll ein Befehl zu einer neuen Anleihe erlaſſen worden ſeyn. In London wollte man außerdem wiſſen, daß die verſchiedenen Bergwerks⸗Geſellſchaften bedeutende Bei⸗ traͤge haben leiſten muͤſſen, um den Beduͤrfniſſen der Regie⸗ rung abzuhelfen.

T“ 2 8 . FPan d eeeamme

Verlin, 20. Nov. Seine Königl. Hoheit der Prinz Karl ſind, Nachrichten aus Erſurt vom 16. d. M. zufolge, an gedachtem Tage Mittags 12 ¾ Uhr über Gotha dort ein⸗ getroffen, und haben Hoͤchſtihre Reiſe nach Weimar ſogleich weiter fortgeſetzt Dem Vernehmen nach werden der Prinz und die Prinzeſſin Koͤnigliche Hoheiten morgen Wei⸗ mar verlaſſen und uͤbermorgen Abend in hieſiger Reſidenz eintreffen.

Der Caſſationshof und die Univerſitäͤt haben durch den am 17ten d. Mittags um 1 Uhr, an einem wiederholten Schlagfluſſe erfolgten Tod des Geheimen Ober⸗Reviſtonsra⸗ thes und Profeſſors Dr. von Reibnitz einen empfindlichen Verluſt erlitten.

Die G. Finke'ſche Buchhandlung hieſelbſt veranſtal⸗ tet fuͤr's aͤrztliche Publicnm die erſte werthvolle deutſche Ue⸗ berſetzung von Johann Peter Frank's beruͤhmtem Werke „de curandis hominum morbis“ etc. Sie wird durch einen umſichtigen jungen Literaten Dr. J. F. Sobernheim beſorgt, und iſt bercits durch ein Vorwort unſeres hochverdienten

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Hufeland genuͤgend gewuͤrdigt. Der erſte Band derſelben wird in dieſen Tagen die Preſſe verlaſſen.

Den Freunden des Koͤnigsſtaͤdtiſchen Theaters wird es angenehm ſeyn, zu erfahren, daß das Fortbeſtehen deſſel⸗ ben nunmehr außer Zweifel iſt, indem, ſicheren Nachrichten zufolge, der Inhaber der Koͤnigl. Conceſſion, Herr Friedrich Cerf, daſſelde goͤnzlich uͤbernimmt, und deshalb heute eine Summe von mehr als 100,000 Rthlrn⸗, als Caution fuͤr die dem Aetien⸗Verein zu zahlenden Kaufgelder, beim Koͤnigl. Stadt⸗ gericht hieſelbſt deponirt hat.

Aus Dirſchau vom 17ten d. M. wird gemeldet: Die Weichſel iſt heute voller Treib⸗Eis, und die Schnellpoſt aus Koͤnigsberg, welche ſonſt bei gutem Wege und beim Stande der Schiffsbruͤcken uͤber die Weichſel und Nogath fruͤh 1 Uhr hier eintrifft, wird noch bis jetzt 11 Uhr Vor⸗ mirtags erwartet. Vom 10ten bis 13ten d. M. iſt zwiſchen hier und Koͤnigsberg, Stolpe, Bromberg und Konitz ein ſo hoher Schnee gefallen, daß die Poſten, trotz bedeutender Mehrbeſpannung, viel verſaͤumen, und die Fahrpoſten nach Mewe und Danzig geſtern per Schlitten fortgeſchafft wer⸗ den mußten. Vor 3 Srunden, um 8 Uhr Morgens, zeigte das Thermometer noch 7 Grab unter *. 1

In Pillau ſind im verfloſſenen Monat 79 Schiffe eingelaufen und 102 von da abgeſegelt. In Memel kamen 151 Schiffe ein und 109 liefen von da aus. Eine Sen⸗ dung von 501 Centner Wein von Memel nach Riga iſt durch Zertruͤmmerung des Schiffs auf der Oſtſee verloren gegangen. hr nc h-

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. 1 Koͤnigliche Schauſpiele.

Sonnabend, 21. Nov. Im Schauſpielhauſe: Die vier Temperamente, Original⸗Luſtſpiel in 3 Abtheilungen, von Ziegler. Hierauf: Vierzehn Tage nach dem Schuſſe, Ori⸗ ginal«Luſtſpiel in 1 Akt, von Ziegler. (Fortſehung des er⸗ ſten Sruͤckes.) Und, zum erſtenmale: Ein Tyroler Diver⸗ tiſſement, geſetzt vom Koͤnigl. Balletmeiſter Titus.

Koͤnigsſtaädtſches Theater.

„Sonnabend, 21. Nopv. Unter Mitwirkung der ſechs Steyreſchen Alpenſaͤnger Herren Daburger, Soͤllner und Debiaſy: miſche Oper in 3 Akten.

iſcher, Stark, Schultz, er Tyroler Waſtel, ko⸗

one Berlinexzx Börsz 6 2 12 Den 20. November 1829. n 8.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuſsz. Cour.)

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S1.-Schuld-ch. 4 98⅛ 987 ſSchiceische do. 4 „— 106 ¼ Pr. Engl. Anl. 18/ 5 105 pomm. Dom. do. 5 109 ¼ 100 ¾ Pr. Engl. Anl. 22 5 105 ¼ 105 ½ MHark. do. do. 5 100 ¾ 109 ¾ Kurm. Ob. m1C. 4 99 [Ostpr. do. do. 5 108¾ Neum Iut Sch.d. 4 99 Rückst. C.diKwk. 75% 8 Derl. Stadt-Ob. 4 102v½3 dSo. do. d. Nmk. 75⁵1 Königsbg. do. 4 981 [Zins-Sch. d. Kmk. 77 Elbinger do. 5 1102 dito d. Nmb. 77 Danz.do. in THZ] —- 38 ½ Westpr. Pfdb. A. 4 100

dito“ dito B. 4 99 ½ Holl. volw. Duc. Groſshz. Pos. do. 4 101 Neue dio Osipr. Pfandbrf. 4 100½ [PFriedrichsd'or. 13 Pormmm. Pfandbr. 4 my— 105 [Disconto .. . . 3 Kur-u. Neum. do. 4 106 Fby— .

an⸗ Auswärtige Börsen. 8

Hamburg. 18. Nov. 1 2 Oesterr. 58 Metall. 102 ⅛;, neue Anuleihe 92 ½. Benk-Actien 1242. Kuss. Engſ. Anl. 105 ½. Ruas. Anl. Hamb. Ceri. 99 ½. D2.

724. Poln pr. 1. Dec 111.

London. 13. Nov. 352 Cons. 91 Ppeuſg. (1818) 102, o. (1822) 104. Rusa. 1061. D8n. 73 ½. Neapol. 97. Bra 66 ⁄. Mexiec. 20⁄¾. Griech. 25.

Daris, 14. Nev. Zproc. Reute 108 Fr. 70 Cent.; ſin cour. 108 Fr. 80 Cent.

.2s Neueſte Borſen⸗RNachrichten. Frankfurta. M., 17. Nov. Oeſterr. 58 Metall. 102 ½. Bauk⸗Actien 1479. Part, Obligat. 132 ¾. Looſe zu 100 Fl. 174. per compt. 83 Fr. 90 TCent.; ſfin cour. 84¼

Fr. 5proc. Rente per compt.

A. W. Hayn. 1“

28 Redacteur John. Mitredaecteur Cottel.