diſchen Kirchen⸗Angelegenheiten, hat durch die von unſeren Zeitungen zur oͤffentlichen Kenntniß gebrachte Erwiederung des Biſchofs aus Dublin vom 6 d. M. neuerdings wieder einen Znwachs erhalten. Der Courier fäͤhrt fort, die Meinung des Biſchofs, daß keine Kirchen⸗Reform von Layen ausgehen duͤrfe, in Schutz zu hehmen, waͤhreud die Times und andere Bläͤtter bei der entgegengeſetzten Anſicht und auf der Seite des Lords beharren.

Dem in der Guildhall verſammelten Gemeinde⸗Rathe der Stadt London wurde vorgeſtern von dem Comité der Seidenweber eine Birtſchrift des Inhalts uͤbergeben, daß die Fabrikanten veranlaßt werden moͤgen, den Webern hoöͤ⸗ heren Arbeitslohn und einen Vorſchuß zu bewilligen, in wel⸗ chem Falle ſich dieſe anheiſchig machen wollen, jedes Stuͤck Seidenzeug, das in der Folge wieder auf dem Webeſtuhle muthwillig zerſchnitten werden ſollte, aus gemeinſchaftlichen Fonds zu erſetzen, und die Thaͤter gerichtlich zu verfolgen. Alderman Waithman, der im Namen des Gemeinde⸗Rathes die Bittſchrift zu empfangen hatte, antwortete, er wuͤnſche den Webern alles Gute, doch muͤſſe nicht vergeſſen werden, daß Fabrikanten ſowohl als Kaufleute mit der Noth der Zeit, wegen der niedrigen Waaren⸗Preiſe, ebenfalls zu kaͤm⸗ pfen haͤtten; man köoͤnne daher nur auf beſſere Zeiten hoffen, und zu geſetzlichen Mitteln ſeine Zuflucht nehmen, um dem beklagten Uebelſtande abzuhelfen.

Das Plymouth⸗Journal will wiſſen, daß dem Sir Edw. Codrington Anträge gemacht worden ſeyen, in Ruſſi⸗ ſche Dienſte zu treten, und das Ober⸗Commando uͤber die ganze Ruſſiſche Flotte zu uͤbernehmen. Daſſelbe Blatt will auch erfahren haben, daß der Ruſſiſche Admiral Graf von Heyden den Befehl erhalten habe, mit ſeiner Flotte in einem Hafen des Mittellaͤndiſchen Meeres zu uͤberwintern.

Admiral Sir Sidney Smith wird, wie es heißt, den Admiral Grafen Northesk im Commando des Hafens von Plymouth abloͤſen.

Als einen Beweis, wie wenig eine außerordentlich große Auflage ihren Zweck erreicht, fuͤhrt der Sun an, daß jetzt, wo der Zoll auf Franzoͤſiſche Weine 6 Schill. die Gallone 88 Berliner Flaſchen) iſt, die Einnahme fuͤr den Staat ſich

oͤher belaͤuft, als zu der Zeit, da der Zoll 11 Shill. 5 Pee. betrug, und daß der Zoll auf Kaffee im Jahre 1823 (vor Einfuͤhrung des Huskiſſonſchen Syſtems) zu 1 SOhill. das

fund nur 393,703 Pfund Sterling eindrachte, waͤhrend im

ahre 1815 mit einem Zoll von 6 Pce. das Pfund 426,187 Pfund Sterling eingekommen waren.

Im Laufe der letzten Woche war die Zahl der erklärten Banquerotte ungewoͤhnlich groß; am Dienſtage fand man in der hieſigen Gazette 30, am Freitage wieder 30 und au⸗ ßerdem noch 3 Inſolvenzen angezeigt.

2 Baiern.

Muͤnchen, 16. Nov. ——.ê der Koͤnig haben dem Koͤnigl. Hannoͤverſchen 0 cinal⸗-Rathe und Pro⸗ feſſor von Blumenbach in Goöͤttingen unterm 13. Oct. d. J. das Ritterkreuz des Civil⸗Verdienſt⸗Ordens der Baierſchen Krone zu verleihen und gleichzeitig zu mmen geruhet, daß ihm daſſelbe aus beſonderer Gnade durch Ihren vielgeliebten

ohn des Kronprinzen K. H. zugeſtellt werde.

Italien.

Rom, 7. Nov. Am Morgen des 4ten d. M. wurde in der Kirche des heiligen Borromaͤus auf dem Corſo, im Beiſein des Pabſtes, zur Erinnerung an den genannten Heiligen eine feierliche Meſſe gehalten. An dem ſalben Tage begab ſich der Franzöſiſche Geſchäͤftsträͤger, Hr. Bellocg, mit dem Geſandtſchafts⸗Perſonale nach der St. Ludwigskirche, wo zur Feier des Namenstages Karls X. große Meſſe ge⸗ leſen wurde. Der Pabſt wohnte auch dieſer Feierlichkeit bei. Abends waren das Franzöſiſche Geſandrſchafts⸗Hotel und andere Franzoſen angehoͤrige Gebaͤude erleuchtet.

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8 „S I Majeſtaͤt mit der Prinzeſſin von Neapel in Seinen Appar⸗ tements, in Gegenwart des ſaͤmmtlichen Hofes, des diplo⸗ matiſchen Corps ꝛc. unterzeichnen. Morgen Mittag um 11 Uhr iſt große Cour, Handkuß und Gala; ein Gleiches findet uͤbermorgen ſtatt, wo auch fuͤr die Mitglieder der abweſen⸗ den Collegien ein beſonderer Handkuß angeſagt iſt. Heute, morgen und uͤbermorgen iſt allgemeine Illumination der Hauptſtadt anbefohlen. Die jüngſte Tochter des Infan⸗ ten Don Francisco und der Infantin Donna Louiſa Car⸗ lota iſt vorgeſtern an einer Entzuͤndung in den Eingeweiden geſtorden. Geſtern, als am Namensfeſt des Koͤnigs von Fte. der am hieſigen Hofe accreditirte Koͤnigl. Fran⸗ zoͤſiſche Botſchafter, Vicomte de St. Prieſt, ein großes Diner ge⸗ eben, bei welchem außer den ſaͤmmtlichen Miſſions Chefs, die vee der Ambaſſadeurs und eine große Anzahl Granden von Spanien ꝛc. zugegen waren. Die Koͤnigl. Spauiſchen Staats⸗Miniſter hatten die Einladung abgelehnt, indem ſie den Grundſatz angenommen haben, bei keinem frem⸗ den Diplomaten ein Mittagsmahl einzunehmen. Geſtern iſt aus Santiago de Compoſtella die officieclle Nachricht ein⸗ getroffen, daß in dem Augenblick, als der daſelbſt reſidirende General⸗Capitain von Gallicien, General⸗Lieutenant Don Nazario Eguia, eine, dem Poſtſtempel nach, aus Leon kom⸗ mende Depeſche erbrach, die Exploſion einer in dem Schrei⸗ ben verborgenen und wie es ſcheint anſehnlichen Quantität Knallgold oder Knallſilber erfolgte, wodurch dem General drei Finger von der rechten Hand, nebſt dem Zeigeſinger an der linken Hand faſt ganz weggeriſſen und ihm eine bedeu⸗ tende Verletzung des rechten Auges verurſacht wurde. Aus der Stadt Granada, Hauptſtadt des Koͤnigreichs gleiches Na⸗ mens, wird officiell berichtet, daß am 19. Oct. fruͤh um 4 ¾ Uhr daſelbſt und in der Umgegend ein ziemlich lange Zeit anhaltendes Erdbeben verſpuͤrt worden iſt, welchem ein furcht⸗ bares unterirdiſches Getoͤſe vorangegangen war. Weniger heftig wiederholte ſich das Erdbeben um 3 ¼ Uhr Nachmit⸗ tags am nämlichen Tage, und in gleicher Art faſt um hie naͤmliche Zeit den 24. Oct. Der am Portugieſiſchen Hofe accreditirte Spaniſche Geſandte Don Joaquin de Acofla y Montealegre iſt am 26. Oct., als dem Namensfeſt des 88 fanten Dom Miguel, zum Ritter Großkreuz des Kön Portugieſiſchen Chriſtus⸗Ordens ernannt worden, und hat außerdem aniſcher Seits den Titel Marquis de Moh⸗ tealegre erhalten. 8 * AE; mn eermmchm 4 Tuͤrkei. 281. Die Allgemeine Zeitung enthalt Folgendes: „Konſtantinopel, 14. Oct. Es iſt eine hoͤchſt unbe⸗ greifliche Erſcheinung, daß die Pforte, welche durch die letzten ungluͤcklichen Ereigniſſe hinreichend von ihrer Ohnmacht über⸗ zeugt ſeyn ſollte, ſich immer noch das Anſehn giebt, als beſäße ſie Mittel genug, um die zu Adbrianopel noch ſtatt findenden Unterhandlungen zu ihrem Vortheile leiten, und einem guünſti⸗ een Schluſſe zufuͤhren zu koͤnnen. Man hoͤrt die angeſehenſten ſagen: „der Friede iſt wohl geſchloſſen, aber die Be⸗ dingungen ſind noch nicht vollzogen, und es bedarf erſt einer deutlichen Auslegung der verſchiedenen Artikel des Tractats⸗ die mehr in allgemeinen Ausdruͤcken abgefaßt ſind, dis denſel, ben foͤrmlich Folge geleiſtet werden kann, denn die Pforte nicht blind und mit gebundenen Haͤnden ſich den Verſixane der Ruſſiſchen Befehlshaber hingebden.“ Gewiß iſt es, daß einigen Tagen die wichtigſten Dinge vorgehen, daß zwiſchen den Ruſſiſchen und Tuͤrkiſchen Bevollmaͤchtigten zu Adriand Mißzverſtaͤndniſſe entſtanden ſind, die man aufzuklären be iſt, und daß die Pforte zu Vollziehung der Bedingungen zu gewinnen ſucht. Wozu aber dleſes Betragen fuͤhren ſoll⸗ und mit welchen Hoffnungen ſich der Sultan dabei ſchmeichelt⸗ iſt raͤthſelhaft. Iſt es die prahleriſche Sprache des Paſchas von Scutari, der dem General Diebitſch erklärt n ſoll, daß er ihm bis zur Mitte des Monats October Zeit zur frel⸗ willigen Raͤumung von Adrianopel gebe, daß er ſich aber nach Ablauf dieſes Termins mit Gewalt in den Beſitz der

ſetzen, und die Ruſſen daraus vertreiben werde, oder iſt es das unerwartete Erſcheinen des Admirals Sir Pulteney

in dem Großherrlichen Lager, was den Sultan und ſeine Rath⸗ geber ſo verblender, daß ſie die eingegangenen Verpflichtungen durch erzwungene Auslegung und Zoͤgern in der Ausfuͤhrung zu umgehen ſuchen? Zwar giebt der Reis⸗Efendi vor, von dem Sultan die ſtrengſten Befehle erhalten zu haben, genau und geweſſenhaft die Stipulationen des Tractats von Adrianopel zu erfällen, auch verſichert er, daß die Pforte dem Paſcha Seutart zu wiederholten malen den Beſehl geſchickt habe, ruhig zu verhalten. Allein nach allem was man ſieht und hoͤrt/ ſcheint es dem Qultan mit dieſen Zuſicherungen nicht Ernſt⸗ und er wird vielleicht dieſe conclllante Sprache bis zu dem Au⸗

1 8 Spanien.

Mabrid, 5. Nov. Der Hof iſt vorgeſtern hier⸗

zurͤckgekehrt; Tages darauf empfing der Köͤnig das di⸗ plomatiſche Corps, war Courtag bei Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Infanten Don Carlos, deſſen Namensfeſt auf denſelben Tag ſiel. Außerdem wurde gleichzeitig das Namensfeſt der Infantin von Spanien Donna Carlota Joaquina, verwitt⸗ weten Koͤnigin von Portugal, des nfanten Don Carlos Luis Maria (älteſten Sohns des Iufanten Don Carlos und Neffen des Köͤnigs) und das Gchurtsſeſt des Infanten Don Sebaſtian Gabriel (Sohn der Prinzeſſin vom Beira) gefeiert. Heute Abend um 8 Uhr wird der König unter den uͤblichen Ceremonieen den Vermählungs⸗Contralt Sr.