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nungen ſie revidirt hat, eine amtliche Decharge ertheilen, in deren Folge keine Verantwortlichkeit mehr auf ihm laſten ſoll.
Axrt. 33. Die Rechnungs⸗ und Controll⸗Kammer wird der Regierung die Verbeſſerungen vorſchlagen, deren Nuͤtzlichkeit und Angemeſſenheit die Erfahrung in allen zu ihrem Reſſort gehoͤrigen Verwaltungszweigen dargethan hat. Aegina, 20. Sept. 1829. Der Praͤſident von Griechenland: J. A. Capodiſtrias. Der Staats⸗Secretair: N. Spiliadis.
Der Oeſterreichiſche Beobachter giebt jetzt aus der Allgemeinen Zeitung Griechenlands den bereits (in Nr. 318 der Staats⸗Zeitung) von uns mitgetheilten Bericht des Ge⸗ nerals Demetrius Ypſtlanti uͤber die letzten Vorfͤlle zwiſchen den Tuͤrken und Griechen in Livadien, indem er zugleich dem enannten Blatte folgendes Weitere entlehnt: „Dieſes Miß⸗ ingen (des Angriffs) von Seiten der Feinde hätte ihren gänzlichen Untergang, entweder durch die Waffen oder durch Hunger, zur Folge gehabt, wenn nicht ihre Anfuͤhrer, Otzak⸗ Aga⸗Oßman und Ahlan⸗Bey⸗Muhurdar einen 52 ge⸗ hofft und erhalten haͤtten, kraft deſſen ſie einen Theil des oͤſtlichen Griechenlands raͤumen, und ungehindert gegen Theſſa⸗ lien marſchiren. Wir geben hier unten den Brief des Stra⸗ tarchen an ſie, und den Vergleich, und dann die ganze Cor⸗ reſpondenz dieſer Commandanten, um den Geiſt und den Zweck dieſer ganzen Verhandlung kennen zu lernen *). — Nach dem Verlangen Otzak⸗Agas ward auch bewilligt, daß der Transport der Kranken von Kurupi in Livadien und Lithada unbelaſtigt bleide, da weder der Stratarch noch die Griechiſchen Truppen das Blutvergießen wollen, ſo warm ſie auch die Freiheit und Sicherheit der Provinzen des öſt⸗ lichen Griechenlands wuͤnſchen, die ſich in dem äußerſten Elend befinden, und zu deren Wiederaufrichtung der gänzliche Untergang der Feinde nichts helfen wuͤrde, wohl aber deren Entfernung aus denſelben, indem ſo nur die Einwohner an⸗ fangen koͤnnen, mit ihrer Hände Arbeit ihre Huͤtten wieder aufzurichten, die Erde ſo viel möͤglich, aufzuackern, um end⸗ lich ihr taͤgliches Brod zu finden, und nicht mehr genöͤthigt zu ſeyn, ihr Daſeyn mit bloßem Graſe (Kraͤutern) zu fri⸗ ſten, und oft ſelbſt dieſes zu hoffen, zu wuͤnſchen, und auch nicht zu finden!“
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 16. October. Am 2ten d. M. der Commandenr Jacob Friederich Torlade Pereira von Azambuya unſerem Staats⸗Secretair der auswaͤrtigen An⸗ gelegenheiten ſein Creditiv als Geſchäftsträger Dom Mi⸗ guel's (als Koͤnigs von Portugal) bei den Vereinigten Staa⸗ ten, wurde als ſolcher officiell ancrkannt und darauf dem Präͤſidenten officiell vorgeſtellt. In Folge dieſer Anerken⸗ nung erließ der hieſige Portugieſtſche Conſul ein (vor eini⸗ gen Tagen von uns mitgetheiltes) Schreiben an Herrn van Buren, in welchem er auf ſein Conſulat reſignirt.
Der in Merxikaniſchen Dienſten geweſene Commodore Porter kam hier vor einigen Tagen an und iſt, wie es heißt, Ueberbringer von Depeſchen fuͤr unſere Regierung.
General Bravo und mehrere ſeiner Landsleute, die vor einiger Zeit in Folge innerer Zwiſtigkeiten gezwungen wa⸗ ren, Mexiko zu verlaſſen, reiſten am 6ten dieſes Monats am Bord des Schooner „Splendid“ von hier nach Vera⸗Cruz ab, wo ſie, wie man ſagt, dem Vaterlande ihre Dienſte ge⸗ gen die Spanier anbieten wollen.
Die hieſige Zoll⸗Einnahme ſoll in dem am 30 ken Juni
eandenden Vierteljahr 4,300,000 Dollars und im darauf fol⸗
—2 Juli⸗Monate üder eine Million Dollars detragen haben. 5 Nach wiederholten Verſuchen, die man, einer Baltimore⸗ Zeitung zufolge, in Nordamertka mit Segeln von Vaum⸗ wolle gemacht hat, geſteht man ſelbigen dort den Ert vor den bisher gebraͤuchlichen Segeln von Hanf zu. ie
ſollen wohlfeiler als die beſten Segel von Hollaͤndiſchem
oder Ruſſiſchem Segeltuch ſeyn, länger halten und die
Schiſſe ſchneller vorwärts bringen; auch ſollen ſie nicht
ſchwarz vom Mehlthau werden, wie die Segel von Hanf. Die Sucht, nach Gold zu graben, greift immer mehr um
ſich; mehrere ſachkundige Leute aus Nord⸗Carolina befinden ſiich in dieſem A
henblicke in der Provinz Georgia, und be⸗ ſchäͤftigen ſich bereits mit 7 — 8 ergiebi⸗ gen Goldminen, von denen einige reicher ſeyn ſollen, als die bis jetzt in Nord⸗Carolina entdeckten. Auch in der Provinz Franklin wird eine neulich aufgefundene Mine mit Erfolg
bearbeitet.
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*) Der Oeſterreichiſche Beobachter will die oherwaͤhnten Ae⸗
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tenſtuͤcke nachliefern.
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uͤberreichte 1 unſere Europaiſchen Militairs ſelten zuruͤckzulegen haben.
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as (kuͤrzlich erwaͤhnte) in England angekommene
Poſtſchiff „Emulous“ brachte Nachrichten vom 25. Aug. aus der Stadt Mexiko, vom 30ſten aus Tampico und vom 6. Sept. aus Vera⸗Cruz. Da die fruͤher uͤber Nord⸗Amerika vom Kriegs⸗Schauplatze erhaltenen Berichte bis zum 1. Sept. (aus Tampico) gingen, ſo ſind folglich die zuletzt er⸗ haltenen Nachrichten als die aͤlteren zu betrachten. Die Ti⸗ mes macht darauf aufmerkſam, daß, den Letzteren zufolge, General Barradas noch im Beſitze von Altamira war, waͤh⸗ rend in Santa⸗Ana's amtlichen Depeſchen, die auf dem er⸗ ſten Wege ankamen, geſagt wurde, daß der Spantſche Ge⸗ neral durch die Nothwendigkeit, Tampico ſelbſt zu verthei⸗ digen, gezwungen worden ſey, Altamira zu verlaſſen. Zwar wird mit der ſpaͤter angekommenen Poſt berichtet, Barkadas Heer ſey, in Folge von ſtarken Deſertionen unter den Me⸗ rikanern, auf 5000 Mann angewachſen, doch auch dieſe No⸗ tiz, heißt es in der Times, beruht auf keiner glaubwuüͤrdi⸗ gen Autoritaͤt, vielmehr haͤtten die Spaniſchen Amerikaner niemals ſo vielen Eifer und ſolche Einigkeit, ſeldſt ſeitdem ſie der Spaniſchen Herrſchaft zu widerſtehen anfingen, ge⸗ zeigt, als eben jetzt. „Als Grund“, ſagt das genannte Blatt weiterhin, „weshalb nicht ſogleich eine hinlängliche Macht aufgeſtellt worden, um die Spaniſche Invaſions⸗Ar⸗ mee zu vertreiben, wird Folgendes angegeben: Zunächſt ha⸗ ben die Mexikaner, da ſie nicht wußten, auf welchem Punkte ihrer ausgedehnten Kuͤſte die Spanier landen wuͤrden, es nicht fuͤr angemeſſen gehalten, ihre Truppen irgendwo zu con⸗ centriren; daher wurde auch Tampico, das einem eindrin⸗ genden Heere eine durchaus nutzloſe Stellung gewaͤhrt, und von der Merxikaniſchen Regierung fuͤr denſenigen Fleck eachtet wurde, der ſich am allerwenigſten zu einem Kriegs⸗
chauplatze eignen wuͤrde, ganz ohne Beſatzung gelaſſen. Alsdann iſt das Land von ſo ungeheuerer Ausdehnung, und die Landſtraßen ſind ſo ſchlecht — denn es iſt jetzt die Zeit der Ueberſchwemmungen, welche die ohne dies nicht geebneten Straßen noch unwegſamer machen — daß die Truppen nicht ſo raſch, als man glaubt, zuſammenzuziehen ſind; denn da man Vera Cruz und Campeche nicht ohne anſehnliche Gar⸗ niſonen laſſen konnte, ſo mußte man Regimenter aus dem Innern und von Enrſernungen herkommen laſſen, wie ſte
Einen Begriff kann man ſich ungefähr von der Zeit machen, die in einem ſo unwegſamen Lande verſtreichen muß, ehe ein ſtarkes Heer zuſammengezogen iſt, wenn wir bemerken, daß der groͤßte Theil deſſelben viele hundert Miles bis in die
aͤhe von Tampico zu marſchiren hat. Es darf g2 auch nicht uͤberraſchen, daß Santa⸗Ana am 29. und 30. Aua. zu einer Zeit, da die Spanier ſich erſt einen Monat im Lande befanden und die Verſtaͤrkungs⸗Truppen nicht weit genug vorgeruͤckt ſeyn konnten, nur ein ſo kleines Corps bei ſich hatte. Daß Verſtaͤrkungen von allen Seiten heranruͤcken, um ſich dem Generalanzuſchlietzen, iſt uns bereits gemeldet worden; ſo ha⸗ ben am 9. Auguſt 1400 Mann Cavallerie und 1600 Mann Infan⸗ terie St. Luis de Potoſt verlaſſen, am 10ten iſt das Bataillon von Guanajuato mit dem General Valdividio von demſelben Orte aufgebrochen. Am 17. kam das Regiment Mevxtillan in Agnacatlan an, wo bald darauf das erſte Bataillon der Mexikaniſchen Miliz und das dritte Cavallerie⸗Regiment er⸗ wartet wurden. Oberſt Montezuma befand ſich am 16. Au⸗ guſt mit ſeiner Diviſton zu Matz. Am 20. Auquſt mar⸗ ſchirte das 10te Linien⸗Regiment mit 300 Mann Local⸗Mi⸗ liz aus St. Luis nach dem Kriegs⸗Schauplatze. — Was die mit ſolcher Beſtimmtheit von mehreren Seiten erzählte Nach⸗ richt betrifft, derzufolge etne zweite Expeditton von 2000 Mann von Havana bereits abgeſegelt ſein ſoll, ſo haben wir zu entgegnen, daß wir einen Brief von einer amtlichen Perſon in Havana an ein achtbares hieſiges Handlungshaus geſe⸗ hen haden, der von dem Tage datirt iſt, an dem das letzte Schiff abging und worin es heißt: „„Es geht hier kaum die Rede davon, daß dem General Barradas Verſtärkungen zugeſandt werden ſollen.“ Außerdem ſahen wir noch einen andern Brief eines angeſehenen hohen Beamten von Ha⸗ vana, der der Spaniſchen Regierung wegen Nichthaltung ihrer wiederholten Verſprechung Vorwuͤrfe macht und rund heraus ſagt, daß ſie weder Vorbereitungen getroffen, noch die Mirtel an die Hand gegeben habe, um dem Gene⸗ ral Barradas auch nur den geringſten Succurs zuzuſen⸗ den, und haͤlt man dieſen General und ſeine Truppen auch ſchon fuͤr hingeopfert. Mit Barradas ſelbſt ſchien Nie⸗ mand Mitleid zu empfinden, denn er ſtrebte mit großer Gie⸗ nach dem Poſten; diejenigen aber, die unter ſeinem Com⸗ mando ſich definden, wurden allgemein bedauert. — Dies iſt