Vermeidung der Koſten, nur unter dem Namen eines Grafen und einer Graͤfin von Syrakus.

Der Graf von la Ferronnays befindet ſich noch immer auf ſeinem Gute Montigny, von wo er noch hier zuruͤcker⸗ wartet wird, bevor er die Reiſe nach Rom antritt. 1

Das Ausſcheiden des Grafen von la Bourdonnaye aus

dem Miniſterium und die Wahl des liberalen TCandidaten Hrn. Bosc in Bordeaux ſind die beiden Gegenſtaͤnde, wo⸗ mit die hieſigen Zeitungen ſich heute vorzugsweiſe beſchaͤfti⸗ gen. Das Journal des Débats nennt die Herren Mont⸗ del, Guernon de Ranville, Beugnot und Hauſſez als dieje⸗ nigen, welche entweder ihr Portefeuille vertauſchen oder neu ins Miniſterium eintreten wuͤrden. Die Gazette de France bemerkt dagegen, von den beiden letztern ſey gar keine Rede. Der Courrier frangais meint, aller Wahrſcheinlichkeit nach werde Hr. von Montbel Miniſter des Innern werden, in welchem Falle derſelbe Hrn. Guer⸗ non de Ranville zum Nachfolger in ſeinem bisherigen Po⸗ ſten erhalten moͤchte. Der Globe glaubt, daß, wenn Hr. von la Bourdonnaye abdanke, der Graf Bourmont und Hr. Mangin ſich unmoöͤglich länger halten koͤnnten. Die Auo⸗ tidienne äußert ſich in folgender Art: „Noch vor wenigen Tagen behaupteten die liberalen Blätter, daß Hr. von la Bourdonnaye das Miniſterium durch ſeine Gegenwart tödte; jetzt ſagen ſie wieder, daß er daſſelbe durch ſeinen Austritt töͤdte; alſo, Miniſter oder nicht; genug die Ver⸗ waltung iſt todt. Was uns anbetrifft, ſo wollen wir nicht uͤber Hrn. von la Bourdonnaye ein doppeltes Urtheil fäͤllen. Wie ſein Entſchluß auch ausgefallen ſeyn moͤge, wir muͤſſen glauben, daß derſelbe ihm nur von ſolchen Ruͤckſichten einge⸗ geben worden ſey, die ſeines politiſchen Charakters wuͤrdig ſind, und daß er, weit entfernt, aus ſeinem Entſchluſſe Hin⸗ derniſſe fuͤr den Triumph der Sache, die er mit Muth und Talent vertheidigt, erwachſen zu laſſen, er denſelben viel⸗ mehr lediglich zur Schande der Parthei, die ihn mit ſo 8 Feigheit und Unſchicklichkeir beleidigt, ausſchlagen aſſen werde.“ Was die Ernennung des Herrn Bosc anbetrifft, ſo behauptet zuvörderſt das Journal des De⸗ bats, daß wenn das Miniſtertum bei den Wahlen je auf ir⸗ gend einen Erfolg rechnen konnte, ihm ſolcher in Vordeaur nothwendig haͤtte zu Theil werden muͤſſen; Alles ſey dazu vor⸗ bereitet geweſen, um dieſen Erfolg zu ſichern: einmal Herr von Curzay als Präͤfekt; zweittens Herr Ravez, der mäch⸗ tigſte und einflußreichſte Anhaͤnger des Herrn von la Bour⸗ donnaye, als Präſident; dann ein Departements⸗ Wahl⸗ Collegium, wo ohnehin die Regierung immer mit ziemlicher Beſtimmtheit auf einen Deputirten in ihrem Sinne rechnen könne; endlich, als miniſterieller Candidat, der Maire der⸗ ſelben Stadt, wo die Wahl vor ſich gegangen ſey, ein Mann, der kraft ſeiner Stellung allein ſchon ein großes Anſehn ge⸗ nieße. Der Conſtitutionnel aͤußert: „Die Ernennung des Herrn Bosc iſt ein bemerkenswerthes Ereigniß; Bor⸗ deaux iſt die Stadt des zwoölften Maͤrz, und Herr Ravez war der Mann, dem ein großes Wahl⸗Collegium einen Nachfolger geben ſollte. Es handelte ſich alſo fuͤr die Verwaltung gleichſam um eine Frage auf Leben und Tod, daher ſie auch nichts verabſaumt hatte, um ſich den Sieg zu verſchaffen.“ Die Gazette de Francz, welche die Ernennung des Herrn Bosc auch noch dem Um⸗ ſtande beimißt, daß die Weinbauer und Weinhaͤndler von Bordeaux in den letzten Jahren viel gelitten haben, bemerkt auf alle jene Betrachtungen Folgendes: „Herr Duhamel, (der miniſterielle Candidat) hat beinahe eben ſo viele Stim⸗ men gehabt, als Herr Bosc, und es mußten zwei Abſtim⸗ mungen vorgenommen werden, um die Wahl zu entſcheiden; hätten nicht 55 royaliſtiſche Wahlmaͤnner geſehlt, ſo wuͤrde unfehlbar Herr Duhamel geſtegt haben. Henen wir daher Unrecht, wenn wir mit ziemlicher heſtimmtheit vor⸗ daß die Bordeauxer Wahl in dem Sinne des Miniſteriums ausſallen werde? Und was beweiſt die Wahl des Herrn Bosck ctwa daß die Stadt des zwolften März, welche im Jahre 1814 den Bourbonen entgegenflog und in den hundert Tagen ihre Treue fuͤr den Koͤnig be⸗ wahrte, ſeitdem ihre Geſinnungen geändert habe und ſich uͤber die Wahl eines lideralen Deputirten freue? Wenn nur erſt die Wahrheit uͤberall an's Tageslicht gekommen ſeyn wird, wenn die Wahl⸗Collegien nicht anders mehr, als un⸗ ter dem natuͤrlichen und rechtmäͤßigen Einfluſſe des Koͤnig⸗ thums ſtimmen werden, dann werden auch alle jene Lüͤgen⸗ blätter glänzend widerlegt werden.“

In der vorgeſtrigen Sitzung der Akademie der Wiſſenſchaf⸗ ten ſas der Profeſſor Geoffroy Saint Hilatre einen Auszug aus den letzten Briefen des Oderſten Bory de Saint⸗Vincent, worin er die Inſeln Santorin, Napos und Milo ſchildert.

ſo ganz her verkuͤndeten,

wohl Irlands als Englands, in der bevorſtehenden Parla⸗

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In botaniſcher und zoologiſcher Hinſicht boten dieſe Eilande gar kein Intereſſe dar; die Natur ſchien vielmehr erſtorben zu ſeyn; die Sonne hatte alle Baͤume und Pflanzen ver⸗ ſengt und die Temperatur ſtieg zuweilen bis auf 30 Grad (die Briefe ſind im September geſchrieben). Selbſt das Meer war ſehr arm und bot weder Setang noch Polypen noch Fiſche dar. Deſto intereſſanter waren dieſe Inſeln aber in geologiſcher Hinſicht, beſonders in Bezug auf vulkaniſche Erſcheinungen. Der Oberſt wollte uͤber Argos und Korinth Navarin gehen, und ſich dort nach der Heimath ein⸗

iffen. 4 Vorgeſtern ſind hier Nachrichten von den Franzoͤſiſchen Gelehrten und Kuͤnſtlern in Aegypten eingegangen. Briefen des juͤngern Herrn Champollion zufolge, hatten dieſelben nach einem ſechsmonatlichen Aufenthalte in Theben dieſe Stadt am 4. September wieder verlaſſen, und waren am 5. in Denderah, am 11. in Antinoe und am 15. in Cairo eingetroffen. Die Geſellſchaft hatte einen empfindlichen Ver⸗ luſt durch den Tod des Doctors Raddi, eines durch ſeine Hbvrreeeee in Braſilien bekannten Naturforſchers, er⸗ itten.

Der bekannte Chemiker Herr Vauquelin, Mitglied der Akademie der Wiſſenſchaften und Deputirter des Departe⸗ ments des Calvados, iſt geſtern hierſelbſt mit Tode abge⸗ gangen.

Auch der ehemalige Biſchof von Dijon, ſpaͤter von Cham⸗ béry, Herr von Merinville, iſt ver einigen Tagen zu Ver⸗ ſailles im 87 Jahre ſeines Lebens verſtorben.

Der Courrier frangais ruͤgt es, daß der Monitenr dem Infanten Dom Miguel, in ſeinen Briefen aus Liſſa⸗ bon, den Koͤnigs⸗Titel beilege, und will darin ein ſicheres Zeichen erdlicken, daß Frankreich dem Beiſpiele Spaniens hinſichtlich der Anerkennung jenes Fuͤrſten bald folgen werde⸗

Großbritanien und Irland.

London, 17. Nov. Das Hof⸗Journal bemerkt, daß, nach den Aeußerungen des Prinzen Leopold von Sach⸗ ſen⸗Kaburg, das Geruͤcht, als gehoͤre derſelbe zu den Bewer⸗ dern fuͤr den Griechiſchen Thron, voͤllig grundlos ſey. Dem⸗ ſelben Blatte zufolge denkt der Prinz am 21ſten d. wieder in London einzutreffen,

Da, wie es ſcheint, die kirchlichen Angelegenheiten ſd⸗

ments⸗Seſſion zur Sprache kommen werden, ſo erreat jetzt eine kleine Schrift, die unter dem Titel: „Kirchen⸗Reſorm, von einem Diener der Kirche,“ vor einigen Tagen erſchienen iſt, und von der Times als ein gelehrtes, in jeder Hinſicht vortreffliches Werkchen geruͤhmt wird, die Anſmerkſamkeit un⸗ ſerer Publiciſten. „Die Reformation,“ heißt es in dieſer Schrift, „iſt in England niemals voͤllig zu Stande gekom⸗ men. Dies lehrte uns ſchon Biſchof Burnet in ſeiner aus⸗ gearbeiteten Geſchichte der Engliſchen Reſormation einem Werke, wofuͤr er mit den Dankſagungen der beiden Parla⸗ mentshauſer beehrt wurde, welches, ſoviel ich weiß, eine Aus⸗ zeichnung iſt, die keinem andern literariſchen —2 frů⸗ her oder ſpäter je zu Theil wurde.“ Der Verfaſſer weiſt darauf theils aus dieſem Werke, theils aus anderen Quellen nach, welche Hinderniſſe jener Vollendung der Reformation im Wege geſtanden, und fährt alsdann fort: „So iſt e5 der Kirche von England vom Anfang der Reformarton an bis zur gegenwärtigen Zeit, alſo in einem Zeitraume von beinahe Jahren, immer gegangen; ſie erkannte und beklagte fortwüh⸗ rend ihre eigene Unvollſtandigkeit, beſonders in gewiſſen wie tigen Punkten, ward aber immer durch Umſtände, die von außen kamen, verhindert, Mittel dagegen in Anwendu zu bringen. Sicherlich aber kann ein ſolches Mittke jetzt angewandt werden; die Umſtände und der Geiſt der gegenwartigen Zeit ſcheinen hiezu ganz beſon güͤnſtig zu ſeyn. Niemals ſchienen Staatsmänner mehr neigt, große Maaßregeln der Verbeſſerung ins Werk zu ſe⸗ Bereit ſind ſie, ſede Parthei⸗Meinung, jedes politiſche urtheil aufzugeben, und jeder ſo viel als möglich zu dem großen Werke einer gemaäßigten und angemeſſenen Refo⸗ tion deizutragen. Nie ſaßen wohl auch auf der biſchöfliche⸗ Bank mehr als jetzt Maͤnner von ausgezeichnetem Talent von Gelehrſamkeit, verbunden mit Einfachheit und Rech ſchaffenheit des Charakters und beſcelt von dem herzliche Wunſche, die wahre Religion immer mehr zu ſördern.“ „Während“, ſagt die Times, „in Frangöſiſchen Blat⸗ tern die conſtitutionnellen Rechte zum S.ne; voͤn Par⸗

thei Streitigkeiten gemacht werden, enthalten ſie vnstsicj .8 n 1b

Rede eines Deutſchen Fuͤrſten an ſeine verſammelten Seat die uns zeigt, wie ſtetig und ruhtg verfaſſungsmaͤßige Fo ſchritte jenſelts des Rheins ſich Bahn machen. Der Ge⸗