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Staats⸗Ze
Die Herausgeber zweier Dubliner Blaͤtter, der Eve⸗ ning⸗Poſt und des Freemans⸗Journal, haben Vorla⸗ dungen vor Gericht erhalten wegen eines Artikels, den ſie vor Kurzem üͤber die bekannten Vorgänge und den Prozeß von Borris⸗o⸗kane enthielten. Da beide Blaͤtter Gegner der O' Connellſchen Doctrinen ſind, ſo haben, wie man aus Du⸗ blin ſchreibt, die „Anti⸗Unioniſten“ große Freude uͤber 8 Ereigniß bezeigt, weil es gleichſam den Anſchein hat, als wolle die Regierung ſelbſt ſie unterſtuͤtzen. All
Einem Morgenblatte zufolge iſt, und zwar Al er⸗ boͤchſten Orts, den Anglikaniſchen Biſchöfen —2 tende Veränderung, ja, wie es heißt, ſogar eine vo⸗ ſtaͤndige Reform der Kirchen⸗Liturgie empfohlen Ses.
Der Sun zußert ſeine Verwunderung über die Rieſen⸗ kräfte, mit welchen man in Rußland Kriegsſchiffe zu bauen, und in der kuͤrzeſten Zeit herzuſtellen . Er weiſt darauf din, daß zu Kronſtadt käͤrzlich ein Dreidecker von 110 Ka⸗ nonen, mit allen Verbeſſerungen und Erfindungen der neue⸗ ſten Zeit ausgeſtattet, in 11 Monaten hergeſtellt worden, und fürchtet, daß die Britiſche Schiffsbaukunſt bald von der des Auslandes üͤberboten werden duͤrfte. —
Die Noth hat in unſern Manufactur⸗Diſtrikten ſo be⸗
eutend abgeuommen, daß man . B. in am hoͤchſten ſtand, die außerordentliche Unterſtuͤtzung der brod⸗ loſen Arbeiter hat einſtellen koͤnnen.
So wie die Dampfſchifffahrt mehr in Schwung kommt, verfällt man auf Einfuhr von manchem leicht dem Verder⸗ ben ausgeſetzten Artikel, woran man ſonſt nicht denken konnte; ſo iſt ein großes Unternehmen begruͤndet worden, friſches Brod von der Holländiſchen Kuͤſte in 24 Stunden an die Ufer der Themſe zum Verkauf zu bringen, was 2 D. Vor⸗ theil von ſedem Lalb bringen ſoll. Die Einfuhr von Schiffs⸗ zwieback von Hamburg u. ſ. w. her war ſchon laͤnger im
Sange und vortheilhaft.
8 Niederlande.
Aus dem Haag, 21. November.
Sitzur wurde der zweiten Kammer der Generalſtaaten ein eſe. rf in Betreff einiger Modificationen des Zoll⸗ Tarifs von Bier und Zucker vorgelegt.
. Das Gehalt, welches Hr. Brugmans aufzuopfern haͤtte, um aufs Neue Wahl⸗Candidat zur zweiten Kammer zu wer⸗ den, beſteht in 4000 Gulden. Von Holländiſchen Zeitungen haben ſich der Byenkorf, der Noordſter, das Advertentie⸗
Blad und der Arnheimſche Courant gegen ſeine Aufnahme ausgeſprochen.
„ Unter den bei der Kammer eingegangenen Bittſchriften 1 Keichnet ſich eine durch ihre Sonderbarkeit aus; es wird naͤm⸗ 8 ch in derſelben darauf angetragen, alle anderen Petitionen
nis Feuer zu werfen, und die Bittſteller ins Irrenhaus zu ſchicken.
„ Am 18ten d. M., dem Geburtsfeſte J. M. der Koͤni⸗ An, uͤbergab der General⸗Lieutenant von Geen der vor Fartem in Namur organiſirten Infanterie⸗Diviſion eine
Fahne, auf welcher die Truppen ihren Eid ablegten.
Der Staats⸗Rath hält faſt taͤglich Sitzungen, denen der Dauphin beiwohnt.
42. Die Regierung hat im Intereſſe der National⸗Induſtrie
— ſohlen, daß ausländiſche Materialien bei den fuͤr Rechnung
des Staats unternommenen Arbeiten nur dann gebraucht
— ſollen, wenn ſie die inländiſchen an Guͤte uͤbertreffen,
6. wenn die letzteren nicht in hinreichender Quantitaͤt vor⸗
* — ſind. In beiden Fällen iſt jedoch vorher die Erlaub⸗
2 Die vezierung einzuhslen. 951 mit d lnbiſche Cotvette „Pollux iſt am 17. d. M.
dien em zum Beſehlshaber der Königl. Seemacht in Oſtin⸗
der Flotten⸗Capitain Waardenburg aus dem Hel⸗ hangen.
Fel. .e Aſterdam, 21. Nov. Es haben ſich im Laufe
ieſer Woche viele Verkäuſer von Staatspapieren eingefun⸗
ſind wodurch deren Peeiſe ſaſt durchgaͤngig etwas ewichen
8 ee blos Ruſſiſche Obligationen ſind feſt im Preiſe geblie⸗
Bei den D.. Crommelin und Soͤhnen wurde Nanire eine Anlelhe von 3,780,000 Fl. für die Nord⸗Ameri⸗ — 8s eghington, Georgetown und Alexandria, an geſtriger n 1 üonen dafuͤr eingeſchrieben wa⸗ 2* Derſe wurden ſchon Geſchafte hierin zu
In der geſtrigen
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geſtrigen Getreidemarkt nur ſelten vor, weshalb die beduͤrfti⸗
Paisley, wo ſie
Am folgenden Tage wurden die erforderlichen Ausſchuüͤſſe zur Bearbeitung der verſchiedenen Gegenſtaͤnde gewäͤhlt. Iie
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100 à 100 ¾ pCt. gemacht, welches, da die Einſchreibung zu 99 pCt. geſchah, ſchon mit 1 ½ pCt. Vortheil geſchohh. Das Geld iſt demungeachtet nicht knapper und zu 3 ¾ pCt. aufßf Prolongation ausgeboten. Griechiſche Obligationen waren, nachdem ſie einige Tage vernachlaͤſſigt wurden, geſtern wieder etwas mehr geſucht und einzelne blaue wurden zu 25 ½ pCt. umgeſetzt. Braſtlianiſche galten 68 pCt.
Schoͤner ſchwerer rother und Polniſcher Weizen kam am
gen Verbraucher die letzten Preiſe zahlen mußten, mittlere und geringe Waare konnte nur niedriger angebracht werden. Roggen erhielt ſich bei vorigem Preiſe mit unbedeutendem Umſatz. Gerſte und Hafer waren aus Mangel an Auftraͤ⸗ gen ausgeboten und billiger zu haben. Man zahlte fuͤr 127. 128pfuͤnd. weißbunten Polniſchen Weizen 335.345 Fl., 128pfuͤnd. ſchönen bunten dito 330 Fl., 125 pfuͤnd. bunten Koͤnigsberger 295 Fl., füͤr 128 pfuͤnd. neuen Schleſiſchen im Entrepot 275 Fl., 117.118. 119pfͤnd. Preuß. Roggen galt
bei Kleinigkeiten 150.152.154 Fl., fuͤr 117 pfuͤnd. Peters⸗ burger ſind 140 Fl. vergeblich geboten. Die Preiſe von Ruͤboͤl blieben ohne erhebliche Veraͤnderung. 8
Schweden und Rorwegen. Stockholm, 17. Nov. Die Wiederherſtellung Sr. Maj. des Koͤnigs hat im ganzen Reiche die allgemeinſte Freude er⸗ regt. Zu Upſala hat dies gluͤckliche Ereigniß ein beſonderes Feſt veranlaßt: die Studenten, 800 an der Zahl, verſammela ten ſich naͤmlich im Schloßhofe, bildeten einen Kreis um das dort aufgeſtellte Standbild Guſtavs I., und ſtimmten Lieder an zur Feier der Geneſung des geliebten Monarchen, des Be⸗ ſchuͤtzers der daſigen Hochſchule und des Wohlthaͤters des Va⸗ terlandes. 1“ Vorgeſtern iſt der Staats⸗Secretair und General⸗Poſttet.— Direktor, Baron Carpelan, im 52ſten Lebensjahre verſtordven. Die General⸗Poſt⸗Direktion iſt dem Staats⸗Seeretair Skog⸗ mann interimiſtiſch uͤbertragen worden. 8
Kuͤrzlich iſt eine Engliſche Brigg an der Kuͤſte von Gothe land geſcheitert. Der daſige Engliſche Vice⸗Conſul, Herr Jackſon, der ſich an Bord derſelben degeben hatte, um zur Rettung der Mannſchaft beizutragen, hat in dieſem menſchen⸗ freundlichen Beſtreben nebſt der Mannſchaft ſeinen Tod in den Wellen gefunden. —1
Man glaubt nun, daß der Reichstag um die Mitte des Februars geſchloſſen werden wird.
Es it eine fiskaliſche Belangung des Redacteurs des Nra Argus verfüͤgt worden, wegen eines belerdigenden Ausfalls. auf die Reichsſtaͤnde in deſſen Blatte vom 31. October. 8
Freiherr C. H. Anckarswaͤrd iſt unerwartet wieder hier angekommen.
Die Pferde und wilden Thiere, welche der Kaiſer von Marokko Sr. Maj. zum Geſchenke gemacht hat, ſind in der Quarantaine zu Kaͤnſo angekommen.
Den amtlichen Berichten zufolge, ſieht es durch den fruͤh eingetretenen Froſt in mehreren Landſchaften des Koͤnigreiche ſehr bedenklich um die Beſtellung der Winterſaat, wozu di Zeit ſchon voruͤber iſt, aus. öb3
Deutſchland. “
Dresden, 20. Nov. Se. Kaiſerl. Hoheit der Große⸗ fuͤrſt Conſtantin trafen nebſt Hoͤchſtdero Frau Gemahlin der Fuͤrſtin Lowich Durchlaucht geſtern allhier ein und ſtie⸗ gen im Hotel zur Stadt Wien ab. Se. Kaiſerl. Hoheit der Großfuͤrſt ſpeiſgen heute Mittags an der Koͤnigliche Familientafel.
Schwerin, 19. November. Oten d. S86 Sternberg die feierliche Eröffnung des diesjährigen allgemei⸗ nen Landtages ſtatt, und zwar nach uraltem Herkommen auf dem Judenberge unter einem dazu aufgerichteten Zelte. 1
Direktion des Landtags⸗Protokolls ward auch in dieſem Jahre dem Geheimen Rath und Landrath von 8 e Mecklenburgiſchen Bundestags⸗„Geſandten und jetzt nur auf Urlaub im Lande anweſend, mittelſt Acclamation uͤbertragen. Von den Landesherrlichen Geſetz⸗Entwuͤrſen waren zwei der⸗ ſelben, naͤmlich uüͤber Heimath, Armenverſorgung ꝛc. und uͤber das ſtaͤdtiſche Hypothekenweſen, vorher gedruͤckt, und wurde jedem Anweſenden ein Exemplar zugeſtellt.
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