v“ American, „daß Englands Politik in dieſer Hinſicht mit der unſrigen wuͤrden wir es vorgezogen haben, wenn unſere Regierung zuruͤckhaltender geweſen waͤre.“ Gegen dieſe und ähnliche Aeußerungen läßt ſich die hieſige Evening⸗Poſt mit einiger Bitterkeit aus und haͤlt ſie kaum einer Beantwortung werth. „Wir haben“, ſagt ſie, „mit der Legitimität der Monarchen nichts zu thun. Wir miſchen uns nicht in die inneren Angelegenheiten einer Nation, ſie moͤge ſeyn, welche ſie wolle. Wir fragen nicht darnach, ob eine Regierung uſurpirt iſt oder nicht, ſondern nur, od ſie wirklich beſteht. Eine einzige Frage nur köoͤnnte uns zu ei⸗ ner Zoͤgerung veranlaſſen, naͤmlich die, ob eine anzuerkennende Regierung lange genug beſtehen duͤrfte, um unſere Anerken⸗ nung ihrer oͤffentlichen Agenten der Muͤhe werth zu machen.“

In der Baltimore⸗Zeitung lieſt man: „Der vor Kurzem aus Mexiko hier angekommene Commodore Porter iſt auf ſeiner Reiſe nach Philadelphia in allen auf ſeinem Wege liegenden Stäͤdten mit großem Enthuſiasmus empfan⸗ gen worden; ganz beſondere Auszeichnung aber wiederſuhr ihm in Philadelphia, von wo aus ihm eine unzäͤhlige Maſſe von Menſchen, mit dem Stadt⸗Mayor an ihrer Spitze, eine Strecke weit entgegen gekommen war, um ihn unter lautem Jubel des Volks in die Stadt hinein zu fuͤhren. Seine Tapferkeit und uͤbrigen glaͤnzenden Eigenſchaften, von denen er im letzten Amerikaniſchen Kriege mannichfaltige Be⸗ weiſe lieferte, haben ihn zum Gegenſtand der allgemeinen Achtung gemacht.“

Bei der im Staate Maine gegenwaͤrtig ſtattfindenden Wahl eines dortigen Gouverneurs hafte der Candidat der Regierung 22,919 Volks⸗Stimmen fuüͤr ſich, und der Oppoſi⸗ tions⸗Candidat 23,059, alſo 140 mehr. Dagegen hat ſich in Baltimore hei den Wahlen von Mitgliedern fuͤr den Con⸗ greß und fuͤr die geſetzgebenden Gewalten eine nicht unbe⸗ deutende Majoritaͤt zu Gunſten der Anhaͤnger der beſtehenden Regierung gezeigt.

Hr. Gurley, Congreß⸗Mitglied fuͤr Louiſtana, erlies vor Kurzem an die Pflanzer diezes Staates ein Umlaufſchreiben, in welchem er ſie auffordert, ihm genaue Auskunft über die Zucker⸗Kultur zu geben, indem er den Plan habe, ſich in der näͤchſten Congreß Sitzung der Abſchaffung oder Verminderung des auf Zucker beſtehenden Zolles, auf die man, wie er be⸗ fürchtet, antragen wird, zu widerſetzen.

Eine Baltimore Zeitung berichtet, daß der in den Ver⸗ einigten Staaten rühmlichſt bekannte Bildhauer Cauſici eine von ihm unternommene koloſſale, in Baltimore aufzuſtellende 17 Fuß hohe Statue Waſhingtons vollendet habe. Bis die Vorrichtungen getroffen ſind, ſie auf die dazu beſtimmte Saͤule aufzuſtellen, iſt es dem Publikum erlaubt, ſie in der Wert⸗ ſtatt des Kuͤnſtlers zu beſehen. Waſyington iſt in dem Au⸗ enblick vorgeſtellt, wo er, nach errungener voͤlliger Unab⸗ Fangigkeit ſeines Vaterlandes, vor dem Congreß erſcheint, um ſeinem Amte zu entſagen, und ſich ins Privatleben zuruͤckzuzie⸗ hen. New York beſitzt ſchon ſeit langerer Zeit eine Statue Waſhingtons zu Pferde von demſelben Künſtler.

Die nach dem Vorbilde des Deutſchen Converſations⸗ Lexikons in den Vereinigten Staaten erſchienene Amerika⸗ niſche Engyklopädie erfreut ſich eines immer ſteigenden Bei⸗ falls des Publikums.

Inland. Berlin, 27. November. Geſtern Abends fand im Saale der Sing⸗Akademie die erſte der von dieſem ehren⸗ werthen Vereine fuͤr den Winter angekuͤndigten vier gro⸗ ßeen Muſik⸗Auffuͤhrungen ſtatt. Da fuür ſaͤmmtliche Auf⸗ fuͤhrungen die Plaätze im ganzen Saale bereits auf Abon⸗ nement und zwar meiſtens an bekannte Muſikfreunde ver⸗ geben ſind, ſo hat das Ganze mehr den Charakter eines geſelli⸗ ben Vereines, als den einer Verſammlung des großen Publi⸗ wums. Die hier dargebotenen ernſten Genuüͤſſe finden aber auch eewöhnlich nur in einem ſolchen Kreiſe, der das Stoͤrende von weniger zu fuͤrchten hat, die rechte Wuͤrdigung und Aufnahme. Die geſtern gehoͤrten Kirchen⸗Geſangſtuͤcke wur⸗ den ohne Begleitung des Orcheſters aufgefuͤhrt, und beſtan⸗ den in Folgendem; 1) Choral, von Klopſtock und Zelter. 2) Aus dem I19ten Pſalm, von Faſch. 3) „Magnificat“, von —„ Durante. 4) Motette von Sebaſtian Bach. 5) ittes „Crucifixus“ von Antonio Lotti und 6) „Heilig“ * —292 zweite Auffuͤhrung, die in drei uns Bemean⸗ —— dem Vernehmen nach, Hän⸗ Nachrichten aus Breslau vom Liſten d. hat die Oder ſich in der t vom 17ten zum —— einer Kuͤlte von 8 Grad bei Reuſchetnig feſtgeſetzt und iſt

bis zum erſtgedachten Tage noch nicht wieder offen

geworden. .ͤ.

* E8EE11““

beee] P

Ebendaher wird gemeldet: Auf Anſuchen des Zuhörer⸗ Kreiſes, welcher ſich bereits ſeit mehreren Winter⸗Semeſtern der geſchichtlichen Privat⸗Vorleſungen des Hrn. Profeſſors Dr. Wachler erfreute, hat ſich dieſer abermals zu einer ſolchen Vorleſung und zwar uͤber die Geſchichte der Entwickelung des menſchlichen Geiſtes, bereit finden laſſen, und ſolche am 12ten d. begonnen.

Nachrichten aus Stettin zufolge, iſt auf die An⸗ zeige mehrerer in den Hafen zu Swinemuͤnde eingelaufener Schiffer, daß die Interims⸗Laternen nicht deutlich genug ge⸗ ſehen werden koͤnnten, um bei Nachtzeit vor dem Hafen vor Anker zu gehen, vom 14ten d. Mts. ab das Anzünden der großen Laternen in der Laternenbrake, zur Sicherheit der Schifffahrt, beſonders zur Sicherſtellung der aus den Ruſſi⸗ ſchen Haͤfen noch zu erwartenden inländiſchen Schiffe, ange⸗ ordnet und zur Ausfuͤhrung gebracht worden.

Durch die große Fuͤrſorge und Thaäͤtigkeit ihres Pa⸗ trons iſt die Kirche zu Krampfer in der Weſtpriegnitz im Innern und Aecußern eben ſo einfach, wuͤrde; und geſchmack⸗ voll als zweckentſprechend und dauerhaft, mit einem dedeue tenden, in Ermangelung des Kirchen⸗Vermögens, von dem Patrone und den Eingepfarrten willig beſtrittenen Koſten⸗ Aufwande, nebſt der Orgel, wieder hergeſtellt worden. Auch hat die Gattin des Patrons der Kirche eine neue Al⸗ tardecke von rothem Sammt und ein Altargemälde, die Ein⸗ ſetzung des heiligen Abendmahls vorſtellend, und jeder Fami⸗ lie im Orte drei eingebundene Geſangbuͤcher geſchenkt.

Aus Duͤſſeldorf ſchreibt man: Wie viel ein Buͤrger⸗ meiſter vermag, der ſich mit Sinn und Vorliebe der Ver⸗ waltung ſeiner Gemeinde ganz hingiebt, beweiſt neuerdings dar Buͤrgermeiſteg Lörick zu Neuß. Seit ſeiner kaum zwei⸗ jährigen Verwaftung hat ſich die Stadt gleichſam umgeſtal⸗ tet. Ein Theil des Walles iſt in eine freundliche oͤffentliche Gartenanlage verwandelt; nach Oſten und Weſten ſind an die Stelle verfallener Thore einladende Stadteingaäͤnge erbaut, das Pflaſter der Stadt wird verbeſſert, auf die Inſtandſez⸗ zung der Wege in den Buürgermeiſtercien werden Kraͤfte und Geldmittel verwendet, die oͤffentlichen Gebäude werden in beſſeren Zuſtand gebracht, und dadurch iſt auch der Sinn der Buüͤrger dieſer alten Stadt für Verſchöͤnerung ihrer Ge⸗ bäude geweckt worden. Aber nicht nur auf die aͤußeren An⸗ gelegenheiten der Stadt, ſondern auch auf Vervollkommnun⸗ gen des Schulweſens, der Armen⸗Anſtalten, der Hospitäler iſt die Einwirkung dieſes Buͤrgermeiſters gleich thäͤtig gerichtet.

Der wohlhabende Handwerkermeiſter in ſeiner Wert⸗ ſtäte, umgeben von drei oder vier Geſellen, und einem Lehre linge, ordnend, leitend, nachbeſſernd, vollendend, uͤberall ruͤſtig Hand anlegend, uͤberall verſtaͤndig und kraͤftig mit Beiſpiele vorleuchtend; den Tiſch, wie die ⸗Werkſtaͤte, den Genuß, wie die Arbeit mit ſeinen juͤngern Gehuͤlfen thellend; kein Fabrikherr, der von ſeinen Soͤldnern Arbeiten und Ent/ behrungen fordert, die er nicht mit ihnen theilt; aber au kein duͤrftiger Stuͤck⸗ und Flick⸗Arbeiter, der einſam bei ſeit nem muͤhſeligen Tagewerke kaum den taͤglichen Bedarf er⸗ wirbt: das iſt das ſchoͤne Bild gewerblicher Thaͤtigkeit anſtaͤndiger Häuslichkeit verbunden, welches vorſchwebt, wonn wir das Handwerk golden, den mitlern Buͤrgerſtand oluͤcklich b preiſen. Laſſen auch die Gebrechen der menſchlichen Matur, und die Unvollkommenheiten der buͤrgerlichen Ge ſellſchaft nicht erwarten, daß dieſer Zuſtand üͤberall verwürklicht werde: ſo ſcheint er doch in unſrer Anſicht die Regel, die Fabrik lit zahlreichen Arbeitern daruͤber, die kleinliche Tagelohnerei Gehuͤlfen darunter, nur die me bleiben zu muͤſſen. .

Die Wohlhabenheit des Handwertermeiſters, ſo wie 5. hier gezeichnet worden, beruht weſentlich auf ciner v . maßigen Anzahl von Gehuͤlfen, welche noch zu jung, um ſeldſt. einen Hausſtand zu gründen, willig in die H ſchaft des Meiſters treten, und anſtändig befriedigt fur perſoͤnliches Beduͤrfniß, den —, des

ihrer vereinigten Arbeit den —é— mmlich

wovon der Meiſter mit ſeiner Familie Wäre dieſe Wohlhabenheit die Regel: ſo muͤßte jedes Aee eben ſoviel L und wenigſtens dreimal

ifen, als Meiſter, 1 2nd n

g Ee. v2,— tem n, i keine gu e Schw 8

er zuch werden ungefaͤhr dreimal Lehrlinge vorhanden ſeyn, wenn die len X Jahre dauert. tniß rlich, weil die Knaben mit dem Lebensjahres in die Lchre treten; und

84 8 1.