8e * In beiden Fällen hat eine Vermehrung der Gehuͤlfen keinesweges auch eine Vermehrung der Herrn und Meiſter zur Folge. Der Gewe bbetrieb zertheilt ſich in der Regel nicht uͤber die Graͤnzen, worin er noch zweckmäaͤßig gefuͤhrt werden 2 und die Unternehmer deſſelben ſind groͤßtentheils wohl⸗ abend.
Aber bei den vorbenannten Handwerken, die keinen an⸗ ſaͤßigen verheuratheten Gehuͤlfenſtand haben, und die Jeder nur in der Abſicht lernt, dereinſt ſelbſt Meiſter zu werden, liegt ein offenbarer Widerſpruch in der Forderung, daß auch nur der groͤßre Theil der Meiſter wohlhabend ſeyn ſolle. Dieſes waͤre nur moͤglich, wenn der groͤßte Theil der Ge⸗ huͤlfen zu einer andern Beſchaͤftigung uͤbergienge, wenn er. das Alter erreicht haͤtte, worin er nach Vernunft und Billig⸗ keit einen feſten Wohnſitz und einen eignen Hausſtand ver⸗ langen kann.
Die Reichswerbung der fruͤhern Zeiten beſtand groͤßten⸗
ſeeils aus Handwerksburſchen; und es iſt nicht unwahrſchein⸗ lich, daß ſie ſehr weſentlich beitrug, die Anzahl der Geſellen 8 mindern, ehe ſie das Meiſterrecht in Anſpruch nehmen
unten.
Das Beduͤrfniß, alternde Geſellen unterzubringen muß fuͤhlbarer werden, ſeitdem eine edlere Organiſation des Mili⸗ tairs dieſen Ausweg verſchloſſen hat. Die Verlegenheit welche daraus entſteht, daß Leute in den Jugendjahren als Gehuͤl⸗ fen gebraucht werden, ohne ihnen einen ſichern Erwerb fuͤr das ſpaͤtre Leben anzuweiſen, hat mit der Aufloͤſung oder Befeſtigung des Zunftverbandes nichts gemein. Das Mißverhaͤltniß zwiſchen der Anzahl der Meiſter und der Ge⸗ huͤlfen herrſcht eben ſowohl in denjenigen Provinzen, wo der Zunftverband laͤngſt Fänglach aufgehoben worden, als in de⸗ nen, wo er noch groͤßtentheils Fese Von den vorſtehend
benannten Handwerken Es hatten nachſtehende Landestheile, bei einer Einwoh⸗
8 die Staͤdte nerzahl von und unzünftig Lehrlinge Meiſter Gehuͤlfen 8. eeebs 8 * 29 b.. 11I1“ b öE 3. Aibings eeaün. —— ; 2* 5 L 4. Thorn Se. 624 3573 EEEE 258 5 5. Tlſit.. 12 ☛¶ꝙ 7. Poſen 28,484 8. Berlin 9. 2 32,345 10. Stettin. 31,961 11. Feee 8 21,972 12. Stralſund . 17,174 13. Brandenburg . 14,995 14. Breslau. . . 5082 90,090 — 5 † 5 we. 8 — veg. 5 11“ 3 . 2 82 8 “ EE “ 8 17. Görlitz. 2** 10,981 898 E 2 e f 1 2 20. Ma deburg ohne Reuſtadt u. ſ. w. 44,049 1 1 er — —2 5 — 2. Lbrheer. 7 16,512 * vA“ 24. Auedlindurg — vi111“ 25. Burg .. . 8ö8q11121211 26. Muühihauſen . . . .. EE111 27. Naumburg a. d. S. 10,803 EE“ 28. Nordhauſen 10,515 5,77 898 8 29. Köln mit Deu behes Q——— 30. Elberfeld mit Barmen . „6 31. Achen . „ ——— 32. Duͤſſeldorf. . 23,679 hhhse., ee . Ae . . 21,046 4. Koblenz mit Ehrenbreitſtein. .. 18,278 vuztzz esreeeeeeee 1 36. Trier . 15,998 37. Weſel 9 13,218 38. Bonn 8 12,250 88 39. Eupen . 10,677 * alle uͤbrigen Staͤdte der Provinzen Iſt und Preußen . 8- . . 268,170 P ““ 8 . 260, 463 randenburg und Pommern. 8 . 553,964 Schleſien . . 336,930 Sach ,
tssb..22 Weſtfalen und Rheinprovinz.. . 435,924
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Meiſter zuͤnftig Geſellen u. Es kamen alſo auf 100,000 Einw.
Ub
hatten die Provinzen bei einer Ein⸗ Meiſter Geſellen Es kamen alſo
des preußiſchen Staats wohnerzahl von zunftig und und auf unzunftig Lebhrlinge 12 Mſtr. Geh. Oſt⸗ und Weſt⸗ preußen ... 2,008,361 32,690 14,121 163 70 — üe e 1,064,506 17,829 6,382 167 60 randenburg und 8 Pommern 2,416,434 49,538 31,459 205 130 Schleſien.. .. 2,396,551 50,362 19,675 210 82 Sachſen... 1,409,388 35,978 7,7722 256 12959 Weſtfalen und Rheinprovinz 3,430,870 81,626 40,483 238 118 Im ganzen Staate 12,726,110 268,023 129,892 211 102
Hier ſind eben ſo wohl in der Provinz Sachſen, als in Weſt falen und in der Rheinprovinz, noch nicht ganz halb ſoviel Gehuͤlfen als Meiſter bei denſelben Handwerkern; obwohl 5 Lage in Bezug auf Zunftverhaͤltniſſe ſehr verſchieden iſt.
agegen iſt das Verhälcnig der Zahl der Meiſter, zu der Zahl der Gehuülfen ganz ein andres in Brandenburg und Pommern einerſeits, und in Schleſien andrerſeits; ob⸗ wohl die Gewerbsverfaſſung in beiden Provinzen ſeit dem Jahre 1810 vollkommen gleich iſt. Aber in Schleſten wohnt nur ein Fuͤnftheil, in Brandenburg und Pom⸗ mern mehr als drei gacgen⸗ der Einwohner in den Staͤdten: jenes hat ſchon deshalb viel mehr Landhandwerker⸗ Meiſter als dieſe, und ebendeswegen verhaͤltnißmaͤßig weniger Gehuͤlfen. ¹
In Bezug auf die ſtaͤdtiſchen und ländlichen Bevöͤlke⸗ rungs Verhaͤltniſſe ergiebt ſich in Ruͤckſicht der vorbenannten — nach Verſchiedenheit der Provinzen uͤberſichtlich Folgendes:
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alſo in ſaͤmmtlichen Staͤdten des preuß. Staats 3,3207,00
27,911