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theil eingefuͤhrt werden, was wahrſcheinlich die Raͤuber und Diebe in die Altſtadt oder ſogenannte City von London hin⸗ treiben wird.
Vorgeſtern und geſtern war hier ein ſo ſtarker Nebel, wie man ſich ſeit 10 oder 12 Jahren eines aͤhnlichen nicht mehr erinnern kann. Bis halb zwei Uhr Nachmittags herrſchte faſt uͤberall vollkommene Dunkelheit. Die Laden waren erleuchtet wie des Abends, die Richter in einem Ge⸗ richtshofe hatten ſich genoͤthigt geſehen, Lichter anzuͤnden zu laſſen. Vorgeſtern Mittags hatte man unter Anderm den um dieſe Tageszeit vielleicht beiſpielloſen Anblick mehrerer mit angezuͤndeten Laternen durch die Straßen fahrenden Kutſchen. Gegen 2 Uhr erſt erhellte ſich der Himmel eini⸗ germaaßen, und erlaubte es, die fuͤr einige Zeit faſt ganz unterbrochenen Geſchäfte wieder zu beginnen. Dabei muß
bemerkt werden, daß man 3 Meilen ſüͤdlich von der Stadt das ſchoͤnſte von Sonnenſchein begleitete Froſtwetter hatte. Zu befuͤrchten iſt es leider, daß man von manchen Ungluͤcks⸗ fällen in der Stadt ſowohl als in den Gegenden, wo der Nebel war, hoͤren wird. Im nahbelegenen Hammerſmith geriethen zwei Poſtkutſchen in eine Tiefe, kamen aber nach einiger Anſtrengung gluͤcklich davon. ,
Geſtern ſind die beiden (in dieſer Zeitung bereits mehr⸗ mals erwähnten) zuſammengewachſenen Siameſiſchen Kna⸗ den, die ſich zuletzt in New⸗York aufhielten, hier angekommen. Ein Paſſagier, der mit ihnen gekommen iſt, verſichert, daß ſie den Maſtbaum mit aller Gelenkigkeit eines Matroſen hin⸗ aufkletterten. 2n
Bei der See⸗Aſſecuranz auf Lloyds Kaffeehaus iſt in dieſen Tagen ein Gegenſtand verſichert worden, wie er in dieſem Geſchaͤfts Zweize ſelten vorkommt: der große geſchickte
Elephant näͤmlich, der vom Pariſer Circus eine Kunſt.Reiſe nach unſerm Adelphi⸗Theater antritt.
Am Getreide⸗Markte ſind die Preiſe noch immer wei⸗ chend; der ſechswöchentliche Durchſchnitts⸗Preis des Weizens, nach welchem der Eingangs Zoll berechnet wird, betraͤgt jetzt nur 56 Shill. 10 Pence per Quarter und iſt mithin der Zoll auf 30 Shill. 8 Pence geſtiegen.
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Tuürkei.
88* E ebenns Zettnns 8 büSeewer äs „ Konſtantinopel, 30. Oct. urch außerordengliche Gelegenheit.) Geſtern iſt hier Nachricht eingegangen, daß die Auswechſelung der beiderſeitigen Ratificationen am 27ſten zu Adrianopel ſtattgefunden hat. Auch ſind alle Punkte erfuͤllt, welche der Räumung Adrianopels von den Ruſſiſchen Trup⸗ pen vorangehen ſollten. Dieſe Stadt duͤrfte demnach binnen wenigen Tagen von allem Ruſſiſchen Militair geraͤumt ſeyn, mit Ausnahme eines Infanterie⸗Regiments, welches zur Si⸗ cherheit der zuruͤckbleibenden Kranken und Verwundeten, de⸗ ren Zahl man auf 5000 Mann angtebt, dort gekaſſen wird. Muſtapha Paſcha von Scutari iſt von dem Sultan beauf⸗ tragt, nach dem Abmarſche der Ruſſiſchen Truppen von Adrianopel und Kirkliſſe, welcher zur naͤmlichen Zeit erfolgen wird, von dieſen Sraͤdten Beſitz zu nehmen. Es iſt hier zu bemerken, daß die verſe ſand-n ſie die Senee; — Raͤ ſche der Ruſſiſchen Armee erhalten hat, ihrer a Aengſtlichkeit entgegen ſieht, und ihren laͤn⸗ gern Aufenthalt faſt zu wuͤnſchen ſcheint. Die Pforte muß ch kaͤglich mehr von dem Sinken ihrer Macht uͤberzeugen, und der Sultan füͤhlt nur zu ſehr, daß ihm alle moraliſchen und phyſiſchen Mittel ſehlen, um ſich den noͤthigen Gehor⸗ der ſeiner Nation zu verſchaffen. Man verſichert, er abe den fen Diebitſch durch Vermittelung des Preußi⸗ ſchen Geſandten erſucht, er möchte vor ſeinem Abmarſche von tanopel eine Proclamation erlaſſen, wodurch die Muſel⸗ ner zum Gehorſam geaen ihre Vorgeſetzten und zur Ehr,⸗ furcht gegen die heiligen Geſetze aufgsfordert wuͤrden. Graf D ger. s Achtung fuͤr den ch ſoll jedoch dieſem Verlangen au R Sultan nicht entſptochen, und dem Herrn von Royer ge⸗ ſchrieben hab „ Schritt wuͤrde eher geeignet ſeyn, die Band —. bin ſolcher 8 Unterthans⸗Pflicht auf⸗ der Würde des za nahe zu treten. Es unterliegt beinem Zweiſel, daß die Muſelmaͤnner, durch die Ruſſiſche Invaſton mit den Vortheilen bekannt geworden, welche eitee nngehindert fortſchreitende Liviltſarion und eine auf Grund⸗ ſätze des Rechts und der Beüligkeit geſtuͤtzte Adminiſtration 88 Völkern n, nur mit Widerwillen ſich unter — 8— wiederkehrende ungezüͤgelte Willkuͤhr des Sultans und ſei⸗ Satrapen beugen werden, und es iſt aus mehreren Gruün⸗ 8. beſorgen, daß nach dem Abmarſche der Ruſſiſchen den geſährliche Widerſtände eintreten duͤecften, durch die den des Sultans gefährdet, und der gaͤnzliche Zuſam⸗
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menſturz des Tuͤrkiſchen Reichs herbeigefuͤhrt werden koͤnnte. Halil Paſcha reiſt nicht nach Petersburg, und man will hierin eine gluͤckliche Wendung der Dinge erblicken, da deſſen Miſ⸗ ſion mehr geeignet geweſen waͤre, die Angelegenheiten zu ver⸗ wirren, als in Ordnung zu bringen. Es ſind der Pforte von mehreren Seiten Antraͤge zu Anleihen gemacht worden, um die Kriegskoſten⸗Zahlungen leiſten zu koͤnnen; ſie hat aber keinen angenommen, und die gute Abſicht verkannt. Sie ſchmeichelt ſich noch immer mit Ereigniſſen, und leht in Hoff⸗ nungen, deren Nichtigkeit jeder Unbefangene einſehen muß. In Albanien und Macedonien ſollen ernſtliche Unruhen aus⸗ gebrochen ſeyn; mehrere Tataren wurden in der vorigen
Nacht nach Salonichi und Epirus abgefertigt, um den dor⸗
tigen Paſcha's neue Verhaltungsbefehle zu bringen.“ 4
Brafisen.
Der Conſtitutionnel enthäͤlt folgendes Privat⸗ Schreiben aus Rio⸗Janeiro vom 4. Sept.: „Die Zim⸗ mer des Schloſſes von Boa⸗Viſta ſind fuͤr die bevorſtehenden Feierlichkeiten bei der Vermaͤhlung des Kaiſers aufs Neue in Stand geſetzt und ausgeſchmuͤckt worden. Die Perſonen, welche den Hofſtaat der jungen Kaiſerin bilden ſollen, ſind bereits ernannt. — Die Kammern haben in den letzten Sitzungen viel mehr Uebereinſtimmung mit den Abſichten und der Politik des Kaiſers gezeigt als beim Beginn der Seſſion. Die Oppoſition der zweiten Kammer in Betreff verſchiedener Punkte iſt in den Provinzen nicht gut aufge⸗ nommen worden. Der Staats⸗Kredit verbeſſert ſich taͤglich, und man iſt allgemein uͤberzeugt, daß der Finanz⸗Miniſter Herr Calmon binnen Kurzem in unſeren Finanzen, welche ſich vor der Aufloͤſung der Bank in großer Verwirrung be⸗ fanden, die Ordnung wiederhergeſtellt haben wird. Der Kai⸗ ſer widmet jetzt ſeine ganze Aufmerkſamkeit dem oͤffentlichen Unterricht, der Organiſation der Armee und der Marine. In dieſen Zweigen herrſchten viele Unregelmäͤßigkeiten und Mißbraͤuche, und Reformen derſelben wurden von allen Seiten verlangt. Die Portugieſiſchen Ausgewanderten ſind noch hier. Dom Pedro erwartet Nachrichten aus Europa, um uͤber ihr ferneres Geſchick zu beſtimmen.“
In London ſind Briefe aus Rio⸗Janeiro bis zum 23. Sept. eingelaufen. Es heißt darin, daß die Seſſion des geſetzgebenden Congreſſes ploͤtzlich und unerwartet geſchloſſen worden ſey, ohne daß der Kaiſer, wie gewoͤhnlich, die Kammern mit einer Thron⸗Rede entlaſſen habe. Große Vorbereitungen wurden zum Empfange der neuvermäaͤhlten Kaiſerin getroffen. Der Kaiſer ſcheint ſich ganz beſonders auf ihre Ankunft zu freuen, und iſt ausſchließlich mit Anordnung der Feſtlichkei⸗ ten, die alsdann ſtattfinden ſollen, beſchäftigt. — Es iſt ein Decret bekannt gemacht worden, des Inhalts, daß, in Ge⸗ maͤßheit der mit Großbritanien getroffenen Uebereinkunft, vom 10. Febr. 1830 an der Sklavenhandel im ganzen Reiche aufhoͤren ſoll. — Ueber den Tod des Dr. Francia ſchien man
auch in Rio⸗Janeiro noch nichts Gewiſſes erfahren zu haben. 8
Meyikko.
Durch gefaͤllige Mittheilung ſind uns folgende Privat⸗
Correſpondenz⸗Nachrichten zugekommen:
„Mexiko, 2. Sept. ie erwartete groͤßere Expedition von der Havana iſt noch nicht an unſerer Kuͤſte angekom⸗ men, und die Operationen des General Barradas, ſo wie deſſen Benehmen bei dem neulichen Uederſall Santa⸗Ana's, zeugen von einer ſolchen Schwaͤche im Spaniſchen Heere, daß man einer baldigen Beendigung der Feindſeligkeiten mit Beſtimmtheit entgegen ſehen darf; — und wenn man auch ſich auf Augenblicke der Beſorgniß noch hingiebt, jene Er⸗ wartung koͤnne durch das ploͤtzliche Erſcheinen bedeutender Verſtaͤrkung von Havana aus getaͤuſcht werden, ſo hat es allein darin ſeinen Grund, daß man es nicht fuͤr moͤglich halt, daß Spanien ſo ganz ſchlecht unterrichtet geweſen ſey, um an die Landung von 3500 bis 4000 Mann auch nur irgend eine Erwartung von gunſtigem Erſolg zu knuͤpfen. — Der Finanz⸗Miniſter hat unter dieſen Um⸗ ſtaͤnden den härteſten Stand, und hat ſich in dieſen Tagen a2a en 8 er liſten zu ſich rufen ließ, und von jedem 2 ſchuß verlangte, die denn auch von emn ee esüt wogegen Andere nur 5000 entrichtet — — Die Angele⸗ genheit des gezwungenen allgemeinen Staats⸗Anlethens ſchrei⸗ tet langſam fort, und es iſt eine Junta ernannk, bie den hieſigen Handelsſtand taxiren ſoll, wobei man die Patent⸗ ſteuer zu Grunde legt. Einige der hier ckablirten fremden Häuſer ſind verſtaändig genug geweſen, zuſammen zu treten, und ih⸗ ren Antheil dem Finanz⸗Miniſter mit 20,000 Dollars ſelbſt anzutragen, wogegen dieſer ihnen Anweiſungen auf die Douane
einige unſerer ſtärkſten Kapita⸗
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