eeinigten Staaten
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zur Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. 333.
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und zu Wagen entgegen, und begleiteten ihn zu ſeiner Woh⸗ nung. Die geſetzgebende Behoͤrde von Vera⸗Cruz erließ ih⸗ rerſeits ein Manifeſt, in welchem ſie zu verſtehen gab, daß die Grundſätze der PYorkinos fuͤr den Staat gefährlicher ſeyen, als die Landung zwanzig Spaniſcher Vataillone. Die Verfaſſer des Manifeſtes ergriffen dieſe Gelegenheit zu An⸗ griffen auf Herrn Poinſett, den Geſchaͤftstraͤger der Ver⸗ „Er iſt es“, ſagten ſie, „der den unheil⸗ poollſten Plan fuͤr die Republik gefaßt und in Ausfuͤhrung gebracht hat; er hat den Haß unter den Buͤrgern entzuͤndet, die guten und Ies.se veruneinigt, er hat den Ritus von York eingefuͤhrt. . .
Herr S-n g. hielt für geeignet, auf dieſe Beſchuldi⸗ gungen zu antworten, und machte am 4. Juli 1827 eine Schrift bekannt, in welcher er ſein Betragen und die Poli⸗ iſt der Vereinigten Staaten auseinander ſetzte*). Fuͤnf Lo⸗
gen nach dem Yorkſchen Ritus, ſagt er, waren bei ſeiner
nkunft in Mexiko, und Alles was er fuͤr ſie that, beſtand darin, ihnen auf ihr Verlangen die Conſtitution des großen Orients von New York verſchafft und der Inſtallation des großen Orients in Mexiko beigewohnt zu haben. Er erklaͤrte zugleich, daß ſeine Regierung in Hinſicht Mexiko's und der übrigen Spaniſchen Colonicen in Amerika die freundſchaft⸗ lichſten Geſinnungen hege, und ſtellte auf das Beſtimmteſte in Abrede, ſich in die Angelegenheiten der Republik gemiſcht àu haben.
Thatſache iſt es, daß bei Herrn Poinſetts Ankunft die Escoſeſos die Oberhand hatten; nach dem gewoͤhnlichen Laufe der Dinge aber mußten ſie früͤher oder ſpaͤter von der Par⸗ thei verdrängt werden, die ſich zu ausſchweifenden Grund⸗ ſaͤtzen bekannte, und die ſich auch wirklich, auf dieſelben Grund⸗ fätze geſtuͤtzt, welche die Revolution herbeigefuͤhrt hatten, der
Verwaltung bemächtigte. Die Escoſeſos betrachteten als ein Werk Herrn Poinſetts, was nur ein natuͤrliches Reſultat der öffentlichen Meinung war.
Gegen Ende 1827 ſahen die Spanier ein, daß ſie nicht mehr hoffen konnten, in Mexiko geduldet zu wer⸗ den, weil ſich ein allgemeiner Verbannungsruf gegen ſie erhob. Gewaltſame Maaßregeln befuͤrchtend, beeilten ſie ſich, ihre Beſitzungen zu⸗ veraͤußern, ſie in Geld zu verwandeln, und das Land zu verlaſſen. Ihre Furcht beſtand nicht in der bloßen Einbildung; denn der Congreß, der endlich dem Anliegen der Eingebornen nachgab, zog in Er g, od er eine auf alle Staaten ſich erſtreckende Ma I ergreifen ſolle. Nach fuͤnftaͤgigen Berathungen wurde beſchloſſen, daß die unverheiratheten Spanier mit Einſchluß der Militairs aus Mexiko vertriehen werden und die übrigen, welche an den Kuͤſten wohnten, ſich ins Innere des Landes ſollten. Mit Kaufleuten, die ſeit 8 Jahren als folche anfäſſig waren, wurde eine Ausnahme ſemacht. Da dieſer Beſchluß den Verwaltungs⸗Behoͤrden — Feld ließ, ſo belief ſich die Zahl der Verbannten nicht ſo hoch, als man hätte erwarten koͤnnen.
beit darauf brach eine andere Verſchwoͤrung
8 9, 339uℳ hatte, die Verwaltung zu ſtuͤrzen und den Escoſeſos in die Hände zu geben. hr Urheber war Vice⸗Präſident Bravo.é Dieſer Offiecier, der zur Zeit Revolütion einer der üͤberſpannteſten Patrioten war, nar 1828 Meyiko heimlich, vereinigte ſich
verließ 2 Fzeae — der von ihm dazu veranlaßt, die
522 is erhoden hatte, und nahm an der Spitze von 8e,e 189 Soldaten ſeinen Marſch auf Tulancingo. Die Flucht Bravo'e ſetzte die Mexikaner in Beſtürzung und lies ſee bofüͤrchten, daß die Zahl ſeiner Anhaͤnger ſehr bedeu⸗ ten 2 2 *1 Lage erklärte der Praͤſident Bicteria die Republik in Gefahr, und forderte mit Erfolg den us der Bärger auf. Guerrero ſtellte ſich an die pithe der Truppen, marſchirte den wNAe
n, griff ſie bei Tulancinge an, und Se. nach einer ſchwachen 6 de zu ergeben. Unrer den Grfengenen deſanden ſich 4 Oberſten, 7 Oberſt⸗Lieutenants
6 17 Eapitaine. Auf einem andern Punkte wurden der
huverneur von 5,. Barago und der Oberſt ſeönte Ana⸗ die den Redellen 1500 Mann Huͤlfstruppen zu⸗ rren, vom Oderſten Caſtro überrumpelt und als Geſaugene
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ins Fort San Jua de Ullao geſendet. Solchergeſtalt wurde in weniger als einem Monat Zeit ein Buͤrgerkrieg beendigt, der ohne Guerreros Thaͤtigkeit die traurigſten Folgen hätte haben koͤnnen.
Der uͤberwundene Bravo zog die Parthei der Escoſeſos mit in ſeinen Sturz hinein und Victoria beſchloß die Spa⸗ nier der affentlichen Meinung zu opfern. Vielen Perſonen, die großen Einfluß hatten, gebot er das Land unverzuͤglich zu verlaſſen. Mittlerweile aber befand ſich der Schatz leer. Der Schatzmeiſter Garcia nahm ſeinen Abſchied und Eſteva ſchwankte lange hin und her, ob er dieſes Amt uͤbernehmen ſollte, bis er ſich endlich dazu entſchloß, und es ſo gut zu verwalten wußte, daf ſich die Finanzen der Republik in kur⸗ zer Zeit augenſcheinlich verbeſſerten. Die Verbannung der Spanter fand in Vera⸗Cruz ohne Blutvergießen ſtatt, und bald ſah man, ſowohl in dieſer Stadt als in Mexiko,
wo einige reiche Kaufleute zurüͤckbleiben durften, die Ruhe
wieder hergeſtellt. Im Laufe des Sommers geſchah nichts von Bedeutung. Bravo und ſeine Gefaͤhrten wurden durch einen Beſchluß des Congreſſes des Landes verwieſen, und obgleich zur Deportation nach Lima und der Inſel Chilo verurtheilt, an der Kuͤſte von Guatimala gelandet und dort freigelaſſen.
Was damals das Publikum am meiſten beſchaͤftigte, war die Wahl des neuen Praͤſidenten, die im September⸗Monat
ſtatt finden ſollte, 22 zu der zwei Candidaten in Vorſchlag
waren, der General Guerrero und der Kriegs⸗Miniſter Go⸗ mez Pedraza. Guerrero, den man den Helden des Suͤ⸗ dens nannte, und der das Idol der Yorkinos war, hatte mehr Ausſichten fuͤr ſich als ſeine Mitbewerber. Er war einer der Erſten, der die Unabhängigkeit proclamirte und ſelbſt in den groͤßten Widerwäͤrtigkeiten hatte er nicht aufge⸗ hoͤrt fuͤr ſie zu fechten. Er war unternehmend aber auch nur Soldat, und ohne alles Regierungs⸗ Talent. Pedraza, der Candidat der Escoſeſos dagegen, war ein Mann von Verdienſt und Charakterfeſtigkeit, und hatte waͤhrend der Re⸗
volution denſelben Platz behauptet, den er unter der Koͤnigl.
Regierung bekleidete; man hielt ihn aber fuͤr einen Anhäͤn⸗ ger des ariſtokratiſchen Syſtems, und ſeine Gegner nannten ihn deshalb den zweiten Kaiſer von Mexiko. Pedraza war den Spaniern gewogen, und mithin nichts Auffallendes darin, daß dieſe Alles thaten, um ihn als Sieger zu ſehen. Ihre Zahl war nicht groß; ſie erſetzten dieſen Mangel in⸗ deſſen durch ihren Reichthum. Die Yorkinos dagegen er⸗ klaͤrten, daß ſie, falls man Pedraza wähle, denſelben nicht anerkennen wuͤrden. Sie trieben die Kuͤhnheit ſo weit, daß ſie ein Manifeſt bekannt machten, welches ſich mit den Wor⸗ ten ſchloß: „Zu den Waffen Mexikaner! Wird Pedraza zum
raͤſidenten erwäͤhlt, ſo bleibt uns kein anderer Ausweg brig, als die Revolution von Neuem zu beginnen, ober uns einem ſchmaͤhlichen Joche zu unterwerfen.“
Der erſte September nahte heran, und mit ihm der Ter⸗ min, wo der Praͤſident durch die 19 Staaten, welche die Union *) bildeten, erwaͤhlt werden ſollte; da es aber bekannt geworden war, daß die Spanier die Majorität der Wähler fuͤr ſich gewonnen hatten, erhob ſich General Santa⸗Ana zu Jalapa mit dem feſten Entſchluß, Guerrers's Sache mit den Waffen in der Hand zu unterſtuͤtzen. Die Wahl fand indeſſen ſtatt; 11 Staaten ſtimmten fuͤr Pedraza und die uͤbrigen 8 für Guerrero. — griffen die Yorkinos zu den Waffen, und General Santa⸗Ana, dem ſich der Oberſt Gomez angeſchloſſen hatte, begab ſich mit 1500 Mann nach Pe⸗ rote, wo er ſein Hauptquartier aufſchlug. Hier erließ er eine Pro⸗ clamation, in welcher er erklarte, daß ſeine Nation die Wahl Pe⸗ draza's annullire; daß ſieihn wegen ſeines Widerwillens gegen die liberalen Inſtitutionen des Landes nicht zum Praͤſidenten, ja ſelbſt nicht zum Vice⸗Präſidenten wolle; daß nur die Spa⸗ nier an dem Ungluͤck Mexiko's Schuld ſeyen; daß ein Deßret ihrer gaͤnzlichen Vertreibung, von Seiten der verbündeten Staaten ein nothwendiges Erforderniß geworden wärez daß es zur Wiederherſtellung der Ruhe und zur Befeſtig der foöͤderativen Regierung unerlaͤßlich ſey, die Präſidenten⸗Wuürde auf Guerrero zu üͤbertragen; daß den Stagten kein anderes
„) Mexriko, Puehla, Querctaro, Bera⸗Cruj, Ballabelih, Se⸗ najuato, Jalisco Zacatecag, Oaiacs, San dnh de Poto
rango, Gohahuila, Texas, Tamaulipas, Aucva Leon, Thſapa, Tabaseo und — C1“
Du⸗ Msr.