Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath von Carlowiz, Namens Sr. Herzoglichen Durchlaucht, die Eroͤffnungs⸗Rede; die Propoſitionen wurden verleſen, und die Eroͤffnnngs⸗Rede von dem Herrn Hof⸗ und Conſiſtorialrathe Kruͤgelſtein, als erſtem Deputirten des Grafenſtandes, erwiedert. Nach Be⸗ endigung dieſes feierlichen Aktes wurde um 3 Uhr eine große Mittagstafel gehalten, bei welcher Se. Herzogl. Durchlaucht die Geſundheit auf das Wohl des Landes und der Stände ausbrachten. — Dem Geiſte unſerer Regierung gemaͤß ſind
zu dieſem Landtage nicht nur die adeligen, ſondern auch die
buͤrgerlichen Rittergutsbeſitzer berufen worden.
Die beiden hier erſcheinenden Blaͤtter: der allgemeine Anzeiger und die National⸗Zeitung der Deutſchen, wer⸗ den vom Januar 1830 mit einander verbunden werden und nur ein Blatt unter dem Titel: „Allgemeiner Anzeiger und National⸗Zeitung der Deutſchen“ bilden. Beide wurden he⸗ kanntlich von dem verewigten Rudolph Zach. Becker, und zwar erſterer von ihm in Gemeinſchaft mit ſeinem Freunde André, vor nunmehr 39 Jahren unter dem Namen: „Reichs⸗ Anzeiger“ (der mit der Aufloͤſung des Deutſchen Reichsver⸗ bandes erloſch) begruͤndet, nachdem Becker bereits 6 Jahre fruͤher (1784) die „Deutſche Zeitung“ herauszugeben degon⸗ nen hatte, welche ſeit dem Jahre 1796 „ur „National⸗Zei⸗ tung der Deurſchen“ erhoben wurde. Da alle Freunde Deut⸗ ſcher Oeffentlichkeit nur dabei gewinnen koͤnnen, wenn ihnen
kuͤnftig in einem Blatte dasjenige dargeboten wird, was ſie
bisher in zwet getrennten Blättern ſuchen mußten; ſo ſteht
mit Zuverſicht zu erwarten, daß das gedachte Blatt ſich nicht minderer Gunſt und nüuͤtzlicher Wirkſamkeit erfreuen werde, als bisher die beiden einzelnen Blätter genoſſen h 8
Karlsruhe, 6. Dec. Das Greßherzogliche Staats⸗ und Regierungsblatt vem Iten d. M. enthaͤlt die Landes⸗ herrliche Inſtruction fuͤr den aͤußeren Dienſt der Gensdar⸗ merie; ſie umfaßt 161 Paragraphen und zerfäͤllt in zwei Haupt⸗Abtheilungen, noͤmlich: 1) über das Dienſtverhältniß der Gensdarmerie in Beziehung auf andere Staats⸗Behoͤr⸗ den, und 2) von den eigentlichen Vetrichtungen des aͤußeren Dienſtes der Gensdarmerie.
Frankfurt a. M., 7. Dec. In der heutigen außer⸗ ordentlichen Sitzung des Senats unſerer freien Stadt wurden Herr Schoöff, Freiherr von Malapert, zum älteren, und Hr. Senator Scharf zum juͤngeren Buͤrgermeiſter für das Jahr 1830 gewͤhlt.
— — Frankfurt a. M., 6. Dec. Am erſten Tage der verwichenen Woche ergab die Abrechnung fuͤr Ende No⸗ vember gegen Erwarten ungüͤnſtige Reſultate. Die Bemuͤ⸗ hungen der Sperulanten aufs Steigen, die Courſe der Effec⸗ ten in die Hoͤhe zu treiben, blieden fruchtlos, und es zeigte
ch auch durchaus kein Mangel an comptauten Stucken. Alle Notirungen erlitten einiges Schwanken, vornaͤmlich aber wurden Oeſterreichiſche Staatspapiere zu weichenden Courſen abgegeben. Die Veranlaſſung dazu war einesrheils der Um⸗ ſtand, daß einige Speculanten, welche anſehnliche Auantitéͤ⸗ ten von Effecten auf Ultimo zu beziehen hatten, ziemlich ſterke Verkeͤufe machten, anderntheils die Aufkündigung vieler Prä⸗ mien auf Metalliques und Bank⸗Actien, deren neue Inhaber nur wenig davon behielten und das Meiſte an den Markt brachten. Dieſe doppelte Wirkung ward noch dadurch verſtärkt, daß dedeu⸗ tende Poſten Polniſcher Looſe von unſern kleinen Speeulanten zu beziehen waren. Die hoͤheren Notirungen, welche uns von Paris und London zukamen, nungstag gar keinen Einfluß geänßert. Mit dem 1. Dec. zeſgre ſich merkliche Flanheit im Geſchäft, und die Courſe der Oeſterreichiſchen Effecten erfuhren adermals einen kieinen Ruͤckfall, indem mehrere Haͤuſer, die noch von Ultimo zu be⸗ jehen hatten, nahmhafte Peoſten Zoct. Metalliques und Bank⸗ Actien realiſirten. In Folge deſſen notitten die comptan⸗ ten Metalliques um — 1½ pCt., Bank⸗Actien um 3— i Fl., und Partial „ — pECt. niedriger im Cours als auf einen Monat taͤgliche Lieſeruna. Am 2. und 3. Der. trafen einice Handels⸗Staffetren aus Berlin ein, die niedrigere No⸗ tirungen von dort, und zugleich die Nachricht von der fort⸗
dauernden Kraukyeit bes Kaiſers ven Rußland brachten.
Hierdurch wurden unſere Speculanten aufs Steigen entmu⸗ thigt, und ſuchten einen Theil ihrer Vorräthe an Effecten loszuſchlagen, während auch die Contremineurs ihre, Opera⸗ nionen, in —
aufnahmen und ziemliche Verkaäufe machten. Darauf hin
gingen 5pct. Metalligues von 102 ¼¾ auf 101 ¾, Bank Aetien
von 1478 auf 1468, Partial von 131: auf 131 ½, 100 Fl. Looſe von 171 ½ auf 171, per. Meralliques von 91 auf 90 ¼, i pet. Berthmänuiſche Odligattonen von 96 ¾ auf , 4per. von 91 ½ auf 91¼, Peiniſche Looſe von 55 auf 54 † zurück,
än 3 29 mn 6 1 zeigte ſich bafür im Ganzen üsseeee
weiteren Fallens der Courſe, wieder
haben auf den Abreche
Kaufluſt. Auf tägliche Lieferung in 1 bis 2 Monat hielten ſich ſaͤmmtliche Effecten etwas williger begehrt. Preußiſche Staats⸗Schuldſcheine, Baieriſche und Darmſtädtſche Obltg. behaupteten ſich ziemlich feſt im Courſe. — Am 4. und 5. Dec., nachdem von Berlin beſſere Notirungen und ebendaher auch beruhigendere Berichte uͤber den Geſundheitszuſtand des Ruſ⸗ ſiſchen Monarchen eingelaufen waren, kam neue Thaͤtigkeit in den Staatspapier⸗Handel an unſerer Boͤrſe; alle Effecten⸗ ſorten waren ſowohl pr. comptant als pr. Ultimo in wirkſa⸗ mer Nachfrage; 5pCentige Metalliques hoben ſich wieder auf 102 ⅛, Bank⸗Aetien auf 1475, Partial auf 131 ½, Polniſche Looſe auf 54 ¼, alles mit Tendenz zu weiterem Steigen. Von Paris und London gehen uns immer hoͤhere Notirungen zu; die Berichte von Amſterdam und Wien lauten ebenfalls guͤnſtig genug, ja man hat bemerkt, daß die ruͤckgaͤngige Bewegung an der Berliner Boͤrſe zu Amſterdam gar keine Wirkung hervorbrachte. Preuß. Staats⸗Schuldſcheine halten ſich ſeit geſtern, in Folge des Beſſergehens zu Berlin in ſteigender Bewegung, und merk⸗ lich geſucht. Von den neuen Oeſterreichiſchen 4 proc. Metall. trafen geſtern Abend pr. Eſtaffette von Wien mehrere Par⸗ thieen effectiver Stuͤcke hier ein. Die 5proc. Metalliques auf einen Monat toͤgliche Lieferung ſtehen um 1in bis „ pCt., Bank⸗Actien um 2 ¼ bis 3 Fl. pr. Stuͤck, und Partial um 4 dis beſſer als pr. comptant. Das baare Geld iſt nicht rar, ohne gerade im Ueberſtuß am Platz zu ſeyn. Bei Der ponirung von Effecten wirb 5 pCt. Zins pr. Jahr bezahlt. — Von Wechſeln auf fremde Plaͤtze waren im Laufe der Woche London und Paris aller Sichten, Augsburg und Amſterdam k. S. begehrt. Fuͤr die uͤbrigen Deviſen zeigte ſich weniger Frage; Disconto 4¼ bis 4 ½ pCt. Geld. — Heute Vormit⸗ rag war es im Staatepapter⸗Handel ſehr lebhaft; in allen Gattungen der Oeſterreichiſchen Fonds zeigten ſich ſolide Käanfer. Vorzuͤglich waren 5 und 4proc. Metalliques, Bank⸗ Actien und Partial in ſteigender Bewegung und weillig
gehrt. Preußiſche Staats⸗Schuldſcheine waren ſehr befragt und beſſerten ſich im Cours. Die Urſache dieſer Erſcheinung ſucht man in den Nachrichten aus Berlin, die man heute ſowohl uͤber den Stand der Papiere an daſiger Börſe, als über die Beſſerung in den Geſundheits Umſtaͤnden des Kat⸗ ſers von Rußland erhalten hat. Polniſche Looſe ſtehen heute 55 pr. comptant, Geld; 4proc. Metalliques 91 ½ pr.
December, Geld.
Bremen, 7. Dec. Die hieſige Zeitung meldet: „Von London erhalten wir unter dem 1ſten d. eine amtliche Bes kanntmachung des Trinity⸗Houſe vom 19ten v. M., welcht allen unter ihrer Autoritat ſtehenden Lootſen unterſagt, künſe tig ihre Dienſte an Bord Hanſeatiſcher Schiffe aufzudringene ausgenommen in ſolchen Fällen, wo auch Britiſche Fahrg zeuge geſetzlich verbunden ſind, Loorſen zu nehmen.
Spanten.
Die Gazette de France meldet in einem Sch reibeu aus Madrid, vom 25. Nov.: „Der Hof wird nunmehe wieder ſeinen alten Glanz gewinnen. Die Zahl der Königt. Hausbeamten wird vervollſtäͤndigt und durch mehrere neue à ter vergrößert werden. Se. Maj. der Köͤnig hat ſtatt e Capitains der Garden deren vier ernannt; unter ihnen findet ſich der Herzog von Alagen Nach der Ankunft jungen Köͤnigin wird die Garde Cavallerie: und Artilerte Koͤnigl. Pallaſte wieder den Dienſt verſehen, der ſeit 2 Zeit ausgeſetzt worden war. Die Hof⸗Squtpagen ſind 8 in Stand geſetzt und vermehrt, ſo wie die Marſtaͤlle vereeae ſtändigt worden. Die Triumphbogen, Tempel, Gerhltos ig die Orcheſter und die anderen Anſtalten, welche die Stad — dem Empfange der Koͤnigin trifft, ſind faſt ganz, hernb age Doch iſt leider zu befürchten, das der ſeit einigen Tag drar daltende Regen dieſe Vorderettungen zum Theil her fort; wird. Auch die Arbeiten im Köͤnigl. Pallaſt werden ze aeſetzt; aus dem Anslande ſind prachtvolle Möbel — Zimmer der Königin angekommen, und die Modchöndler 80
JIuweltere von Parts und dier haben die ihnen — ſind nen Arbeiren beendigt. Mehrere Däle des Pa untd mit Kleidern und werthvollen Schmuckſachen von Perle 5
Diamanten angefuͤllt.“
Vereinigte Staagten von Nord⸗Amerike. zi“
New⸗Pork, 4. Nov. In der Obio⸗Staatsbe, 3et tung — „Seo ſehr Herr Clap auch wäͤnſcht, 8 gg⸗ Zurüͤckgezogenhat ſeines Privatlehens ₰ bleiben, be⸗ doch die Anzeichen, daß die öͤffentliche Stimme vn d⸗eg⸗ ruſen wird, die Ulebel zu verbeſſern, welche die dem Regierung über das Land bringt und den
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