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indem ſie beſchleſſen haben, jaͤhrlich 100 Rehlr. für die beſten, im Kreiſe ſelbſt gezogenen Stiere im Verhaͤltniß der Grund⸗ und Klaſſen⸗Steuer aufzudringen und zu vertheilen.

Im Amtesblatte der Koͤnigl. Regierung zu Muͤnſter lieſt man Folgendes: Die Eiſenhuͤtte zu Antoni im Kirch⸗ ſpiel Oſterfeld, welche ſich durch rege Induſtrie beſonders

auszeichnet, liefert eine ſehr wohlfeile Sorte eiſerner Dach⸗ rinnen, ſo wie eiſerne Dachgeſimſe in allen Formen, welche zu Neubauten vorzüalich brauchbar ſind und empfohlen zu werden verdienen. Dieſer Gewerkſchaft kann das Zeugniß nicht verſagt werden, daß ſie zum groͤßern Flor des Werks kein Opfer ſcheuet.

Die Baumwollen⸗Weberei, welche in und um Schmie⸗ deberg, Markliſſa und Schoöͤnberg bereits in einem ziemlichen

Umefange betrieben wird, fängt nun auch an, im Scoͤnauer ſers⸗ Eingang zu finden, weil ſie zur Zeit beſſeren Verdienſt gewährt, als die Leinwand⸗Weberei. Auch die Tuch⸗Fabri⸗

kation iſt im Zunehmen, daher die Wollſpinn⸗Anſtalten

uͤberall im lebhaften Gange ſind. 1 C. E 4 E1“ Literariſche Nachrichten.

Beckers Weltgeſchichte. 6te Auflage.

Wenn es einerſeits nur erfreulich ſeyn kann, die Noth⸗ wendiakeit hiſtoriſcher Kenntniſſe fuͤr jeden, auch nicht aus⸗ ſchließlich wiſſenſchaftlich Gebildeten uͤderall anerkannt zu ſe⸗ hen, und eine Hinneigung zur Beſchaͤftigung mit Geſchichte immer deutlicher hervortritt, was die große Anzahl der jähr⸗ lich erſcheinenden Werke in dieſem Zweige der Bildung hin⸗ laͤnglich darzuthun ſcheint, ſo herrſcht doch auf der andern Seite noch eine aroße Verſchiedenheit in den Auſichten uͤber Auffaſſung und Form des hiſtoriſchen Stoffes im Allgemeinen ſowohl als im Beſondern übder Verarbeitung und Darſtel⸗ lung deſſelben fuͤr den Nicht⸗Gelehrten und das gröͤpere Pu⸗ blikum. Das erſtere gehöͤrt fuͤr den Hiſtoriker von Fach, das zweite iſt von allgemeinerem Intereſſe, und eben, wetl 2 de- größere Publikum angeht, keinesweges ohne Wich⸗ igkeit. 8 ¹Die meiſten derer, welche, entweder wirklich von der Nothwendigkeit uͤberzeugt, oder, um wenigſtens den außerli⸗ chen Anforderungen, die an ſie gemacht werden duüͤrften, Ge⸗ nuͤge zu leiſten, eine, wenn äuch nur uͤberſichtliche hiſtortſche Kenntniß ſuchen, können nicht an die Quelle ſelbſt treten, um ſelbſtſtändig in ihr ein lebendiges Bild der Vergangen⸗ heit anzuſchauen, und ſollen es auch nicht; eben ſo wenig als wiſſenſchaftliche Geſchichtswerke leſen, die, wenn auch nicht außer ihrem Geſichtskreiſe, doch außer ihrem Es iſt vielmehr fuͤr dieſen, unſtreitig den, größten Theil des Publikums ein Werk weſentlich nothwendig, das keinesweges auf moͤglichſt große Vollſtändigkeit oder durchgängige Gleich⸗ mäßigkeit im Extenſtven der Darſtellun ſondern durch klare, lebendig fortſchreitende Erzaählung und ausfuͤhr⸗ lichere Charakteriſtrung der einzelnen Zeitabſchnitte ein an⸗ ſchauliches Bild der Entwickelung und Geſtaltung der geſell⸗ ſchaftlichen Verhaltniſſe gäbe, ſie als naturgemäß gewordene anerkennen lehre, jeden Einzelnen ſeine Bezichung zum Vater⸗ lande, die Verhaͤltniſſe und das Intereſſe aller Staaten un⸗ tereinander, ſo wie die ganze Gegenwart mit allen ihren Be⸗ ſtrebungen richtig wuͤrdigen laſſe; keinesweges aus dem Ge⸗ ſichtspunkt irgend einer philoſophiſchen Speculation, ſondern in allgemein verſtändlicher Ausfüͤhrung.

Bei Ausarbeitung der Beckerſchen Weltgeſchichte, deren eben *) erſchienene ſechſte Auflage Anregung zu dieſen Bemer⸗ kungen gab, ſcheint dieſe oder eine aͤhnliche Anſicht vorgewaltet zu haben, und Referent muß geſtehen, daß von allen Geſchichts⸗ werken dieſer Art, dies am den Anfordern entſpricht, die man zu machen berechtigt iſt. Ein Werk zu ſchreiben, iſt immer eine ſchwierige Aufgabe, bei weitem ſchwieriger als ein gelehrtes hiſtoriſches Werk, mit vielen Ciraten und dergleichen; es kann aber auch, im rechten Sinn und Geiſt abgefaßt, ſchon vermöge ſeiner Beſtim fuͤr das großere Publikum von ungemein ſegensreichen Fol⸗ gen ſeyn, und nicht allein zur Verbreitung von hiſtoriſchen

1

utereſſe liegen.

*) Bei Duncker und Humblot. 8

3 ““ W111“*“ 328 * 2 1— 8 .“

3 = . 8 7. 1 1“ Kenntniſſen dienen. Der Beckerſchen Weltgeſchichte aber moͤchte wohl darum der Preis zugeſtanden werden müſſen, weil ſie faſt durchgaͤngig vom richtigen Standpunkt aus gear⸗ beitet iſt, und mit jeder neuen Auflage ruſtig fortſchreitet. Ausgezeichnet iſt vor allem die Geſchichte unſerer Zeit, von K. A. Menzel, durch Ton und wuͤrdige Haltung des Gan⸗ zen, wie durch folgerechtes Feſthalten des einmal aufgeſtellten Geſichtspunktes“); waͤhrend der Bearbeiter der früͤheren Bände, Profeſſor Loͤdell in Bonn, allerdings muͤhſeltgere und un; dankbarere Arbeit gehabt; aber auch dieſe mit gluͤcklichem Er⸗ 22 folge zu Stande gebracht hat.

*) Der obgedachte, den 12ten bis 14ten Band des ganjen Werks bildende Theil deſſelben iſt auch beſonders unter dem Ti⸗ tel: „Geſchichte unſerer Zeit, von K. A. Menzel“ zu haben; auch hat die Verlagshandkung fuͤr die Beſitzer der vorigen Ausgaden die neuen Abſchnitte der ſechſten einzeln abdrucken en unter dem Titel: „Die Jahre 1815 bis 1828, eine hiſtoriſche

Skizze von K. A. Meuzel.“ —22 . Koönigliche Schauſvtel,

Dienſtag, 22. Deec. Im Opernhauſe: Der Bachler 2 von Sevilla, komiſche Oper in 2 Abtheilungen; Muſik von Roſſini. 1

Im Schauſpielhauſe: 1) Lamour et la raison, comé- die en 1 acte et en prose, par Pigaült-Lebrun. 2) Le jenne Mari, comédie en 3 actes et en prose, par Mr. Ma- z8res. 3) La premierr représentation de: Tapisserie, pibee comique en 1 acte, par Mr. A. Duval.

Mittwoch, 23. Dec. Im Schauſpielhauſe: Der Jude. Hierauf: Das Landhaus an der Heerſtrafhe.

Donnerſtag, 24. Dec. Kein Schauſpill. 1 4

Knigsſtähdtſches Theater.

Dienſtag, 22. Der. Zum erſtenmale: Das Pfeſſer⸗Rö⸗ ſel, oder: Die Frankfurter Meſſe im Jahre 1297, ein Ge⸗ mälde der Vorzeit in 5 Akten, von Chariorte Birch Pfeiffer.

—,— Q—

b 9 e5s Serlimsae, ük. Den 21. December 1829.

Amil. Fonds- und Geld-Cours- Zettel. (Preufs Cour.)

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SI.-Schald-Sch. 4 100 ½ (10 Schlesische do. 4 ¼ Pr. Engl. Aul. 18 5 105 7 105 58 [Pomm. Dom. do. 5 w—— Pr. Engl. Aul. 22/ 5 105 Mark. do. do. 5† Kurm. Ob. m1.C. 4 99 ¾ [O⸗tpr. do. do. 5 Neum- Int Sch.d. 4 —- 99½ Ra-e, C.-AK nl. 75 ½ Derl. Stadt-Ob. 4 102 ³ [4do. da.-d. Numb. 75 Königsbg. do. 4 99 [Zing-Sch. d.Kmb. 7 Elbinger do. 5 dito d. Nmb. 7. Danz do. in HZ] —- 38 ½ 38 Wesipe. Pldb 4&. 4 1100¼½

dito“ dito 4 100 3 100 [Holl. vollw. Dac. CGroſfshz. Pos. do. 4 102 101 ¾ Neue dilto 20% Ostpr. Pfandbrf. 4 100 [Friedrichsd'or. 5 13¾ Pomum. Pfandbr. 4 106 ½ [Disconto. .. . Kur-u. Neum. do. 4 106 1006

Auswrtige Borsen.

Hamburg. 19. Dec. Oeaterr. 58 Metall. 103; .92 ⁄. Bank- HKuss. . Anl. 105 ⅞. Russ. Hamb. Cert. 100. Poin, pr 1. Jan. 111 ⁄.

Wien, 16. Dee 8 5p(Ct. Metall. 192 ½ ½. Loose zu 100 FI. . F.n.-Ob. Berichtigungen. o Im geſtrigen Dlatte der Staates⸗Ze tung, C. 2, Sv. ſind die Zeilen 42 44 unter Imn zu 8 In der Betlage zum vorgeſtrigen B -—2 S. 1, Sp. 2, 3. 19 v. u. „Nonnentraͤger,

ſtrauch/ 1. „Kannentroͤger, Kannenſtr.

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